Würdet ihr die Stelle wechseln?

Hallo an alle,
Ich pendel seit 5 Jahren 80 km einfache Strecke mit der bahn. Es läuft wunderbar, gutes Geld, die Fahrerei geht mir nicht auf den Sack, ich mag sie sogar. Tolle Kollegen, wunderschöne Arbeitsstelle, echt, bin sehr zufrieden. Arbeite Vollzeit (Lehrerin, private Schule) und der einzige Nachteil ist, dass ich versetzt Ferien mit meinem Kind habe. Also 6-8 Wochen decken sich schon ab von den 11 Wochen.
Nun habe ich die Möglichkeit zu wechseln. Nur noch 2 km von zu Hause, gemeinsam Ferien mit Kind. Allerdings weiß ich nicht, wie die Kollegen da drauf sind, die wunderschöne Umgebung wäre auch futsch.
Meine Sorge ist, dass wir noch ein Kind demnächst planen. Hatte vor 2 Monaten eine FG. Wäre ja auch doof gleich mit Elternzeit zu beginnen. Selbst wenn die Stelle unbefristet ist, die suchen händeringend jemanden, da kann ich doch nicht gleich so beginnen. KiWu verschieben wäre auch doof, die innere Uhr tickt sehr laut, sind nicht die jüngsten.
Anderseits, wenn es mit dem Baby nicht klappt... ach, keine Ahnung.
Was meint ihr? (Hinziehen ist keine Option) oder KiWu erwähnen? Ist ja auch doof.

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Wenn dich wirklich nichts stört, geh das Risiko nicht ein. !!!
Du weißt nicht wo du hinkommst.
Und tolle Kollegen sind mit nichts zu bezahlen.

Das Thema Ferien ging bis jetzt ja auch und "nicht Lehrerkinder " haben das Problem ohnehin ;-)

Vielleicht wäre es für dich sogar Stress, wenn du plötzlich in einer Minute bei der Arbeit bist... Kein abschalten mehr und Schüler und Kollegen laufen ja quasi am Garten vorbei ... Kann ganz schön nerven und weniger Entspannung bedeuten

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Hi,

ja, ich würde wechseln :-), aber:

1. hasse ich Bahn fahren
2. hasse ich Pendeln in diesem Umfang (ist für mich verschwendete Lebenszeit)
3. habe ich einen Job, bei dem ich die Bahnfahrt nicht einmal produktiv nutzen könnte
4. kann ich weder beim Bahn- noch Bus fahren lesen (mir wird übel)

In deinem Fall:

Ich würde aus verschiedenen Gründen nicht wechseln, wenn ich du wäre:

1. du bist sehr zufrieden
2. du genießt die Bahnfahrt (kannst da vermutlich gut abschalten bis Zuhause oder schonmal Arbeiten korrigieren etc.)
3. gutes Arbeitsklima und schöne Arbeitsumgebung
4. du planst ein weiteres Kind (da dringend jemand gesucht wird, könnte eine Schwangerschaft mit Elternzeit das Arbeitsklima dort belasten)

Und zu den Ferien:
Ich bin kein Lehrer und habe immer nur 24-30 Tage Urlaub im Jahr. Also alleine dadurch schon keine Möglichkeit, alle Ferien abzudecken. Dazu kommt, dass zumindest mein Sohn (mittlerweile 16) in den Ferien schon immer viel unterwegs war: mit Freunden im Schwimmbad, Übernachtungen bei Freunden oder bei uns, im Handballcamp, Ferienfreizeit, bei den Omas, mit der Oma in Urlaub und seit zwei Jahren arbeitet er in den Ferien. Ich nehme seit dem nicht einmal mehr Urlaub in den Ferien, weil ich ihn außerhalb viel öfter zu Gesicht bekomme ;-)

Gruß
Kim

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Wechsel an eine reguläre Schule mit Verbeamtung im Landesdienst

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Das geht leider nicht. Ich komme aus dem EU Ausland und nur 1 Fach wurde anerkannt. Staatliche nehmen nur mit 2 Fächern. Die nehmen jeden davongelaufenen Quereinsteiger mit einem Fach ohne Pädagogik studiert zu haben, aber mich mit einem Fach wollen die nicht, weil Lehrer mit einem Fach gleich aussortiert werden. 😡 muss man nicht verstehen.

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Wenn ihr die Ferien des Kindes so abdecken könnt, würde ich nicht wechseln.

Dir geht es gut, Bahnfahren ist ok für dich, Kollegen sind super.

Urlaub haben, wenn Kind in die Schule geht, tut auch manchmal gut. ;-)
Termine, Erledigungen, Zeit für sich...
Wobei ich einige Lehrer kenne, die in ihren Ferien auch einiges zu tun haben (Korrigieren und so). Diese sind dann froh, wenn die Kids dann nicht zu Hause sind. Großeltern, Ferienbetreuung usw.
Sie lieben ihre Kinder und gemeinsamer Urlaub ist auch wichtig. Aber hin und wieder müssen sie selbst in den Ferien auch etwas tun. Da sind sie dann eben auch froh, wenn die Kids nicht alle Nase lang um sie herumtanzen. Selbst an der Schule arbeiten, damit sie ungestört sind, ist auch nicht immer eine Option.

