Genießen gut verdienende Frauen mehr Respekt?

Guten Abend,

wie seht ihr das? Wenn der Mann alleine verdient oder sehr viel mehr, ist es dann oft so, dass er denkt, er kann sich über die Frau erheben? Eben weil er mehr Geld hat?
Ich habe das Gefühl, dass Männer respektvoller zu Frauen sind, die gleich viel oder mehr verdienen. Dass das dann ein ganz anderes Verhältnis ist. Warum ist das so?
Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es haufenweise Frauen gibt, die ihren vermögenden Männern nur des m Geldes wegen in den, ihr wisst schon, kriechen.

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Mal ein paar andere Gedanke dazu:
Männer, die sich über ihre Frauen (oder egal wen) "erheben" tun das nicht weil sie mehr Geld haben, sondern weil sie Arschlöcher sind...

Achtung, jetzt kommen die Klischees.
Eine Frau, die viel Geld verdient, hat meistens eine höhere Bildung und ein anderes Niveau. Diese Frauen werden sich selten so ein Arsch von oben an ans Bein binden.

Vielleicht sind auch Männer zu Frauen die mehr Geld haben respektvoller weil diese Frauen anders auftreten und bewusst/unbewusst den Männern klar ist, welches Benehmen geht und welches nicht?

Die Frauen die ich kenne, haben eine ordentliche Ausbildung, arbeiten und werden von ihren Partnern respektiert, egal wie viel auf dem Lohnzettel steht.

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Sehr treffend geschrieben. Genauso schaut es aus

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In der Mehrzahl der Fälle verhält es sich so, richtig.

Finanzielle Unabhängigkeit macht frei und wer frei ist, braucht sich gängelndes, respektloses Verhalten nicht dauerhaft gefallen lassen, sondern kann gehen (theoretisch) - das ist natürlich sehr pauschal, aber durchaus ein Grund warum man als Frau mit ausreichend eigenem Geld grundsätzlich unabhängiger auftritt und sich vielleicht weniger vom Partner bieten lassen muss.

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Es ist nur dein Gefühl 🤷‍♀️🙃 es gibt nicht den einen Stereotypen.
Weder das eine noch das andere ist ein sonderlich tolles gefühl von dir.
Trotzdem wird es Menschen geben die so sind, genauso aber auch welche, die nicht so sind..
Ansonsten - blabla, klassisches Rollenbild ;) denk mal drüber nach.

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Übrigens wäre es klassischer das gefühl zu denken, Männer würden Frauen mit viel Geld als "bossy" und "wenig weiblich" empfinden. Als müsste man z.B. als weibliche Führungskraft seine Empathie an der Tür abgeben. Und weißt du was? Solche Führungskräft in weiblich gibt es. Ich aber habe eine absolute Mamiteamleiterin 🤷‍♀️ da fühlt man sich eher wie das dritte Kind 😅

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Geld & Macht sind oft miteinander verbunden. - Kann gut sein, dass das der ein oder andere Mann ausnutzt.
Drum verstehe ich Frauen nicht, die sich absichtlich finanziell von ihren Männern abhängig machen.

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Ich kenne auch Männer, die nicht damit klar kamen, dass die Partnerinnen mehr verdienen (zb durch Beförderungen). Die Ehe des Arbeitskollegen meines Mannes ist daran zerbrochen, da war nicht viel Respekt da, eher verletzter stolz.
Mich betrifft es nicht, mein Mann kennt mich als bettelarme Studentin, normal verdienende Berufsanfängerin und eben jetzt etwas weiter in der Karriere.
Aber ich merke ganz deutlich, dass sich Männer mir gegenüber manchmal mehr zusammen reißen und höflicher sind, weil ich studiert habe und in dem Beruf arbeite. Es liegt aber nicht am Geld, sondern an der Ausbildung. Das fällt mir besonders auf feiern meiner besten Freundin auf, deren Freundeskreis hauptsächlich aus Teilzeit arbeitenden Müttern besteht. Durch die Teilzeit verdienen die Frauen oft weniger und deren Männer bringen schon manchmal Sprüche, die daneben sind. Nicht alle, aber es gibt 2 Kandidaten, da ist es echt ätzend - aber die Frauen lassen es mit sich machen. Es ist auch definitiv so, dass sie sich in der Beziehung sicher fühlen, weil die Frau ja nicht gehen kann, sie hat ja kein Geld (nicht ausgedacht, einer davon hat das „aus Spaß“ so gesagt). Dann reden sie 3 Minuten später mit mir und sind mega respektvoll. ABER: keiner dieser Männer würde mich als Partner wollen (was wirklich ok ist 😃)
Bei meiner Freundin war es eher so, dass der Mann den Respekt vor der Arbeit zu Hause mit den 2 Kindern lernen musste, weil er es einfach unterschätzt hat. Als er das mal am Schirm hatte (Freundin lag 2 Wochen im Krankenhaus), war viel mehr Respekt da. Also unabhängig vom Verdienst ihrer Teilzeitstelle.

