Wieso BV und ab wann?

Hallo die Frage steht ja schon oben. Aber nur kurz was zu mir.
Ich bin jetzt in der 14. Ssw und wurde bis zur 10. Ssw Krank geschrieben weil ich im Labor arbeite, dann hat mich mein AG ins Büro versetzt. Darüber war ich froh, weil kein infektionsgefahr und leichte arbeit. Aber die im Büro haben nicht wirklich was für mich zu tun deswegen muss ich ständig Sachen hin und her tragen oder den laufburschen spielen. Das geht mir jetzt seit Wochen sehr stark in den Rücken und zieht mir bis ins Bein. Erbrechen muss ich auch ständig egal wo ich bin und ob ich gegessen oder getrunken habe.
Ich war letzte Woche beim FA sie hat mir nur die letzte Woche ein AU ausgestellt und meinte ich soll mich zusammenreissen und arbeiten. Ich hab mich so schlecht gefühlt, weil ich ja eigentlich arbeiten will aber diese Situation macht mir sehr zu schaffen. Kann man mit dem Arbeitgeber vllt darüber reden die Stunden runter zu setzen? Ich dachte der Arzt kann nur ein Teil -/ Beschäftigungsverbot geben, aber meine FA hat mir schon ausdrücklich gesagt, dass ich keins bekomme. Homeoffice wäre mir auch lieber, weil ich meine Kotze nicht ständig in den Fluren der Firma aufwischen möchte...
Ich bitte, mich nicht direkt deswegen fertig zu machen, nur möchte ich wissen was mir eigentlich zusteht. Danke im vorraus für die netten Antworten
LG

1

Hey,

ich finde es immer wieder heftig, wie unterschiedlich das mit den BV gehandhabt wird und wie abhängig das vom Gyn ist.

Eine Kollegin hatte einmalig leichten (!) Bluthochdruck und ist dann sofort ins BV geschickt worden. Ich habe Herzrhythmusstörungen in Kombi mit z.T. extrem hohen Blutdruck plus eine Plazenta Praevia und ich habe erst mal nur ein befristetes BV bekommen. Dafür musste ich aber auch schon mehr oder weniger „kämpfen“. Ebenso für die Verlängerung.

Eine Alternative zum Gyn wäre der Weg über den/die Betriebsärztin.

Alles Gute #klee

4

Ich Danke dir für deine antwort. Mir ist es wirklich nicht eingefallen noch zum Betriebsarzt zu gehen, obwohl ich heute noch nach Hause geschickt wurde weil ich mich übergeben musste.
Es ist wirklich verwunderlich wie manchen einfach aus der Tasche gezogen ein BV bekommt und andere müssen darum kämpfen... echt schade

12

Fa darf nur mit medizinischer begründung ins BV schicken, da gibts wohl so ne art diagnosekatalog von den krankenkassen.
Betriebsintern kann der arbeitgeber ein BV aussprechen, wenn er kein risiko eingehen möchte.
Aber egal wie und wo es ist so unterschiedlich bei den einen bekommt man sofort eins bei anderen nicht. In dem kh in dem ich gelernt habe kam jede schwangere sofort ins BV wurde von der personalabteilung ausgesprochen, in dem wo ich jetzt arbeite wussten die überhaupt nicht wie man da verfährt bis corona kam.aber auch beim fa gibts unterschiede, die einen stellen sich an die anderen nicht. Also wenn jemand ständig erbricht ist das schon ein medizinischer grund wo du "anspruch" hättest.
Betriebsarzt kann natürlich sagen dass sie deine arbeitsbedingungen angepasst haben an die ss, aber dann würde ich das tragen von schweren dingen vordergründig erwähnen.

Lg

weiteren Kommentar laden
2

Hi, ich bin in der 16. Ssw und von Anfang an zu Hause, arbeite in der Chemie Branche (nicht Labor, aber Produktion mit Chemikalien und Giftstoffen)

Im Büro hätten sie auch keine passenden Aufgaben für mich gehabt.

3

Erst einmal tut es mir leid, dass dein FA so dämlich reagiert hat. Alles redet vom besonderen Schutz der Schwangeren und gleichzeitig kommt es immer noch vor, dass man so einen Mist hört.

