Ich werde befördert und bin deshalb eine schlechte Mutter?! Warum kann man nicht einfach mal jemandem etwas Tolels gönnen???

Hallo!

In Kürze werde ich meine Elternzeit beenden und nach knapp 1 Jahr in den Beruf zurückkehren (Teilzeit in der Elternzeit). Ich arbeite im öD. Während meiner Elternzeit habe ich mich auf einen höherwertigen Dienstposten beworben und - oh Wunder - diesen auch bekommen! Ich freue mich natürlich mega, bin wahnsinnig motiviert und finde es einfach toll, dass ich diese Chance bekommen habe und trotz meiner 2 Kinder und der damit verbundenen bisherigen Auszeiten (Mutterschutz und Elternzeit) nun im Beruf vorankomme.

Nun ist es jedoch so, dass mir viele meiner Freunde diesen "Erfolg" nicht gönnen! Größtenteils arbeiten sie auch im öD, manche sind auf meiner Ebene, manche sogar schon etwas weiter und dennoch hielt sich deren Begeisterung für meine Beförderungsmöglichkeit sehr, sehr in Grenzen! Gerade diejenigen, die bereits vorher eine höhere Stufe wie ich erreicht haben, scheinen es mir am allerwenigsten zu gönnen, dass ich künftig auf deren "Stufe" sein werde.
Ich freue mich über diese Chance, habe allerdings das Gefühl, dass sich niemand wirklich mit mir freut. Eher wird es sogar ein bisschen ins negative gezogen oder mir ein schlechtes Gewissen eingeredet (quasi: könnte mich nicht um meine Kinder kümmern weil ich im Beruf keinen Stillstand möchte, bin karrieregeil und meine Kinder sind mir egal usw.). DArf man als Mutter von 2 Kindern nicht auch Karriere machen? Meine Kinder stehen bei mir immer an 1. Stelle und ich hätte mich niemals auf den Posten beworben, wenn er nicht mit der Familie gut vereinbar wäre!

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Tja, deine Freunde scheinen kein wirklichen Freunde zu sein.
Von daher wäre mir das "Mutter gehört zum Kind"-Gelaber egal.
Wo sind denn die Kinder deiner Freunde, wenn sie ihren Job machen?

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Die meisten haben (noch) keine Kinder bzw. wollen auch gar keine.

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Dann ist deren Argumentation ja noch lächerlicher ;-).

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So so....deine "Freunde" machen versuchen dich klein zu machen? Da hast du ja eine richtig tolle Truppe. Vielleicht solltest du in diesem Bereich mal aussortieren.

Ich habe als Kind Nr. 4 neun Monate alt war eine Vollzeitstelle in Leitungsposition angenommen, welche mir angeboten wurde. Mein Mann ging in Elternzeit.

Zugegeben, es war nicht immer einfach. Wir haben später immer zeitlich versetzt gearbeitet um die Kinder nicht ganztags in Betreuungseinrichtungen geben zu müssen. Bereut habe ich es jedoch nie.

Wenn du es dir zutraust - machen! Einen Mann würde man es nie zum Vorwurf machen, sich trotz Kleinkind beruflich weiterzuentwickeln!

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Danke! Ich hätte mich nicht beworben, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass meine Kinder nicht darunter leiden werden. An meinen Arbeitszeiten und Arbeitsumfang zu vor der 2. SS ändert sich nichts - auch ohne diese Beförderungsmöglichkeit hätte ich wieder in diesem Umfang angefangen.

Es ist komisch, aber obwohl Arbeitszeit und -umfang gleich bleiben und nur die Bezahlung besser ist (muss natürlich eine Arbeit machen, aber in einem ähnlichen Bereich und ich weiß damit was auf mich zukommt), habe ich mir ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Klingt verrückt, aber ich habe mich heute Nachmittag ernsthaft gefragt, ob ich "eine schlechte Mutter bin und meinen Kindern etwas antue, weil ich einen besseren Job annehme". So nach dem Motto: eine Mama DARF keine Karriere machen, denn wenn sie eine Karriere mache, dann ist sie eine schlechte Mutter!

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>>Klingt verrückt, aber ich habe mich heute Nachmittag ernsthaft gefragt, ob ich "eine schlechte Mutter bin und meinen Kindern etwas antue, weil ich einen besseren Job annehme". <<

Solche Gedanken lässt du mal schön bleiben!

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Hi,
eine Mit-Mutter, aus der Krabbelgruppe Dez.2009 bis Jan. 2010, sagte auch mal so doof zu mir, ihre Kinder lieben es, zum Mittagessen heimzukommen...........................

Meine auch, ist aber leider nötig, daß ich in dem Stundenumfang arbeiten gehe, und sie in der Ganztagsbetreuung sind.

Bei uns war es keine Karriere, sondern schlicht und ergreifend, nötig, daß beide arbeiten gehen. Und viele wissen gar nicht, wie wenig man in einem Bürojob, Speditions- und Industriekaufleute, verdienen kann.

Du wirst es sowieso verkehrt machen, egal für was Du Dich entscheidest ...........................

Viel Spaß auf dem neuen Posten !

