Jobangebot- Angst und Unsicherheit

Bitte lacht mich nicht aus. Habe 3 Kinder und arbeite im Moment nur ganz, ganz minimal 1 x wöchentlich. Ich mache zu Hause wegen des Jobs meines Mannes auch alles allein und das ist auch ok so.
Nun könnte ich einen Minijob machen zusätzlich. Aufwand wären ca. 8 Stunden die Woche, Fahrtkosten fast gar keine, Arbeitsweg 5 Minuten, Möglichkeit Stunden zu erhöhen. Aber branchenfremd. Aber Bürotätigkeit und mein erlernter Beruf ist auch eine Bürotätigkeit.
Ich habe offiziell seit 13 Jahren nicht mehr fest angestellt in meinem Beruf gearbeitet. Ich war außer in Minijobs immer zu Hause.
Und nun traue ich mir das nicht zu.
Es ist neu, es ist ein anderer Beruf und ich weiß nicht, ob ich den Haushalt, das Kochen und die Kinder dann noch schaffe. Ich wäre bis zu 4 Vormittage oder Nachmittage ja weg und mein Kind wird eingeschult. Dann braucht es ja viel Unterstützung und es müssen die Hausaufgaben erledigt werden. Da bin ich sehr pingelig.
Bitte verurteilt das nicht. Die Kinder stehen an erster Stelle und ein Kind braucht in einem Fach Therapie und VIEL Hilfe.
Sonst habe ich keinerlei Hilfe.
Wir hätten als Familie dadurch 500 Euro mehr im Monat.
Aber ich habe Angst, dass mir das zuviel wird und mein Kind auf der Strecke bleibt.
Ich habe erstmal vereinbart, dass ich nur komme, wenn mein Mann zu Hause ist. Die Kinder allein lassen werde ich nicht.
Zwischen Schule, Wohnort und Job legen ca. 5 - 6km. Ich wäre also schnell da. Der Chef wäre auch mit allen Bedingungen einverstanden. Heißt, dass ich erstmal nur wenige Stunden komme.
Bitte sagt mir eure Meinung dazu.
Ach ja: vor den Kindern habe ich immer viel und voll gearbeitet und ich hab Ausbildung und Fortbildung auf Bachelor-Niveau in meinem Beruf. Es ist nicht so, dass ich keine Ausbildung habe oder gar nix kann. Falls der Verdacht aufkommt.. Trotzdem bin ich völlig unsicher nun wegen der Kinder. Die beiden anderen sind größer. Mittelstufe der weiterführenden Schule.

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Häh irgendwie verstehe ich das Problem nicht. Wenn du vier Mal die Woche vormittags je 2 Stunden arbeitest und keinen Fahrtweg hast, inwiefern korreliert das mit den Hausaufgabenzeiten deiner Kinder? Das ist zeitlich doch nicht mehr als ein ausgedehnter Spaziergang. Und es bleibt immernoch genug Zeit für Haushalt und Co.

Dass man vor einem neuen Job etwas nervös ist, ganz normal. Liest sich hier für mich aber eher so als hättest du gar keine Lust.

Ich hasse dieses Vergleichen unter Müttern, aber es gibt so viele Frauen (mich eingeschlossen), die trotz mehrerer Kinder und Allleinerziehendendasein 30+ Stunden arbeiten. Das wirkt die Frage von anderen, ob und wie man es evtl. schaffen könnte einen Minijobs in sein Leben zu integrieren irgendwie immer echt seltsam.

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Vor allem sollte sie mal an ihre Rente denken. Das kommt noch hinzu.

8 Stunden in der Woche sind doch nicht viel.

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Ich kann dieses denk doch mal an deine Rente nicht mehr hören.

1. Wissen wir nicht, ob sie privat dafür vorsorgen. So machen wir es.

2. Ist es momentan doch absehbar das das rentensystem so wie es ist nicht mehr lange bestehen wird.

3. Bei mir persönlich ich bekomme trauriger weise durch die Kinder erziehungszeiten + mini job mehr Rentenpunkte als in meinem eigentlichen job in Vollzeit.
Ja alle wollen medizinische und soziale Beschäftigte aber bezahlen will sie keiner, zumindest vernünftig.

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Anhand deiner Ausbildung sollte es keinerlei Problem darstellen.