Neben dem ärztlichen Beschäftigungsverbot gibt es ja noch das betriebliche BV. Versetzt hat dein Arbeitgeber dich ja schon. Jetzt müsstest du einmal die Bedingungen für ein betriebliches BV mit deinem Arbeitsplatz abgleichen. Wenn du z. B. viel tragen und laufen musst, sodass es bei dir zu Schmerzen und Unwohlsein führt, widerspricht das schon dem Mutterschutz. Ich würde offen mit dem Arbeitgeber reden, eventuell mit dem Betriebsarzt zusammen und der Gleichstellungsbeauftragten (wenn es den Posten bei euch gibt und du das Gefühl hast, sie zu brauchen). Mach ihm klar, dass du gerne weiter arbeiten möchtest, es aber unter den aktuellen Umständen nicht geht und ihr beide nichts davon habt — vor allem er nicht — wenn du ständig krankgeschrieben werden musst. Dann kannst du mit ihm über Homeoffice reden (es entlastet ja schon, wenn du 2 oder 3 Tage zuhause bleiben könntest) oder über Stundenreduzierung. Da müsstest du dir dann einmal durchrechnen lassen, ob sich das für dich lohnt, auch mit Blick auf das Elterngeld später.
Ich wüsste nicht, warum dich hier irgendjemand fertigmachen sollte und wenn, ignorier solche Idioten. Und da es noch früh in der Ss ist, such dir evtl. für die restliche Zeit einen einfühlsameren FA.
Alles Gute dir!

6

Ich Danke dir für deine Antwort. Bisher war meine FA auch sehr nett und hat mich bei allem unterstützt, deswegen dachte ich würde sie mir mehr helfen. Als ich eine Überweisung zur physio wollte sagte sie auch, dass sie sowas nicht ausstellen und ich mich selbst um die Beschwerden kümmern müsse. Ich hab mich so missverstanden und schlecht gefühlt als ob ich mir meine Beschwerden einbilden würde. Weil das so ein sensibles Thema ist hatte ich angst auch hier solche antworten wie von meiner Ärztin zu bekommen...
Ich muss mich dann zusammenreissen und mit dem AG reden oder zum Betriebsarzt gehen, vllt sind die dann etwas kulanter. Arbeitskürzung/ weniger Lohn würde uns jetzt vorallem wo das Kind kommen wird gar nicht gut tun. Deswegen würde ich auch gerne weiter arbeiten.

5

Wurde denn schon eine Gefährdungsbeurteilung gemacht?
Hört sich nämlich so nicht danach an, da müsste ja geregelt sein, was du machen darfst und was nicht, hier ist also in erster Linie dein AG in der Pflicht.

7

Das wurde immer daher geschoben und ich wurde erst heute darauf angesprochen. Sonst hieß es nur mach einfach und guck wie du zurecht kommst. Wenn es mir zu viel wurde hab ich mich im Büro auf den Stuhl "gelegt".

16

Ne das geht ja auch nicht. Bestehe unbedingt darauf. Das ist Pflicht!

8

Oh man, Ärzte gibt es (die gibt es nicht) #augen

Bei mir war es auch ein regelrechter Krampf.
Mutterschutzrichtlinien konnten in meinem Beruf nicht umgesetzt werden, eine andere Arbeit zuweisen war und ist auch nicht möglich- dennoch wurde mir erst im letzten Monat -da war ich im 6. SS-Monat- ein BV erteilt (zunächst für 3 Wochen vom Gyn), direkt im Anschluss wundersamer Weise dann doch vom Arbeitgeber und zwar bis zum Beginn des Mutterschutzes. Jeder Involvierte sträubte sich, das BV auszustellen und konnte nicht verstehen, weshalb es der jeweils andere (Gyn und AG) nicht macht. #klatsch

Ich habe es letztlich so verstanden, dass der Arzt nur dann für das BV verantwortlich ist, wenn die Gründe, die zum BV führen, schwangerschaftsbedingt sind und ein Weiterarbeiten das Leben der Mutter und/oder des ungeborenen Kindes gefährden. Bei "normalen" Beschwerden wird stattdessen eine AU ausgestellt.

