Kombiniertes Immobiliendarlehen (Bauspar/Annuitätendarlehen) Frage

Hallo zusammen :-)

Vor einiger Zeit hatte ich in diesem Forum schonmal geschrieben, das wir dabei sind ein Haus zu kaufen (zu finanzieren).
Nun ist es so, das wir uns nach einigen Angeboten für ein kombiniertes Darlehen (Bauspardarlehen/Anuitätendarlehen) entschieden haben.
Heute kam endlich die feste Zusage von der Bank #ole#fest .
Wir haben noch mal kurz über die letzten Fragen gesprochen, u.a. ab wann die komplette monatliche Rate bezahlt werden muss.
Er sagte am Anfang werden für max. 1 Jahr nur die Zinsen für den abgerufenen Betrag gezahlt, dann wird die gesamte Rate fällig.
Leider ist er jetzt schon im Wochenende und mir ist noch eine wichtige Frage eingefallen, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Zahle ich bei so einem Kombi-Darlehen (Bausparvertrag bei Schwäbisch-Hall) für beides nur die Zinsen bis der gesamte Betrag abgerufen ist oder muss ich den Bausparvertrag mit der vollen Rate von Anfang an zahlen und nur für das Anuitätendarlehen zu Beginn die Zinsen?
Aus beiden wird dann 1 Rate fällig wo beides drin ist, quasi aus 2 mach 1.
Leider habe ich im Vertrag auch nichts genaues dazu gefunden.
Natürlich werde ich ihn Montag nochmal anrufen, aber im Augenblich brennt mir die Frage schon auf den Nägeln.

Vielleicht kennt ihr euch da aus?

Danke und ein schönes, sorgen und stressfreies Wochenende #winke

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Nun,

das Konzept kannte ich bisher nicht, dient aber im wesentlichen zur Optimierung der Einnahmen der finanzierenden Bank.
Offensichtlich habt ihr das Produkt auch nicht verstanden, sonst würdest du diese Frage nicht stellt.

Ich hoffe euch ist bewusst: Ihr schließt einen Kreditvertrag und gleichzeitig einen Bausparvertrag ab.
Letzteres ist ein Sparvertrag, da gibt es keine "Zinsen" und ist entsprechend voll zu bedienen.
Beim Kredit werden zunächst nur die Zinsen bezahlt, was gleichzeitig bedeutet das nichts getilgt wird, und somit die Gesamtzinsen für den Kredit entsprechend höher sind.

Ohne jetzt der große Finanzmathematiker zu sein sehe ich nicht welche Vorteile der KUNDE davon haben soll.
Durch die tilgingsfreie Zeit zahlt er mehr Zinsen, durch den Bausparvertrag zusätzlich noch die Abschlussgebühr.
Bei der aktuellen Zinslage kann ich nicht sehen wo so ein Vorgehen auch nur im Ansatz Sinn machen soll ....

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Man sichert sich bei dem Bausparvertrag die Zinsen. D.h. Schließen sie den Bausparvertrag heut ab und füllen ihn langsam auf, ist er in zB 15 Jahren voll, dann kann man mit dem Zins von heut ein Darlehen auf den Bausparvertrag nehmen.

Der Vorteil ist, dass einige Kunden besser "wegkommen" wenn sie splitten:
40.000€ normales Darlehen
20.000 € einzahlen auf Bausparvertrag und dann f20.000€ Kreditaufnehmen mit Zins von heute kann günstiger sein, da man bei 40.000€ manchmal bessere Zinsen bekommt als bei 80.000€ .

Es ist eine gängige Finanzierung.

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Zumal je nach Konzept mit dem angesparten Bausparvertrag dann später (nach 10 oder 15 Jahren) der noch offene Restbetrag finanziert wird.

Wir haben es ähnlich gemacht.

Ein für uns nennenswerter Vorteil: wir wissen bereits bei Abschluss, welchen Zinssatz wir bei unserer Anschlussfinanzierung haben werden. Den haben wir uns bereits jetzt gesichert, unser Darlehen ist bis zum Ende durchfinanziert.

Sollten die Zinsen in 15 Jahren wieder auf 6,7,8,... % Ansteigen - voraussehbar ist das ja nun mal nicht - wissen wir, dass wir uns unser Haus nur dann noch leisten könnten, wenn wir beide Vollzeit arbeiten würden (was wir nicht wollen/anstreben).

Wir haben dafür aktuell zwar einen minimal höheren Zins, dafür aber mehr Planbarkeit.

Verkehrt ist das also nicht unbedingt.

Klar, nichts ist umsonst. Allerdings weiß ich, dass wir in ein paar Jahren nicht zu denen gehören werden, die sich übernommen haben und die Anschlussfinanzierung nicht mehr gestemmt bekommen.

