Hauskauf - Angst?

Hallo zusammen,

ich gedenke mir ein Haus zu kaufen. Eben, um im Alter nicht noch hohe Mieten bezahlen zu müssen. Der Preis wäre 169.000€ (5,5 Zimmer, 140m² + Keller, tolle Aufteilung, mittelgroßer Garten, super Ortschaft + Nachbarn, nur ein Gästebad müsste irgendwann neu gefliest werden, aber ohne Eile).
Nun zum drumherum...ich würde mit Kredit und Versicherung und Nebenkosten fast 1000€ im Monat ausgeben müssen. Ich habe ein Netto von 2600€ inkl. Dienstwagen. Zahle derzeit 272€ Unterhalt für meinen Sohn (das wird ja irgendwann steigen).
Nach einer Scheidung und nötigem Hausverkauf bin ich knapp an einer Privatinsolvenz vorbei gerauscht und wurde damals sehr mit meinen Verlustängsten konfrontiert. Habe dann wirklich wieder von 0 angefangen (hatte nur einen PC und einen TV, sonst gar nichts).
Ich lebe seither recht zurückgezogen, brauchte nicht viel, 68m² Wohnung (warm 550€). Nur die Nachbarn sind halt laut und doof. Ich würde auch mit 90-100m² klar kommen, aber hier in der Gegend gibt es sowas nicht zu kaufen (zumindest nicht in Regionen wo man mit Kind wohnen will).

Nun reizt das ganze natürlich sehr - endlich wieder schön wohnen, Platz, Lage direkt zwischen meinem Sohn und all meinen Freunden (jeweils 30km in die eine bzw. andere Richtung). Andererseits habe ich natürlich die Sorge mich damit zu übernehmen. Derzeit häufe ich allerdings auch einfach ne Masse Geld an. Ich reise kaum (besuche halt gerne Festivals).

Bitte teilt mir mal eure Meinungen zu dem ganzen mit und eure Ansichten. Vielleicht habe ich irgendwas nicht bedacht oder irgendeine Perspektive vergessen.

Vielen Dank euer coder

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Die Kreditsumme erscheint mir recht klein. Zudem sagst du, du häufst aktuell viel Geld an - also hast du doch vermutlich schon einiges an EK. Wie setzen sich dann die 1000€ monatlich zusammen?

Ich wundere mich eher wo in D man ein so großes und offenbar gut erhaltenes Haus für den Preis bekommt?! Ist es wirklich werthaltig? Oder ist es ein Erbpachtgrundstück? Was könntest du an Miete erzielen, wenn du es vermieten würdest? Sind die Kreditkonditionen vielleicht schlecht, weil die Bank den Wert des Hauses sehr niedrig ansetzt?

Ansonsten sind natürlich die Nebenkosten und Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten bei einem EFH deutlich höher als bei einer Eigentumswohnung. Vielleicht wäre das eine Alternative?

1000€ sind aber auch „nur“ ca. 38% von deinem netto. Man sagt ja, dass man nach Möglichkeit nicht mehr als ⅓ seines Netto für Miete ausgeben sollte. Wenn in den 1000€ also alles drin ist was Wohnen betrifft (Kredit, Kreditabsicherung, Grundsteuer, Müll, Versicherungen, Strom, Gas, GEZ, Telefon/Internet/TV, Rücklagen), dann fände ich es ok, denn für ein Auto hast du ja wegen Firmenwagen keine Kosten mehr und sagst du bist auch eher sparsam.

Zudem muss man sich ja fragen, ob das eigene Gehalt immer so bleibt oder sich mittelfristig eher nochmal positiv entwickelt.

Hast du sonst eine Lebensgefährtin, die mit einzieht und sich an den NK beteiligt? Kannst du ein Zimmer an einen Studenten vermieten oder sogar mit geringen Mitteln ne Einliegerwohnung abteilen? Wären auch mögliche Überlegungen, wenn es mal finanziell knapp wird.

Das man Angst hat vor einer großen finanziellen Entscheidung ist normal. Ich denke aber, dass es gut ist fürs Alter Eigentum zu bilden. Wenn du dir also sicher bist, dass du das Haus im Zweifel in ein paar Jahren ohne Verlust verkaufen kannst, dann würde ich es vermutlich tun.

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ja, so knapp 10.000€ EK sind da.
Die 1000€ ist halt der Kredit, Grundsteuer, Versicherungen, Strom, Gas, Wasser drin. Die anderen Sachen hatte ich tatsächlich noch nicht bedacht.

Eigentumswohnung würde mir auch reichen, aber die kosten derzeit hier dasselbe und bieten wesentlich weniger Platz.

Das Haus steht am Ortsrand einer deutschen Kleinstadt in Niedersachen. Und ja...der Preis ist erstaunlich gering, da hast du Recht.

Das Gehalt wird so bleiben denke ich bzw. noch ein wenig steigen über die Jahre. Erwähnenswert ist vielleicht, dass ich im Homeoffice arbeite und daher wirklich viel vom Haus habe / erlebe.