Gruß

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Ich denke, deine "Freunde" sind einfach nur neidisch auf dich.
Lass dich davon nicht runterziehen.

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Ich denke nicht, dass es um dich und deine Qualität als Mutter geht, sondern eher die allgemein eher behäbigen Aufstiegschancen im öD. Ich arbeite selbst nicht im öD, habe aber durch Praktika, mein Referendariat und Beratung von Beamten Einblicke bekommen. Überall wurde mir davon berichtet, wie schwer es ist und wie lange es dauert, aufzusteigen und höhergestuft zu werden. Teilweise gibt es wohl Quotenvorgaben bei den Beurteilungen.

Man mag es Neid nennen, aber ich kann es schon verstehen. Ich habe im Beruf selbst schon Ungerechtigkeiten erlebt, konkret z.B.
im Rahmen des Gehalts. Natürlich ärgert man sich darüber, wenn ein anderer eine satte Gehaltserhöhungen bekommt oder gleich zu Beginn mehr und bei einem selbst wird jeder Frage nach der Gehaltserhöhung mit fadenscheinigen Argumenten abgeschmettert oder man bekommt nur geringfügig mehr, während der andere einen enormen Gehaltssprung macht.
Ich weiß ja nicht, wie lange deine Kollegen schon dabei sind und auf die Beförderung gewartet haben. Vielleicht mussten sie ebenso darum kämpfen und lange warten und bei dir kam sie schon nach kurzer Zeit?!

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Dann kneife ich als Freund die Backen zusammen und gratuliere. Für den Rest kann man sich ja nur fremdschämen, und verstehen schon gar nicht. Missgunst ist so eine eklige Eigenschaft, die gerade unter Freunden nicht da sein sollte.

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Hä? Was ist denn bei dir los? Weder habe ich gesagt, dass das Freunde waren (waren es nicht, "nur" Kollegen), noch dass ich nicht gratuliert hätte oder es ihnen nicht gönnen würde.

Und da ist genau der Punkt, den DU nicht verstanden hast. Man gönnt es den Leuten sehr wohl. Dass die Leute das nicht tun würden, ist reine Interpretation der TE. Man hat jedoch diese dumpfen Magenschmerzen, dass man selbst von seinem Chef übergangen wurde. Hat mit den anderen primär gar nichts zu tun, sondern ist nur Symptom.

Ist nichts anderes als wenn hier im Forum davon geredet wird, dass die Frau mit langjährigem überfüllten Kinderwunsch der Kollegin zur SS gratuliert, sich aber nicht die ganzen Schwangerschaftsberichte von ihr anhören kann.

Eine Kollegin von mir aus einem anderen Bereich bekam mit, dass ein etwa zeitgleich mit ihr eingestellter Kollege mit gleichen Uni-Abschlüssen mehr Gehalt bekam. Natürlich kann ich verstehen, dass diese Kollegin angefressen war und ich habe vollstes Verständnis dafür, dass sie letzen Endes sich aufgrund dieser Aktion einen anderen (besser bezahlten) Job gesucht hat. Du würdest wahrscheinlich sagen: "Ja, alles super. Macht mir gar nichts, dass mein Abschluss im Vergleich zu dem des Kollegen weniger wert ist."

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Bei mir war das ähnlich und ich kann deine Erfahrungen nicht teilen, vielleicht solltest du eher die Zusammensetzung deines Freundeskreises überlegen.

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Weil man als Mutter sowieso alles falsch macht :-D

Ich glaube, es ist der Neid, dass man Kind UND Karriere unter einen Hut bekommt.
Ich musste mir auch einiges anhören, weil ich nach 6 Monaten für 2 Tage wieder arbeiten gegangen bin... dafür war ich glücklich und ausgeglichen. Lass dir nix einreden, Frauen wie du bringen die Gesellschaft weiter, vom alten Rollenbild abzurücken. Du machst es genau richtig!!!!

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Hi, komische Freunde hast du da… missgünstig und unwissend. Du darfst nicht schlechter gestellt werden als andere Bewerber, ändert eine Elternzeit nichts dran.
Selbst bei Beurteilungen (ich bin zB Beamtin) wird nachgezeichnet, also als ob man quasi da gewesen wäre.
Und Karriere im öD ist ja auch immer so eine Sache. Die Beförderungen sind ja jetzt nicht so mega als dass man da so neidisch drauf sein müsste.

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Fällt mir gerade ein schönes Sprichwort ein: Neid muss man sich hart erarbeiten!

Hör auf, an Dir zu zweifeln und nimms als das, was es ist: Als Neid und blöde Freunde, denen ich mal ne Ansage machen würde, von wegen sich gegenseitig unterstützen etcetc. Ein erfolg jemandem madig machen ist wirklich schäbig, udn genau das würde ich mal so aussprechen.

("Weisser Neid" kenne ich auch - dass ich der Person es gönne und trotzdem neidisch bin im Sinne von: Will ich auch haben! Ist ein wunderbarer Motivationsschub und ich sage Freunden auch gerne: Super gemacht, und ich bin neidisch und gönne es Dir!).