Tagesmutter werden mit Hepatitis b

Guten Abend,

da ich es nicht mehr abwarten kann bis zum infoabend möchte ich gerne die oben stehende Frage los werden.
Kann man mit Hepatitis b Tagesmutter werden. Mein Fall ist folgender. Ich bin zweifache Mutter von zwei Töchtern (2jahre, 9monate) und würde gerne Ende nächstes Jahr als Tagesmutter Kinder betreuen. Da ich aber seit meiner ersten Schwangerschaft erfahren habe das ich eine chronische Hepatitis habe weis ich nicht ob ich überhaupt als Tagesmutter arbeiten kann.

Ich gehe regelmäßig alle 6 Monate zur Kontrolle und bis jetzt war die viruslast immer so gering das ich keine Einschränkung im Alltag habe. Mein Internist meinte zu mir das es kein Problem sein dürfte aber ich bin mir da ziemlich unsicher und wäre jetzt schon Tod traurig falls der Job deswegen für mich nicht in Frage käme.

Hat jemand selbst Erfahrungen damit oder kennt sich damit aus. Über schnelle antworten würde ich mich riesig freuen damit ich endlich mehr Gewissheit bekomme.

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hallo,
engen kontaktpersonen von hep.B erkrankten wird geraten, sich dreifach impfen zu lassen.
dies wird wohl, schätze ich, keine mutter bei ihrem baby/kleinkind wollen.
natürlich ist die ansteckungsmöglichkeit extrem klein (blut/blut) - in der realität ziehen sich aber leider oft freunde / bekannte / familienmitglieder aus unwissenheit zurück.
mit sicherheit gibt es keinen grund, warum du keine TM werden solltest - gehst du aber offen mit der erkrankung um (wozu eine frage auf einem elternabend gehören würde), könnte es sein, dass keiner sein kind zu dir bringt....aber vielleicht sind die leute auch schlauer und informieren sich richtig.
ich wünsche dir alles gute :-)!

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Denke mal zurück zu der Zeit VOR deiner ersten SS...also an die Zeit deiner eigenen "Unwissenheit" bezüglich dieser Erkrankung. Nun denke mal an die Geburt und an die ganzen Gefühle für deine Kinder. Würdest du wirklich dein Kind von einer Hepatitiskranken betreuen lassen wollen (bedenke, du hast das "Nichtwissen" von vor der 1. SS).
Mein Schwiegervater hat auch Hepatitis B. Kurze Zeit vor der Diagnose waren wir mehrere Monate zu Besuch dort mit unserem Neugeborenen Sohn. Mein Schwager hat sich auch infiziert. Wir sind in der nächsten Zeit um gefühlte Jahrzehnte gealtert. Zum Glück hat es uns alle nicht erwischt.
Ich kann dir nicht sagen, ob du diesen Beruf ergreifen kannst damit, oder ob es wirklich ein Ausschlusskriterium ist - davon gibt es nur wirklich sehr, sehr wenige. Aber oftmals sollte man obwohl etwas gesetzlich erlaubt ist, trotzdem überlegen, ob es moralisch und ethisch ok ist, einen Plan durchzuführen.
Ich kann dir dazu meinen "Berufswunsch" erzählen. Ich wollte in der Kinderbetreuung arbeiten. Gesetzlich ist das absolut kein Problem. Praktika hatte ich absolviert, den Job hätte ich bekommen. Gemacht habe ich es nicht. Ich bin Epileptiker. Zwar mit Medikamenten eingestellt, aber keineswegs 100% anfallsfrei. Würdest du mir ein Kind zur Betreuung übergeben? Es ist die eine Seite auf die eigenen Kinder aufzupassen. Etwas ganz anderes ist es, die Verantwortung für fremde Kinder zu übernehmen und dann KRANKHEISBEDINGT/BEHINDERUNGSBEDINGT nicht die Arbeit ordentlich erledigen zu können. Das hat man nicht in der Hand. Ich weiß nicht wann und wo ich umkippe. Das passiert halt einfach und bisher hatte ich das Glück, dass ich es überlebt habe - was nicht wirklich an mir lag. Also habe ich so einen 08/15 Bürojob ergriffen. "Ungefährlich" sozusagen.

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Hallo!

Hepatitis B ist nciht ausdrücklich im Infektionsschutzgesetz vermerkt, Du solltest aber lieber beim Gesundheitsamt fragen. Nicht beim Jugendamt, die wissen das doch selber nicht und können das Infektionsrisiko nicht beurteilen.

ABER: Ich arbeite selber im Kitabereich und sehe ganz viele Impfbücher der Kinder. Viele sind nicht geimpft, gerade gegen Hep B nicht, weil die Übertragung ja nur über den Blutweg geht. Gerade bei so kleinen Kindern, die man zu einer Tagesmutter geben würde.

Willst Du dann drauf bestehen, dass Du nur geimpfte Kinder betreust und den Eltern entsprechend vorher ausdrücklich sagen was sache ist?

Das infektionsrisiko ist schon erhöht. Du machst schließlich auch Wunde Pos sauber, verpflasterst aufgeschlagene Knie und vielleicht auch mal eine Platzwunde, und hast dabei vielleicht einen Kratzer an der Hand.

Ich würde mich damit nicht wohl fühlen, deine eigenen Kinder kannst Du impfen lassen, aber bei fremden Kindern?

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Diese Fragen würde ich mit einem Arzt und dem Träger abklären.

Man darf keine gemeinsamen Zahnbürsten und Rasierer benutzen, Wundversorgung nur mit Handschuhen. Die Krankheit wird auch über Sexualkontakte übertragen, zumindest wenn die Infektion noch frisch ist. (Das betrifft natürlich vor allem die Angehörigen.) Auch wenn das Infektionsrisiko gering sein mag, ich hätte da auch Bedenken, mein Kleinkind einer Hep-B-Kranken anzuvertrauen.

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Hallo,

ich kann dir nicht sagen, ob du es darfst oder nicht.
Ich kann dir aber sagen, dass ich mein Kind in diesem Fall nicht zu dir in Betreuung geben würde.

LG
delfinchen