Partner an Immobilie beteiligen?

Hallo,

ich habe eine denke ich ungewöhnliche und nicht einfache Frage. Es geht um Folgendes:
Mein Vater hat mir bereits vor knapp über 10 Jahren ein Drittel seines Hauses (Baujahr 2000) überschrieben. Nun will er bald ausziehen, und eine kleine Wohnung im Betreuten Wohnen mieten (mit angrenzendem Seniorenheim). Mein Vater hat nun mir gegenüber das Thema Eigentumsverhältnisse am Grundstück und am Haus angesprochen. Es handelt sich um ein Haus mit einer größeren und einer kleineren Wohnung (separate Eingänge) und großem Grundstück. Er möchte ggf. sein Testament noch mal ändern. Seit der Geburt meines Sohnes, lautet das Testament so, dass mein Sohn und ich vom verbleibenenden Anteil (zwei Drittel) jeweils die Hälfte erben würden. Da nun mein Partner im Jahr der Geburt unseres Sohnes (2020) zu mir gezogen ist, meint mein Vater nun aufgrund der anstehenden Veränderung (sein Auszug), dass mein Partner ggf. auch am Haus und Grundstück beteiligt werden könnte/sollte. Mit der Begründung, dass er sich dann besser fühlen würde, wenn ihm auch ein Anteil gehören würde. Oder es mehr wertschätzen würde. (Mein Partner findet die Aufteilung der größeren Wohnung teilweise nicht gut, dem muss ich größtenteils zustimmen. Außerdem ist ihm der Garten viel zu groß, und macht so, wie er angelegt ist, zu viel Arbeit. Dem muss ich auch zustimmen, aber das ließe sich ändern. Wir wohnen jetzt in der kleineren Wohnung und haben kein zusätzliches Zimmer/Kinderzimmer, so dass unser Sohn mit im Schlafzimmer schläft, das groß genug ist).

Mein Vater sagte, ich solle mir bezüglich der Aufteilung in den nächsten Tagen Gedanken machen, da er in der nächsten Woche (Dienstag) einen ersten Termin bei einem Notar hat. Und angeblich will er das so übernehmen, wie ich es vorschlage. Daran habe ich gewisse Zweifel, aber egal. Folgende Hintergrundinformation ist zu dem Ganzen noch zu geben:

-meine Rente wird trotz bisheriger durchgehender Arbeit in Vollzeit (20 Jahre inkl. Ausbildung) gering sein
-ich habe Angst vor Altersarmut (wenn man nur die Rente betrachtet, ist das nach jetzigem Stand Realität)
-ich werde ab Oktober auf jeden Fall mindestens in den nächsten Jahren (10 Jahren?) nur Teilzeit arbeiten (circa halb so viel wie zuvor, zuvor 39 Stunden pro Woche), unser Sohn ist etwas über 1,5 Jahre alt, und kommt im August in die Krippe)
-mein Partner arbeitet weiterhin in Vollzeit (38 Std. plus Überstunden)
-mein Partner hat ein paar Monate nach seinem Einzug bei mir einen besser bezahlten Job gefunden, und zahlt hier keine Miete, als er noch alleine gewohnt hat, hat er zur Miete gewohnt
-mein Partner hat schon immer mehr verdient als ich, daher wird seine Rente deutlich besser ausfallen
-ich werde von meiner Mutter wohl irgendwann auch ein Haus mit Garten (Baujahr circa 1950??) erben (mindestens den Pflichtteil)
-die Mutter von meinem Partner besitzt keine Immobilie
-der Vater von meinem Partner besitzt vermutlich keine Immobilie (ob dieser was von seinen Eltern erben wird, weiß ich nicht. Mein Partner hat quasi keinen Kontakt zu seinem Vater/Großeltern väterlicherseits)
-über die Vermögensverhältnisse meines Partners weiß ich gar NICHT Bescheid (mein Partner kennt meine Finanzen nicht)
-mein Partner und ich sind NICHT verheiratet (ob das mal so kommen wird, ist ungewiss)

