schwierige Situation die uns erwatet - Ersuchen euren Rat bezgl. Elterngeld

Hallo liebe Community,

"wir" sind erneut schwanger :-) und erwarten unser Kind (Geschlecht noch unbekannt) mitte diesen Jahres. Damit einhergehend stellen sich uns etwaige Fragen, leider auch finanzieller Natur. Diesbezüglich ersuche ich euren Rat, da wir leider ziemlich ahnungslos sind, was Elterngeld und sonstige "Fördergelder"/"Zuschüsse"(??) betrifft.

Kurze Frage vorweg:
Könnten wir, außer dem Elterngeld (und natürlich dem Kindergeld) sonst noch irgendwelche "Zuschüsse" beantragen?

Unsere momentane Ist-Situation (Inkl. Ein-und Augaben):
Wir sind eine Patchwork-Familie. Eine Tochter brachte meine Frau mit in die Ehe (11 Jahre) eine Tochter brachte ich mit in die Ehe (10 Jahre, die aber nicht in unserem Haushalt lebt, sondern bei Ihrer Mutter) und wir haben einen gemeinsamen Sohn (3 Jahre) und nun kommt noch noch der Nachwuchs mitte diesen Jahres hinzu.

Meine Frau befindet sich in der Berufsausbildung (2.Lehrjahr, wenn unser Kind auf die Welt kommt, hat sie das 2. Lehrjahr beendet und befindet sich im 3. Lehrjahr). Ihr Ausbildungsgehalt beträgt 680,-€ Netto (= Netto-Ausbildungsvergütung der letzten 12. Monate summiert und geteilt durch 12 Monate)
Ich bin Angestellter, wechsel zum 01.04. die Firma und mein monatlicher Nettolohn beträgt rund 2500,-€ zzgl. 100,-€ Kindergartenzuschlag (Steuerfrei).
Kindergeld bekommen wir 388,-€ mtl. (ohne das neue Kind).
Für die Tochter meiner Frau bekommen wir vom Kindesvater keinen Unterhalt (nicht Berufstätig: ALG2)

Unsere Ausgaben (um zu verdeutlichen weswegen unsere zukünftige finanzielle Situation, trotz meines recht hoehen Gehaltes, etwas schwierig wird):

Kindergartengrippe (Für unser neues Kind): 380,-€
Kindergartentagesplatz (für unseren 3 jährigen Sohn): 220,-€
Kindesunterhalt für meine Tochter: 300,-€
Fahrtkosten mtl.: 340,-€
Versicherungen mtl.: 140,-€
Miete (Haus) inkl. NK ink. Wasser und Heizung mtl.: 1290,-€
Strom mtl.: 150,-€
Internet/Telefon: 60,-€
Essenskosten mtl.: 450,-€
sonst. finanzielle Verpflichtungen mtl.: 200,-€
berufliche Weiterbildung mtl.: 140,-€

Gegenübergestellt wären dies:
Einnahmen: ~3858,-€ (inkl. drittes Kindesgeld OHNE Elterngeld)
Ausgaben: ~ 3670,-€

folglich blieben uns mtl. nur noch 188,-€ zur Verfügung (ohne irgendwelche sonstigen Ausgaben die man während des Monats tätigt)
Davon lässt sich auch kein finanzielles "Polster" für evtl. Rücklagen bilden oder sonstige freizeitliche Aktivitäten mit unser Kindern bewerkstelligen.

Überdies stehen auch mal außer der Reihe Sonderahlungen an und wir haben Angst, dass uns solche "Sonderzahlungen" die wir leisten müssen (Nachzahlungen, Kfz-Steuer, Autoreparatur, Neugerätanschaffung, etc.) das "Genick bricht".