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„weil die Frau ja nicht gehen kann, sie hat ja kein Geld“
Ich glaube das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt. Wie unabhängig ist man, wie sehr „braucht“ man den Partner? Wenn beide Partner so verdienen, dass sie sich ohne den anderen klarkommen würden, dann denke ich schon, dass sich das im Umgang miteinander unterbewusst auswirkt. Und zwar in beide Richtungen: wie chauvinistisch ist d er besser verdienende Partner, wie devot der, der deutlich unterliegt.

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Ich denke nicht, dass das Vorurteile sind. Ich bin so eine, keine Führungskraft, aber recht gut verdienende Spezialistin in einem eher technischen Bereich.

Ich fühle mich von Männern oft deutlich erster genommen als die Freundinnen, die halbtags in klassischen Frauenberufen arbeiten. Wobei das weniger eine Gehalts- und mehr eine Qualifikationsfrage ist.

Wenn ich mich mit Leuten über Politik, Wirtschaft, Altersvorsorge oder meinetwegen auch Kunstgeschichte oder Verkehrswegeplanung unterhalten kann oder über den aktuell besten Broker oder Gas-Wasser-Installateur schwatze, nehme ich die ernst. Sie mich auch.

Umgekehrt nehme ich jemanden, der es zu etwas gebracht hat, vielleicht Experte in seinem Bereich ist, ja auch als interessanter und ernstzunehmender wahr.

Aber keine Angst, als Partnerin macht einen das für die meisten Männer eher unattraktiver. Eigenes Geld, eigener Kopf, usw. Wird nicht so gerne genommen.

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Das sind mE zwei verschiedene Dinge - ernst genommen zu werden und respektvoll behandelt zu werden.

Ich habe neben dem Studium im Discounter gejobbt. Die Leute hielten mich dementsprechend für die Verkäuferin, die vermutlich einen Realschulabschluss, vielleicht sogar nur einen Hauptschulabschluss plus die Ausbildung im Einzelhandel hatte. Ja, die Leute verhielten sich mir gegenüber anders als die Leute, die mich als Studentin und mittlerweile Rechtsanwältin kennen, aber nicht respektlos, sondern einfach anders. Das gleiche Phänomen unter dem Aspekt: Kleider machen Leute. Ich kaufte mir mal vor etlichen Jahren im Galeria Kaufhof ein goldenes Armband. Ich in Jeans und Turnschuhen und das Armband nicht ganz günstig. Denkst du mich hat irgendeine der Verkäuferinnen beachtet, als ich mir die Auslagen angesehen habe? Nein, ich musste gezielt eine ansprechen, damit sie mir das Armband rausreicht.
Wenn ich dagegen heute in der Mittagspause im Bürooutfit zum Rewe oder anderswo hingehe, werde ich viel zuvorkommender behandelt.

Es ist nicht so, dass die Leute mich respektlos behandeln, nur weniger zuvorkommend. Das ist aus meiner Sicht etwas anderes als ein Mann, der meint, er könne seine Partnerin oder andere Frauen respektlos behandeln, weil sie weniger verdienen als er. Respektlos = herabwürdigend. Weniger zuvorkommend = wie jeder andere Normalo.

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Genau so!

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Hmm 🤔 nein, kann ich nicht bestätigen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass in meinem Umfeld die Pärchen auf gleicher Bildungsstufe, also nicht "down gedatet" haben. Da Frau somit einen gleichwertigen Beruf hat, besteht in diesen Fällen gar nicht die Möglichkeit, sie abzuwerten, selbst wenn sie Teilzeit arbeiten sollte.