Welchen Vorschlag bzw. Entscheidung soll ich meinem Vater mitteilen? Es ist schwer! Da ich Angst vor Altersarmut habe, tendiere ich eher dazu, ihn nicht zu beteiligen, und da seine Rente deutlich besser ausfallen wird. Außerdem werde ich wegen unseres Sohnes die Arbeitszeit halbieren, und nicht mein Partner. Mein Partner wohnt hier mietfrei ( ich auch). Wir sind wie gesagt NICHT verheiratet. Es kommt noch dazu, dass es seit kurz nach der Geburt häufig zwischen uns kracht, und es daher sein kann, dass wir uns irgendwann trennen, weil es vielleicht irgendwann zu viel sein könnte...
Außerdem stelle ich mir das kompliziert vor. Könnte man bei einem Notar festlegen, dass mein Partner seinen Eigentumsanteil wieder abgeben müsste, wenn wir uns trennen sollten?? Dann müsste ich ihn ausbezahlen, und vermutlich das Haus belasten??
Wenn jemand was dazu schreiben mag, würde mir das denke ich helfen!

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Für mich käme es niemals in Frage, dem Partner meiner Kinder an einer Immobilie zu beteiligen und ehrlich gesagt, sehe ich die Aufteilung zwischen dir und dem Kind schon kritisch.

Bei einer Trennung müsstest du deinen Partner ausbezahlen oder ihm eine der Wohnungen überlassen. Kannst und möchtest du das wirklich bzw dein Vater? Das wäre mir viel zu riskant.

Dasselbe ist mit deinem Sohn. Natürlich ist er jetzt noch klein. Lass ihn mal an eine Frau geraten, welche einen Keil zwischen euch treibt und verkaufen möchte oder er kommt auf die schiefe Bahn und möchte Geld verprassen. Zack, ist das Haus weg.

Dein Vater soll das Haus auf dich alleine überschreiben und fertig.

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Sehe ich absolut genauso!

Der Partner profitiert doch schon sehr durch die mietfreie Wohnung und dass dadurch seine Partnerin nur Teilzeit arbeiten und er seine Karriere verfolgen kann. Dass er sich dann am Aufbau eines Rücklagenkontos beteiligt finde ich selbstverständlich und natürlich ab sämtlichen Nebenkosten inkl. Versicherungen.

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Nachtrag: ich habe noch vergessen zu schreiben, dass ein Punkt für eine Beteiligung sprechen würde, und zwar gemeinsame Rücklagen für Reparaturen, Ausbesserungen, irgendwann neue Heizung, Schäden, usw. Inwiefern ich sowas finanzieren könnte, ist ungewiss (schlimmstenfalls muss das Haus belastet werden).

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Dein Partner wohnt bei dir gratis. Wieso solltest du alle Kosten alleine tragen?

Miete zu verlangen finde ich per Definition auch seltsam, aber sich monatlich am Aufbau von Rücklagen zu beteiligen, nicht.

Beispiel aus unserem Freundeskreis, in gleicher Konstellation wie bei euch: Nebenkosten werden geteilt + jeder 150E pro Monat auf ein Rücklagenkonto für das Haus.

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Du machst dir zu viele Gedanken und dann auch noch die Falschen…

Aus welchem Grund, sollte Dein jetziger Partner an dem Haus beteiligt werden? Er hat rein gar nichts damit zu tun, ganz zu schweigen, ob er in 5 oder 10 Jahren noch da ist. Bitte bloß nicht im Testament bedenken lassen! Außerdem müsste er glaube ich Erbschaftssteuer zahlen.
Es ist überaus nett von Dir, wenn er bei Dir kostenfrei oder günstig wohnen kann. An den Lebenshaltungskosten muss er sich natürlich beteiligen, die hätte er ja sowieso immer.

