Fristlose Kündigung - neuer AG - wie erklären

Hallo, ich bin etwas verzweifelt und spezifisch zu meinem Thema find ich einfach nichts hifreiches im Internet...
Ich wurde fristlos gekündigt auf Grund Arbeitszeiten betruges, habe diesbezüglich auch eine Kündigungsschutzklage eingereicht.

Kurze Erläuterung: Ich hatte starke Depressionen, war in einem Zeitraum extrem unproduktiv und hab weder beruflich noch privat mein Leben auf die Reihe bekommen.Bin dann in die Klinik gekommen und dort wurde mir extrem geholfen.
Als ich endlich ready war wieder mein Leben unter Kontrolle zu haben, wurde mir die Zeit, in der es mir schlecht ging, dann zum Verhängnis.
Im Endeffekt find ich das nicht mal dramatisch, da ich dort sowieso nicht mehr arbeiten wollte.

Nun steh ich vor dem Problem dass ich wahnsinnig angst habe, dass ich dadurch einfach keinen Job mehr bekomme.

Bei einem neuen Arbeitgeber mit damaligen Depressionen zu kommen, egal ob es abgehakt ist und es mir wieder gut geht, kommt einfach absolut nicht gut. Ich bezweifle dass da Ehrlichkeit in irgendeiner weiße gut für mich ist...
Vom vorgeworfenen Arbeitszeitenbetrug zu erzählen ist mindestens drei mal so dämlich.

Ich bin verzweifelt, denn das Thema wird aufkommen, wenn ich das Zeugnis bekomme und nachzeigen muss.

Wie erkläre ich soetwas ???? Ich persönlich habe keine Probleme darüber offen zu sprechen, denn das Thema ist erledigt für mich, aber es wird einfach nie so ankommen wie es aktuell ist beim neuen AG. Der wird nur sehen oh , sie war depressiv, das ist gefährlich :^)

Danke für eure Zeit.

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Irgendwie lese ich aus Deinem post keine Verantwortungsübernahme raus für den Arbeitszeitbetrug (falls Du diesen tatsächlich begangen hast). Depression ist dafür auch keine Ausrede (so liest es sich für mich). Die allermeisten Menschen mit Depressionen betrügen nicht, sondern verhalten sich weiter anständig, meist eher sogar überverantwortlich.

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Es wurde ja auch nicht gefragt wie man moralisch mit dieser „schuld“ umzugehen hat. Nochmal draufzuhauen ist sicherlich eine effektive Möglichkeit, Menschen auch weiterhin davon abzuhalten sich berappeln zu können um einen Neuanfang zu starten. Danke dafür, besonders für die Empathie und den Graunick.

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ich kann aufgrund der urbia-Einstellungen nur mit Graunick schreiben. Mein username ist ram.
--Ansonsten bleibt es bei meiner Einschätzung.

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Woher sollte ein Betrieb, bei dem du dich bewirbst wissen ob du gekündigt hast oder gekündigt wurdest? Und woher ob es eine fristlose oder eine ordentliche Kündigung war?
Sowas darf auch nicht in Zeugnis stehen. Da steht dann zwischen den Zeilen ggf. dass man mit dir nicht zufrieden war, mehr nicht. Und auch nicht jeder Betrieb verlangt, dass man das Arbeitszeugnis vorlegt.

Wie lange hast du denn im Unternehmen gearbeitet? Wenn es länger war würde ich auf Nachfrage einfach sagen, dass es über Jahre ein sehr angenehmes Arbeitsverhältnis is war, sich über die Jahre aber auf beiden Seiten so viel verändert hat, dass es irgendwann nicht mehr gepasst hat. Dann kannst du ggf. sagen, dass du dir dann eine kurze Auszeit gegönnt hast bevor du nun wieder durchstarten möchtest.

Und nein, natürlich erzählst du nicht von deine Depressionen und es gibt auch keinen Weg woher der neue AG das erfahren könnte. Das sind private personenbezogene Daten, das darf auch nicht erwähnt werden wenn der neue AG beim alten anruft.

Bearbeitet von ourhope123
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Ich hab mal rumgeschaut wie so ein Zeugnis aussieht und dort steht in der Regel das Kündigunsdatum drin. Also der AG könnte je nach Formulierung schon herauslesen ob ich gekündigt wurde und wenn es ein ungerades Datum ist sowieso...

Ich war 5 Jahre dort!

Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken, aber ich hab wirklich EXTREM Angst davor. :x

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Ich hab das noch nie gesehen, dass ein genaues Kündigungsdatum im Zeugnis steht.
Du machst dir aus meiner Sicht zu viele Gedanken, zumal du lange im Betrieb warst. Wenn du jetzt etwas suchen müsstest nachdem du vorher irgendwo in der Probezeit gekündigt wurdest - und das kann man dann an der Dauer ablesen - das wäre problematisch!

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Hi,
ich würde dem neuen Arbeitgeber nichts davon erzählen, wenn Du die Stelle haben willst.

Neuer Arbeitgeber, neues Glück !

Arbeite an Dir, daß sowas nicht mehr passiert, und seh zu, daß Du aus dem letzten Vertrag noch mit dem blauen Auge davon kommst.

