Hallo ihr lieben,
Es liegt mir ganz schön schwer im Magen aber ich musste aus mehreren Gründen ein jobangebot absagen was ich bereits zugesagt hatte. Ein Vertrag war aber noch nicht unterschrieben.
Ich habe heute morgen angerufen, da ich eine Stelle mit besserer Bezahlung und einem super lieben Team (Kita) gefunden habe und es vom Bauchgefühl viel besser passt. Ich bin richtig erschrocken über die Reaktion der Leitung. Ich sei unprofessionell, es sei in Unding, mein Ruf wäre nun geschädigt und ich könnte sie alle mal.. Waren seine Worte!! Dann hat er einfach aufgelegt. Ich habe versucht mich mehrmals zu entschuldigen und zu erklären während unseres Gesprächs aber kam kaum zu Wort. Nun bin ich auf der einen Seite super enttäuscht so herabgesetzt zu werden, auf der anderen Seite aber froh die Stelle nicht angenommen zu haben..
Wie denkt ihr darüber? War es "ok" eine Zusage zurück zu ziehen?
Liebe Grüße
Job abgesagt und heftige Reaktion bekommen
sei froh, dass du diese anfaelle nicht jeden tag ertragen musst
wenn das schon so losgeht, wer weiss, was da noch kommt
Ja, es war ok die Zusage zurück zu ziehen. Natürlich hätte sich die Kita sicher gewünscht, die Stelle zu besetzen, weil ja Erzieher mangelware sind.
Aber ich sehe es wie die anderen. Wer so unprofessionell auf eine Absage reagiert, hat sich nicht unter Kontrolle. Und wer weiß, was da auf dich zugekommen wäre.
Also ich finde nicht, dass dein Ruf geschädigt ist. Vielmehr ist die Außenwirkung der Kita hier sehr fragwürdig in meinen Augen.
Gut, vielleicht hat der Mensch einfach einen schlechten Tag gehabt. Aber ganz ehrlich, das muss ich als Leitung aushalten können!!!
Wenn du nach Bauchgefühl entschieden hast, war es richtig. Im Prinzip hast du mit dem Telefonat auch die Bestätigung bekommen.
Das dir das unangenehm ist, kann ich nachvollziehen. Mir wäre es damit auch nicht gut gegangen. Aber du hast eine Entscheidung für dich getroffen. Und du musst damit leben, also bleibe beim Bauchgefühl.
Prinzipiell bin ich ja von der "alten Schule" und Zusage ist für mich Zusage, auch wenn es noch nicht auf dem Papier steht.
Allerdings muss man in 1. Linie an sich denken und wenn da einfach mehrere Faktoren (Verdienst, Team etc..) besser sind, so what..... Dann bekommt der andere halt einen Korb.
Anhand des Verhaltens hast Du ja gesehen, was da der Mensch wert ist.
Grundsätzlich finde ich es nicht okay, nach einer Zusage noch abzusagen, allerdings finde ich, dass du genau den richtigen Weg mit einem persönlichen Gespräch gewählt hast.
Bei der Realtion des Chef, die absolut unprofessionell ist, kann man dich zu deiner Entscheidung nur beglückwünschen,
Wir hatten es im letzten Jahr zwei Mal das die Leute trotz unterschriebenen Vertrag eine Woche vor Beginn per Mail kurz abgesagt haben.
Nun streng genommen gilt auch ein mündlicher Arbeitsvertrag.
Mitarbeitersuche ist teuer, aufwändig und bei Erziehermangel sicher nicht einfach. Ich finde schon, dass deine Absage nicht dolle war.
Ich bin aber auch bei den anderen, die Reaktion war unprofessionell und das ist man dort evtl. öfter.
Hallo,
du hast den Arbeitsvertrag bereits mündlich geschlossen. Ein Arbeitsvertrag bedarf nicht der Schriftform. Ergo hast du Vertragsbruch begangen und könntest sogar dafür schadensersatzpflichtig sein, wenn der Arbeitgeber dies einklagt (das kann dann passieren, wenn der Arbeitgeber für den Zeitpunkt keinen adäquaten Ersatz findet).
Und ja, dein Verhalten war ziemlich unprofessionell und kann dir bei späterer Arbeitssuche durchaus auch mal auf die Füße fallen. Wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben.
Warum warst du im Vorstellungsgespräch nicht in der Lage dir eine Bedenkzeit geben zu lassen oder zu sagen, dass du noch weitere Gespräche hast?
VG
B
Naja, wenn sie angefangen hätte, hätte sie ja auch direkt kündigen können und wäre nach vermutlich zwei Wochen weg. Und darauf kommt's meiner Meinung nach nun wirklich nicht an.
Ja, natürlich. Dann hätte sie aber zumindest vorschriftsmäßig gehandelt.
Ich frage mich, was sie wohl sagen würde, wenn der Arbeitgeber sie nach Zusage irgendwann angerufen hätte und gesagt hätte: "Sorry Frau X, gerade hat sich noch jemand bei uns vorgestellt und die ist viel besser als sie und vor allem günstiger. Vergessen Sie unsere Zusage und viel Erfolg weiterhin bei der Jobsuche!"
Ich find das einzig unprofessionelle ist die Reaktion des Leiters! Er muss ja nicht begeistert sein und kann sich auch ärgern aber trotzdem kann man das auch normal sagen und muss nicht ausfallend werden.
Sei froh, dass du dort nicht anfängst.
"auf der anderen Seite aber froh die Stelle nicht angenommen zu haben.. "
Das war mein erster Gedanke beim Lesen.
Bei unterzeichnetem Vertrag würde ich es anders sehen, dieser kam aber noch nicht zu stande.
Ja, es ist doof für den AG.
Und ja, Personal finden ist schwierig in dem Bereich.
Die Reaktion darauf klingt aber auch nicht professionell.
Wer weiß, welcher Vetrag dir vorlegt worden wäre.
Eine Freundin, Erzieherin, hatte das ein paar mal. Mündlich alles besprochen, im Vertrag wurde sie dann anders eingestuft bzw. Gehalt weniger, Arbeitszeit höher angesetzt.
Von: wir brauchen soooo dringend und können uns nicht mehr leisten
na ja, es sind halt in der Zwischenzeit welche ausgefallen
über es sei doch kein Problem bei einem befristeten Vertrag mit weniger Gehalt einzusteigen, sie könne ja später mehr bekommen
bis hin zu ähnlichen Reaktionen wie bei dir, war schon einiges dabei.
D.h. Zusage hatte sie durchaus, aber der Vertrag sah dann doch anders aus. Wenn sie das dann nicht unterschrieb oder eben auf die mündliche Verhandlungsbasis pochte, kam es eben zu solchen Reaktionen wie bei dir.
Oder auch: unbefristet war die Zusage, befristet stand dann drin.
Unterschrieben hat sie dann, wenn der Vertrag doch noch so ausgestellt wurde, wie mündlich ausgehandelt
oder wenn er von vornherein so ausgestellt war.
Inzwischen hat sie die Region gewechselt und mehr Verlässlichkeit erlebt.
Vielleicht war es auch einfach nur "jung und dumm" bei der probieren wir es mal...
Auch in anderen Branchen: Zusagen finde ich durchaus wichtig und selbst halte ich mich auch daran.
Umgekehrt vertraue ich aber nicht mehr nur auf eine mündliche Zusage, sondern erst, wenn der Vertrag wie besprochen vor mir liegt, ohne Änderungen, dann erst glaube ich es.