Kündigung bei Schwangerschaft

Hallo ihr lieben!

Ich bin in der 7. Woche schwanger und bin derzeit, aufgrund von leichten Blutungen und einer vorangegangenen Fehlgeburt im August, krank geschrieben. Erst für eine Woche, danach nochmals eine Woche bis zu meinem nächsten Termin beim Arzt. Meinem AG habe ich noch nichts von der Schwangerschaft erzählt, da ich nicht wollte, dass es wie beim letzten Mal jeder mitbekommt, falls etwas schief geht.
Nun kam gestern die Kündigung ins Haus geflattert. Hat mich nicht wirklich gewundert, weil mein AG ständig Leuten kündigt, während sie krank geschrieben sind und nicht sicher sagen können, wann sie wiederkommen.
Nun habe ich ja zwei Wochen Zeit, den AG über meine Schwangerschaft in Kenntnis zu setzen und die Kündigung muss zurück gezogen werden. Meint ihr, es ist besser, sich hier einen Anwalt zu nehmen? Oder ist der Sachverhalt so eindeutig, dass ich das per Einschreiben mit Erklärung der Schwangerschaft und Bitte die Kündigung zurück zu nehmen, selbst machen kann?
Freue mich auf eure Antworten. Schönen Sonntag euch allen

Achso, ich habe keine Rechtsschutzversicherung und keine Ahnung, was mich das beim Anwalt kosten würde.

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Du solltest eine Bestätigung über die Schwangerschaft beim FA holen und diese von einem Boten abgeben lassen.

Zudem solltest du sofort zum Arbeitsgericht gehen und Klage einreichen. Dafür benötigst du keinen Anwalt.

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Lass dich bei einem Anwalt beraten. Das kostet vielleicht Geld, da würde ich fragen, aber setzte nicht etwas in Gang, dass du dann nicht mehr händeln kannst.

Alles Gute für die Schwangerschaft.

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Warum unbedingt Anwalt?

Was meinst du mit „ in Gang setzen, das du nicht mehr Händeln kannst“?

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Ganz ehrlich: Anwalt. Kostet zwar Geld, aber weniger Nerven und Energie.

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Prinzipiell denke ich auch so. Allerdings arbeite ich auch nur in Teilzeit, weil ich schon Mama eines kleinen Kindes bin und es ist halt nun auch nicht gerade so, dass wir mit dem Geld quasi um ins schmeißen könnten. Ich gehe auch mal davon aus, dass ein Brief reichen würde, da die Rechtslage ja eindeutig ist. Könnt ihr da abschätzen, wie teuer so was in etwa wird?

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Das ist deine Entscheidung. Nein, abschätzen kann man das nicht, es geht um Aufwand, Zeit und Streitwert.

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Einen Anwalt brauchst du nicht unbedingt. Ich würde wie du geschrieben hast eine Bestätigung der Schwangerschaft senden mit der Aufforderung, die Kündigung zurückzunehmen.

Aber ganz wichtig, sollte er die Kündigung nicht zurück nehmen, wird die Kündigung trotz Schwangerschaft wirksam, wenn nicht innerhalb 3 Wochen ab Zustellung der Kündigung Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht eingereicht wird. Diese kannst du auch selbst ohne Anwalt bei der Rechtsantragsstelle des zuständigen Arbeitsgerichts einreichen.

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Achtung, Achtung, Achtung!!!

Du hast nur drei Wochen ab Zustellung Zeit, um Klage gegen die Kündigung einzureichen. Danach gilt sie als wirksam, egal was war.

Also sofort ab zum Anwalt oder zumindest selbst zum Arbeitsgericht und dort die Klage aufsetzen lassen.

Gruß von einer Fachanwältin für Arbeitsrecht

Und ps: Wie du siehst, kann das Stellen fachlicher Fragen in einem Laienforum echt nach hinten losgehen. Lieber etwas Geld in die Hand nehmen und keine Fehler begehen. Je nach Eikommenslage hast du übrigens Anspruch auf Beratungs- und Prozesskostenhilfe. Dann kostet dich der Anwalt fast gar nichts.