Ich habe bei den Vorstellungsgesprächen auch nicht erzählt, daß der 75 Jährige Chef, ein Dementer Narzisst ist, der keinerlei Ahnung von Buchhaltung oder Geschäftsführung hat, und ich drum gebeten habe, mich zu kündigen.

Alles Gute

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Danke, hat denn keiner danach gefragt bei dir?
Ich kann mir ganz schwer vorstellen, dass ich nicht vor dem Problem stehen werde, dass ich die Frage gestellt bekomme, was passiert ist :x

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Du musst dir da was überlegen. Es kann ja durchaus sein, dass das noch zu einem anderen Ende kommt, sonst hätte sein Anwalt es nicht auf eine Kündigung ankommen lassen.

Ich kann dir nur den Tipp geben, nicht von psychischen Problemen und vor allem nicht von Arbeitszeitbetrug zu sprechen.
Beides wären für mich KO Punkte im Vorstellungsgespräch. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mit beidem bei Mitarbeitern Erfahrung gemacht habe und mir so etwas als Vorsichtsmassnahme nicht mehr ins Haus kommt.

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Ich verstehe nicht ganz: Vor was genau hast du jetzt Angst?
Dass dein neuer AG rausfinden könnte, dass du depressiv warst?
Oder dass dir wegen Betruges gekündigt wurdest?


Deine Krankheit wird das geringer Übel sein. Du kannst ja nichs dafür, dass du daran erkrankt bist und bist auch nicht die einzige.
Für den Betrug musst du allerdings grade stehen, sollte es zur Sprache kommen. Auch wenn es nicht in deinem Arbeitszeugnis steht. Viele Arbeitgeber erkundigen sich bei den vorherigen Arbeitgebern über die Leute, die sie vorhaben einzustellen.

Wenn, dann solltest du ehrlich drauf antworten. Alles andere wird dich irgendwann einholen.

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Wenn ich mitbekommen würde, dass der neue Arbeitgeber sich über mich informiert hat und der alte Arbeitgeber auch noch Auskunft gegeben hat, würde ich beide bei der Datenschutzbehörde anzeigen. Das ist nämlich verboten.
Strafen in bekannten Unternehmen: mittlere 6-stellige Beträge.

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Dennoch ist es trotzdem eine gängige Methode.

Es ist auch verboten, sich fälschlicherweise krank schreiben zu lassen, ungerechtfertigt Sozialleistungen einzusacken oder Privatkram während der Arbeitszeit zu erledigen - und trotzdem machen es manche.
Manchmal wird -auch hier im Forum- noch extra dazu geraten.

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Ich würde nur auf Nachfrage erzählen, dass etwas vorgefallen ist. Fristlose Kündigungen kommen hin und wieder vor. Aus meiner beruflichen Tätigkeit kann ich dir sagen, dass bisher noch jeder, den ich so kennengelernt habe, zeitnah einen neuen Job gefunden hat.

Ich selbst habe mal außerordentlich gekündigt, weil mein damaliger Chef sich nach meiner ordentlichen Kündigung unter aller Kanone benommen hat. Das war aber am 1. des Folgemonats, deswegen ist es vielleicht nirgends aufgefallen, Nachfragen habe ich jedenfalls noch nie erhalten.

An deiner Stelle würde ich nicht den wahren Kündigungsgrund erwähnen, sondern nur, dass es Differenzen gab und die Sache vor dem Arbeitsgericht verhandelt wird. Das zeigt schon, dass du mit dem Kündigungsgrund nicht einverstanden bist. Es wird daher in der Regel kein Diebstahl o.ä. gewesen sein, sondern etwas, worüber man streiten kann. Das ist in deinem Fall ja auch so und die Sachlage nicht eindeutig.

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Uh das Arbeitsgericht erwähnen?
Meinst du das ist okay?
Das klingt gar nicht mal so blöd das so zu äußern, da kommen bei mir bedenken auf, dass der neue AG denken könnte, ich bin ein troublemaker :^)

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Du hast also praktisch nicht bei der Zeiterfassung geschummelt, blau gemacht oder so, sondern gearbeitet, wenn auch langsamer als die Kollegen. Da wird dein Chef mit Arbeitszeitbetrug nicht durchkommen. Selbst wenn du in der gleichen Zeit weniger schaffst als die anderen, kann er dich deshalb nicht gleich rauswerfen. Zumal du ja nicht absichtlich Leistungspotential zurück hältst.

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Ich saß den ganzen lieben langen Tag vor meiner Kiste und hab nix auf die Reihe bekommen.
Hab aber auch, da ich wie gesagt eben wusste ich bin sowieso den ganzen Tag vorm PC irgendwann angefangen irgendwas aufzuschreiben. Also wenn man es ganz genau nimmt, eben nicht korrekt. Egal ob ich eigentlich länger dran war oder nicht.

Aber nichts desto trotz , weiß ich ja nicht was im Zeugnis steht und dem neuen AG zu erzählen dass ich vors Gericht gehe ist irgendwie auch kritisch :D wenn ich ihm gar nichts erzähle und das später dann rauskommt ist es genauso dämlich..

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Kannst js einen guten Freund bitten, deinen alten Chef mal anzurufen. Die Frau x hat sich bei uns beworben, ich möchte mich mal erkundigen....