Deshalb wollte ich erfragen, zum einen wie bereits oben aufgeführt, ob wir denn sonst noch etwas beantragen könnten?
Und
Wie wir das Elterngeld mit seinem Elterngeld Plus effizent nutzen könnten. Denn, egal wie ichs drehe und wende, der Elterngeldrechner gibt uns den mtl. mindestbetrag Betrag von 300,-€ aus.

Hier gilt es vielleicht noch zu erwähnen, dass der Arbeitgeber meiner Frau sehr sehr kulant und human ist. Er sagte Ihr, dass er ihr bei der künftigen Planung was die Elternzeit / Mutterschaftsurlaub frei Hand lässt. Sie könne sich überlegen ob Sie zuhause bleiben, oder kurz nach der Geburt ihre Berufsausbildung weiter fortsetzen möchte. Egal ob Teil- oder Vollzeit.

Klar, meine Frau ist nun zwiegespalten, den zum einen würde sie ganz gern so schnell wie möglich die Berufsausbildung beenden, zumal sie hier auch dann später die Berufsschulklasse wechseln müsste (was nicht all zu dufte wäre) und zudem könne sie auch dann ebenfalls früher ins Angestelltenverhälltnis wechseln, nach Abschluss der Ausbildung. Und zum anderen wäre sie auch gern Zuhause denn der kleine braucht ein Elternteil, gerade am Anfang um auch die Bindung zum kleinen/der kleinen zu stärken.

Leider ist es so, dass aufgrund der schwierigen finanziellen Sitauation die uns bevor steht, sie es davon äbhängig machen muss.

Wenn sie für ein Jahr zuhause bleiben würde, dann läge das Elterngeld, so glauben wir zu wissen, bei knapp 520,-€ und könnten hier den Grippenplatz im Kindergarten, unser zweit Auto inkl. Versicherung und etwaige Fahrtkosten einsparen, doch nur für 1 Jahr (max. 2 bei hälftigem Elterngeld). Aber dann wäre es, nach dieser Zeit, trotz alle dem problematik. Wir würden die ganze Problematik einfach nur aufschieben.

Finde es selbst sehr sehr schade, dass das freudige Ereignis, welches uns bevorsteht, von diesem finanziellen Aspekt getrübt wird und damit etwaige Zukunftsängste einhergehen :-(

Puhhhhh.... verzeiht bitte vielmals! Wollte euch nicht so zutexten. Doch um unsere Sitation vollumpfänglich zu verstehen /einschätzen zu können, bedarf es einiger Zeilen :-)

Wir wären euch für eure Ratschläge sehr sehr dankbar!

Liebe Grüße

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Hallo

Für die Kindergarten und Krippen Gebühren könnt ihr beim zuständigen Jugendhilfeträger meist Jugendamt der Stadt Kostenfreistellung oder Reduzierung beantragen. Ansonsten ginge Kinderzuschlag, Wohngeld oder aufstockendes Arbeitslosengeld 2. Letzteres solltet ihr zuerst beantragen, da dort auch Mehrbedarfe bezahlt werden. Bei allen wird euer Einkommen angerechnet abzüglich der unterschiedlichen Absetzbeträge.

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aufstockendes ALG2 und Wohngeld bekommt man aber nicht bei 2500€ netto. Wenn es zu wenig geld wäre, müsste er ja denk ich auch kein Unterhalt zahlen, der würde ja dann vom unterhaltsvorschuss übernommen werden.
Wenn ich sehe, knapp 4000€ Einnahmen inkl. Kindergeld, ich denke davon würden viele Familien träumen.

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Von den Einnahmen sind aber bestimmte Ausgaben abzuziehen zb die Fahrtkosten zur Arbeit, die Versicherungen. Dann ist hier ja keine dreiköpfige Familie. Vom Erwerbseinkommen ist auch ein sog Selbstbehalt abzuziehen ca 300 € vom Elterngeld gibt es auch einen geschützten Betrag. Da kann am Ende schon ein kleiner Anspruch bestehen. Das Jobcenter rechnet dies aus und verweist dann auch auf andere Leistungen wenn es für Alg 2 nicht reicht.

