Übernahme, ja oder nein? Zwiespalt

Hallo! Ich bin 40, verheiratet mit Kind (5).
Mein Chef würde mir gerne seinen Betrieb überlassen (400.000€?!), da er in Rente will. Läuft wirtschaftlich....

Nun plagen mich Zweifel. Das Team ist schwer zu handhaben und neues Fachpersonal schwer bis kaum zu bekommen...(sozialer Bereich). meine Familie von höchster Priorität... Meine Frau selbst Vollzeit beschäftigt, aber unterstützt mich.

Dennoch war ich bis jetzt nicht abgeneigt, weil mein Beruf Passion ist und ich es mir selbst zutrauen würde. Natürlich mit massiver Belastubg.. Und viele Existenzen dran hängen.
Bin super zufrieden mit meiner aktuellen Lage. Aber durch diese Option im Zwiespalt.

Brauche bitte Input, wo kann man sich da beraten lassen?

Danke, Luca

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Lass dir die Bilanzen geben und gehe damit zu einem Steuerberater und guckt es durch, ob der Betrieb wirklich so gut dasteht wie behauptet.

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Du solltest die Zahlen genau prüfen: Umsätze, Gewinne, tatsächlicher Gewinn nach Abzug aller Kosten und Steuern,... Zudem solltest du dich fragen wie sicher dr Aufträge für die nächsten Jahre sind. Ist d

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zu früh abgeschickt...

Ist dein Chef der Akquisiteur, gibt es viele Aufträge durch seine Beziehungen, musst du mit Auftragsrückgängen rechnen, wenn er ausscheidet,...?

Dann solltest du dir überlegen, was du jetzt verdienst und was du angestellt in der Position als GF verdienen wollen würdest, was die Mehrbelastung wett macht. Dazu musst du kalkulieren, dass du das wirtschaftliche Risiko trägst und ja vermutlich einen Kredit für die Übernahme tilgen musst.

Und dann bedenke: Du bist dann selbständig, dir zahlt keiner mehr die Versicherung, Kranktage, Urlaub, etc. Das alles muss dein neues „Gehalt“ also mit kompensieren.

Der Gang zum Steuerberater ist unumgänglich, du solltest dich auch beraten lassen, wie du das Unternehmen genau übernimmst, nicht mit privatem Vermögen haftest,...

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Hier wurden ja schon viele Gedanken geschrieben.

Was bekommst du genau für die 400000€?

Ansonsten mußt du dich fragen, ob du der Typ für ne Selbstständigkeit bist und auch Personal führen kannst, d.h. du hast wahrscheinlich dann weniger mit den praktischen Tätigkeiten wie bisher zu tun (du schriebst dein Beruf ist deine Passion) sondern mehr mit dem drumherum (Mitarbeiterführen, Buchhaltung usw.) Bist du also lieber ein Arbeiter in deinem Bereich oder ehr der Planer/Stratege? Kannst du Mitarbeitern auch mal ne Ansage machen und es aushalten, wenn du nicht mehr als Teammitglied sondern als Chef gesehen wirst? Kann ggf. auch erstmal schwer werden, wenn die anderen in dir immer noch den Kollegen sehen und nicht den Chef.

Hast du Ahnung von der Buchführung und kannst du Bilanzen lesen?

Fakt ist es wird einfach mehr Zeit kosten. Selbstständig heißt nicht umsonst selbst und ständig. Dafür kannst du deine Zeit (je nach Branche) aber vielleicht auch flexibler einteilen, was deiner Familie zu gute kommen könnte. Das mußt du für dich abwegen, störrt es dich eventuell lieber spät Abends zu arbeiten, wenn die Kinder im Bett sind, wenn du dafür tagsüber mehr Zeit für sie hast?