Und dann denke ich, dass es Typsache ist. Wer gelernt hat, Frauen als gleichberechtigt zu akzeptieren, wird nicht wie ein A geben, nur weil er auf eine Frau trifft, die weniger verdient als er.
Mein Mann ist ein paar Jahre älter als ich und steht schon länger als ich im Beruf. Somit hatte er die letzten Jahre gehaltstechnisch einen Vorsprung vor mir. Aktuell ziehe ich gleich auf und wenn ich deine Wahrnehmung teilen würde, müsste sich sein Benehmen mir gegenüber merklich verändern (= bessern). Tut es aber nicht, denn auch bisher sind wir uns stets auf Augenhöhe begegnet.

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dazu muss sich das die Frau auch gefallen lassen, so einen hätte ich ich immer kurzfristig entsorgt!

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Eben.

Ich habe vor Jahren kurzzeitig online gedatet. Einer schrieb mich an und wir telefonierten vor dem ersten Date. Er zog in diesem Telefonat über seine Kollegen, meinen Berufsstand und andere Leute her. Extrem unsympathisch das Ganze. Ich sagte daher noch am gleichen Abend das Date für den nächsten Tag ab. War die richtige Entscheidung, denn es kamen wüste Beschimpfungen hinterher, sodass ich ihn blockieren musste. Er übrigens Ausbildungsberuf, ich studiert.

Die Quintessenz aus den bisherigen Beiträgen scheint daher zu sein: gibt es, WENN Frauen das mit sich machen lassen.

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Tja, schwierig. Meine Erfahrungen sind Sa sehr gemischt. Je nach Sichtweise der Personen.
Mal würde ich als Mutter von 5 Kindern gesehen, da gab es auch einige abfällig Bemerkungen.
Mal als Akademikern, die in ihrem Beruf arbeitet. Da gab es meist mehr Anerkennung.
Mal als Frau in Führungsposition mit mittlerweile ordentlichem Gehalt. Da ist doch meist mehr Respekt dabei.
Meinem Mann war das egal (im negativen Sinn), er verlangte immer, ich müsse bei meinem Beruf viel mehr arbeiten und verdiene. Es war ihm nie genug. Außerdem sollte ich mich als Frau natürlich auch noch um Haushalt, Kinder (zum Teil schwer chronisch krank), Termine, Erziehung, Bildung... kümmern, weil Frau das ja so macht.
Da hat leider auch keine Paarberatung geholfen.
Deshalb habe ich auch jetzt als Alleinerziehende wieder Probleme mit Vorurteilen. Die sind aber auch stark abhängig vom Bundesland.

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Jain

Ich würde es nicht vom Verdienst abhängig machen, sondern von der Bildung und davon, ob man überhaupt arbeiten geht, oder ob man nur das Heimchen am Herd ist.

Was die Bildung betrifft, damit meine ich nicht Frauen die studiert haben. Jemand, der studiert hat, kann außerhalb seines Studiums trotzdem dumm wie 2 Meter Feldweg sein.

Frauen, die allgemein gut gebildet sind und für sich und ihren Unterhalt (und vielleicht noch für Kinder) alleine aufkommen können, werden mit mehr Respekt behandelt.
Diese Frauen binden sich auch nicht den Proll aus dem Ghetto ans Bein. Dieser Schlag Frau würde auch nicht auf Kosten der Allgemeinheit ein Kind nach dem anderen bekommen.

Man sieht einfach einen gewaltigen Unterschied, was aus einem Menschen werden kann, der gebildet ist. Man muss nicht steil Karriere machen um trotzdem einen gut bezahlen Job zu bekommen. Und demnach wird man auch mit mehr Respekt belohnt, als die Hausfrau, die 3 Kinder versorgt und nichts weiter macht.

Klar, sie versorgt Haushalt und Kinder. Aber das macht eine Berufstätige Mutter auch. Letztere steht besser da und hat den Respekt.

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Hey, nicht zwangsläufig. Du glaubst nicht, was ich schob über arbeitende Mütter von 3 Kindern negatives gehört habe. Da bringt man meiner Erfahrung nach einer Mutter von 3 Kindern, die sich super kümmert, deutlich mehr Respekt entgegen, als einer Mutter, die sicher 3 kinder entschieden hat, aber kaum für sie da ist.