keine Gehaltsvorstellung

Guten Abend,

kurz einige Stichpunkte:

- im Unternehmen seit ca 15 Jahren (mit 3-jähriger Unterbrechung) beschäftigt
- gelernte Hotelfachfrau
-bis vor ca. 1,5 Jahren nur im Service tätig
-Stellenwechsel in die Reservierung (bedeutet absolutes Neuland, viel Lernen, wesentlich mehr Verantwortung )
-mom. Gehalt bei einer 40 Std,. Woche - brutto 1560,- €

Ich habe bald Termin beim Geschäftsführer. Dort frage ich nach mehr Geld. Nun kommt mein "Problem". Ich weiß, dass ich eindeutig zu wenig verdiene. Nur weiß ich gar nicht, wie man Gehaltsgespräche führt und wie viel ich mehr fordern kann. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich.

Danke schon mal

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Und google in Verbindung mit Deinem Job und Deiner Region kann so garnichts sagen?

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Pauschal ist das schwer zu beantworten, weil das immer auch stark auf die Region ankommt. Aber du hast definitiv recht, 1560€ brutto bei 15 Jahren Berufserfahrung und einer 40 Stunden Vollzeitstelle sind definitiv viel zu wenig. Damit liegst du ja nur knapp über den Mindestlohn. Du musst im Gespräch definitiv erwähnen, dass du jetzt mehr Verantwortung hast und das an konkreten Beispielen festmachen. Ich würde auch nicht zu gering pokern und das erste Angebot sollte von dir kommen und könnte z.B. so bei 2100€ oder 2200€ brutto liegen. Natürlich wirst du heruntergehandelt werden, aber selbst dann kannst du dich bei einem positiven Gesprächsverlauf noch immer über eine satte Gehaltserhöhung freuen.

Viel Glück und liebe Grüße!

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Eine Gehaltserhöhung von fast 50% ist schon sehr ambitioniert.

Ich denke nicht dass das auch nur annähernd realistisch ist.

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Ich meine auch nur, dass sie mit 2100 oder 2200 einsteigen soll. Natürlich wird das nicht realisierbar sein, aber wenn am Ende z.B. 1800€ oder besser 1900€ herausspringen, wäre doch schon was gewonnen.

Klar ist es ambitioniert, aber ich finde sie ist momentan sehr unterbezahlt. Besonders jetzt wo sie mehr Verantwortung hat.

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Hier noch ein kurzes Video, was ich vor meiner Gehaltsverhandlung sehr nützlich fand, da es auch die Arbeitsgeberperspektive beleuchtet:

https://www.youtube.com/watch?v=TPhsL8NY8B4

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Ich werde nie verstehen, dass Leute wie Du nicht in der Gewerkschaft sind!

Gruß

Manavgat

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Da hast du recht Manavgat. Und ich werde auch echt fuchsig, dass Leute wie die Threaderstellerin, die seit vielen Jahren gute Arbeit leisten hierzulande nicht besser entlohnt werden :-/

Aber gut jammern hilft auch nicht weiter, ich bin mir sicher, dass biker im nächsten Gespräch mehr Gehalt rausholen kann :-)

Mit Verlaub: 1560€ brutto sind meiner Meinung nach eine Frechheit!

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Leute, die sich nicht organisieren, haben nicht mehr verdient.

Ich studiere Soziale Arbeit (im Hauptberuf bin ich selbstständig und auf der Arbeitgeberseite) und bin froh, dass endlich ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen auf die Straße gehen und sich diese Ausbeutung nicht mehr gefallen lassen.

Ich war am Anfang meines Berufslebens in einem großen Pharmaunternehmen beschäftigt und selbstverständlich in der IG Chemie. Das war damals unter der Belegschaft üblich und die Gehälter waren entsprechend gut.

Es scheint frauentypisch, lieber zu jammern, statt klare Forderungen zu stellen. Selbst in Mangelberufen kriegen die den Mund nicht auf oder lassen sich einlullen mit eiteitei und auf später vertrösten.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

du hast bei einer Vollzeitstelle 1560 € brutto ????

Das kommt mir extrem wenig vor, ich habe in etwa dasselbe bei einer 8 Std Woche

( 20 % Stelle ) , zwar andere Richtung als gelernte Hotelfachfrau , aber ich denke, da solltest du dranbleiben mit deinen Forderungen , davon kann doch kein Mensch leben !
Je nach Steuerklasse hast du da doch nur noch knappe 1000 € netto raus ?

Viel Glück und VLG Winny

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Das ist etwas mehr als der Mindeslohn.
Bei uns hier im Gebiet gibt es sehr viele Arbeitnehmer, die dafür Vollzeit arbeiten gehen...
(Und die Mieten sind nicht günstiger.)

LG

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Du hättest also bei 40h 7500 brutto? Nicht schlecht....

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Frag deinen Arbeitgeber mal, was ihm deine Arbeit(skraft) Wert ist.

Gruss
agostea

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Hallo,

woher weißt du denn so genau, dass du zu wenig verdienst? Das solltest du als Anhaltspunkt erwähnen.

Nur so als Gedankenhilfen, die du VOR dem Gespräch für dich beantworten solltest:

- Was ist der Mehrwert für den Arbeitgeber, für den er dir plötzlich eine saftige Gehaltserhöhung geben soll? Hier sollten dir wirklich gute Argumente einfallen. Die 13 Jahre vor deinem Aufgabenwechsel kannst du da getrost vergessen. Was tust du aktuell oder hast du kürzlich getan, um dich weiterzubringen und deine Leistung für den AG qualitativ zu steigern (spezielle Fortbildung, Überstunden um sich einzuarbeiten ....).

Da du 15 Jahre für das von dir genannte Gehalt gearbeitet hast besteht für den AG ja eigentlich keine Veranlassung, dir aus dem Nichts für null Gegenleistung mehr zu geben (das schreibe ich, weil es die Argumentation des AG sein wird). oder?

Also wenn du der Meinung bist, dass dir 2000 Euro zustehen, dann musst du dir die Argumente für die 340 Euro mehr schon genau überlegen.

Also geh doch mal in dich und mach dir eine Liste der Pro-Argumente ("ich verdiene zu wenig" ist KEIN pro-Argument !) und der Gegenargumente, die vom AG kommen könnten (hier überlegst du dir dann, was du entgegenzusetzen hast). Für so ein Gespräch sollte man gut vorbereitet sein, wenn man eher nicht spontan ist.

Der Arbeitgeber möchte in der Regel das "Gefühl" haben, dass er auch mehr für sein Geld bekommt :-)

VG
B

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Also ich würde Dir empfehlen, da vorsichtig ran zu gehen. In der Gastrobranche ist das Gehaltsniveau halt nicht so hoch. Deswegen lieber zurückhaltend sein, sonst wird man da schnell auf die Abschlussliste gebracht. Aber wenn Du wirklich mit Leistung überzeugen kannst, dann mach das dem Chef klar. Sag ihm, was Du alles für den Laden machst und dass Du mehr Geld dafür verlangen möchtest. Überlasse ihm zunächst die Entscheidung, wie viel angemessen ist...