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Hallo...

puh, blöde Situation. Aber ganz ehrlich... Du verdienst zu viel für Zuschüsse. Andere Väter verdienen das nicht und deren Frauen gehen z.b. garnicht arbeiten. Der Unterhalt Deiner Tochter wird denke ich wieder neu berechnet, da ja noch ein kind dazu kommt. Was Du für Ausgaben bezgl. Miete, Fahrtkosten usw. hast, interessiert die Ämter nicht. Da kein Recht auf Haus usw. ist. Msn könnte ja auch eine Wohnung haben. Finde 1450€ im Monat nur f. Haus u. Strom auch arg happig bei den Einnahmen. Wie gesagt, selbst wenn Deine Frau garkein Einkommen hätte, würdest du mit 2500€ zu viel verdienen (für Zuschüsse). Finde Eure Kita-Gebühren happig... oder ist das für Ganztagesplätze? Viell. kommt ihr besser weg, wenn Deine Frau die Ausbildung in Teilzeit weiterführt... wenn ihr Chef schon so kulant ist. da spart ihr einiges an Kita-Gebühren.

glg

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Viell. auch die Fahrtkosten versuchen zu reduzieren... z.b. Monatsticket mit dem Zug. Oder wenn man arg weit fahren muss, evtl. einen Umzug in Betracht ziehen, evtl. dort hin, wo die Mieten wesentlich günstiger sind.
Ist nicht böse gemeint... sind nur Tips 😊

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Danke euch vielmals für die zeitnahen Antworten.

Nun ist es wahrscheinlich definitiv so, wie du schreibst: Das mein alleiniges Einkommen zu hoch ist und wir deshalb nicht gefördert werden.
Bezüglich der Miete ist es so, dass wir mit 5 Personen (am WE wenn meine Tochter kommt, sind es 6 Personen) Wohnrum benötigen und deshalb das Haus. erschwerend kommt hinzu, dass in unserer Region die Wohnkosten sehr hoch sind und dies trägt zur hohen Miete bei.
Funktionierte auch die ganze Zeit, nur jetzt, da wir aufgrund des Neuankömmlings Mehrkosten haben, wird ziemlich ziemlich eng.

Die Kita-Gebühren sind für einen Ganztagskindergartenplatz. Welcher auch erforderlich werden würde wenn wir beide, wie jetzt auch, Ganztags arbeiten.

Jetzt habe ich z.B. beim Thema Kinderzuschlag erlesen, dass die Höchsteinkommengrenze (wenn man dies so definiert?) individuel errechnet wird. Sprich: Man schaut in ner Tabelle wie der Satz für eine 5 köpfige Familie ist und hier gibt es wiederum eine Tabelle, die aufzeigt wiviel Prozent von den TATSÄCHLICHEN Mietkosten übernommen werden (wären in unserem Fall etwas über 60%), dann fließen hier notariell beglaubigte Unterhaltszahlungen (Betiefft ja die Unterhaltszahlung an meine Tochter) und hier ist auch die Rede von Wegkosten zur Arbeit, die in meinem Fall auch nicht unerheblich sind.
Summa summarum kommt hier auch ganz schön was zusammen.
Und, so denke ich, ohne das jetzt im Detail ausgerechnet zu haben, besteht die Möglichkeit dieser Fürderung in Form von dem Kinderzuschlag.

Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

Liebe Grüße

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Hallo,

seid ihr verheiratet? Wenn nicht steht deiner Frau bzw ihrer Tochter Unterhaltsvorschuss zu. Zum Rest kann ich nichts sagen. Alles Gute für euch.

Liebe Grüße

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auch dir danke ich für deine Antwort.
Ja, wir sind verheiratet. Deshalb fällt diese Möglichkeit ja auch aus.

