Jemand aus Pflege hier? Frage zu KPH-Ausbildung

Hallo.

Bräuchte mal bitte euer Schwarmwissen. Werde im www nicht ganz fündig.

15jährige aus Bayern möchte 1jährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin machen.
Dass das Ganze sowohl theoretische Ausbildung an einer Berufsfachschule und praktischen Teil in einer Klinik beinhaltet wissen wir.

Aber was mich etwas stutzig macht..... Kann sie tatsächlich nach der 9. Klasse (Mittelschule) direkt in die Ausbildung starten, oder muss sie erst ein freiwilliges soziales Jahr bzw. einjähriges Praktikum absolvieren? #kratz

Danke schon mal für euere Antworten. :-D

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Soweit ich weiß kann sie die Ausbildung machen. Allerdings kann es sein, dass sie Schwierigkeiten hat einen Ausbildungsplatz zu finden. Sie ist ja noch keine 18, sprich sie kann keine "normalen" Dienste machen. Das Arbeitsschutzgesetzt sieht für Minderjährige etwas anders aus. Pausenregelung usw... Kann mir vorstellen, dass ältere Bewerber da bevorzugt werden.

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Sie wird ja im Herbst erst 16. Da müsste sie ja eine komplett andere Ausbildung im Vorfeld absolvieren oder denn zwei Jahre Freiwilligendienst leisten.
Unter "Voraussetzungen" steht auf der Homepage der Klinik: Mittelschulabschluss (die Absolventen sind da aber zw. 14 und max. 16) und gesundheitliche Eignung.
Das macht mich eben etwas stutzig. Es steht keine Mindestalter bei Einstieg dabei.

Werde am Montag mal dort anrufen. Danke trotzdem für deine Antwort.#winke

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Also ich kann dir nur soviel sagen: Wir stellen bevorzugt ältere Azubis ein. Abgesehen von dem Arbeitsschutz, der bei den Jugendlichen nachvollziehbar ist, ist 16 halt echt mega jung.
Ich kenne ehrlich gesagt das Arbeitsfeld von KPH nicht, da sie bei uns generell nicht angestellt werden, aber ich persönlich halte nichts von so jungen Menschen in der Pflege.
Natürlich hatten wir auch schon junge Azubis... Und ganz ehrlich, die sind in meinen Augen einfach noch nicht Reif genug. Gut. Ist vielleicht aber auch individuell.
Und... Kleiner Tipp. Wenn mich eine Mutter oder Vater angerufen hat, war das eigentlich schon ein sehr schlechter erster Eindruck. Das zeugt einfach für Unselbständigkeit und die wird gerade in dem Bereich gebraucht. Damit meine ich nicht, dass Azubis einfach los geschickt werden, sondern sie auch einfach Mal Fragen stellen müssen, sich ins Team einfügen usw usw... Da ist ein Telefongespräch führen zu können für mich eine Grundvoraussetzung.
Viel Erfolg bei der Ausbildungssuche ☺️

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Die Altersschranke ist gefallen. Einstellen würden wir sie trotzdem nicht, die Klinken und Pflegeheime zu welchen ich Kontakt habe, auch nicht.

Teenager sind in diesem Alter noch viel zu jung. Da fehlt noch die ausreichende Sozialkompetenz und das Durchsetzungsvermögen.

Das nächste Problem sind Schichtzeiten und Pausenzeiten - Stichwort Jugendschutz. Das ist vielen zu umständlich.

Zähneknirschend werden bei uns 17 Jährige genommen, welche innerhalb der nächsten Monate 18 werden.

Noch ein paar Worte zum Schluss: Deine Tochter ist jetzt 13. Meinst du wirklich sie ist in zwei Jahren in der Lage, sich um die Ausscheidungen von Erwachsenen zu kümmern und diese ggf. beim Sterben zu begleiten? Das ist ein Knochenjob, der viele Erwachsene überfordert oder dauerhaft krank macht. Möchtest du das wirklich einem Kind zumuten?

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Hallo.

Ich weiß sehr wohl, dass es sich hierbei um einen Knochenjob handelt. Aber sie interessiert sich halt nun mal dafür. Und warum sollte ich es ihr ausreden? Wenn es tatsächlich ihre Berufung ist?

