Kündigung ohne neue Stelle / Sperre Arbeitslosengeld

Hallo!

Mich interessiert, ob jemand von euch schonmal seinen Job gekündigt hat, ohne eine neue Stelle zu haben? Ich spreche hier nicht von Nebenjobs, sondern von Jobs, durch die ihr euer Leben finanziert bzw. (alleine) finanzieren müsst. #zitter

Ich habe diesen Schritt (noch) nicht vor, ziehe ihn jedoch unter Umständen in Erwägung. Durch eine sehr lange Betriebsangehörigkeit habe ich eine Kündigungsfrist von 9 Monaten zum Quartalsende d.h. bei ungünstiger Kündigung sind es evtl. auch 10 oder 11 Monate. Wer stellt mich da ein? Die meistens Stellen sind "ab sofort" oder kurzfristig zu besetzen .... #kratz

Den Weg über einen Auflösungsvertrag möchte ich ggf. vermeiden, der Wunsch danach kommt hier im Unternehmen leider nicht gut an. Unser Chef nutzt die "Not" der Mitarbeiter dann regelrecht aus. #klatsch

Da ich gute Qualifikationen nachweisen kann und weiss dass ich was kann, glaube ich NICHT, dass die Jobsuche sehr schwer werden wird. Dennoch kann es ja schiefgehen, man steckt nicht drin.

Wie sähe es ggf. mit dem Arbeitslosengeld aus? Wenn ich mich direkt arbeitslos melde, quasi mit Abgabe der Kündigung und 11 Monate später durch welche Gründe auch immer keine Stelle gefunden habe, gibt es dann trotzdem eine Sperre? Auch wenn ich nachweisen kann dass ich mich aktiv bemüht habe und mich auch auf Stellen beworben habe die mir zusätzlich vorgeschlagen wurden?

Die Steinewerfer werden sicher schon in Startposition stehen, aber evtl. hat jemand diesen Schritt schonmal gewagt oder kennt sich mit den Arbeitslosengeld-Sperren aus? (googeln kann ich selbst :-p).

Den Job wechseln möchte ich aus verschiedenen Gründen u.a. weil meine Stelle eine Sackgasse ist und es für mich hier im Unternehmen keine Alternative gibt. Bis zur Rente (bin jetzt Ende 30) sehe ich mich hier definitiv nicht sitzen. Zusätzlich ist der Job grundsätzlich ziemlich unterbezahlt #schmoll Es gibt noch mehr Gründe, das Gesamtpaket poasst einfach nicht mehr.

#danke

LG, abendrot #blume

1

Hallo,

Denkst du nicht dass du innerhalb von 8 Monaten einen neuen Job hast?
Vielleicht nicht gleich ganz nach deinen Vorstellungen aber das wäre doch besser als alg 1 oder?!

Es ist eine lange Zeit ...

Was machst du denn beruflich?

Ich denke um eine Sperre wirst du nicht drum herum kommen....

Lg

2

Doch, wie ich ja geschrieben habe, glaube ich NICHT dass es schwer werden wird eine neue Stelle zu finden. Aber wie es der Zufall / Teufel will, klappt es halt nicht. Und dass was mich dann erwartet, möchte ich in die Überlegungen einbeziehen. Ich bin alleinerziehend und will / muss diesen Schritt (bisher nur eine grobe Idee) gut überlegen und abwägen.

Meinen Beruf möchte ich hier nicht nennen, da ich leider sehr ländlich lebe und tatsächlich schon im Dorf auf Beiträge hier im Forum angesprochen wurde #schock Seitdem schreibe ich nur noch allgemein und ohne persönliche Details. Ist nicht böse gemeint.

3

Klar alles kann immer passieren....

Wenn du unbedingt kündigen willst, dann würde ich vorher genügend Geld beiseite legen....

Ich würde mir erst was neues suchen und dann einen aufhebungsvertrag anpeilen....

Lg

4

Ich teile deine Meinung, dass du anders gar keine Chance haben wirst einen neuen Job zu finden. Ich denke auch, dass die länger der Kündigungsfrist schon einiges über deinen Stellenwert aussagt, ansonsten würde sich ein Unternehmen, auch im umgekehrten Fall, nicht so lang an einen Mitarbeiter binden.
Hast du vllt mal geprüft die Kündigsugsfrist trotzdem überprüfen zu lassen?

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

5

Die Kündigungsfrist ist leider in den Taifvertrag gemeißelt, ist schon geprüft #aerger

6

Ich kenne mich damit aus. Wer eine Stelle kündigt ohne einen medizinischen Attest bekommt 3 Monate Sperre.

Deinen Wunsch kann ich nachvollziehen. Aber du wirst ohne Netz springen müssen.

Alles Gute!

Muriel 🐇

7

Hallo, ich selbst war bisher nicht in dieser Situation, aber eine sehr gute Freundin hatte eine Kündigungsfrist von einem 3/4 Jahr und hat es gewagt. Sie ist widererwartent nicht nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis übergegangen und hatte 1 1/2 Monate "Pause". Trotzdem bekam sie ALG1, da sie sich rechtzeitig um einen Job bemüht hat und diesen ja letzendlich auch bekam.

Ob das nun alle Arbeitsämter so handhaben, weiß ich leider nicht. Ich würde es wagen, ansonsten kommst du da ja nie dort raus und je länger du wartest, um so länger nachher die Kündigungsfrist. Diese nimmt ja oft mit den Jahren zu.

8

Ich würde an Deiner Stelle direkt zum Arbeitsamt gehen und die Situation schildern. Arbeitssuchend kannst du dich ja schon melden.

9

Ich habe ohne neuen Job gekündigt mit 4 Monaten Frist (aber mein Mann ist Hauptverdiener, so dass der Druck nicht zu groß war). 3 Monate vorher bin ich zum Arbeitsamt gegangen und habe mich arbeitssuchend gemeldet. Ich hätte laut Aussage des Vermittlers keine Sperre bekommen, da ich Gründe für den Stellenwechsel hatte und nachvollziehbar war, warum ich gekündigt habe.

Ich habe aber 2 Monate vorher tatsächlich schon den unterschriebenen Vertrag gehabt (sowie noch mehrere Gesprächstermine, die ich gar nicht mehr wahrgenommen habe). Wenn man sich bemüht, wird das auch klappen. Im Zweifel kann man kurz vor knapp auch was mittelprächtige annehmen und während der Probezeit weitersuchen.

10

Hallo!

Kleiner Tipp: nicht zum Jahresende kündigen!

Im November und Dezember zu Weihnachtsrummel, Jahresabschluss etc. haben viele Unternehmen kaum Zeit zur Personalsuche - und es kündigen da auch nur wenige Mitarbeiter, weil man laut Tarifvertrag Teile vom Weihnachtsgeld zurück zahlen muss, wenn man vor Ende März geht.

Da stehen dann auch kaum Stellen in der Zeitung, gerade dann, wenn es bei Dir eilig wird mit einer neuen Stelle. Warte lieber noch ein bisschen, auch wenn es nervt, damit Du dann bessere Chancen hast. So ab Mitte Januar gibt es dann wieder wesentlich mehr Stellenanzeigen und auch die Vorstellungsgespräche laufen wieder an, aber irgendwo zwischen Weihnachtsfeier und Inventur kriegen die Unternehmen das kaum reingequetscht.

11

#danke für eure Tipps und Antworten! Ich werde das "Projekt" auf alle Fälle gut überdenken und ggf. vorbereiten. #pro Es tut gut zu sehen, dass mein Vorhaben nicht komplett auf Gegenwehr stösst. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht (und das wäre in meinem Fall echt übel #cool).