Hallo
Ich arbeite im sozialen Bereich (Maßnahmen, Berufseinstiegsbegleitung) und wir haben wirklich ein super Kollegium. Niemand lästert, wir sagen uns alle die Meinung, sind fair.... Ich fühle mich hier pudelwohl.
Aaaaber...
Wir haben eine sehr junge Kollegin die fast täglich damit prahlt, wie sie sich mal wieder gegeiselt hat. Heute hatte sie nachts einen ehrenamtlichen Einsatz und statt schlafen zu gehen ist sie eben auf Arbeit gekommen. Es wär absolut kein Problem gewesen, wenn sie daheim geblieben wäre. Ihre gesamte Arbeit kann sie im homeoffice machen. Unser Chef ist da absolut verständnisvoll. Außerdem hat sie Massen an Mehrarbeitsstunden.
Hinweise zum Thema Dienstausfall hat sie abgetan.
Prinzipiell kann sie in ihrer Freizeit machen wozu sie Lust hat. Ist mir egal. Aber dieses ausgedehnte Geprahle macht mich stinkig.
Ihr Verhalten dehnt sich auch auf die Arbeit aus. Ich sehe inzwischen zu, dass ich meine Arbeit selbst mache und ihr keine Gelegenheit gebe, mich zu unterstützen. Letztes Jahr hat sie sich derart mit der Arbeit von anderen zugepackt, dass einfach mal massenhaft Fehler entstanden sind und sie ihren Urlaub nicht genommen hat - sie musste am Jahresende 6 Wochen Urlaub am Stück nehmen, was gar nicht möglich war, weil sie auch noch ne interne Weiterbildung gemacht hat und ihre Arbeit zuvor so schlampig gemacht hat, dass ich als Vertretung für sie, sie ständig anrufen musste, weil Dokumente fehlten.
Auch hier könnte es mir egal sein, dass sie das so handhabt, aber dieses FEIERN ihrer Unvernunft nervt mich unglaublich! Sie lässt keine Gelegenheit aus, darüber zu klagen, wie sch... ihr Urlaub war, dass sie wieder keine Pause gemacht hat
oooaaarrrrgggg!!! 
Achja und sie bringt ständig irgendwas selbstgebackenes und gekochtes mit. Soll sie doch, darf sie doch... es wird auch nciht so gewertschätzt, weil es häufig misslingt. Aber auch hier garniert sie ihre Mühe ausgedehnt mit den "Opfern", die sie gebracht hat um uns dieses "Mahl" zu kredenzen... 
MEIN Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich das Gefühl habe, nichts wert zu sein, weil ich mit diesem Tempo nicht mithalten kann. Ich mach Pause, wenn ich Pause habe, ich hab keine Zeit, stundenlang in der Küche rumzustehen, ich schlafe nachts, ich gehe pünktlich, um für meine Kinder da zu sein und ich setze regelmäßig meine Stunden ab.
Theoretisch weiß ich ja, dass ich das richtig mache. Gelegentlich mache ich schon mal mehr. Bleib mal länger, auch wenn ich nciht müsste, mache Mehrarbeit ohne sie aufzuschreiben, aber alles nur im Kleckerbereich, nicht in den Dimensionen, wie sie es macht.
Puh... ich würde mich gern nciht so aufregen. Soll sie doch ihren Mist machen. Soll sie sich doch zum Obst machen mit ihrer Prahlerei. Irgendwann wird sie ja merken, dass sie nur noch Spott zu hören bekommt, wenn sie mit Schlafmangel oder Radfahren bei Tiefschnee prahlt. Und irgendwann werden auch die Kollegen merken, dass ihre Arbeit einfach nicht die beste Qualität hat, wenn sie alles auf ihr abladen.
Momentan ist es ein mehr oder weniger liebevoller Spott. Mir hat es aber heute wahnsinnig gut getan, dass unsere Psychologin auch mal nen Satz dazu gesagt hat. Liebevoll und mit Augenzwinkern, aber ich kenne sie. Wenn sie sich zu Wort meldet, dann sieht sie handlungsbedarf.