Umgekehrt kann es auch schön sein, morgens in Ruhe zu frühstücken, Kinds gehen zur Schule und selbst alles entspannt aufräumen, etwas später zum Termin...
Nachmittags entspannter sein, wenn es Fragen zu Hausaufgaben gibt. #schein

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Ja, wir kriegen das gut abgedeckt. Sie ist jetzt erste Klasse. Jetzt hat sie 3 Tage mehr als ich und ich habe endlich Zeit alles zu erledigen, Ämter, Ärzte, Hausarbeit. Wenn Sie hier wäre, hätte ich echt ein schlechtes Gewissen, sie in den Hort zu geben.
Meine Eltern kommen in Ferienzeiten, wo nur sie Ferien hat (sie kommen von 1000 km weiter weg), Kind freut sich immer wenn die hier sind, oder lasse auch mal eine Freundin einfliegen. Freundin freut sich wegen kostenlosem Urlaub ich, ich freue mich über Freundin und Betreuung. Wenn ich alles so lese, nicht wechseln. Klar. Aber mein Umfeld macht mir so ein schlechtes Gewissen. Wenn ich die Möglichkeit habe, warum mache ich es nicht und Blabla.
Klar ist es scheisse, morgen um viertel nach 6 im Zug zu sitzen. Aber diese Sonnenaufgänge. Diese Ruhe da vor der Arbeit. Ist so herrlich. Meist bin ich schon richtig gut gelaunt, wenn ich morgens all das erleben darf.
Achso, mein Mann arbeitet weiter weg, kommt nur am we. Morgens kommt Babysitter zu uns, die mein Kind in die Schule bringt oder ich muss mein Kind um 6 abgeben. Sie ist aber auch nicht die einzige um 6 da.
Ich höre mir mal morgen an, wie das genau sein soll. Ist die 2. Runde da.

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"Aber mein Umfeld macht mir so ein schlechtes Gewissen. Wenn ich die Möglichkeit habe, warum mache ich es nicht und Blabla. "

Wichtig ist, dass es für euch passt! Dass ihr es so geregelt bekommt.
Die, die es nicht betrifft, können/sollten sich raushalten.

Mir wird oft gesagt, ich solle Vollzeit arbeiten wegen der Rente.
Mehr arbeiten bei gleichem Gehalt.

Ich arbeite so, dass es für uns passt. Fertig.
Die, die meckern sind oft die, die sofort weg sind, wenn sie um Hilfe gebeten werden. Große Sprüche klopfen, aber wenn es darauf ankommt, sind sie weg.

Alternativ: mache ich es so, wie sie lange predigen, dann kommt plötzlich: sie hätten schon immer gesagt, ich solle es anders machen (so wie es war. So wie es ist, hätten sie dann nie behauptet).

Daher gebe ich nichts drauf.

Wer unterstützt, darf auch Nein sagen.
Alle anderen geht es nichts an.


Falls du unsicher bist: schau dir die andere Schule mal an. Wie fühlst du dich dort? Passt es für dich? Wie wirkt das Konzept auf dich?

Kannst du in deinen Ferien mal Schulalltag probeweise mitbekommen?

Wenn sie so sehr dringend suchen: falls ein zweites Baby kommt und dir dann doch noch danach sein würde in der Nähe zu sein, kannst du wieder anfragen. Wer weiß, was sich bis dahin verändert.

Wenn es dir jetzt da gut geht, wo du bist und deinem Kind auch, dann würde ich es mir zwar ansehen (um die Frage stumm zu legen "was wäre wenn"), aber erst mal nichts überstürzen oder so.

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Hallo,

ich würde an deiner Stelle nicht wechseln, so lange du alles gut organisiert bekommst!
Ein tolles Umfeld und super Kollegen sind kaum aufzuwiegen.

Außerdem würde ich (bin auch Lehrerin) NIEMALS so nahe an meinem Wohnort arbeiten wollen! Ein "Na, wie macht er sich denn in Mathe?" zwischen Fleischtheke und Milch im Supermarkt kann ich ja so gar nicht gebrauchen und ich will auch nicht von Schülern und Eltern beobachtet werden, wenn ich bei Festen ein Gläschen trinke.

Auch ein wichtiger Punkt: Im Moment herrscht akuter Lehrermangel, überall fehlen Stunden und die Schulämter sind kaum in der Lage Vertretungen zu organisieren. Und gerade in den Schulen geht es immer extrem zu Lasten der Schüler und der Kollegen, wenn für eine längere Dauer jemand fehlt. Du würdest dich sehr unbeliebt machen, wenn du eine neue Stelle antrittst, dort alle froh sind, dass der Schulalltag wieder halbwegs normal laufen kann, und du kurz darauf eine Schwangerschaft verkündest.

