Finanzen wie gerecht aufteilen?

Sonnige Grüße :-)

Ich habe im Sommer schonmal einen ähnlichen Thread eröffnet und viele gute Tipps bekommen. Jetzt haben sich aber die Bedingungen geändert (ich arbeite wieder, mein Freund ist nur noch für ein weiteres Kind (24 Jahre und studierend) Unterhaltspflichtig), daher frage ich nochmal.

Wie würdet ihr die gemeinsamen Kosten aufteilen, so dass es gerecht und fair für alle ist? Ich finde online verschiedene Modelle, die alle zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Verdienst Er: 6300 € Netto inkl 500 € Familienzuschlag und Kindergeld für unser gemeinsames Kind (1 Jahr)

Ich: 2450 € Nettoverdienst, da Teilzeit wegen der Betreuung. Bei Vollzeit wären es 3900 €

Gemeinsame Kosten monatlich:

1100 € Warmmiete
170 € weitere Nebenkosten
50 € Versicherung Kind
900 € Lebensmittel, Pampers, Möbel fürs Kind, Kleidung & Spielsachen Kind, Jahresurlaub, gemeinsame Unternehmungen...
450 € Tagesmutter

Zusätzlich wird kommen:

70 € Mieterhöhung aufgrund Badsanierung
65 € zusätzlich Benzin für Fahrt zur Tagesmutter
150 € für mein Auto, was als Familienauto genutzt wird (Versicherung/Steuer/Benzin/Verschleißteile)
Ca. 100 € da wir in der Wohnung einiges in naher Zukunft erneuern müssen (alte Möbel, Terrasse gestalten..)
_____________________________________________________

= 3055 €

Modell 1:
Mein Verdienst beträgt ca. 39 % seines Verdienstes, also zahle ich 39 % der Kosten, er 61 %.
Macht:
Er: 1865 €
Ich: 1190 €

Modell 2:
Man orientiert sich an Unterhaltsansprüchen. Zwar steht mir wenn wir zusammenleben kein wirklicher Unterhalt zu. Es hieß es in dem Schreiben, das ich zur Geburt bekam sinngemäß: „bei Zusammenleben ist der Unterhaltsanspruch durch das gemeinsame Tragen der Lebenskosten und die gemeinsame Betreuung abgegolten“. Aber nur mal so als Richtlinie. Denn: Er kann Vollzeit arbeiten, ich nicht..

Dann wäre es ca. so:
Unterhalt für unser Kind: 630 € (wobei ich nicht weiß wie das Kindergeld, was er bekommt, reinspielt).
„Betreuungsunterhalt“ für mich: 3900 € Vollzeitverdienst - 2450 € tatsächlicher Verdienst = 1450 €

Das macht:
Er: 2080 €
Ich: 975 €

Modell 3:
Kindesunterhalt: 630 €

Unterhalt für mich nach 3/7-Regelung berechnet:
6300 € Nettoverdienst - 630 € Kindesunterhalt unser Kind - 800 € Unterhalt studierendes Kind = 4870 € bereinigtes Nettogehalt

Differenz unserer Einkommen: 4870 € - 2450 € = 2420 €
Hiervon bekomme ich 3/7 also 1037 €

Er zahlt: 1667 €
Ich: 1388 €

Was findet ihr am besten und übersehe ich irgendwas?

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Gemeinsames Konto für gemeinsame Kosten, jeder zahlt gleich viel ein - dann wir die Rechnung etwas übersichtlicher und muss nicht laufend angepasst werden.

Und er kompensiert Dir dazu Deinen Verdienstausfall in irgendeiner Form.

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So sehe ich das auch. Ansonsten wenn das wirklich nicht gewollt ist würde ich Variante eins nehmen. Alles andere finde ich viel zu kompliziert dafür dass man eine Familie ist und zusammen ein Kind hat

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Oh je ich glaube ich habe voll den Denkfehler bei Modell 1 gemacht. Ich müsste ja meinen Anteil an unserem gemeinsamen Verdienst berechnen, nicht meinen Anteil an seinem Verdienst?!

Also: addiert haben wir 8750 € netto, davon ich 2450 €. Das entspricht 28 %.

Dann müsste ich zahlen: 855 €
Er: 2200 €

Ansonsten haben sich die Modelle gar nicht so arg unterschieden, zur Not nehmen wir den Mittelwert aus allen :-D
Es ist aber gut mal alles aufzuschreiben und eine Lösung zu finden. Ansonsten fühlt sich doch jemand ungerecht behandelt und das muss ja nicht sein.

Das ganze hat leider eine Vorgeschichte. Anfangs hat mein Freund nur 600€ monatlich gezahlt, ich den Rest. Das war schon unfair. Ich will mich an ihm nicht bereichern, aber es sollte schon annähernd fair sein.

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Das gleiche hab ich direkt auch gedacht! Böser Rechenfehler.

Wäre im übrigen auch mein Modell.

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Wenn ihr das durchrechnen wollt, würde ich es wie folgt machen:

Er: Sein Netto, minus Unterhalt, minus Ausgleich an Dich (Hälfte von Deinen Nettoeinbußen wegen Teilzeit)

Du: Dein Netto, plus sein Ausgleich an Dich

Auf der Grundlage dieser Zahlen würde ich dann Dein Modell 1 für die Aufteilung der Fixkosten anwenden.

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Ich würde es so aufteilen:

Sein Netto, minus Unterhalt an das studierende Kind (keine Ahnung wieviel das ist, für ein Rechenbeispiel nenne ich mal 600 Euro) minus Ausgleich an Dich (Hälfte von Deinen Nettoeinbußen wegen Teilzeit, etwa 750 Euro). Dann bleiben ihm etwa 4950.

