Mann auf Montage Ausland/ 2 Kinder?

Hallo
Ich wende mich speziell an die Mütter die gerade in dieser Situation sind.
Mein Mann ist beim Überlegen von der Inlands Montage ins Ausland zu wechseln. Grund die steigenden Kosten. Zurzeit verdient er 2500-2700€ je nach Zulagen und wie das Monat so fällt. Er kommt auch spätestens alle 5 Tage nach Hause. Würde er ins Ausland wechseln käme er alle 10 Tage nach Hause allerdings für 4 Tage. Also Zuhause wäre er gleich viel wie jetzt. Gehalt würde er allerdings ca 3500-4000€ bekommen.
Kind Nr. 2 kommt im Jänner und ich bekomme auch keinen Kinderkrippen Platz bis Jänner 2025. Baby ist schon angemeldet hier in Österreich. Heisst ich werde 2 Jahre Zuhause bleiben mit knapp 500€ pro Monat Kinderbetreuungsgeld. Würde mein Mann in Österreich auf Montage bleiben müsste ich zusätzlich Samstags Arbeiten gehen. Also wir hätten von den 2 Tagen wo mein Mann am Wochenende zu Hause ist nur 1 Tag als Familie und weniger Geld.
Unsere Bedenken sind allerdings das, mir das zuviel wird auf die Dauer, die Bindung zu den Kinder leidet. Wie war das bei euch? Wie sind eure Erfahrungen?

Mein Mann kann es auch nicht mehr aufschieben da er bald 35 ist. Und diese Akkord Arbeit nur noch 5 -7Jahre schaffen wird.Und wir könnten in dieser Zeit auch unseren Kredit Sondertilgen und uns den Druck raus nehmen im Alter bis 65 gut verdienen zu müssen. Ich möchte ab Jänner 2025 mindestens 20 Stunden arbeiten wenn nicht 25 Stunden das wären dann nochmal 5-700€ mehr fürs Familien Einkommen (die wir Sondertilgen möchten beim Kredit). Natürlich möchte ich dann wenn beide Kinder die Schule besuchen wieder in Vollzeit arbeiten gehen.

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Ich bin so aufgewachsen. Mir fehlte nur eine Sache, die bei euch gegeben ist, ich wusste nie genau, wann ich meinen Vater wiedersehe.

Auch mein Mann hat viele Jahre so gearbeitet, wie deiner jetzt....sind wir doch ehrlich, die Wochenenden fühlen sich doch wie ein halber Tag an.....schwupp, weg. Versteh mich nicht falsch, ich mochte unser Leben sehr. Die Aussicht auf 10Tage weg und dafür 4 Tage am Stück (also auch mal Wochentage) frei.... herrlich....ich wäre sofort dabei.

Ob dir das zuviel wird, das kannst du nur rausfinden, wenn ihr es ausprobiert. Du hast dich doch bisher auch organisiert bekommen, der Übergang wäre ja auch niemals so hart, wie in einer Familie wo der Vater täglich vor Ort ist und dann plötzlich 10 Tage weg ist.

Ein Problem bei der Bindung sehe ich gar nicht, ich selber hatte eine tolle Bindung an meinen Vater, genau wie unsere Tochter an meinen Mann.

Du klingst jetzt ja nicht wirklich abgeneigt, das du Respekt vor der Veränderung wegen dem Baby hast, das kann ich verstehen und wirft auch die einzige Frage auf: Was ist, wenn es wirklich nicht klappt....kannst du deinen Mann "zurückholen"? Hast du Unterstützung im Umfeld?

Ich höre hier schon die Unkenrufe, das man das doch nicht als Familienleben bezeichnen kann....typisch Urbia halt. Aber nur ihr müsst mit eurer Art des Familienlebens zurecht kommen, niemand anderes.

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Eigene Erfahrungen hab ich damit nicht, aber sowas ähnliches im Bekanntenkreis verfolgt.

Er war öfter für mehrere Wochen am Stück weg, die mit den zwei Kindern zu Hause. Die Bindung zu den Kindern hat nicht gelitten, aber zur Frau. Die hat sich einen anderen gesucht und ist abgehauen, als er weg war. Die Kinder hat sie bei den Großeltern gelassen, leben jetzt bei ihm.

Ich würde also eher sagen, dass es für die Beziehung schwieriger werden kann, als für die Bindung zu den Kindern.

