Vollzeit - wie schafft ihr das?

Hallo zusammen!
Meine Frage richtet sich vor allem an die Frauen die Vollzeit oder nahezu Vollzeit arbeiten.
Wie schafft ihr das? Wie macht ihr das mit der Betreuung?
Ich starte demnächst wieder nach der Elternzeit. Allerdings nur mit 16 Stunden und ich hab da schon Respekt davor wie das alles mit Arbeit, Kindern, Haushalt zu wuppen ist.
Vollzeit würde bei mir 40 Stunden bedeuten. Dazu kommt täglich eine Fahrtzeit von ca. 1 Stunde (Hin- und Rückfahrt).
Ich müsste also täglich 8,5 Stunden arbeiten + 1 Stunde Fahrt. So lange hat bei uns die Betreuung im kiga und Schule gar nicht auf.
Mein Mann ist keine große Hilfe, er ist oft tagelang nicht daheim. Montage.
Nach der Arbeit warten ja auch noch die 3 Kinder, Haushalt, Garten und sonstiger organisatorischer Wahnsinn.
Vielleicht hat ja jemand von euch den ultimativen Tipp für mich?
Ich denke halt Vollzeit arbeiten würd mir für die Rente entsprechend was bringen, als dieses unterhälftige Gedümpel.
Danke schon mal und schönen Abend!

1

Hallo, Ich wurde während meines Abis schwanger.
Nach meiner Entbindung. Keinen Job, keine Unterstützung und keine großen Rücklagen.

Als meine Tochter 3 Monate alt war nahm ich einen Job an 25 std die Woche, zum 6 Lebensmonat, Pistole auf der Brust 38,5 Std in Schichtarbeit.
Das Klischee „zu jung Mama geworden „ wollte ich nicht bedienen.
Also nahm ich an.
Hatte eine tolle Tagesmutter, ein zwei Leute zur Unterstützung und ein super schlechtes Gewissen 😣
Als sie 6 war entschied ich mich für eine Ausbildung im Büro um besser Arbeitszeiten zu haben...

Ich denke je normaler es für die Kinder wirkt, desto besser.

Liebe Grüße

7

Aber ist eine Ausbildung nicht aufwändiger als 38,5h? Schön auf jeden Fall, dass ihr da eine Lösung gefunden habt!

Und auf die Frage der TE zu antworten. Es klappt, irgendwie. Man darf nur nicht drüber nachdenken sondern von einem Tag zum anderen 😅 aber das ist bei Kindern ja eigentlich generell so 😂
Wir haben viel familiäre Unterstützung und mein Mann ist ein gleichberechtiger Papa in Bezug auf Arbeit, Familie, Haushalt. Wir haben beide flexible Arbeitszeiten, und können wir Überstunden immer Zeitausgleich nehmen. Unser Sohn profitiert derzeit nur davon, ich sehe ausschließlich ich Vorteile für ihn.

Wie es aber aussehen würde, wenn ich alleinerziehend wäre und keine finanzielle Untersützung hätte, weiß ich nicht. Ich behaupte aus meiner Situation heraus, das kann man nicht schaffen. Aber bestimmt gibt es da auch noch Powerfrauen die das wuppen.

Meine Eltern haben übrigens auch beide Vollzeit gearbeitet und als wir 14 und 16 waren hat mein Papa auf 80% reduziert, also 4 Tage gearbeitet. Ich fand das sehr schön und hätte mir das auch in meiner Kindheit gewünscht. So ein Tag Papataxi, Festessen, Unternehmungen. Die Beziehung zu meinen Papa hat davon sehr profitiert und langfristig streben mein Mann und ich das auch an - da wir aber auch sehr jung bei der Geburt waren wird es noch dauern bis wir alle Weiterbildungen abgeschlossen haben.