Gruß, Lena

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Mit meiner jetzigen Erkenntnis würde ich wahrscheinlich nicht mehr wechseln. Jetzt bist du an einer privaten Schule und die neue ist staatlich?
Ich war in gleicher Situation, arbeitete 50 km entfernt an einer privaten Schule. Tolles Team, tolle Schüler. Mich nervte allerdings das Gependel. Als ich an eine Schule (1 km Arbeitsweg, staatlich) wechseln konnte, tat ich das. Ich habe es bereut: Schülerschaft nicht vergleichbar, ein Team, das einem die Butter auf dem Brot nicht gönnt. Und was echt am nervigsten ist: durch die Wohnortnähe wird dein ganzes Privatleben "beobachtet". Egal ob nur zum Einkaufen oder im Freibad, ob beim Spaziergang oder beim Eis essen. Immer trifft man eine Mutti oder Schüler. Kann nett sein, aber im Gesamtpaket doch eher nicht. Wenn man mal krank war und ein Schüler hat einen trotzdem auf der Straße gesehen, wurde spekuliert und und und. Nein, das war nicht schön. Ich bin wieder an eine Privatschule etwas weg von daheim gewechselt.... Es ist viiiieeel besser!

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Ja, wenn ich mal Elternabend habe, oder sonst aus einem Grund länger in der anderen Stadt bleibe, egal wann, egal Woche sei es DM oder McDonald’s, Hallo Frau xxx. 🙈 egal wann, egal wo. Das möchte ich eigentlich nicht haben. Nein, wäre auch private Schule. Mich nehmen nur private Schulen. Oben hab ich geschrieben, warum.
Auch die Schüler sind toll, wo ich jetzt bin und hätte eigentlich wahnsinnig schlechtes Gewissen meiner Klasse gegenüber, die dann in der Luft hängen würde.

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Ist ja lustig, euer Bundesland kann sich das noch leisten... Ich bin auch nur ein Einfach-Lehrer, zwar Mangelfach, aber egal. Ich kann es mir trotzdem aussuchen, man wird bei beiden genommen.
Eigentlich klingt bei dir so, dass der Wechsel nicht wirklich Vorteile bringt. Daher würde ich es wirklich lassen.

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Jeder lebt nur ein Leben. Drum gestalte es so, dass es für Euch als Familie passt.

Alternative 1: alles bleibt so
+ Tolle Landschaft
+ Tolle Kollegen
+ Einer weiteren Schwangerschaft steht nichts im Wege
- sehr lange Fahrtwege
- sehr lange Betreuungszeiten für die Kinder
- Hohe Fahrtkosten
- höhere Betreuungskosten
- ungleiche Ferienzeiten

Alternative 2: neue Schule daheim
+ Kurze Fahrtwege
+ Niedrige Fahrtkosten
+ Kürzere Betreuungszeiten
+ Niedrige Betreuungskosten
+ Gleiche Ferienzeiten
- evtl. keine netten Kollegen
- eine weitere Schwangerschaft direkt am Start ist ungünstig
- Landschaft nicht so toll

Alternative 3: Umzug zur tollen Privatschule
Vorteile von Alternative 2 und von Alternative 1
Nachteile:
- warum kommt das nicht in Frage? Dein Mann ist eh nur am Wochenende da. Freunde und Familie sind bei 80km Entfernung nicht weit weg und kann man auch später besuchen.

Die Qual der Wahl. Was passt zu Euch allen am besten? Ihr müsst damit leben.

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Umziehen geht nicht, weil ich ein eigenes Haus in der Stadt wollte. (Stadt!!, nicht Dorf oder am Rande von der Stadt) da kosten die Häuser 100.000 mehr. Nun haben wir hier gekauft. Und die Möglichkeiten da sind weniger. Sei es schwimmen gehen, Theater, Hobbys, Konzerte besuchen usw. und die Stadt (gar nicht so klein, über 50.000 Einwohner) da ist zwar wunderschön, aber echt eigentlich wie ein Dorf. Jeder kennt irgendwie jeden. Oder es kommt mir als Lehrer nur so vor, dass bei so vielen Kindern irgendwer immer mit dem einem Kind irgendwie verwandt oder sonst was ist. 🙈 weißt du, wie ich meine.?
Ich bin in einer Großstadt groß geworden. Dieser Unterschied ist mir echt krass.
Am besten wäre, wenn die Züge in 30 Minuten Takt fahren würden. Die Fahrt ist nur 40 Minuten lang. Das braucht man in vielen Städten von a nach b. Bisher gab es 3x Zugausfall, wo nix mehr ging wegen Gewitter. Im Nachhinein lustige Storys.

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Ich bin ein Landei. Ein Ort mit 50.000 Einwohnern ist groß. 😀
Aber dann würde ich an Deiner Stelle bei der Alternative 1 bleiben, solange es Deinem Kind und später auch Deinen Kindern auch gut tut.