Auf der Arbeit Mist gebaut, Eure Meinungen?

Bin in einem Dienstleistungsunternehmen im Personalbereich tätig.

Heute Morgen war der Mandant, dessen Löhne ich bearbeite da. Meine Kolleginnen wollten aber unbedingt vorher noch mit mir reden. Da wäre wohl was falsch gelaufen.

Es ist so, daß die Mitarbeiter auf eine neue Firma transferiert werden, die Mitarbeiter aber aktuell noch keine Information darüber haben.

Ich habe die Löhne für den letzten Monat der alten Firma erstellt schon letzte Woche und die Arbeitnehmer auch abgemeldet, was auch mit dem Chef abgesprochen war. Neuanmeldung erfolgt noch. Habe ihn sogar noch darauf hingewiesen, daß auf der Lohanbrechnung dann das Austrittsdatum draufsteht. Er meinte, daß ja bald Personalversammlung bezüglich Übergang stattfinden soll und daß die Arbeitnehmer die Abrechnungen erst danach erhalten.

Leider habe ich die Überlegung nicht gemacht, daß die Krankenkassen, die Mitarbeiter vielleicht anschreiben würde, daß eine Abmeldung vorliegt mit der Nachfrage, wie die Weiterversicherung erfolgen soll, da ich die neue Anmeldung (gleich im Anschluss) ja noch nicht erstellt hatte.

Nun ist es blöderweise so gekommen, daß drei Arbeitnehmer tatsächlich sofort angeschrieben wurden und die sind dann zum Chef gelaufen und haben natürlich gefragt, warum Abmeldung erfolgte.

Boooh, eine Scheiße und die Sache war wohl noch geheim.

Er hat es meiner anderen Kollegin (die keinen Lohn macht) gesagt an dem Tag letzte Woche, als ich nicht da war. Sie ist natürlich gleich zu unserem Chef gelaufen und war wohl mega sauer.

Hat mich ganz schön mitgenommen und mir war es auch peinlich, weil ich eigentlich ganz gern mit ihm zusammenarbeite. Er war heute trotzdem nett wie immer und ich habe mich entschuldigt und gesagt, daß ich nicht damit gerechnet hätte, daß die Krankenkasse so schnell reagiert.

Aber was sagt Ihr dazu? Ist der Fehler wirklich bei mir zu suchen? Ist nun halt blöd gelaufen. Dann hätten sie die Mitarbeiter früher informieren soll oder?

Klar hätte ich die Abmeldungen später machen können, da wären aber wieder extra Gebühren angefallen, die der Mandant meistens nicht zahlen will. Also habe ich ja auch in seinem Interesse gehandelt.

Bin sooo deprimiert.

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Ich sehe nicht, dass der Fehler bei Dir liegt.

Wer A sagt, muss auch B sagen. Das trifft in dem Falle auf den Mandanten zu, der seine AN verschachern will.

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Hallo,

da ihr für diese Sachen zuständig seid, hätte ich als euer Kunde erwartet, dass ihr mich darüber aufklärt. Also die Sache, dass die KK sich melden könnte oder mir die Wahl zu lassen, ob stattdessen die Abmeldung später erfolgen soll mit der Folge, dass das dann extra kostet.

Ist blöd gelaufen. Aber wo gearbeitet wird, passieren nun mal Fehler. Sieh es einfach so: Dieser Fehler wir dir nicht nochmal passieren.;-)

vg, m.

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Da ich mich mit der Thematik Null auskenne, eine Frage: Ist den Mitarbeitern ein Nachteil entstanden? Hatten sie wegen der KK-Abmelderei Scherereien, waren kurzfristig nicht krankenversichert oder sind ihnen Kosten entstanden? Wenn das alles nicht so ist, würde ich mir keinen weiteren Kopf machen.

Du hast Deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht, bevor die Mitarbeiter anders gebucht hast. Da er nicht sauer auf Dich gewesen zu sein scheint, würd ich mal ganz locker bleiben.

Einen Brass hätte ich auf die Kollegin, die frei nach dem Motto: "Chef, ich weiß was!!" zum Chef gerannt ist, kaum, dass sie Wind von der Sache bekam und Du nicht da warst. So etwas hasse ich wie die Pest und genau diesen Punkt würde ich auch noch einmal ansprechen.

LG, Cherish, die auch mal was verbockt hat und der daraus nie Nachteile erwachsen sind.

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Denk doch mal nach.

Du bekommst heute Deine Lohnabrechnung, auf der steht plötzlich trotz unbefristetem AV ein Austrittsdatum!

Oder Du schaust nicht drauf, gehst morgen ins Autohaus, weil Du Dir ein Fahrzeug auf Finanzierung kaufen willst....................

Der Chef der Firma hat hier falsch gehandelt, nicht das Lohnbüro, wo die TE arbeitet.