Toitoitoi ;-)

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Wir hatten eine ähnliche Situation, als meine Schwiegermutter ihr Haus an meinen Mann überschrieb. Natürlich überschrieb sie es nur an ihn, ich war da aussen vor und das war auch völlig richtig so. Erst als die Bank darauf bestand, dass wir für den Sanierungskredit beide unterschreiben sollten, bestand ich meinerseits darauf auch im Grundbuch zu stehen. Bei einer Trennung keinerlei Ansprüche auf die Immobilie zu haben, aber u.U. den Kredit weiter abbezahlen zu müssen, wäre mir zu heikel gewesen.

Ich würde auch darauf verzichten, Deinen Sohn als Miteigentümer einzutragen. Es könnte passieren, dass Du für Entscheidungen, das Haus betreffend, dann immer eine Genehmigung vom Vormundschaftsgericht einholen musst. Ausserdem kann noch kein Mensch sagen, wie Dein Sohn drauf ist, wenn er 18 ist. Ab dann kann er seinen Anteil am Haus einfordern und Du müsstest ihn ausbezahlen. Und was ist, wenn Du noch ein Kind bekommst? Ein Kind hätte Hausanteile, das andere nicht.

Hat Dein Vater überhaupt genügend Mittel um sich auch in Zukunft, bei eventuell höherer Pflegebedürftigkeit selber zu finanzieren? Falls er in den nächsten 10 Jahren staatlichen Hilfen braucht, wird der Sozialhilfeträger das Haus zurückfordern.

Mein Rat: Lass' die Immobile an Dich und nur an Dich überschreiben. Alles andere könnte zu einem finanziellen Kokolores führen, der Dich nicht wohlhabender macht, sondern Dich in die Schulden treibt.

Grüsse
BiDi

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Richtig!

Bei eurer Konstellation muss man ja auch sagen, dass du dann die Eintragung im Grundbuch als zweiten Schritt mit deinem Mann ausgemacht hast und nicht schon von den Schwiegereltern bedacht wurdest. Der große Unterschied ist zudem, dass ihr verheiratet seid und ohnehin in einer Zugewinngemeinschaft lebt. Da ist das Erbe zwar ausgeklammert, aber nicht die Wertsteigerung ab Erbschaft.

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Hallo,

#Könnte man bei einem Notar festlegen, dass mein Partner seinen Eigentumsanteil wieder abgeben müsste, wenn wir uns trennen sollten??#

Ja, das ist möglich.
Das nennt sich ehebedingte Schenkung, der Notar kennt das.

ICH würde es aber NICHT machen.
Meins ist meins, deins ist deins. Nicht zuviel vermischen, das gibt bei einer Trennung nur vermeidbaren Ärger.

freundliche Grüsse Werner

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Ob die Antworten auch so eindeutig ausgefallen wären, wenn die Ausgangssituation anders herum wäre?

Ich möchte mich den bisherigen Meinungen anschließen. Ein Geschenk in dieser Höhe in der Hoffnung, dass Dein Partner es dann mehr zu schätzen weiß, halte ich nicht für sinnvoll. Denn die finanziellen Folgen können Dir tatsächlich das Genick brechen.

Ich lebe in einer ähnlichen Konstellation. Mein Vater hat mir vor acht Jahren sein Elternhaus überschrieben. Damals hätte ich meinen jetzigen Mann gerne mit im Grundbuch gehabt. Zum Glück wollten das weder er, noch mein Vater. Der fand es sinnvoller, dass das Haus im Fall einer Trennung in Gänze in der Familie bleibt, und ich meinen Ex dann nicht noch teuer auszahlen muss (und durch die Entwicklung der Immobilienpreise wäre das auch sehr teuer, aktuell könnten wir das Haus für ne Million verkaufen, damaliger Schätzpreis der Bank waren 400k).


Der Anteil meines Mannes an den Wohnkosten wurde von der Bank, die mir das Darlehen für die Sanierung gegeben hat, übrigens als fiktive Miete bei meinen Einnahmen verbucht. Und mein Mann stört sich auch nicht dran, für die Bank hier 'Miete' zu zahlen.

Dein Partner kann jetzt mit dem Geld, das er nicht mehr für's Wohnen ausgeben muss, Vermögensaufbau betreiben. Kannst Du das auch? Am Ende bist Du Immobilieneigentümerin und kannst nicht Mal den Installateur kommen lassen, wenn die Heizung streikt.

