Nervige Kolleginnen und Multitasking

Ich habe zwei Kolleginnen, die Multitasking offenbar für das Nonplusultra haben. Ständig kommen sie herein und stören und unterbrechen mich.

Sie meinen auch, dass man immer sofort alles wissen müsste (und jedes kleinste Detail sich gemerkt haben). Typisch sind auch so Bemerkungen: "Das habe ich dir schon mal gesagt!" (das war dann sicher nur ein einziges Mal und Monate her).

Klärende Worte akzeptieren sie nicht und auch nicht Ansagen von mir wie: "Einen Moment, ich muss das eben noch fertig machen."

Sie selbst arbeiten meiner Meinung nach ziemlich unsystematisch und ineffektiv. Als ich beide mal vertreten musste, habe ich keine Struktur hinter ihrer Arbeit erkennen können. Es sind richtige Gschaftlhuberinnen, wie man in Bayern sagt. Und Minderleisterinnen sind sie auch, wenn sie ihr gewöhnliches Pensum regelmäßig nicht schaffen.

Kennt ihr solche Leute auch und wie geht ihr mit denen um?
Da klärende Worte bisher nicht halfen, will ich den Vorgesetzten informieren.

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Worüber willst Du den Vorgesetzten informieren?
Ein Urteil über die Effizienz und Leistungsfähigkeit Deiner Kolleginnen steht Dir nicht zu. Das ist Sache des Vorgesetzten. Wenn Du Dich darüber beschwerst, könnte man den Eindruck bekommen, Du willst Deine Kolleginnen in die Pfanne hauen und gleichzeitig dem Chef mangelnde Urteilskraft unterstellen.

>> Klärende Worte akzeptieren sie nicht<<
Ein Gespräch ist dann klärend, wenn jede Partei ihren Standpunkt darlegt und man zu einem Kompromiss bezüglich des weiteren Vorgehens kommt. Beharrt jede Partei auf ihrem Standpunkt, ist gar nix geklärt. Natürlich könntest Du Dich wegen der Störungen bei Deinem Chef beschweren. Du gehst jedoch ein hohes Risiko ein, dass Dir dann mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Teamfähigkeit attestiert wird. Ich arbeite in einem Beruf, in dem man sich ziemlich fokussieren muss. Die meisten Fragen von Kollegen kann ich i.d.R. trotzdem beantworten und danach ohne Probleme den Faden meiner Arbeit wieder aufnehmen. Das hat nix mit Multitasking zu tun, denn ich tue nicht beides gleichzeitig.

Natürlich kommt man zu nix, wenn ständig jemand mit einer Frage ankommt. Dieses 'ständig' solltest Du allerdings objektivieren, bevor Du es zum Thema machst. 10mal pro Stunde empfinde ich als viel, 10mal am Tag als wenig. Wobei das natürlich auch vom Job abhängt.

Ausserdem scheinst Du ja auch Dinge nachzufragen, die Dir schon erklärt wurden. Auch wenn es verständlich ist, dass man sich nicht jedes Detail bei der ersten Erklärung merkt, kannst Du davon ausgehen, dass das gegen Dich verwenden kann, wenn Du bei Deinem Chef mit einer Beschwerde über Deine Kolleginnen aufschlägst.

Grüsse
BiDi

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Ja - kenne ich.

Ich mache das so, dass ich MEINE Arbeit mit bestem Wissen und Gewissen ausführe.
Was die anderen machen, ist deren Sache und mir somit egal.

Oder handelt es sich dabei um deine Vorgesetzten?
Wahrscheinlich kaum - sonst hättest du sie nicht vertreten müssen/können.

LG

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Hi,
worüber möchtest Du den Vorgesetzten informieren und was soll er deiner Meinung nach tun?
Wenn du nicht gestört werden möchtest, solltest du in der Lage sein, deine Grenzen selbst abzustecken.
Wenn ich mal gestört werde, verbalisiere ich ganz klar: „Ich habe jetzt leider keine Zeit. Sie können um ... Uhr gern vorbeischauen“ oder „Ich kann jetzt leider nicht, ich melde mich sobald ich diese Aufgabe beendet habe“. Irgendwie so eben. Wer meine „Ansage“ ignoriert wird auch ignoriert. Klappt ganz gut.
Ich bin selber Abteilungsleiterin und wüsste erstmal nicht, was du von mir erwartest.
Entweder petzt du und ich soll für Ruhe sorgen bzw. bessere Leistungen (?).
Mhm... wenn dein Vorgesetzter eine einigermaßen gute Führungskraft ist wird er das alles schon gemerkt haben.
Er wird sich aber auch fragen, warum du die Grenze nicht selbst gesteckt bekommst und dich ein „Plausch“ so dermaßen aus dem Takt bringt (?).

LG

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Wieso ignorierst du die Kolleginnen nicht einfach, wenn du klar gesagt hast "Ich muss erst diese Aufgabe fertig machen"? Wir haben bei uns auch solche Plauderer, wenn ich die ignoriere gehen sie wieder. In über 30 Jahre Arbeitszeit hat das noch nie nicht geklappt. Ich würde eher sagen, dass DU etwas falsch machst. Wie einige andere User schon schrieben, du musst ganz klar deine Grenzen abstecken. Wenn alles nicht fruchtet, dann ein Gespräch mit den Kolleginnen einberufen, in dem es klar um dieses Thema geht. Erst DANN kannst du zum Vorgesetzten gehen. Alles andere wäre petzen und käme bei mir als Abteilungsleiter ebenfalls schwach an..

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Hallo,

zwei Kollegen erging es ähnlich. Daher führten sie ein Ampelsystem ein: grün - ansprechbar, orange - bitte warten, rot - beschäftigt. Und in der roten Phase haben die Kollegen gearbeitet und die anderen, welche einfach reinplatzten, nicht beachtet. Nach einigen Wochen haben die anderen es verstanden.

LG, Anna