Haus verkaufen oder durchhalten?

Hallo ihr Lieben,
ich hatte neulich schonmal einen Post verfasst. Es geht darum,dass ich vor 3 Wochen mit meinem Mann und meiner dreijährigen Tochter in ein Reihenmittelhaus ca 30km südlich von Hamburg gezogen bin. Ich bin hier im Haus sehr unglücklich bzw das Haus an sich gefällt mir gut, aber draußen ist in ca 500m bis 800m Entfernung die starkbefahrene Autobahn und man hört dauerhaft ein lautes Rauschen. Ich kann damit absolut schlecht umgehen und man hört es sogar,wenn die Fenster geschlossen sind. Die Fenster sind 30 Jahre alt und könnte man sicherlich tauschen, aber ich muss mich ja auch draußen beim spazieren gehen oder beim Sitzen auf der Terrasse wohlfühlen. Baulich können wir an der Terasse nichts ändern,also keine Schallschutzwände etc.
Ich bin generell sehr geräuschempfindlich,aber auch Freunde die zu Besuch waren ist die Autobahn aufgefallen. Bei unserer damaligen Besichtigung ist uns das nicht aufgefallen, es war allerdings auch Ende April(vielleicht mehr Blätter an den Bäumen) oder vielleicht war an dem Tag eine andere Windrichtung, keine Ahnung.
War wahrscheinlich naiv von uns ein Haus zu kaufen,was so dicht an der Autobahn ist. Aufgrund unserer dreijährigen Tochter tue ich mich schwer mit dem Verkauf,da sie hier gut in der Kita angekommen ist etc und ich sie ungern alle paar Monate irgendwo raus reißen möchte. Zudem ist der Zeitpunkt zum verkaufen wahrscheinlich nicht gut(Inflation, steigende Zinsen etc.). Und ich habe auch Angst,dass potenzielle Interessenten wegen der Nähe zur Autobahn abspringen würden und wir das Haus nicht verkauft bekommen.

Entschuldigt den langen Text!🙈

Hat jemand Erfahrung mit Autobahnlärm bzw mit dem Verkauf einer Immobilie in Autobahnnähe?

Liebe Grüße
Franzi

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Beim einem Verkauf würdet ihr aktuell sicher große Verluste machen. Zinsen, Vorfälligkeitsentschäfigung sind da nur zwei von viele großen Posten. Ihr habt viele Gebühren bei Notar und Co gezahlt,…& nicht zu vergessen: Spekulationssteuer. Wenn ihr „zu viel“ Geld habt, dann ist das sicher zu stemmen, ansonsten wird es sehr eng.

Ich habe Freunde, die direkt an einer Autobahn wohnen…& an einem großen deutschen Flughafen. Ich erinner mich, dass sie am Anfang sehr geschimpft haben, es aber nun nicht mehr hören.

Warte mal die schöne Jahreszeit ab, dann sieht die Welt hoffentlich wieder anders aus.

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Geld also in Form von Rücklagen ist kaum noch was da...das einzige "Vermögen" ist das Haus.
Wie siehst du den Punkt mit dem hin und her fürs Kind? Und wann ist ein Verkauf wieder möglich? Wenn unsere Schulden schon etwas zurück gezahlt sind?

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Vor einer erneuten Zinswende würde ich gar nicht anfangen darüber nachzudenken.

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Hallo!
Ihr wohnt erst drei Wochen da? Ich würde es mir schön und gemütlich machen, neue Fenster einplanen (das macht viel aus ob sie 30 Jahre alt sind oder neu und dreifach verglast.)
Und mich erstmal eingewöhnen.
Wenn es Euch in einem Jahr immer noch stört, würde ich neu schauen. Jeder Umzug ist erstmal mit Umstellung verbunden, schau auf die Vorteile vom Haus, viel Platz, schönes Wohnzimmer o.ä. Was sind die schönen Seiten?

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Danke für deine Antwort und dein Verständnis. Ich kann ja jetzt wenn ich merke,dass ich unzufrieden bleib nicht nur auf den Geldverlust schauen. Wenn ich nervlich das eben keine 10 Jahre oder so aushalten,dann bringt es mir auch nichts hier zu sitzen.

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Ich würde es nicht als durchhalten bezeichnen sondern fang an das Haus zu genießen. Mach ne pro/contra Liste. Da stehen sicher viele Punkte die für die Immobilie stehen denn sonst hättet ihr sie ja nicht gekauft. Auch wenn ihr verkauft und euch wo anders nieder lässt kann es sein bzw ist es 100% so dass was stört. Ein Lästiger Nachbar z. B. Das stelle ich mir viel schlimmer als das Rsuschen der entfernten Autobahn. Ein bekannt mit hat ein top Haus, in Nähe einer schweine Mast wo 2x/Tag gelüftet wird.. Das Lüftchen kannst du dir vorstellen :))

Das Problem ist nicht die Autobahn sondern du steigerst dich da jetzt ein bisschen rein (ich bin leider auch so ein Typ). Versuch daran zu arbeiten und lass mal ein Jahr ins Land gehen.

Liebe Grüße

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Ich bin definitiv jemand der sich reinsteigert und ich vermisse das Großstadt Leben mehr,als ich dachte.
In unserer Wohnung haben uns tatsächlich die Nachbarn gestört(trampeln,Geschlechtsverkehr Geräusche),daher sind wir da nach 5 Jahren geflüchtet.