Sie macht sich halt jetzt schon viele Gedanken um ihre berufliche Zukunft und möchte schon mal aussortieren, was für sie unterm Strich für Möglichkeiten übrig bleiben würden. Ist ja nicht verkehrt. Im Gegenteil. In 1 Jahr muss sie sich ja schon im Klaren sein, was sie machen möchte und sich ggf. auch schon bewerben.

Es ist auch logisch, dass sie vorher diverse Praktika machen wird, solange sie noch zur Schule geht. Vielleicht stellt sie sich den ein oder anderen Beruf wirklich komplett anders vor. Dann ist es gut, schon mal rein geschnuppert zu haben.

Auch gegen ein FSJ spricht ja im Grunde nichts. Würde sie natürlich auch machen, ggf. sogar 2 Jahre lang, um dann das Alter zu haben, eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu kriegen.

Sie hat sich ja auch noch nicht komplett auf eine KPH Ausbildung eingeschossen. Es ist halt in der engeren Auswahl, wegen o. g. Gründen und weil es sie halt auch wirklich interessiert.
HEP-Helfer oder Kinderpflegerin stünden natürlich auch zur Diskussion. Beendet ein Mädchen mit 14/15 die Mittelschule und geht 2 Jahre auf eine Berufsfachschule für Kinderpflege wird sie ja auch mit 16/17 auf Kleinkinder "losgelassen". ;-)

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Kleinkinder und aggressive Erwachsene, sei es durch Demenz, Entzug etc. ist ein himmelweiter Unterschied. Das kann man überhaupt nicht vergleichen.

Ich verstehe die Problematik durchaus, so ist das nicht.
Lass sie Praktika machen und FSJ. Aber zeig ihr auch die Nachteile auf. Schichtarbeit und Wochenendarbeit sind oft tödlich für das Familienleben. Als evtl irgendwann alleinerziehende, ganz schwierig. Ich kenne einige Kolleginnen, welche ihr Kinder dann beim Vater lassen mussten, weil das nicht mit dem Job vereinbar war und sie keine passende andere Stelle fanden.

Es kann ein toller Job sein, aber auch ein Fluch. Die Nachteile sind bekannt.

Ich mache gerade keine Werbung für meinen ursprünglichen Beruf - muss aber ganz klar sagen, dass ich ihn auch keinem meiner Kinder empfehlen würde.

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Ich wollte mit 12 Jahren schon Krankenschwester werden..meine Eltern haben es immer belächelt.

Mit 18 Jahren (damals musste man innerhalb der probezeit 18 werden) habe ich nach der 12.klasse die 3 jährige Ausbildung begonnen- meine Eltern weiterhin Zähne knirschend.

Mit 21 war ich fertig, ging auf intensiv Station einer Uniklinik. Meine Eltern zwischen "Schichtdienst ist doch blöd"...und "Respekt dass du das kannst"

Mit 24 fing ich meine erste leitungsstelle als stellv. Pflegedienstleitung am inkl zusätzlicher Ausbildung fertig.
Mit 26 wurde ich geplant Mutter. Selbst das ging mit Schichtdienst.

Jetzt mit 31 Pflegedienstleitung was damals mit 22 Jahren keiner für möglich gehalten hat. Manchmal müssen Kinder ihre Träume leben dürfen um glücklich zu sein..

Ich finde es sehr gut dass du hinter ihr stehst. Ich empfehle eine einjähriges Praktikum/fsj. Und wenn das Heim mit einem zufrieden ist dann seh ich auch Zukunft dort die einjährige Ausbildung zu machen und im Anschluss übernommen zu werden.

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*mit 12 Jahren (nicht 22)

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Vielen Dank für deinen netten Bericht. Schön, dass es auch solche Meinungen gibt.
Meinen Respekt, wie du das alles so durchgezogen hast.:-D

Ja, ich werde sie natürlich voll unterstützen, soweit es in meiner Macht steht.
Finde auch, dass ein FSJ so und so nie verkehrt. Egal,, wie man sich danach entscheidet.

LG
#winke