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Das glaubst du jetzt nicht selbst, oder?
Also ... Gehen wir mal davon aus, dass dort ein Mann seit Abschluss seiner Ausbildung arbeitet. Er hat jetzt insgesamt 25 Jahre Betriebszugehörigkeit. In den Jahren hat er sich natürlich auch weitergebildet und ist nicht ewig auf dem Status "Geselle" geblieben, sondern er ist eine Führungskraft. Seine Entlohnung ist entsprechend nicht die allerniedrigste Stufe.

Der Arbeitgeber schichtet jetzt alle Angestellten um. Betriebszugehörigkeit wird dabei auf Null gesetzt. Ein sehr elegantes Mittel, um danach die Leute zu kündigen und die Abfindungen gering zu halten.

Wegen "Kosten entstanden" würde ich mir keine Sorgen machen. Hier geht es glatt um die Existenz. Zu solchen Mitteln greift ein Arbeitgeber nur, wenn es finanzielle Probleme gibt.

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Ich sehe den Fehler nicht bei dir, sondern bei deinem Mandanten. Er hätte die gleichen Fragen gestellt bekommen, wenn die Mitarbeiter sich die Abrechnungen genau angesehen hätten. Das Risiko hat er in Kauf genommen. Du führst letztendlich nur seine Anweisungen aus. Man kann drüber streiten, ob du an die KK hättest denken müssen oder ob er darauf hätte alleine kommen können.

Meiner Meinung nach hätte er fragen müssen, was genau passiert, sobald du die Mitarbeiter abmeldest. Also er hätte das Prozedere einfach mal durchsprechen sollen mit dir. Und er hätte seine Mitarbeiter rechtzeitig informieren müssen.

LG
Sassi

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Sorry. Hab gerade gesehen, dass die Abrechnungen erst später verteilt werden sollten.

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Du schreibst doch selbst das mit dem Chef einiges angesprochen gewesen ist siehe diesen Teil deines Beitrages:

Ich habe die Löhne für den letzten Monat der alten Firma erstellt schon letzte Woche und die Arbeitnehmer auch abgemeldet, was auch mit dem Chef abgesprochen war. Neuanmeldung erfolgt noch. Habe ihn sogar noch darauf hingewiesen, daß auf der Lohanbrechnung dann das Austrittsdatum draufsteht. Er meinte, daß ja bald Personalversammlung bezüglich Übergang stattfinden soll und daß die Arbeitnehmer die Abrechnungen erst danach erhalten.

Somit seh ich die SChuld auch nicht bei dir.

Ela

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Schlimmer als deinen Fehler finde ich wie in Deutschland Arbeitnehmer verarscht werden.

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Hi,

nein ich sehe da keinen Fehler bei dir!
Ja ok... Du hättest diese Möglichkeit mit der KK vorraussehen können und den Chef darauf hinweisen aber mal im Ernst.... Es geht auch nicht seine Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen zu stellen bzw. sie noch nicht mal 2 Tage vor Ende des Monats informiert zu haben!#schock

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Wenn die mit ihren Arbeitnehmern umgehen, wie mit Verschiebemasse, dann wäre mir das nicht peinlich, wenn es früher rauskommt.

Unglaublich!

Gruß

Manavgat

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Nein, nicht du hast Mist gebaut. Also entweder ich verstehe das hier gerade total falsch, oder der AG macht gerade etwas, was eigentlich nicht möglich ist.
Ich hatte auch mal so einen Chef...von daher.
Also ein Angestellter hat einen AV mit Unternehmen A. In diesem Unternehmen hat er nun eine gewisse Betriebszugehörigkeit, es gibt eine gewisse Anzahl Mitarbeiter und daher wird der Mitarbeiter besonders geschützt durch Gesetze. Der Mitarbeiter würde ja schließlich auch im Falle einer Kündigung eine deutlich höhere Abfindung kassieren können...
Also versucht der Chef seine Mitarbeiter "auszulagern". Klar, für die Mitarbeiter ändert sich rein äußerlich nichts. Der Arbeitsplatz bleibt identisch, die Entlohnung auch und der Chef ist auch der selbe. Nur...sie arbeiten nicht mehr im Unternehmen A, sondern im Unternehmen B. Das geht natürlich nicht. Die Angestellten haben einen GÜLTIGEN Arbeitsvertrag mit Unternehmen A, von Unternehmen B wissen sie nichts. Dort sind sie nicht angestellt. Es gab nie eine Änderung ihres Arbeitsvertrages oder eine Kündigung bzw. einen neuen Arbeitsvertrag. Mal so eben in der Personalversammlung kann man das auch nicht nebenbei "erwähnen".

Nochmal: Es war nicht dein Fehler. Du hast hingegen alles richtig gemacht. Du bist diejenige, die den Angestellten die Chance gegeben hat, die Wahrheit zu erkennen, bevor der Chef sie irgendwie verbiegt. Denn den Wechsel zu vollziehen, OHNE dass die Mitarbeiter zustimmen, oder auch nur Bescheid wissen, ist ja wohl mehr als nur völlig daneben. Von der juristischen Seite will ich gar nicht erst anfangen.