Die wesentlichen Punkte hast Du schon selbst genannt. Ich finde es sinnvoller, eine Immobilie in einer Hand zu haben. Gerade auch, weil man Preisentwicklungen am Markt nicht vorhersehen kann, und ggf. der jetzt verschenkte Hausteil so viel mehr wert ist, wenn du die beschenkte Person auszahlen müsstest, dass Du das nicht stemmen kannst. Und auch der Sohn sollte nicht direkt erben. Denn bis der 18 ist, hättest Du damit eben weiter Deinen dann möglicherweise Ex am Backen.

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"Ob die Antworten auch so eindeutig ausgefallen wären, wenn die Ausgangssituation anders herum wäre?"

Denke ich schon, da die TE nicht verheiratet ist, der Mann keine Miete zahlt, die TE für viele Jahre Teilzeit arbeiten will und die Finanzen der beiden komplett getrennt sind, sie nicht einmal sein Vermögen kennt.
Außer dem Kind, sehe ich daher aktuell keinerlei "familiäre Verbindung" zwischen den beiden, die es moralisch sinnvoll machen würde, ihn an ihrem Vermögen/an dem Vermögen der Familie zu beteiligen.
Wenn man etwas haben möchte, muss man auch etwas dafür tun. Hier sehe ich aber keinerlei Gegenwert für den Anteil am Haus. Im Gegenteil, die TE trägt alle Nachteile des Kinderkriegens alleine.

Meine Antwort weiter unten würde in umgekehrter Situation genauso ausfallen.

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Hallo zusammen, erst mal ganz herzlichen Dank für eure ausführlichen und ehrlichen Antworten! Sie sind mir definitiv eine Hilfe!!

Ich werde mit meinem Vater reden, und ihm sagen, dass mein Partner nicht benachteiligt wäre, auch nicht, wenn er nicht an der Immobilie beteiligt wird. Als er mir damals erzählt hatte, dass er sein Testament geändert hat und beim Amtsgericht hinterlegt hat, ist mir das schon "sauer aufgestoßen". Ich hatte damals versucht, eine Änderung vorzuschlagen, aber das war erfolglos. Zuvor war ich als Alleinerbin im Testament vermerkt. Ich habe meinem Vater damals schon geschildert, dass Frauen sowieso finanziell benachteiligt sind im Arbeitsleben, in der Rente auch, und mit Kind und Teilzeitarbeit erst recht. Er meinte, ich müsste mir später keine Sorgen machen, auch wenn mein Sohn was erben würde. Er würde da nicht zwischen Tochter und Enkel unterscheiden. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe. Ich werde meinem Vater einige der genannten Argumente vorlesen, und hoffe, dass das Ganze gut ausgeht! Aber er ist "stur" und autoritär und auch aufbrausend, wenn ich das mal so sagen darf. Aber ihr habt recht, alleine schon mit dem jetzigen Testament und erst recht mit einer evtl. Beteiligung meines Partners, ist es definitiv nicht zum Vorteil für mich! Ich werde dazu auf jeden Fall noch was schreiben, und auch noch mal auf das ein oder andere eingehen, aber das kann einige Tage dauern.
Aber ich bin dankbar und froh, dass jetzt niemand geschrieben hat, ich würde mich auf dem Erbe ausruhen, oder ich bin gierig und kann nicht teilen (ich bin nämlich Einzelkind).😉