Wir haben nur eine Kollegin, die den Spott vehementer formuliert - mit der sitzt sie auch im Büro und ich hoffe, das "Problem" gibt sich dadurch bald...
Habt ihr auch schon mal solche komischen Gefühle gegenüber Kollegen gehabt? Wut, von der ihr wisst, dass sie absolut sinnlos ist?
Und wie habt ihr das überwunden?
Sauer auf Kollegin - wie krieg ich das weg?
Hey,
du weißt es sicherlich schon längst: du kannst nur dich bzw deine Einstellung ändern und nicht deine Kollegin.
Du machst doch alles nach Vorschrift und niemand erwartet, dass du die anderen mit Kuchen oder Selbstgekochtem versorgst.
Vielleicht hat deine Kollegin ein sehr geringes Selbstwertgefühl, sodass sie einfach viel Mühe aufbringt, im Job, im sozialen Miteinander etc und dabei gar nicht bemerkt, dass Multitasking zu Fehlern führt und zu viel Engagement dazu führen kann, dass andere sich schlecht fühlen.
Ist natürlich nur Spekulation ... Altruismus gibt es aber ja bekanntlich nicht.
Ich denke du bist okay so wie du bist und wenn ihr offene Worte pflegt, dann würde ich ihr bestimmt, aber wertschätzend meine Meinung sagen. Und danach versuchen,mich emotional von ihr zu distanzieren.
Es ist doch meistens so... In einem Team gibt es immer ein Mitglied, das nicht so recht hineinpasst 😉
LG
Das hast du lieb gesagt, danke!
Wenn du eifersüchtig bist, bedeutet das ja eigentlich, dass du etwas haben oder sein möchtest, was deine Kollegin bekommt oder ist, du aber nicht.
Ich würde mich jetzt an deiner Stelle fragen: Was ist das?
Möchtest du mehr Energie haben? Mehr Aufgaben bewältigen? Mehr Anerkennung bekommen? Dich mehr in den Arbeitsalltag einbringen? Eine präsentere oder dominantere Rolle im Kollegium spielen?
Was genau neidest du deiner Kollegin, wenn du sagst, dass du Eifersucht empfindest? Und falls du weißt, was es ist, was hindert dich daran, es in deinem Leben umzusetzen?
Inwiefern ist ihre Prahlerei ein Nachteil für dich? Was stört dich daran so sehr? Dass du durch deine ruhigere, bescheidenere, passivere Art weniger Aufmerksamkeit bekommst? Dass sie so unbefangen ist? So selbstbewusst und von sich überzeugt? Dass sie einfach macht und redet, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was andere von ihr denken? Würdest du auch gerne mehr machen, ohne dir den Kopf zu zerbrechen, ob andere das irgendwie komisch oder negativ finden könnten?
Was hindert dich daran, der Kollegin deine Meinung zu sagen? Warum hoffst du, dass andere das für dich erledigen? Warum wünschst du der Kollegin, dass sie merkt, dass andere sie peinlich finden? Warum möchtest du, dass sie verletzt wird?
Warum nimmt das Verhalten dieser einen Person soviel Raum in deinem (Arbeits-)Alltag ein?
Diesen Fragen würde ich auf den Grund gehen, um meine negative Haltung zu verstehen und zu überwinden.
Hallo!
Das sind alles sehr hilfreiche Fragen! Ich werde die mal für mich beantworten.
zum einen bin ich eifersüchtig, aber ich bin auch wütend, weil ich finde, dass sie einfach verlogen ist. In einem Atemzug erklärt sie, wie super sie ist und wie perfekt sie alles in den Griff bekommt und im nächsten Augenblick bricht sie hemmungslos in Tränen aus, weil ihr alles über den Kopf wächst und sie merkt, dass sie einen Fehler gemacht hat.
da trifft sie einen Nerv bei mir. Das ist total unsinnig, weil es echt nicht mein Problem ist, aber wenn mir Leute so kommen - egal wer, kocht in mir was hoch.