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Du musst den Bausparvertrag gleich voll besparen, sonst darf bei dem andere die Tilgung nicht ausgesetzt werden. Vorsicht übrigens, wenn das Bauspardarlehen zuteilungsreif wird(egal ob du Darlehen oder nur Guthaben nimmst), entfällt der Anspruch auf Tilgungsaussetzung. Damit wird dann trotz der geringeren Summe an noch offenen Darlehen sofort die Tilgung (mindestens 1%) für das volle ursprüngliche Darlehen fällig

Wir hatten das Drama gerade. Zinsbindung läuft noch ein Jahr, Bausparguthaben ist gerade überwiesen worden und trotzdm inzwischen mehr als die Hälfte getilgt ist, müssen wir 1% Tilgung vom Ursprungsdarlehen + Zinsen nun ein Jahr lang zahlen (bis die neue Zinsbindung greift).

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WANN hast Du das denn hier gefragt?
Und da hat Dir niemand von dem Konstrukt abgeraten???

Stell den Sekt mal wieder weg ... die Bank feiert Dich mit Champus.
Schon mal was von Abschlussgebühren beim Bausparer, Zinseszinsen und Provision für den Schwäbisch-Hall Onkel gehört?

Du scheinst ein Produkt gekauft zu haben, dass Du nicht verstanden hast!
Meinst gehören derartige Konstrukte zu den teuersten Fehlern, die man begehen kann.

Jede Bank schmeißt Dir heute bei nur 10-15% EK ein Darlehen für 1-2% hinterher.

Warum bindest Du Dir so einen Scheiß ans Bein?

Prüfe Deine Rücktrittsrechte!

Reines Annuitätendarlehen besorgen.
www.interhyp.de als Vergleichsplattform existiert.

Wenn euch keine andere Bank ein Darlehen geben will, liegt es nicht an den Banken.
Risiko muss bezahlt werden und ihr werdet in dem Fall viel drauf zahlen.

Welche Zinsbindung hat das Darlehen?
Welche Laufzeit hat der Bausparer?

Du hast in jedem Fall ein Sonderkündigungsrecht nach 10 Jahren.
Nutze es!

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So pauschal kann man das nicht sagen. Durch den niedrigen Zins kann (!) es sich lohnen.

Ohne die Zahlen zu kennen, wäre ich extrem vorsichtig.

Ich kenne Leute die (letztes Jahr) mit dieser Methode 1.4 % nominal pa (inkl Anrechnung aller Gebühren etc) festschreiben konnten.

Hätten sie mit einem Annuitätendarlehen nicht bekommen. Daher : super Deal!

Aber recht hast Du: man muss das ausrechnen und das ist gar nicht mal so einfach.

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Du sagst ja selbst, "es kann sich lohnen" und die "man muss das ausrechnen und das ist gar nicht mal so einfach".

Es ist offensichtlich, dass der/die TS das Produkt nicht verstanden hat und Finanzprodukte, die man nicht verstanden hat, sollte man besser nicht kaufen, wenn man nicht auf die Schnauze fliegen will.

Das gilt für Optionsscheine und auch für Darlehen mit BSV und inkludiertem Forwarder.

Der gesicherte Zins muss extrem niedrig sein, damit sich das rechnet.
Das ist schwierig, denn der normale Zins ist bereits sehr tief.
Hinzu kommt, dass der Aufschlag für 10-15 Jahre Sicherung auch einige Punkte hinter dem Komma kostet. Da klingen 0,25% Aufschlag sehr wenig, wenn man ein Gefühl für den Zinseszinseffekt hätte, wüsste man, das man gerade verarscht wurde.

Hinzu kommen die Abschlusskosten und Provisionen für Bausparer, Darlehen usw.

Am Ende kauft man sich da eine Versicherung.
Man versichert den "niedrigen" Zinssatz.

Versicherungen arbeiten aber i.d.R. gewinnorientiert.

Ich gehe fest davon aus, kann es aber in Ermangelung von Zahlen nicht belegen, das ein stinknormales Annuitätendarlehen günstiger gewesen wäre.

Hinzu kommt, dass man durch den Wegfall des BSV früher in der Laufzeit bereits viel mehr tilgen kann. Das spart hinten raus viele Zinskosten.

Ich vermute aber auch, dass der/die TS knapp kalkuliert hat und woanders vielleicht nicht so einfach ein normales Darlehen bekommen hätte. Vollfinanzierung?!?
Gerade da werden gerne Bausparer als Lösung mit Gürtel und Hosenträger verkauft. Beides, Gürtel und Hosenträger zahlt der arme Knopf und die Bank freut sich. Als Sicherheit hat sie Haus und BSV in der Hand und der Kunde drückt die erhöhten Zinsen ab. Besser geht es für die Bank in einer Tiefzinsphase gar nicht.

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