Der AG ist wiederum zuständig, wenn es nicht möglich ist, bei Gefahren, die durch die Tätigkeit als solche entstehen, für Abhilfe zu sorgen (so wie in meinem Fall- da ging es konkret um völlige Alleinarbeit während der Schichten, Umgang mit potentiell infektiösem Material, scharfen/spitzen Gegenständen (Kanülen) und Co. ).

Hoffe, das hilft dir ein wenig weiter.

9

Ich hatte in der 1. SS auch starke Hypermesis. Ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel, allein die Lebensmittel zu sehen, lies mich oft brechen. Das war echt die Hölle!

Ein BV wollte mir damals einfach keiner ausstellen, gleichzeitig machte der AG Druck, dass ich nicht ständig „wochenweise“ krank sein soll.

Irgendwann bat ich meine Ärztin immerhin um ein TZ-BV, täglich 8 Stunden brachte mich einfach an die Grenze. Das war dann zum Glück kein Problem und die paar Stunden konnte ich mich tatsächlich irgendwie zusammen reißen!

21

Mir wäre es auch lieber für einige Stunden da zu sein als die 8 Stunden, weil die für mich sowieso keine "richtige" arbeit haben.
Ich verstehe nicht wieso jeder denkt, dass man sich anstellt. Jeder empfindet seine Beschwerden anders

10

So blöd es klingt, aber manchmal muss man wirklich "jammern", auch wenn es absolut nicht der eigenen Art entspricht, um klar zu machen, dass es nicht geht.
Versuche bei deiner Ärztin besonders deutlich zu machen, dass der Stress im Büro deine Symptome verstärkt bzw auslöst und es dir mit Ruhe Zuhause besser geht. Wenn es dir Zuhause genauso schlecht geht wie im Büro, könnte man leider argumentieren, dass die Beschäftigung nicht "Grund" bzw. Verstärker deines Zustandes ist.

22

Ich bin auch nicht der Mensch der sich für sich selbst einsetzen kann oder Nein sagt... ich glaube da muss ich mich mal überwinden und es wirklich ansprechen.

11

Hey,
wenn sich deine Frauenärztin sträubt, kannst du auch mal deinen Hausarzt/deine Hausärztin fragen. Entweder hierüber krankschreiben lassen, ein BV können Übrigens alle ÄrztInnen ausstellen, auch dein Hausarzt oder deine Hausärztin.

Ich würde ehrlich gesagt versuchen über ein Beschäftigungsverbot oder Teil-Beschäftigungsverbot die Stunden zu reduzieren und nicht arbeitsvertraglich. So hättest du ja finanzielle Nachteile.

23

Ich wurde gestern und heute von meinem AG nach hause geschickt. Weil ich mich wieder übergeben habe und diesmal Unterleibsschmerzen bekommen habe. Sie sagten mir, dass ich nicht zum Betriebsarzt gehen kann, er könnte mir keine AU ausstellen oder Freistellung geben, sondern ich soll zu meinem Hausarzt und mit denen darüber sprechen. Am besten sogar eine längere Zeit krank schreiben lassen.
Das hat mich jetzt auch ein wenig erleichtert. Nur kann ich erst am Freitag zum Arzt weil es heute zu spät geworden ist und morgen ist Feiertag

13

Ich kann dich so gut verstehen,
Ich arbeite in einer Metzgerei als Verkäuferin, mit wirklich schwerer arbeit.

In meiner ersten Schwangerschaft musste ich bis zum 6. Monat arbeiten. Und dann bekam ich auch nur ein BV weil ich mit Blutungen im Krankenhaus war. Aber auch nicht direkt. Mein FA hat sich trotzdem quer gestellt. Meine Hausärztin meinte auch, dass ich mich nicht so anstellen soll.
Dann bin ich zu einer befreundeten Ärztin meines Mannes, und die schrieb uns sofort ein Attest aus, in dem sie an meinen Chef appelliert, dass er mich ins BV schicken soll. Das hat er dann auch gemacht.

Bin schon gespannt wie es in dieser Schwangerschaft läuft.