Ich hasse es, wenn Leute was anderes tun, als sie sagen.
Dabei mach ich das selbst bestimmt auch. Macht ja jeder...
Danke auf jeden Fall! Das hilft mir weiter! 
Hast du das mal direkt mit ihr besprochen? Du musst ja nicht direkt den wütenden Holzhammer rausholen, könntest ihr gegenüber aber durchaus mal dein Unverständnis äußern.
Deine Beschreibungen erinnern mich an einen Dampfkessel, der ordentlich pfeift, weil sich soviel Wut anstaut. Lass es doch einfach mal häppchenweise raus, statt es zu schlucken.
Ich habe z.B. eine Kollegin, die alles mögliche bei Facebook postet und sich dann künstlich darüber aufregt, dass ja so viele Kommentare dazu kommen. Sie stellt auch gerne private Bilder für jedermann sichtbar online und kokettiert dann damit, dass so viele ätzende Typen sie anmachen würden. Sie wüsste gar nicht, woher das käme.
Mich nervte das alberne, gespielte Gejammer und beim zehnten Mal habe ich ihr dann einfach mal gesagt, dass sie sich doch nicht wundern muss, wenn sie ihr Leben jedermann darlegt und dazu einlädt, alles zu kommentieren. Warum sie da so naiv sei, zu denken, dass sich nur Freunde oder nette Leute darüber auslassen würden, wenn jeder Depp Zugang zu diesen privaten Informationen und freizügigen Bildern hat.
Seitdem lässt sie das affige Getue zumindest in meiner Gegenwart sein und ich muss es mir somit nicht mehr anhören.
Von manch anderem bekommt sie das, was sie hören möchte ("du siehst halt so gut aus", "du hast ja auch eine tolle Figur", "die sind alle nur neidisch"...) und fühlt sich geschmeichelt. Also jammert sie dort weiter über das ach so schwere Facebook-Leben und ich habe meine Ruhe - übrigens ganz ohne Streit, denn über andere Themen können wir uns nach wie vor normal unterhalten. Problem gelöst.
Fühl Dich mal gedrückt! Mich erinnert das stark an meine älteste Tochter, die ein ADHS hat (jetzt 23 Jahre alt). Sie lebt einfach in einer völlig anderen Welt, hat ein völlig anderes Lebenstempo als ich...Versuch mal, mehr Abstand zu dem Ganzen zu bekommen. So, wie Du bist, ist es völlig in Ordnung! Sie ist total anders als Du und das ist gut so. Versuche mal, Dich innerlich mehr von der ganzen Sache zu distanzieren.
danke dir 
Ja, sie hat einfach auch komplett andere Lebensumstände als ich...
Hallo,
für mich klingt das eher nach fremdschämen. Ich würde hier weder mit Andeutungen noch mit Umschreibungen hantieren sondern Klartext reden.
"Frau XY, bitte übernehmen Sie KEINE Arbeiten mehr von mir. Ich musste mich letztens wiederholt für Fehler entschuldigen, die ich nicht begangen habe."
"Liebe Frau XY, es ist wahnsinnig nett von Ihnen, in Ihrer knappen Freizeit auch noch für uns zu kochen und zu backen, allerdings ist der Schlaf wichtiger, um den Tag ausgeglichen anzugehen. Es ist auch wirklich schade und überflüssig, wenn Sie übermüdet kochen und wir es nicht würdigen können."
"Liebe Frau XY, bitte richten Sie Ihre Freizeitgestaltung so ein, dass sie nicht Ihre Arbeit dominiert."
"Liebe Frau XY, es liegt ganz in Ihrer Hand, den Urlaub so zu gestalten, dass Sie sich auch erholen."
Und steuere dagegen, indem z.B. Du von entspannten Familienausflügen, Konzerten, Kino oder auch vom Wetter sprichst. Deine Kollegen nehmen eine solche Vorlage sicher gern an.
Viel Erfolg
Heike