Hallo!
Ich leide seit 19 Jahren an Depressionen und einer Angststörung.
Habe leider in meiner beruflichen Karriere immer wieder Mobbing erlebt. Ich bin laut meinem Mann ein typisches Opfer, weil ich mich nicht wehre.
Auch in meinem jetzigen Job werde ich von Kollegen sehr fragwürdig behandelt. Eine Kollegin schreibt mir z. B. dauernd Mails, was ich angeblich falsch gemacht hätte oder ich hätte ein falsches Wort benutzt etc. oder ein Kollege zieht alles was ich sage ins Sexuelle vor anderen Leuten.
Ich arbeite im Büro und habe alles bisher ertragen. Mein direkter Kollege hat gekündigt und ich muss nun für zwei arbeiten und dazu bekomme ich immer gesagt, ich würde zu langsam arbeiten, was definitiv nicht stimmt, da ich die Dinge vorher abliefere als es mein Kollege vorher getan hat.
Jetzt bin ich frisch schwanger und habe Probleme mit dem Schlafen.
Ich muss auch öfter auf Toilette, so dass mein Vorgesetzter diese Woche eine Stunde mit mir diskutiert hat, dass man mir pro 3 Toilettengänge zehn Minuten Arbeitszeit abziehen müsste. Dies ist arbeitsrechtlich gar nicht erlaubt, aber er als Jurist wüsste das ja alles besser.
Ich freue mich riesig über die Schwangerschaft, aber ich bin einfach total erschöpft und leider unter extremer Übelkeit.
Ich weiß nicht, wie ich unter diesen Umständen weiter zur Arbeit gehen soll.
Es fühlt sich einfach so an als würde alles über mich hereinbrechen.
Schwangerschaft ist keine Krankheit, das ist korrekt, aber meine Depressionen und die Angststörung sind es und ich möchte daher bitte keine Kommentare, dass ich mich zusammenreißen soll.
Manchmal habe ich wieder Suizudgedanken, weil ich nicht weiß wie ich aus dieser Situation komme. Ich werde mir nichts antun, aber ich musste einfach mal jammern und das rauslassen.
Ich werde mir auch wieder einen Therapeuten suchen. Medikamente nehme ich bereits wegen der psychischen Probleme. Einen Therapeuten zu finden, ist jedoch erstmal mit Wartezeit verbunden.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp an den ich in meiner Situation erstmal nicht denke.
Dankeschön.
#Silopo : Jammern
Hallo,
Ohje du Arme, fühl dich erstmal gedrückt.
Ich weiß hier ist das Thema Beschäftigungsverbot sehr umstritten, aber vielleicht könntest du das bei deinem Frauenarzt ansprechen?
Wenn du schon Suizidgedanken hast wegen dem Mobbing bei deiner Arbeit, würde ich es auch so ansprechen, schließlich ist hier das Leben von Mutter und Kind bedroht! Das du zu einem Therapeuten gehen willst finde ich schon mal sehr gut.
Vielleicht kannst du dich erstmal auch krank schreiben lassen, das du bisschen zur Ruhe kommst (auch wegen der Übelkeit?). Gerade in der Frühschwangerschaft ist man oft erschöpft, das bessert sich.
Ich gehe mal davon aus, dass du deinem AG von der Schwangerschaft erzählt hast, dann kannst du auch mit der Aufsichtsbehörde reden und denen erzählen, dass dein Arbeitgeber dir für Toilettengänge Arbeitszeit abzieht, die würden deinem Vorgesetzten dann schon erklären, dass auch er sich ans Mutterschutzgesetz zu halten hat.
Ich wünsche dir alles Gute ☘️
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich war heute beim Hausarzt und sie hat mich auch erstmal krank geschrieben.
Ich werde mit meinem Mann überlegen wie es weitergehen soll.
Danke!
ich wüsste hier keinen Grund für ein Beschäftigungsverbot.
Hallo,
Ich selbst hatte auch lange mit einer Angststörung zu tun. Hab dann auch in einem Büro angefangen. Leider war der Chef cholerisch und hat mich angeschrien. Als dumm bezeichnet usw. Nicht gerade förderlich wenn man eh schon nicht so ganz stabil ist. Ich würde dann auch schwanger und mein chef noch schlimmer. Hab mich dann krank schreiben lassen. Danach war es noch schlimmer. Ende vom Lied, ich hatte eine Fehlgeburt. Und kurz danach die Kündigung
Ich muss sagen die Kündigung war da beste was mir passieren konnte.
