Beschäftigungsverbot?

Hallo ihr lieben,
Ich wollte euch nach einem Rat fragen.
Undzwar- ich bin in der 21. ssw und am Ende.
Ich arbeite im Büro in der telefonischen Betreuung , die viel mit Beschwerden zu tun hat.
Ich bin dadurch immer gestresst und kann inzwischen psychisch nicht mehr mit den Beschwerden umgehen und die Ruhe bewahren. Ich merke bei jeder Aufregung neue Stiche im Unterleib.
Ich versuche auf der Arbeit mir nichts anmerken zu lassen aber ich gehe jeden Abend mit Bauchschmerzen ins Bett weil es mir schon vor dem nächsten Arbeitstag grault.
Ich liege so oft weinend im Bett , es belastet mich wirklich sehr.
Mir ist immer noch öfter übel , ich habe Sodbrennen, begleitet von schmerzen.
Für den Frauenarzt ist das alles natürlich ganz normal - ja das verstehe ich aber es ist schwer für mich damit umzugehen und zeitgleich zu arbeiten.
Außerdem bin ich aktuell auch noch im
Umzugsstress. Wir ziehen in 2 Wochen um und mein neuer Wohnort ist ungefähr 1 Stunde entfernt. Auch davor habe ich schon Angst.
Mir geht es psychisch so schlecht dass ich mich teilweise bei den Gedanken erwische zu wünschen nicht mehr schwanger zu sein.
Und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Jetzt meine Frage - könnte ich ein Beschäftigungsverbot bekommen?
Wären das Gründe genug? Ich weiß echt nicht mehr weiter.

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Ich sehe hier überhaupt keinen Grund und keine Notwendigkeit für ein Beschäftigungsverbot.

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Natürlich ist es ein Grund. Mein Arzt hat mir auch wegen psychischen Angststörungen einen Beschäftigungsverbot ausgestellt - da ich in der Arbeit eine FG erlitten habe bzw meine Blutungen in der Arbeit angefangen hatten. Die stellen das aber nicht mehr so einfach aus. Also kommt auf dein Arzt an. Manche nehmen das ganz simple, manche sehr streng.
Ich würde an deiner Stelle mich erstmal krankmelden lassen und bei der nächsten Untersuchung es auf jeden Fall besprechen.
Lg

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Da bei dir auch der Umzugsstress mit rein spielt, denke ich nicht, dass du ein BV vom FA bekommst, da es nicht nur am Arbeitsplatz liegt. Du könntest höchstens versuchen über einen Psychologen zu gehen, der ein BV empfiehlt wegen der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Sonst hilft nur krank schreiben lassen.

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Für mich klingt das nicht nach einem BV.

Wenn du aktuell so fertig bist, dann lass dich eine Zeitlang krankschreiben.

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Hallo

Nein, ich denke das ist kein Grund für ein Bv. Lass dich ein paar Tage krankschreiben und erhol dich.
Das dein neuer Wohnort eine Stunde entfernt liegt, ist ja euer Problem, auch das ist kein Grund für ein Bv.

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Ich schließe mich den anderen an... Ein BV kommt in meinen Augen nicht in Frage.

Ich hatte zum Ende der Schwangerschaft auch Umzugsstress ohne Ende und stand eigentlich alleine vor dem Umzug, da mein Mann beruflich nur am Wochenende zu hause war.
Dazu kam, dass in der neuen Wohnung ein riesen Wasserschaden entstanden ist (durch Sturm) und unsere Wohnung nicht bewohnbar war. Mussten unsere bsiherigen Wohnung räumen, unsere Möbel/Hausrat einlagern und uns dann eine Notunterkunft für 7 Wochen suchen und sind letztendlich bei ET-2 in unsere noch nicht komplett fertig sanierte Wohnung gezogen.

Ich habe auch regelmäßig gedacht, dass wir in dieser Lage nicht wären wenn ich nicht schwanger geworden wäre (Wunschkind) - das ist natürlich Blödsinn, aber diese Gedanken kamen mir oft.

Du könntest dich evtl krankschreiben lassen wegen deiner psych. Beschwerden. Sprich mit deinem Arzt darüber bzw versuche einen Termin bei einem Psychologen zubekommen.