Du: Dein Netto, plus sein Ausgleich an Dich. Dann hast du 3200 Euro.

Ausgaben wegen von diesen Ergebnissen 50/50 geteilt. Da ihr beide sehr gutes heute verdient, finde ich, dass er bei besten Verdienst auch mehr behalten darf. Schließlich bekommt er das gute Gehalt sicher auch für einen anspruchsvollen Posten.

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Also wir haben ein gemeinsames Konto von den die kosten fürs haus und sonstige Nebenkosten ( versicherungen. Ect...) abgehen. Jeder zahlt einen gewissen beitag. Er ein bisschen mehr weil er mehr verdient. Alles andere zahlt jeder für sich von seinen Gehalt. Der gemeinsame einkauf zahlt mal er mal ich, je nachdem wer einkaufen geht.

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Bei dem Verhältnis zwischen Ein- und Ausgaben würde ich mir gar keine Gedanken über eine Aufteilung machen. Sondern einfach bezahlen, was anfällt.

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Naja leider ist es so, dass bei meinem Freund am Ende des Monats oft 0€ Oder noch weniger über bleibt. Er hat insgesamt 4 Kinder, eine noch-Frau, die kaum arbeitet und wenig verdient, eine liebe Mama, der er öfter was zusteckt, ein großes Haus, in dem seine 1. Familie lebt. Bis vor kurzem war er ja noch einem weiteren Kind Unterhaltspflichtig. Außerdem zahlt er am Haus, in dem Familie 1 mietfrei lebt, einiges inkl. Nebenkosten und Haushaltsgeld.

Irgendwann steht die Scheidung an, wer weiß, was da noch für Kosten kommen. Das Haus möchte er behalten (es gehört nur ihm, er wäre seiner Frau also nur den Zugewinn schuldig).

Ja, ich stehe auch nicht schlecht da. Bei den momentanen Immobilienpreisen muss man aber auch gut was hinlegen, falls wir mal was mit 1 Zimmer mehr und Garten wollen würden.

Daher hätte ich gern die Finanzen geklärt. Zumindest das was mir in den ersten 3 Jahren der Kinderbetreuung zusteht.

Alles andere mit Haus, Kindern, Frau ist soo kompliziert. Da habe ich auch versucht mir ein Bild von zu machen. Aber 1. geht es mich nichts an und 2. ist es super kompliziert. Also soll er es so machen, wie er denkt, aber dann bitte für uns auch das zahlen was wir bekommen sollten.

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Hi,
das Kindergeld ist eigentlich für die Mutter. Bzw. für denjenigen, der beruflich zurückstecken muss, wegen des Kindes.

Lass es auf Dein Kto. Überweisen.

Gruß

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Und ich dachte, das sei für die Kinder. Da muss morgen gleich mal mit den beiden Kleinen ein klärendes Gespräch führen. Die werden nicht begeistert sein, gerade jetzt, wenn ihre ETFs durch die Decke gehen.

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Mir wurde es damals so erklärt.

Das Kindergeld ist für denjenigen, der wegen der Kinder finanziell kürzer tritt, wegen der Betreuung.

ETFs? was soll das sein?

Kinder bekommen Taschengeld, und das ist bestimmt nicht 200 Euro Monatlich.

Und die Kosten bekommt man mit 200 Euro/pro Kind auch nicht gedeckt. Wenn man Miete/Müll/Gas/Wasser/Strom/Abwasser/Lebensmittel usw. rechnet.

Da er ja noch so ein "großes finanzielles Desaster" an der Backe hat, ist es "interessant" gerecht aufzuteilen.

Alles Gute

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Irgendwo weiter unten schriebst du, dass er bei seinem Netto meist am Monatsende bei 0 ist (oder noch drunter). Ja, ich habe gelesen wie viele Kinder er hat, dass er aber nur noch einem davon zu Unterhalt verpflichtet ist.
Die Scheidung, wenn er ja seine Familie mietfrei in seiner Immobilie wohnen lässt und gefühlt auch sonst sämtliche Kosten trägt (Nebenkosten, die eben verbrauchsabhängig sind) finde ich schon spannend.

Wie dem auch sei: ich würde, aber passend berechnet, Modell 1 wählen. Ähnlich hatten wir es gemacht als wir damals, lange vorm Kind und Trauschein, zusammengezogen sind. Ich war noch im Studium, er gerade frisch fertig. Haben dann grob gesagt Miete teilen wir 1/3 (ich), 2/3 er (das war auch eher grob überschlagen, aber jetzt nicht sooo dramatisch weit weg von der Realität was die Frage "wer hat wie viel zur Verfügung" anging.

Ich habe hier im Thread und auch sonst schon häufiger Konstellationen gelesen, wo man sich beim Einkaufen die Kosten teilt - mal zahlt der eine, mal der andere. Klappt natürlich nur, wenn auch beide mal einkaufen gehen.
Ich bin da mehr so der Typ "gemeinsames Haushaltsgeldkonto" - auf das beide einzahlen und gut ist.

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Hi,
Er hat 7.000 Euro, und du musst von deinem Netto noch die Krankenversicherung bezahlen?

Er hält ja seine ex Frau, noch ganz gut auf dem Sockel, und du darfst dann zahlen.......dann lieber getrennt wohnen, da hast du wesentlich mehr von.

Bist du der Part, der sich um die Fahrerei und Haushalt kümmerst? Dann würde ich vorschlagen, das er 4/5 zu zahlen hat.

Alles gute