Wisst ihr, und das ist ja das Schöne am anonymen Internet, man kann fast alles loswerden; meine Eltern haben sich getrennt als ich 15/16 war, danach gab es einen lange anhaltenden Sorgerechts- und Unterhaltsstreit per Anwalt. Unter dem Ganzen hat meine Schulleistung gelitten, ich fing an zu schwänzen. Nun ja... Schlußendlich habe ich das Gymnasium vorzeitig verlassen. Es gibt Kinder, die mit den Streitereien und der Scheidung der Eltern besser umgehen können, ich konnte es leider nicht. Ich bin (sehr) sensibel oder sogar hochsensibel (das ist keine Krankheit 😉). Meine Eltern können sich immer noch nicht ausstehen, geschweige denn, dass sie miteinander reden. Sie reden nur schlecht vom Anderen. Immer noch mal wieder. Sorry, ich bin sehr vom Thema abgekommen! Aber ich habe mir schon oft gewünscht, in einer heilen Familie aufgewachsen zu sein. Dann hätte ich wohl die Schule vernünftig beenden können, und mein Berufsleben wäre vielleicht auch anders/besser verlaufen. Aber das weiß man nicht, wahrscheinlicher wäre es aber gewesen.

Und noch mal zum Thema oben, natürlich werde ich auch im Rahmen meiner Möglichkeiten gut für meinen Sohn sorgen/vorsorgen, und irgendwann in hoffentlich langer Zukunft, werde ich ihm auch was hinterlassen.

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Bedenke bitte auch das Thema der Erbschaftssteuer. Ich weiß ja nicht, was das letzte Drittel des Hauses für einen Wert hat und welche weiteren Vermögenswerte dein Vater vererben würde. Aber du hast einen Freibetrag von 400.000€, dein Sohn als Enkel mit noch lebenden Eltern nur 200.000€. Für deinen Partner, der nicht mit deinem Vater verwandt ist, gibt es nur einen Freibetrag von 20.000€. Es wäre ziemlich blöd, wenn man das Haus oder eine Wohnung verkaufen müsste um die Erbschaftssteuer zu zahlen.

Wenn dein Vater unbedingt deinen Partner bedenken will, dann soll er ihm halt 20.000€ in bar vererben, quasi als Anreiz sich auch finanziell an den nötigen Maßnahmen zu beteiligen.

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Ach du Schreck! Bloß nicht!

Allgemein: Mache deine Rente bitte nicht von einem Haus abhängig. Das Haus kann schneller weg sein, als du gucken kannst:

1. Ihr müsst es verkaufen, siehe Gründe aus deinem Nachtrag
2. Dein Vater kann sein innerhalb der nächsten 10 Jahre das Altersheim nicht zahlen und die Rentenversicherung ficht die 2/3-Schenkung an.
3. Andere Gründe.

Never ever sollet ihr in deiner finanziell komplett unabgesicherten Position deinem Lebensgefährten Anteile vom Haus überschreiben.

Du bist nicht verheiratet, d.h. du trägst im Falle einer Trennung alle Nachteile in Bezug auf euer Kind alleine. Du hast keine Ansprüche auf einen Rentenausgleich gegen deinen Lebensgefährten, du willst 10 Jahre nur Teilzeit arbeiten.
Trennt ihr euch, steckst du schon akut mitten drin in der Armutsfalle allein schon aufgrund deiner Teilzeitarbeit. Ohne das Haus wird dich dann in jedem Fall die Altersarmut treffen. Vermutlich sogar mit Haus, denn auch ein abbezahltes Haus verursacht Kosten, die du mit einer Mini-Rente vermutlich nicht bestreiten können wirst. Willst du das Haus dann halten, wird vermutlich deine gesamte Rente dafür draufgehen und für andere Dinge (gutes Essen, mal ins Café etc.) bleibt dann kaum noch was übrig. Verkaufst du das Haus, hast du aufgrund schlechter Finanzen evtl. Jahrzehnte nichts am Haus gemacht und der Zustand ist entsprechend schlecht. Solche Häuser sieht man sehr oft. Aktuell gehen die trotzdem für einen hohen Preis weg, wenn die Lage stimmt, aber das kann in 20-30 Jahren anders aus sehen. Stimmt die Lage nicht, ist ein verfallenes Haus erst recht nichts wert und du bekommst dementsprechend nicht viel dafür.

Was ich dir empfehlen würde:

1. Legt eure Finanzen gegenseitig offen. Ihr habt ein Kind zusammen und seit eine Familie. Wie kann es da sein, dass jeder nur in seine Tasche wirtschaftet? Trägst du auch im Alltag die meisten Kosten für euer Kind, wie man das hier manchmal lesen kann?