Was ich die sagen möchte. Du kannst dich jederzeit krank melden. Oder mit ärztlichem Attest kündigen sodass du keine sperre beim Arbeitsamt bekommst. Ich hätte ein bv bekommen aufgrund der Angststörung dies kann auch der Hausarzt oder psychater ausstellen.
Lass dich nicht von irgend einem Job kaputt machen.
Alles gute dir.
Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Es tut mir leid was du erlebt hast und hoffe, dass es dir sehr viel besser geht.
Es tut sehr gut zu hören nicht alleine zu sein.
Danke.
Hallo,
ich wurde in der ersten Schwangerschaft auch gemobbt. Ich hatte es meiner Chefin gesagt und dann ging der Spießrutenlauf los.
Ich war auch suicidal gefährdet.
Folgende Schritte:
- zum Psychologen oder Psychiater gehen
- Situation schildern
- Gutachten erstellen lassen
- damit zur FÄ gehen und individuelles BV erstellen
lassen.
Alles Gute für dich 🍀.
Vielen Dank für deine Antwort mit konkreten nächsten Schritten!
Ich werde dies in Angriff nehmen.
Es tut mir leid, dass du so etwas erlebt hast.
Danke.
Hallo
Du kannst dich natürlich jetzt erst mal krank schreiben lassen und dann wirst du wohl nach der Schwangerschaft in Elternzeit sein.
Das solltest du als Chance nutzen dir soweit Hilfe zu holen, dass du endlich aus dem Mobbing Problem raus kommst.
Das scheint dir ja immer wieder zu passieren also musst du schauen was du tun kannst. Denn die Mobber ändern sich nicht.
Dein Kernproblem hast du mit einem Satz getroffen:
"Bisher habe ich das alles ertragen".
Du musst lernen wie du für deine Rechte einstehen kannst wie zB das man mit dir respektvoll umgeht und nicht jeder mit dir seine Spielchen abzieht.
Fang an dich zu wehren. Wenn die Mails schreibende Kollegin wieder ankommt, dann bitte sie mit dir zu sprechen und dir zu zeigen was du besser machen kannst. Ansonsten verbittest du dir die Kritisiererei. Den anzüglichen Kollegen lasse vor allen Anderen auflaufen und sag ihm konkret das du das Anzügliche nicht möchtest.
Und so geht es weiter...
Menschen die gern gegen Schwächere angehen, haben nur so lang macht wie du in der S
schwächeren Position bleibst.
Wenn du einen Therapeuten hast sprich das an und erarbeite mit ihm Strategien, wie du mit geradem Rücken auftreten kannst.
Sonst wird es dir an weiteren Arbeitsplätzen immer wieder so gehen.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dankeschön für deine Antwort.
Genauso sehe ich das auch. Als ich bei meinem jetzigen Job erst ein paar Wochen war, habe ich überlegt zu kündigen, aber mich dann dagegen entschieden, weil ich überzeugt war meine Einstellung ändern zu müssen. Dies war auch korrekt, als dass ich es dort jetzt schon über anderthalb Jahre ausgehalten habe und mir viele Dinge meiner Kollegen mittlerweile am A... vorbeigehen.
Aber momentan bin ich einfach verletzlicher und die Situation ist gerade durch den fehlenden Kollegen etwas anders.
Ich gebe dir da recht.
Du hast es dort ausgehalten sagst du, das klingt danach sich täglich zur Arbeit "zwingen" zu müssen...vielleicht kannst du jetzt die Zeit nutzen dich nach einer Tätigkeit umzusehen, bei der du einigermaßen gern zur Arbeit gehst.
Vielleicht ist die aktuelle Branche auch etwas wo du es vom Typ her schwer hast.
Wir alle haben unsere Besonderheiten, Macken und Charaktereigenschaften und nicht jeder passt in jedes Feld.
Meine Kollegin und ich sind uns zB einig, das wir nie in eine Behörde passen würden.
Dann gibt es die Nerds, die dafür gemacht sind vor ihren IT Systemen glücklich zu werden...
Menschen die nicht so gut kommunizieren können werden im Büro nicht glücklich, sind aber vielleicht tolle Handwerker.
Du könntest also mal schauen, was du noch beruflich machen kannst wo du meinst, vom Typ her gut rein zu passen. Und dann auch mal mit Freunden sprechen, was sie meinen, weil man ja oft doch ein anderes Bild von sich hat als Andere.
Es kann sein, dass du dann auf einen Bereich stößt, der dir gefällt und wo du merkst, das du da auch mehr akzeptiert wirst.