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Hi,
lass dich krankschreiben, wenn es dir nicht gut geht. Sechs Wochen hast du Entgeldfortzahlung und selbst wenn du danach für kurze Zeit in die Lohnfortzahlung rutschst - so what?
Das geht nicht schwangeren genauso.
Oder: halt durch und ändere deine Einstellung (ja, leichter gesagt..)
Lass die negativen Energien nicht an dich rankommen. Die Leute schreien/meckern nicht mit dir, sondern mit deiner Rolle. Eine Rolle kann man annehmen und beim verlassen des Gebäudes ablegen. Außerdem hast du in der Schwangerschaft jederzeit das Recht, Pausen zu machen. Wenn es dir zuviel wird, beende das Gespräch und leg dich kurz hin. Evtl. gibt es auch intern die Möglichkeit, dass du bis zum Muschu andere (Backoffice?) Tätigkeiten übernimmst. Das wird bei vernünftiger Überlegung deinem AG 1000 mal lieber sein, als 6 Wochen Gehalt weiterzuzahlen, weil du AU bist.
lg

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Je nachdem wie die Pläne nach dem Mutterschutz sind (z.B. also Elternjahr) sollte man dringend darauf verzichten, in einem Anstellungsverhältnis über die 6 Wochen Frist in Lohnfortzahlung zu geraten. Das Gehalt wird nur noch anteilig ausgezahlt und von der Krankenkasse übernommen. Das spätere Elterngeld berechnet sich aus den letzten Einkünften und würde unter Berücksichtigung der Lohnfortzahlung geringer ausfallen.

Unabhängig davon ist meine persönliche Meinung auch eher ein Krankschreiben.
Ein Beschäftigungsverbot sollte nicht missbräuchlich eingesetzt werden und nach den Beschreibungen klingt das nach Stress und einer Situation, in die man als Schwangere nicht unbedingt geraten möchte, aber leider großteils auch selbstgemacht ist (dieser Umzug und die Distanz hat nicht der AG zu verantworten), warum sollte man wegen privater Angelegenheiten ein BV ausstellen. Die Umstände am Arbeitsplatz werden nach und nach für wohl jede Schwangere anstrengend, dafür gibt es das Mutterschutzgesetz. Die meisten Arbeitgeber sind unter diesen Umständen auch kompromissbereit, sprich mit Deinem AG über die Situation. Vielleicht lässt sich alles ganz einfach lösen und er hat sogar Angebote oder Alternativen für Dich.

Vielleicht kann man es ebenfalls noch über Urlaubstage etwas entzerren!?
Alles Gute für den Umzug und die weitere Schwangerschaft.

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Hallo,

wenn du nach 6 Wochen Krankheit in s Krankengeld rutschst, bekommst du erstmal weniger Geld. Für das Elterngeld wird diese Zeit aber ausgeklammert und entsprechend nur die Monate mit vollem Lohn zur Berechnung hergekommen. Das wäre ja sonst unfair, für Krankheit kann niemand was.

Ich verstehe gut, was du schreibst, ich habe in der Arbeit (Sozialarbeit) viele Gespräche mit anstrengenden Klienten und stecke das auch nicht so gut weg wie sonst. Auch das lange Sitzen im Büro strengt mich an. Jetzt habe ich auch noch eine Thrombose und muss Heparin spritzen, Sitzen ist da noch mehr kontraproduktiv. Erstmal bin ich 2 Wochen krank geschrieben und merke, wie ich durchatmen kann. Ich bin außerdem nach der Arbeit regelmäßig so fertig und müde, dass ich (14+3) keine Energie habe, Babysachen zu bestellen oder ähnliches.

Vielleicht kannst du dich wirklich erstmal krank schreiben lassen und dann in Ruhe mit dem Arzt sprechen. Und wenn die Sorgen zu viel werden, mal zu einem Psychologen gehen oder zu einer Beratungsstelle (Spdi bzw. Schwangerschaftsberatung).

Ich werde auf jeden Fall auf Pausen pochen, in denen ich die Beine hochlegen kann oder einen kurzen Spaziergang machen. Wenn der Arbeitgeber das nicht zulässt, dann würde ich ein BV nicht ausschließen.

Jetzt bin ich auch das erste Mal seit langem in einen Chor, das hilft auch viel. Hobbies und Freunde nicht vernachlässigen meine ich.

Alles Gute

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Du kannst dich gerne vom Hausarzt krank schreiben lassen. Weder dein eigenes, noch das Leben des Kindes sind aufgrund der Arbeit in Gefahr.

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Frage doch im Team mal nach kollegialer Beratung. Ggf hilft auch Supervision.
Welche Möglichkeiten bietet das Unternehmen nicht bzgl Psychohygiene?