Aber, nachdem du mehr (sich selber eingeredete) Gegenargumente aufzählst, wird es wohl besser sein, wenn du es bleiben lässt und so weiter machst wie bisher.

Nicht böse gemeint. Aber ich glaube, du stehst dir selber im Weg und die Angst vor Veränderung lieb gewonnener Gewohnheiten und Sicherheiten überwiegt bei dir.

Alles Gute!

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Ich finde auch, dass es fast wirkt als würden Gründe dafür gesucht warum es nicht geht. Aber vielleicht ist das auch die Unsicherheit nach so vielen Jahren, die ich nicht nachvollziehen kann.

Letztlich handelt es sich um 2 Std. an 4 Tagen pro Woche. Mir ist unklar, wie das während Kita/Schule zu einem Ablauf der Familienorganisation führen sollte.

@TE: Du packst das. Mach dir nicht so viele Gedanken. Am besten suchst du dir fest Zeiten zu denen du hin gehst. Das ist für alle am besten planbar. Vermeintliche Flexibilität ist am Ende womöglich stressiger.

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Was könnte denn schlimmstenfalls passieren, wenn du den Job annimmst? Du sagst ja selbst, du wärst an den Vormittagen nicht zu Hause. Wie die Kinder, die ja in der Schule sind.
Natürlich fehlt dir die Zeit dann für den Haushalt, aber fällt da wirklich so viel an, dass es unmöglich an den Nachmittagen zu machen ist? Die beiden Großen sind in der Mittelstufe, alt genug, zu Hause auch mit anzupacken. Auf mehrere Hände verteilt ist alles schneller erledigt.

Können deine Kinder eventuell in die Mittagsbetreuung/Hort und dort essen? Das würde dir das Kochen unter der Woche sparen.

Ehrlich, dreizehn Jahre sind eine sehr lange Zeit, du solltest wieder unter Menschen kommen. Die Kinder bleiben ja nicht ewig 'klein', je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich, wieder im Beruf Fuß zu fassen und irgendwann sitzt du den ganzen Tag in einer leeren Wohnung.

Ich bin wieder arbeiten gegangen, als meine Jüngste in der zweiten Klasse war und hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich bei den anderen beiden ja auch zu Hause war. Hat ihr überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil, sie ist die Selbstständigste von den drei, ist super selbst organisiert in schulischen Dingen und hat auch ohne Probleme den Übertritt ins Gymnasium geschafft. Nächstes Jahr ist sie dann schon in der Oberstufe, ich gehe inzwischen ganztags arbeiten, sonst würde ich zu Hause verrückt werden. So viel kann man gar nicht putzen, damit man den ganzen Tag beschäftigt ist.

Ich kann wirklich verstehen, dass du dir Sorgen und Gedanken machst, aber du musst auch an dich denken. Der Einstieg wäre doch nahezu perfekt mit einem derart entgegenkommenden Chef und wenn es nicht läuft, kannst du immer noch wieder aufhören. Versuchen würde ich es aber auf jeden Fall und sehen, wie es funktioniert.

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„Natürlich fehlt dir die Zeit dann für den Haushalt“

Ich frag mich ja generell immer was dieser ganze Haushalt sein soll. Wir machen den dann eigentlich Menschen die Vollzeit arbeiten?

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'Wir machen den dann eigentlich Menschen die Vollzeit arbeiten?'

Aufs Wochenende schieben. Also zumindest mach ich das so. Wäsche wird unter der Woche von mir keine gemacht, ich koche auch nicht und staubsaugen etc. wird auf alle verteilt. Ich komme erst um halb sechs heim und nö, da hab ich keine Lust mehr auf sowas.

Das war früher natürlich anders als ich noch zu Hause war. Aber wenn man nicht zu Hause ist, fehlt die Zeit, das ist doch logisch und je nach dem, welche Ansprüche man hat, kann das dann auch schwierig werden. Das liegt dann an jedem selbst, wie er das handhabt. Bei uns läuft es prima. Meine Schwester hingegen würde niemals Vollzeit arbeiten gehen, weil sie es unverantwortlich findet, dass ich beispielsweise unter der Woche nicht koche und Wäsche die sich im Bad stapelt geht ja gar nicht. Aber ich seh nicht ein, mich da zu stressen oder aufzureiben. Ist halt so, es geht nicht alles.