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Ich meinte mit 500-700€ mehr als zu jetzt. Jetzt bekomme ich auch nur 500€ also mit 20-25 Stunden bin ich auf 1000-1200€ Netto.

Mein Mann arbeitet schon seit vielen Jahren auf Montage. Also das ich mir jetzt plötzlich einen anderen Suche bezweifle ich. Das er bei 12-14 Stunden arbeiten sich noch eine Anlacht bezweifle ich auch. Und wenn er es tut dann tut er es auf der Österreich Montage auch.

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Muss er sich denn da für die nächsten Jahre fest legen? Oder könnt ihr das auch erstmal testen für die nächsten 6 Monate?
Und warum wirst du in 20-25 Std. nur 500-700€ verdienen?
Ich arbeite 30 Std. mit einem Kind und mein Mann ist max. 1 Woche am Stück weg. Ich finde es sehr anstrengend. Und dass er dann auch mal mehrere Tage frei hat, auch unter der Woche hilft mir für die Familienorga leider gar nicht, denn er hat dann Zeit sich auszuruhen während ich arbeite und das Kind in der Kita ist. Es sei ihm gegönnt, aber das führt auch zu Spannungen. Denn ich habe nie frei und mal die Wohnung allein für mich und ich erwarte in den Tagen in denen er hier ist auch echte Mitarbeit.

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Ich hab jetzt oben geantwortet auf deine Einkommens Frage sorry 🙈

Diese neue Firma hat wie die jetzige auch ein Montage Angebot bei uns in Österreich. Also wäre es möglich das er nach Monaten wieder abbricht. Zurzeit werden dringend überall in dieser Branche Mitarbeiter gesucht da sind wenige Monate schon eine enorme Hilfe für die Firmen.

Ja das mit den Arbeiten hab ich mir auch schon gedacht allerdings ist halt 2 Jahre noch weg. Kind Nr 1 ist schon im Kindergarten. Die Überlegung wäre ob nicht dann Notfalls 2x im Monat eine Putzfrau kommen lassen. Das war die Idee von meinen Mann.

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In dem zwei Jahren, in denen du nicht arbeiten musst stelle ich es mir ok vor. Wenn du Unterstützung im Haushalt und vielleicht auch ab und zu durch einen Babysitter oder die Familie hast. Man braucht halt auch einfach mal Zeit für sich ohne Kinder um einem kleinen Hobby, Sport o.ä. nachzugehen.

Das mit der Affäre finde ich auch affig. Das hat ja nichts mit dem Job auf Entfernung zu tun, sondern mit der Beziehung oder auch dem Typ. Wenn mein Mann weg ist (nicht so regelmäßig wie deiner) sitze ich hier licht un langweile mich und denke ich bräuchte wen anders. Dann ist hier Alarm den ganzen Tag und wenn das Kind inn Bett ist bin ich froh wenn ich meine Ruhe habe und ohne doofe Kommentare von meinem Mann Trash-TV schauen kann. Nicht selten arbeite ich dann aber auch noch aus dem Sofa-Office.

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Die Fragen die ich mir stellen würde:
- traust Du es Dir zu?
- hat er Lust darauf?

So groß scheint mir die Änderung für Euch nicht zu sein, weil ihr schon dieses Modell lebt. Ihr würdet euch länger am Stück sehen. "Nur" wegen dem Geld würde ich versuchen keine riesigen Nachteile in Kauf zu nehmen und notfalls anderweitig zu sparen, aber das scheint mir hier nicht der Fall zu sein?! Für die Kinder ist es vielleicht schöner, wenn der Vater länger am Stück da ist, aber mehr kann ich dazu nicht beitragen.

Nicht aus den Augen verlieren solltet ihr auch die langfristigen beruflichen Perspektiven. Kann er später auf dem Job/der Erfahrung aufbauen oder sind dann Rückschritte wahrscheinlicher? Wenn Du zwischendurch arbeitest ist das, abgesehen vom Geld, vielleicht auch keine ganz schlechte Sache.

Ich war viele Jahre auch regelmäßig eine Woche oder länger weg. Der Beziehung hat es nicht geschadet, mit Kindern war es allerdings nicht mehr mein Lebensmodell und bei uns organisatorisch auch nicht dauerhaft umsetzbar, da beide voll arbeiten wollten.