8

Nein, durch die 2 Tage Berufsschule musste ich Im Anschluss nicht mehr kommen. Ich habe einen tollen Betrieb gefunden mit Gleitzeit. Habe mich voll darauf konzentriert. Und so die Ausbildung verkürzt...
Wurde dann dort übernommen, und habe dann das Privileg einen großen Teil von zu Hause zu machen
Ja es ist alles machbar...
Und die Kinder gucken sich diesen Ehrgeiz hoffentlich ab ☺️

2

Ich hatte früher einen Job in der Hochfinanz oben im Turm, wo ich öfters 16 Stunden am Tag gearbeitet habe....
Das ist natürlich verrückt, bin wieder in normaler circa 40 Std Vollzeit.

Vor diesem Hintergrund halte ich 16 Stunden pro Woche jetzt nicht für übermäßig viel.
Das ist ja weniger als halbe Stelle.

Vollzeit bewältigen wird durch etwas versetzte Arbeitszeiten, so dass einer zum Kindergarten hinbringt und der andere abholt.

Wir haben eine Putzfrau für 3 Stunden pro Woche (nur Grundreinigung).

Alles andere im Haushalt, Garten etc. machen wir wie es halt anfällt. Und improvisieren ist eh das halbe Leben.

3

Ist es eine Möglichkeit in deinem Beruf von Zuhause zu arbeiten? Dann würde ich mit der Firma sprechen, ob du eventuell einige Stunden von Zuhause machen kannst. Ansonsten falls es in beruflich möglich wäre, aber sich deine Firma quer stellt würde ich aktiv nach einer Firma gucken, die ihren Mitarbeitern mit der Work-Family Balance unterstützt.

Ansonsten kann man sich, wenn man Vollzeit arbeiten geht vielleicht auch Hilfe im Haushalt holen. Dann kann man die Zeit außerhalb der Arbeit auch wirklich als Familie genießen und muss nicht am Wochenende noch putzen.

Ich koche zum Beispiel ganz gerne. Auch einkaufen stört mich nicht. Wir machen beides als Familie. Aber putzen etc. ist nicht so meins. Wir haben einen Saug- und Wischroboter für die tägliche Arbeit, eine Spülmaschine und für alle Dinge, die nicht täglich anstehen eine Haushaltshilfe. Wäsche macht sich ganz gut nebenbei bei uns. Wir haben aber auch fast nur pflegeleichte Kleidung (in die Wäsche, aufhängen, abhängen fertig).

Ansonsten habe ich nach einem Jahr Elternzeit wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten. Allerdings habe ich mir ein Unternehmen gesucht, dass Homeoffice anbietet und die Kita ist nur zwei Häuser weiter. Daher passt es mit den Zeiten ganz gut. Generell ist auch meine Zeiteinteilung sehr flexibel. Wenn ich mal nicht weiter komme, dann hole ich unsere Tochter früher ab und hole das später nach, wenn ich den Kopf wieder frei habe. Die Mittagspause und auch die kleineren Pausen, die man im Büro so zwischendurch macht, kann ich so effektiv auch besser Zuhause nutzen (Sport, Garten, Haushalt).

Ich kenne auch eine Mutter, die hat die Kita in der Nähe ihrer Arbeit gewählt, sodass es mit den Zeiten besser passt. Das hat allerdings auch Nachteile und es ist die Frage, ob man überhaupt einen Platz bekommt.

4

Habe auch lebenslang gearbeitet, mit Hilfe einer supertollen Tagesmutti für meine beiden Kinder und später der Hausaufgabenbetreuung der Schule. Familiäre Hilfe hatte ich keine.
Wenn Du Vollzeit arbeitest und Dein Mann Dir nichts helfen kann, habt ihr sicher ein paar Euro für eine Putzfee übrig - und schon wird es ein kleines bisschen entspannter.
Und ja, es ist schön, in der Rente nicht jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen. Es war oft sehr stressig, weil wir auch noch ein Nebengewerbe hatten zu unseren Jobs, aber heute bin ich froh darum - und aus den Kindern ist trotzdem was geworden.
LG Moni

5

Wie kurz hat denn eure Betreuung nur auf? Ich dachte bei uns 7 bis 17 Uhr ist schon kurz. Hast du Gleitzeit? Wenn dein Mann in der Früh da ist, dass er da die kids bringt und du früher anfängst. Eigentlich sind es ja eure Kinder und euer Haushalt.