2. Sichert dich privat ab! Private Rentenversicherung (da muss man genau schauen, welcher Vertrag sich lohnt) oder ETFs. Das ganze bitte über den Notar verpflichtend für deinen Lebensgefährten festhalten.

3. Ich arbeite seit einem Jahr nach der Geburt wieder Vollzeit, was Geschmackssache ist, aber jedenfalls 10 Jahre Teilzeit ist definitiv nicht empfehlenswert. Gerade und vor allem dann, wenn du finanziell über deinen Partner nicht abgesichert bist.
Du kannst ja Teilzeit arbeiten, aber vielleicht nur ein paar Jahre oder wenn länger, dann sollte dein Partner dir die finanziellen Nachteile ausgleichen (siehe u.a. Punkt 2).
Pass auf, dass du nicht noch tiefer in die Mami-Falle gerätst. Du solltest nur in solchen Jobs arbeiten, in denen du deine Stundenzahl problemlos wieder aufstocken kannst. "Pflege" deine berufliche Qualifikation und achte darauf, dass dein Wissen auf aktuellem Stand bleibt, damit du beruflich nicht ins Abseits gerätst. Nimm bitte keine unqualifizierten Jobs an, nur weil die Arbeitszeiten besser passen.
Im Falle einer Trennung hast du sonst auf Dauer das Nachsehen.

4. Bitte keine Anteile des Hauses an deinen Lebensgefährten. Ihr seit nicht einmal verheiratet. Er zahlt keine Miete und nichts. Warum soll er davon profitieren, wenn er nichts dafür tut, ihr euch vielleicht trennt und jeder nur in seine eigene Tasche wirtschaftet?
Das Haus ist DEINE finanzielle Absicherung und die hast du bitter nötig. Dein Lebensgefährte arbeitet weiter Vollzeit und kann für seine Rente alleine sorgen, zumal er durch die gesparte Miete einen Großteil seines Geldes weglegen können sollte. Solltest ihr euch trennen, gehört ihm zudem ein Teil deines Hauses und er kann die Teilungsversteigerung verlangen oder dass du ihn auszahlst. Dann ist das Haus weg! Allein deswegen sollte der Notar deinem Vater von der Schenkung an deinen Lebensgefährten abraten.

Vielleicht könnet ihr mit ein paar Umbauten selbst in die größere Wohnung ziehen und die kleine vermieten? Oder ihr vermietet beide Wohnungen und zieht woanders hin? Verkaufen würde ich das Haus aktuell nicht zumal dein Vater das bestimmt nicht möchte.

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Hi,
vielleicht habe ich das überlesen, aber wer soll laut Testament denn den verbliebenen Rest des Hauses bekommen?
Gibt es da weitere Verwandte?
Und soll dein Partner jetzt Anteile bekommen oder wird das im Testament vermerkt?

Ich würde nur mich (nicht den Sohn und auch sicher nicht den Partner) ins Testament schrieben lassen. Und da eben die Frage: wieso Testament? Wer wäre noch Erbe? Denn wenn es keinen weiteren gibt, ist auch ein Testament nicht nötig.
Jetzt Anteile auf den Partner und / oder den Sohn überschreiben lassen, fände ich auch nicht sinnvoll. Was soll der Sohn jetzt damit? Das braucht es nicht, er erbt doch später eh von dir. Und wenn weitere Kinder kommen? Wie werden die beteiligt?
Den Partner würde ich auch nicht beteiligen. Er wohnt mietfrei und gut. Wenn er Geld ins Haus steckt, müsste man eben sehen, wie man das regelt für den Fall einer Trennung.

Wenn Partner die Finanzen des anderen nicht kennen, finde ich das immer schwierig und nicht nachvollziehbar. Seit mein Mann und ich zusammen wohnen, haben wir ein Konto und wirtschaften gemeinsam. Das gehört für mich in einer Partnerschaft dazu. Wie regelt ihr denn das tägliche Leben, die normal anfallenden Kosten?

LG N.