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Beim Sparen geht nix mehr. Heizung ist auf 19 Grad wir Duschen kalt. Bei den Lebensmittel gibt es kein Fleisch mehr. Das 2te Auto ist auch weg. Ich kaufe alles fürs Kind nur gebraucht. Bei uns wurde das Gas von 130€ auf 320€ erhöht, Strom von 70€ auf 110€ , bei den Versicherungen gesamt 40€, Kindergarten will auch 15€ mehr fürs Essen und Bastelmaterial. Der Diesel war heute auf 1,90€. Trotz Einsparungen sind hier die Kosten gleich geblieben.
Es geht wirklich nix mehr zum einsparen. Foodsharing gibt es hier leider nicht und für den Vinzimarkt ist das Einkommen zu hoch.

Für ihn hätte es Vorteile, auf Montage bestehen nur die Fleißigen und bemühten. Also in seinen Lebenslauf macht sich das super.
Ich möchte auf jeden Fall wieder Arbeiten gehen, ich bin Anfang 30. Mit mitte 40 sind die Kinder so gut wie aus dem Haus und dann? Ausserdem will ich nicht das mein Mann für immer die Belastung trägt als allein Verdiener. Ich will mit 60 sagen können wir haben das gemeinsam gemeistert Finanziell. Vll können wir dann auch die letzten Jahre vor der Pension kürzer treten sogar. Das geht aber nur wenn wir unseren Kredit fürs Eigenheim Sondertilgen.

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Aber alles in allem scheint es dann doch eine gute Gelegenheit zu sein?!
Wie gesagt, die beiden Fragen oben würde ich mir zunächst stellen, ganz unabhängig vom Finanziellen.

Mit dem Sparen meinte ich eher so etwas wie Grundsätzliches im Leben ändern und aktuelle Annehmlichkeiten abwägen gegen die möglichen Nachteile der Auslandseinsätze: aus der teuren Stadt ziehen, kein Auto mehr, ein ein Hobby aufgeben, sowas. Kann natürlich sein, dass es nicht möglich ist.

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Wir haben uns damals dagegen entschieden, weil ich mit so viel Distanz keine Beziehung führen wollte.
Hat auch geklappt, mit weniger Geld. Wer eine Tür verschließt, der öffnet eine andere.

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Mein Mann war im In - und Ausland, aber immer nur max 7 Tage.
Ich habe sehr darunter gelitten, besonders als ich wieder arbeiten musste.

Er hat letztendlich komplett die Stelle gewechselt und nun gar keine Reisetätigkeit mehr... Ein Traum. Finanziell auch besser als vorher, aufgrund Bereitschaftsdiensten und Tarif.

Ihr müsst euch alle wohlfühlen.
Wenn es das Geld ist, würde ich auf Ausland wechseln, ja.

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Hallo, also bei uns ist mein Mann immer vier Monate im Ausland und dann 2 bis 3 Monate zuhause. Unsere Tochter ist etwas über 2 Jahre alt und ich geh teilzeit arbeiten. Die Bindung zwischen der kleinen und meinem Mann ist super. Wir telefonieren mehrmals täglich über Video miteinander. Natürlich ist es nicht immer einfach viel allein zu sein. Man muss die richtige Einstellung haben. Wenn mein Mann hier arbeiten würde, hätten wir um einiges weniger Geld, ich müsste vollzeit im Schichtdienst arbeiten und wir würden uns die klinke in die Hand geben.
So genießen wir die Zeit die wir haben viel bewusster.

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Danke für deine Antwort, also findest du das es für euch der Richtige Weg war? Oder würdest du es Rückblickend anders machen? Zb aufs Eigentum verzichten und lieber zur Miete leben und dafür den Mann zu Hause?

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Hey, na ja die frage, ob es für uns der richtige Weg war kann ich so nicht sagen. Wir hatten keine andere Wahl. Mein Mann muss für seine beiden kinder(aus früherer Beziehung) Unterhalt zahlen. Leider verdient man hier in der Gastro nicht genug, um eine Familie anständig zu versorgen.
Wohnung mieten war auch keine Option, da wir für unseren Kredit weniger zahlen als für eine Mietwohnung in der Größe. Von dem her war kaufen die bessere Lösung.
Klar hätte ich meinen Mann gerne zuhause, aber wie gesagt, finanziell ginge es uns sehr schlecht und sehen würden wir uns auch nicht wirklich. So sehen wir die positiven Seiten und genießen die Zeit, die wir haben sehr bewusst. Unserer Ehe hat es bis jetzt nicht geschadet und wir sind seit fünf Jahren verheiratet und diese Art der Beziehung führen wir seit knapp 3 Jahren.