Trotzdem (und nochmals) Danke

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Aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, dass ihr ein zu hohes Familieneinkommen für Zuschüsse und Co. habt. Aber das heißt nicht, dass es nicht trotzdem Hilfe für euch gibt. Ich würde mich mal an eine Beratungsstelle in eurer Region wenden, die können euch sicher ganz genau sagen, ob und wie der Unterhalt für deine Tochter angepasst wird und ob für eure spezielle Situation Zuschüsse zur Verfügung stehen. Interessant sind ja nicht nur die Gesamteinkünfte sondern auch die Belastungen, die ihr habt.

Falls euch nichts zusteht:

Besteht die Möglichkeit umzuziehen? Näher an den Arbeitsplatz/in eine billigere Gegend/kleinere Wohnung?
Könnt ihr mit nur einem Auto auskommen?
Habt ihr schon bei der Kinderbetreuung angefragt, ob Kiga Plätze für Geschwisterkinder günstiger werden oder sie euch entgegen kommen können?
Vielleicht

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Hallo, beantragt Wohngeld. Da könnte sich bei eurer Anzahl der Familienmitglieder, Mietkosten und Mietenstufe in Relation zu euren Ausgaben u.U. Wohngeld ergeben. Selbst wenn keine große Zuschuss-Summe dabei heraus kommt, aber mit Wohngeld könnt ihr noch Kinderzuschlag sowie Leistungen für Bildung und Teilhabe erhalten. Das wiederum macht ganz schön viel aus jeden Monat, vor allem wenn die teuren Dinge wie Klassenfahrten kommen 😉

Bei Fragen kannst du mir gerne eine PN schicken, ich bin selber Wohngeldsachbearbeiterin (z.Z. wegen Erkrankung Zuhause).

Viele Grüße,
Connykati

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Bezüglich der Ausbildung deiner Frau:

Es gibt die Möglichkeit, die Ausbildung in Teilzeit zu machen, ohne die Ausbildungszeit zu verlängern. Dafür geht man auf 30 Wochenstunden. Wenn man weniger Stunden macht, verlängert sich die Ausbildungszeit und das wäre bei euch nicht gut.

Ich bin selbst in der Ausbildung schwanger geworden, auch nach Abschluss des zweiten Lehrjahres in den Mutterschutz gekommen. Ich starte im August wieder nach 22 Monaten Elternzeit (und vorher sechs Monaten Beschäftigungsverbot), vorher gab es keinen Kitaplatz. Ich möchte evtl auch in Teilzeit weiter machen, das müssen wir klären. Ich habe einen Tag Berufsschule in der Woche, das sind schon 8 Stunden Arbeitszeit.
Übrigens gehe ich seit Januar wieder zur Berufsschule und meine neue Klasse samt Klassenlehrerin sind wesentlich angenehmer als die alten Chaoten 😄

Teilzeit bringt natürlich weniger Gehalt. Aber wenn ihr dann nur einen Kitaplatz mit weniger Stunden braucht, zahlt ihr auch weniger. Und deine Frau wäre dann früher zu Hause oder hat einen Tag mehr frei, dann ist sie für das kleinste Kind ja mehr da. Dann wäre sie glücklicher, könnte sich mehr kümmern, und vielleicht nach einem Jahr wieder einsteigen? Im August startet ja das neue Lehrjahr, dann wäre es ein glatter Beginn.

Wie fit ist deine Frau in ihrem Beruf? Kann sie evtl verkürzen? Beispielsweise ein halbes Jahr, dann würde sie ja in die Winterprüfung kommen. Momentan fängt mein Mann den einen Tag Berufsschule durch extra angesammelte Überstunden ab und betreut unseren Sohn. Das ginge bei euch vielleicht auch. Mir hilft es sehr, wieder reinzukommen und verlorenen Stoff aus dem Beschäftigungsverbot nachzuholen.

Zum Rest kann ich leider nichts sagen, da habe ich keine Erfahrung mit.

Ich wünsche euch alles Gute! ☺