Eine Lebensgefährtin ist momentan nicht in Aussicht, aber ist nicht ausgeschlossen ;)

Hausverkauf (nach 10 Jahren wegen Zinsen) wäre höchstwahrscheinlich gewinnbringend, die Hauspreise steigen seit einigen Jahren hier wie verrückt.

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Wenn der Preis „erstaunlich“ gering ist, dann würde ich das mal hinterfragen. Stimmt damit etwas nicht? Alles was deutlich unter Marktpreis angeboten wird, würde
mir komisch vorkommen.

Ja, wenn man aus einer Wohnung kommt vergisst man schnell, was bei einem Haus an Kosten anfällt, die man sich nicht mit anderen teilen kann - das ist der Vorteil einer WEG.

Du sagst eine Eigentumswohnung kostet das gleiche, bietet aber weniger Platz. Gleichzeitig sagst du, dass dir weniger Platz auch reichen würde. Dann solltest du nicht die Kaufpreise der beiden Immobilien, sondern die laufenden Kosten z.b. über einen Zeitraum von 30 Jahren vergleichen. Da dreht sich das Blatt ganz schnell und die Wohnung ist günstiger.

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Hallo,

ich würde bei einem Haus immer 300€ extra im Monat zurücklegen. Gerade bei älteren Häusern passiert ja doch mal eher was.

Eine Frage: was machst du, wenn du zb ins Krankengeld rutscht und nur noch einen Teil deines Gehalts kriegst? Oder wenn du deinem Job verlierst? Kannst du auch mit ALG I den monatlichen Verpflichtungen nachkommen?

Derzeit zahlst du 550€ warm: 450€ weniger wie künftig. Wie setzen sich die 1000€ zusammen? Wenn das 900€ Rate sind und 100€ Nebenkosten wäre es mir zu riskant. Wenn du allerdings 500€ Rate hast und 500€ für Nebenkosten planst, wäre es für mich wieder im Bereich des möglichen. Letztlich musst du aber wissen, wieviel Geld du tatsächlich brauchst im Monat, wie Krankheit und Arbeitslosigkeit abgesichert wären und ob du dich dazu sicher genug fühlst. Was ist, wenn der Dienstwagen gestrichen wird, weil deine Firma einen Schritt in Richtung Umweltbewusstsein gehen will und künftig eher die Bahn/Fahrräder fördert? Bei 30km einfache Strecke zu Kind und Freunden wäre ein Auto je nach Anbindung ja schon nötig/besser. Könntest du das zur Not auch noch bezahlen?

Jeder braucht mehr Puffer im Monat um sich wohl zu fühlen; das kann Dir so keiner beantworten. Lass dir doch mal bei einer Bank einen Termin zur Beratung geben. Wir haben das damals gemacht und haben viele tolle Infos erhalten und haben so auch gleich verschiedene konstellationen zur Finanzierung rechnen können.

LG
Walnuts

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hi, danke für deine Einsichten. Der Kredit wäre bei 650€ Abtrag. Ohne Auto ließe sich der Job nicht machen bzw. ist Teil des Gehalts.
Klar...dauerhafter Krankenstand macht es sehr eng, aber nicht unmöglich. Arbeitslosigkeit ...welcher Arbeitslose kann sich ein Haus leisten? Aber da kann keiner in die Zukunft sehen. Dem Unternehmen wo ich arbeite geht es aber sehr sehr gut.

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Die genannten Risiken sollten über eine BU abgedeckt sein. Das hab ich einfach mal vorausgesetzt. Niemand könnte seinen Kredit von ALG zahlen. Zum Glück ist man momentan, sofern gut ausgebildet, eher weniger
von Arbeitslosigkeit bedroht.

Du scheinst dich mit Firmenwagen nicht auszukennen. Sie sind Gehaltsbestandteil und können nicht einfach ersatzlos gestrichen werden. Würden sie gestrichen bekommt man dann entsprechend mehr Geld.

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Ich denke finanziell ist es machbar.

Aber ich würde 140qm Wohnfläche und mittelgroßes Grundstück niemals alleine bewirtschaften wollen neben einem Vollzeit-Job. Wenn das Haus kein Neubau ist gibt es eigentlich immer etwas zu tun neben den normalen Dingen wie Gartenarbeit, Putzen etc.
Natürlich kann man sich da Hilfe holen, Gärtner, Handwerker, Haushaltshilfe, aber so riesig ist das Budget im Monat dafür ja dann nicht mehr.

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Mach es!

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Ich würde es machen! Finanziell dürfte das locker machbar sein.

Alles Gute!

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170 000 EUR für das von dir beschriebene Haus in einer niedersächsischen Kleinstadt halte ich für etwas dubios niedrig.

Gegenfrage: Wann ist das Baujahr?

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1950. Anbau 1980. Heizung, Dach, Elektrik 2014 gemacht.
Ja der Preis ist wirklich verdammt niedrig, daher auch sehr großer Andrang.

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Warum ist er so niedrig? Das muss doch eine Grund haben?!

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