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Ich finde es wichtig den Kindern auch ein Vorbild zu sein und zu zeigen, dass die Erwachsenen statt Schule eben arbeiten gehen und damit auch einer Routine nachgehen. Und wieso sollten sich deine Kinder in der Schule anstrengen, selbstständig werden und organisieren lernen, wenn ihr Vorbild zu Hause ist und alles für Sie organisiert.

Wahrscheinlich ist das jetzt deine Beste /Einzige Möglichkeit wieder in den Beruf einzusteigen. Ich kenne einige Frauen, die auch nachdem die Kinder ausgezogen sind, nie wieder gearbeitet haben. Ich glaube irgendwann ist man nicht mehr attraktiv für den Arbeitsmarkt und es fällt dann auch schwer wieder in die Routine zu kommen. Wie bei Langzeitarbeitslosen.

Für deine Kinder wird es normal werden, dass du auch mal arbeiten bist. Bei mir wurden damals die Kinder beneidet, die auchmal ne Stunde Sturmfrei hatten. Spätestens ab der 4-6 Klasse finden die Kinder Mutti zu Hause dann ziemlich uncool. Wie oft hat meine Freundin rumgetrödelt oder ist noch zu mir gekommen, weil ihre Mutter ja immer zu Hause war. Ihre Schwester wurde übrigens in der Schule gehänselt, weil ihre Mutter sie immer mit dem Schulbus (also nur Schüler im Bus) zur Schule begleitet hat… da war die Kleine 12…

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4 Vormittage à 2 Stunden sind locker zu schaffen. Du gehst doch sicherlich derzeit auch mal zum Friseur, Arzt oder machst andere Dinge wenn die Kinder in der Schule sind. Die Zeit fehlt dir dann doch auch. Deswegen sehe ich kein Problem.

Ich würde an deiner Stelle diesen Job unbedingt annehmen und wenn es gut klappt sehr schnell die Stunden höher schrauben. Du bist seit 13 Jahren aus deinem Beruf raus. Das ist jetzt die ultimative Chance, wieder einzusteigen. Wartest du noch länger, schaffst du das vielleicht nicht mehr. Es ist Glück, dass dir ein Arbeitgeber nach so langer Zeit wieder eine Chance gibt, dort anzuknüpfen, wo du aufgehört hast. Das schaffen die wenigsten.
Dir muss allerdings bewusst sein, dass wenn du die Stunden erhöhst, der Minijob wegfällt. Du hast dann also (geringe) Steuern und Sozialabgaben von deinem Gehalt. Trotzdem lohnt es sich, denn dann tust du auch etwas für deine Rente, was du, so meine Vermutung, vermutlich bisher leider nicht tun wirst. Deswegen: ja mach es. Minijob und besser noch sozialversicherungspflichtig mit mehr Stunden.

Ich glaube aber auch, dass mehr als die Zeit, dir dein fehlendes Selbstbewusstsein im Wege steht. In den 13 Jahren hast du verlernt, dir beruflich etwas zuzutrauen. Du schaffst das schon. Vor einem neuen Job haben viele zunächst die Sorge, ob sie es schaffen. Ich denke nicht, dass du scheiterst, aber selbst wenn, kannst du jederzeit wieder kündigen. Du hast also kein Risiko. Stattdessen ist es eine Chance, die du wahrnehmen solltest.


Liebe Grüße von einer VZ-arbeitenden Mutter mit zwei kleinen Kindern

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Dir präsentiert sich quasi auf dem Silbertablett ein nahezu perfekter beruflicher Wiedereinstieg mit gerade einmal 8 (!) Wochenstunden, einem von Beginn an entgegen kommendem Chef und der Möglichkeit nach einer gewissen Zeit die Stunden sogar zu erhöhen und deinen Job damit auszubauen, um wichtige Rentenpunkte endlich sammeln zu können, und du zögerst noch???

Also für mich sprechen deine "Gegenargumente" eine sehr deutliche Sprache: Du möchtest lieber Zuhause bleiben.

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Hallo!

Trau Dich einfach. Du hast doch nichts zu verlieren? Wenn es gar nicht klappt, kannst Du immer noch aufhören.
Aber was soll schon sein. Deine Kinder sind alt genug. Und bei 8 Stunden die Woche dürfte da auch nichts kollidieren.