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Ich würde noch ein bisschen abwarten, ganz ohne Druck. Verkaufen so schnell und zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall. Die Zeit könnte ungünstiger nicht sein.
Dann lieber vermieten und selbst was anderes mieten. Aber nicht mit einem unbefristeten Vertrag, sondern so, dass Ihr notfalls auch wieder raus kommt (vielleicht zwei Jahre mit Option auf Verlängerung oder sowas, dann könnt Ihr im Notfall auch verkaufen).

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Das mit dem Vertrag bezog sich auf Eure Mieter, kommt vielleicht nicht klar rüber.

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Ich befürchte eine Vermietung könnte die Rate nicht vollständig decken.

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Wie oben schon jemand schrieb: Fang an, das Haus zu genießen!

Du schreibst ja selbst, dass das Haus ansonsten sehr schön ist. Leg den Fokus auf das, was dir dort gefällt.

Ich bin mir sicher, dass du den Autobahnlärm irgendwann nicht mehr hören wirst. Außerdem wird der Lärm von Jahr zu Jahr weniger, da es immer mehr E-Autos gibt.

Falls du nicht abwarten willst, sondern aktiv was tun möchtest. Tausch die Fenster aus. Das wird schon was bringen. Wie ist der Garten eingezäunt? Da gibt es auch spezielle Zäune, die Lärm schlucken. Oder eine üppige Bepflanzung.

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Fenster möchten wir auf jeden Fall tauschen. Ich habe Angst,dass ich mich an die Geräusche nie gewöhne...bin ein empfindlicher Typ🙈.
Wegen dem Garten müssten wir mal schauen,ist hier eine Gemeinschaft die gemeinsam über die Außenanlage entscheidet.

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Durchhalten und Fenster tauschen.
Ich habe viele Jahre ganz nah an Flughafen und Autobahn gewohnt. Ich dachte die ersten Wochen ich muss da wieder raus, weil ich es als so laut empfand.
Nach wenigen Monaten war es auf einmal weg und ist nur wieder gekommen wenn ich es bewusst hören wollte. Man gewöhnt sich wirklich daran auch wenn man am Anfang meint durchzudrehen.

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Das macht mir etwas Mut. Danke!
Ich bin allerdings empfindlich bei Geräuschen...mal schauen.

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Du hast dich dermassen auf diese Autobahn eingeschossen, dass du nur noch das wahrnimmst. Ihr wohnt erst 3 Wochen da, das ist nichts. Ich habe in meiner letzten Wohnung direkt neben einem Bahnhof gewohnt, dort verstand man effektiv sein eigenes Wort nicht mehr wenn der Zug einfuhr und man musste eine Pause beim Sprechen machen. Jetzt wohnen wir in einem Haus unmittelbar neben einem Flughafen. Aber bei beiden Wohnorten habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt. Vielleicht könntest du einen Yogakurs oder sowas belegen, etwas dass dir hilft deine innere Ruhe zu finden. Wenn du dich nicht so extrem auf die Geräusche fokussiert wärst, könntest du es nämlich ausblenden lernen.

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Ich versuche an mir zu arbeiten.

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Warte erstmal ab!

Du gewöhnst dich bald dran und hörst das sicher nicht mehr.

Ich hab mal gegenüber einer Kirche gewohnt und neben einer Feuerwehr.
Am Anfang nimmt man Geräusch extrem war, später nicht mehr.

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"Und ich habe auch Angst,dass potenzielle Interessenten wegen der Nähe zur Autobahn abspringen würden und wir das Haus nicht verkauft bekommen." - Da kann ich dich beruhigen. Die absolute Merhheit wäre froh überhaupt über Wohneigentum zu verfügen, die meisten Menschen würden sogar ein Haus kaufen bei dem eine U-Bahn quer durchs Wohnzimmer fährt wenn der Preis stimmt (inkl. mir). Natürlich ist ein Reihenmittelhaus in Autobahnnähe günstiger als ein Einzelhaus in der Grünanlage, aber das war ja auch schon beim Kauf so.

Zur Lärmproblematik: Habe lange in der Einflugschneise eines großen Flughafens gewohnt, gestört hat mich das nie. Einmal hat mich mal ein Nachbar angesprochen, wie schrecklich es hier doch wäre und hier könne ein Mensch doch nicht leben, er wäre jetzt tätig in einer Bürgerinitiative - während ich überhaupt nicht wusste wovon er sprach. Gleichzeitig hatte ich eine Nachbarin die jeden morgen laut Meditations-Musik gehört hat und in ihren Klangschalen rumgerührt hat. Das hat mir den letzten Nerv geraubt. So unterschiedlich können Wahrnehmungen eben sein. Ich hätte absolut kein Problem mit dem was du beschreibst und kann kaum nachvollziehen inwiefern das Rauschen und Brummen einer 500m entfernten Autobahn ein Problem ist. Wenn es aber für dich sehr wohl ein Problem ist, hilft dir das aber auch nicht weiter.

Ich sehe es etwas von der Seite, wie erwähnt kann sich die absolute Mehrheit der Bevölkerung kein Eigenheim leisten. Wenn du zu der privilegierten Gruppe gehörst die sich das leisten können würde ich das genießen und nicht noch rummäkeln weil eine Autobahn in der nähe ist. Beim nächsten Haus ist wieder etwas anderes, der Nachbar, die Zuglinie, die brüllenden Singvögel, irgendwas ist immer. Aber wie gesagt, jeder empfindet anders, am Ende musst du entscheiden.

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Mich stört tatsächlich immer etwas. In unserer Wohnung bin ich aufgrund der Geräusche der Nachbarn fast durchgedreht 🙈