14

Du bist ja süß....
In unserem Ort gibt es einen Kindergarten. Die Regelöffnung ist von 7:30-12:30uhr.
Der Frühdienst buchbar ab 7 und der Spätdienst bis 13:30uhr.
Mittagessen??? Nie von gehört....🙈

Nach den Sommerferien wird es eine gruppe geben die erweitert bis 15:30uhr, mit der klaren ansage es wird niemals weiter ausgeweitet werden, denn kinder gehören nicht länger in einen Kindergarten.
Für diese ausweitung haben wir jahrelang gekämpft.

Das Problem hier ist, das ich nicht gemeindeübergreifend einen anderen Kindergarten suchen kann.die Plätze sind knapp und den Kindern aus eigenen Orten vorenthalten. Unser kiga gehört einem Verbund von 5Kindergärten an, davon hat einer! eine Ganztagesgruppe bis 17Uhr.

Tagesmütter in der Region, ja gibt es...genau 4.
Davon fahren aber 3 nicht weiter als 5km um die Kinder vom Kiga abzuholen.
Somit ist eine Bekannte 2 Jahre lang in ihrer Mittagspause 15km von der Arbeit zum kiga gefahren, kind abgeholt zur 15km entfernten Tagesmutter gebracht und wieder zur Arbeit.
Um dann vom Träger und kiga Leitung zu hören, warum sie überhaupt Kinder hat wenn sie nicht bereit ist sich zu kümmern.
Traurig ist das hier......

17

Wo wohnst du denn? Schrecklich. Wenn ihr dörflich wohnt, habt ihr vielleicht genug Platz für ein au pair?

weitere Kommentare laden
6

Einfach freiwillig so einzahlen als ob man Vollzeit arbeiten würde? Die Rente hängt nicht an den Stunden sondern an den Beiträgen, und die kann man doch anpassen.

9

Hallo,

allein ohne Unterstützung Deines Mannes wird es natürlich schwierig.

Ich arbeite Vollzeit 38,5h, mein Mann 40 h. Er bringt unsere Tochter in die Kita und ich hole sie nachmittags kurz vor 16 Uhr wieder ab. Eine Betreuung wäre in unserer Kita grundsätzlich von 06-17 Uhr möglich.

Ich fange sehr früh zwischen 06-07 Uhr an zu arbeiten und habe einen sehr kurzen Arbeitsweg (ca. 15 Minuten mit dem Fahrrad). Die Kita liegt auf dem Arbeitsweg von uns beiden.

Hätte ich einen deutlich längeren Arbeitsweg und müsste allein bringen und abholen, würde ich Vollzeit arbeiten nicht schaffen.

Beim Haushalt machen wir halt Abstriche. Über eine Putzfrau haben wir auch schon nachgedacht.

LG Nenea

10

Arbeite ebenfalls Vollzeit genauso wie mein Mann. Der Vorteil beim Haushalt ist, wenn alle weniger zu Hause sind, wird auch weniger dreckig :-)

11

Hallo.

Ich gehe mal davon aus, dass du zwischen dem 1. und dem 3. Kind nicht gearbeitet hast, oder?

Wie alt sind deine Kinder? Gehen die Größeren schon zur Schule? Welche Art von Betreuung (Kita, Schule, Hort, Hausaufgabenbetreuung) habt ihr?

Es gibt ja nicht nur schwarz oder weiß, bzw. 16 Stunden oder Vollzeit.

Natürlich ist es so, dass du je mehr Stunden du arbeitest auch mehr Rente zu erwarten hast.
Deine Kinder werden ja wahrscheinlich täglich in Kita/Schule sein. Sind deine geplanten 16 Stunden auf 5 Tage aufgeteilt, oder wie?#gruebel