Bist Du flexibel mit den Stunden? Ich habe vor Kurzem eine Minijobberin eingestellt, die noch Teilzeit woanders arbeitet. Sie bekommt ihren Dienstplan beim anderen AG monatlich und ich teile sie danach entsprechend hier ein.
Dein potentieller AG scheint doch sehr entgegenkommend zu sein.

Mach einfach. Hab etwas Mut. Und vergiss nicht, Deinen Mann parallel zum Anstieg Deiner Berufstätigkeit mit einzubinden. Dann muss er eben auch mal was machen, einen Termin übernehmen, nach der Arbeit einkaufen oder so.

Aber Dein Stundenaufkommen ist nicht hoch. Das kriegst Du hin. Und wenn nicht - hast Du es wenigstens versucht.

LG

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Ich kann verstehen, dass du eine gewisse Angst hast, den Anforderungen in einem dir unbekannten Berufsumfeld zu genügen, insbesondere da du schon viele Jahre nicht mehr berufstätig gewesen bist.

Wir haben eine ganz Reihe von Minijobbern in unserer Firma. Meine Erfahrungen sind, dass in erster Linie eine gewisse Zuverlässigkeit entscheidend für den Erfolg und die Anerkennung der Mitarbeit ist. Das ist heute leider keineswegs mehr selbstverständlich.

Ansonsten sehe ich immer wieder, dass nur die Bereitschaft erforderlich ist, sich die neuen Tätigkeiten anzueignen, dann klappt es auch fast immer.

Mit deiner Erfahrung mit 3 Kindern im Haushalt sehe ich dich da bestens qualifiziert mit den großen Kindern im Büro klarzukommen (bisschen Ironie muss sein).

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Ich lache dich ganz bestimmt nicht aus , ich verstehe deine Ängste sehr gut . Auch wenn es sich für andere vielleicht lächerlich klingt weil es nur 8 Stunden die Woche sind . Es kommt halt viel darauf an wie die Arbeitszeiten liegen vormittags wenn die Kinder in der Schule sind das kriegst du mit abgesehen von Kind krank , Kita zu oder Schulfrei besser abgedeckt, mit nachmittags wird es schwieriger . Wie viele oder wie oft wäre denn nachmittags ? Ich hatte vorher einen Minijob auf insgesamt 6 Nachmittage a 3-4 Std ( . mit Fahrzeiten ) und zwei Samstage im Monat verteilt dadurch das ich zwischendrin immer mehrere komplette Tage frei hatte ging das mit meinen Kindern optimal war es trotzdem nicht mit nachmittags . Der jüngste war da im letzten Kindergartenjahr und ist bis 16 Uhr in die Kita gegangen an den Tagen wo ich arbeiten war musste ihn mein Mann abholen , die anderen 5 waren schon Schulkinder / Teenager und waren an den Tagen nachmittags alleine zu Hause . Haushalt konnte ich vormittags erledigen wenn aber Termine von Schule oder Kita waren die oft auch erst kurzfristig bekannt gegeben wurden war es manchmal blöd + an den beiden Samstagen hat mein Mann übernommen ( Hobbies , Sport der Kinder ) . Der Kleine tut sich glücklicher Weise leicht in der Schule ich kenne es aber auch anders ich habe mir trotzdem inzwischen etwas anderes gesucht wo ich nur bis frühen Nachmittag arbeite + Wochenende frei . Ps: ich war vorher auch sehr lange zu Hause wegen der Kinder , hätte auch nicht gewusst wie es anders gegangen wäre . Ich bin erst dann wieder arbeiten gegangen als es ohne weitere Hilfe und Kosten zu organisieren war .

Bearbeitet von Zeiten
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" mit nachmittags wird es schwieriger ."

Sei mir nicht böse, aber das Problem haben alle Eltern, die 25, 30 oder mehr Stunden arbeiten. Ich kann das Problem daher nicht wirklich nachvollziehen, außer dass es das eigene Mindset ist, das Kind nicht am Nachmittag in die Kita zu schicken.

2 Stunden täglich ist nun wirklich nicht viel. Wenn einen die Fahrzeiten stören, wäre ein Job mit mehr Stunden oder eine andere Verteilung vermutlich vorteilhafter, aber dann kommt man gefühlt halt mehr in Richtung "normaler" Job, was die TE nicht mehr gewöhnt zu sein scheint.

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Meinte das weil bei mir nachmittags hiess das ich von 14-18 Uhr / 18:30 Uhr arbeiten war und die Kita nur bis 16 Uhr ging .