Arbeitgeber zahlt mir kein Gehalt

Hallo,

ich bin seit 7 Monaten bei einem Subunternehmer eines großen Paketdienstes angestellt. Gehalt gibt es zum 15. eines Monats vom Vormonat, bisher war es immer am 12./13. auf dem Konto.

Im Februar, also noch in der Probezeit, war ich 2 Wochen krank geschrieben, da ich einen Autounfall hatte, weil ich der Stressbelastung nicht gewachsen war. Man hatte bei mir Depressionen und Panikattacken festgestellt. Es gab trotzdem Gehalt und Lohnfortzahlung. Im März bin ich wieder zusammengebrochen und war eine Woche krankgeschrieben. Es gab auch hier Gehalt und Lohnfortzahlung.

Am 7. Mai hatte ich vor Arbeitsbeginn einen Termin bei meinem Psychologen, bei dem ich seit dem Autounfall bin und bin dort vor der Tür mit einer Panikattacke zusammen geklappt.

Als mein Arzt mich wieder soweit aufgepäppelt hatte, habe ich meinen Chef angerufen, dass ich zusammen gebrochen bin und heute nicht arbeiten kann. Er kam zur Arztpraxis, um meine Pakete vom Vortag abzuholen, Papiere und Scanner. Er fragte, ob ich schon weiß, wie lange ich krank sein werde. Ich wusste es da noch nicht, weil ich nochmal wieder zum Arzt rein musste.

Mein Chef meinte vorwurfsvoll, ich soll mich "von dem" (Psychologe) nicht einlullen lassen und auf keinen Fall mir Antidepressiva verschreiben lassen. Davon wird man blöd im Kopf. Ich solle mir mal überlegen, ob ich überhaupt etwas habe, er wäre der Meinung, mir kann nur dadurch geholfen werden, dass ich NOCH MEHR arbeite.

Ich bin teilzeit angestellt, was aber dort niemanden interessiert, ich habe immer Pakete für Vollzeitarbeiter bekommen bei einem Hungerlohn, und habe diverse Touren für erkrankte Kollegen mitgefahren oder Urlaubsvertretung gemacht. Die Tour, für die ich ursprünglich mal eingestellt worden bin, habe ich sehr selten gefahren. Vielleicht 2 Wochen im halben Jahr. Ich hatte nach dem ersten Unfall noch einen 2. Autounfall, aber diesmal nur mit leichtem Blechschaden.

Naja, ich bin dann wieder zum Arzt rein und der hat mich für 5 Wochen krank geschrieben. Er meinte, er kann es nicht verantworten mit dem Autofahren.

Ich schickte meinem Chef die Krankmeldung per Post und habe nichts mehr von ihm gehört. Nach 5 Wochen musste ich wieder zum Psychologen, die Tabletten hatten noch nicht richtig Wirkung gezeigt und nun bin ich nochmal für 4 Wochen krankgeschrieben.

Die Krankmeldung hat noch am selben Tag mein Freund dort in den Briefkasten gesteckt, weil niemand in der Firma war.

Wieder hat mein Chef keine Reaktion gezeigt.

Nun hätte ich am 15.Juni ja mein Mai-Gehalt bekommen müssen. Etwas Lohn mit Lohnfortzahlung. Es ist keine Zahlung eingegangen. Ich rief bei dem Steuerberater an, es existiert eine Lohnabrechnung, die dieser mir zugemailt hat.

Ich rief meinen Chef am Montag an und fragte, warum ich noch keine Zahlung auf dem Konto habe, er meinte er wäre in einer Besprechung und ich solle mich Mittwoch vormittag melden, dann besprechen wir alles weitere.

Ich fand es ziemlich dreist, dass er mich auf Mittwoch vertröstet hat, ich sitze hier nämlich ohne Geld und meine Hausrate wurde zurückgebucht am 15., weil mein Konto nicht ausreichend Deckung aufweist.

Ich lebe bis zum 15. von ergänzendem ALG 2 und Kindesunterhalt, am 10. kommt dann Kindergeld und am 15. Gehalt, vom Kindergeld und Gehalt wird die Hausrate abgebucht und von dem Rest leben wir bis Ende des Monats. Es kommt alles bis auf ein paar Euro immer genau hin.

Nun habe ich etwas Angst, den Chef nachher anzurufen, weil ich nicht weiß, wie er mich wieder "unterbuttert". Da eine Gehaltsabrechnung besteht, steht mir das Geld doch auch zu, oder? Oder habe ich einen Denkfehler gemacht und mir steht kein Geld mehr zu?

Ich habe ihm gestern noch eine SMS geschickt und gefragt, warum ich noch kein Gehalt habe, aber es kam keine Antwort. Obwohl für Whatsapp hatte er Zeit bis in den späten Abend....(er ist ja automatisch bei mir im Whatsapp zu sehen, da ich seine Handy-Nr. gespeichert habe, ich habe ihn aber geblockt von Anfang an). Ist es nicht seine Pflicht, sich darum vorrangig zu kümmern, dass seine Mitarbeiter bezahlt sind?

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Ich denke, Du bist immer mit der gleichen Diagnose krank geschrieben worden und somit ist nach 6 Wochen die Lohnfortzahlung des AG ausgelaufen.
Wende Dich schnellstmöglich an die Krankenkasse, damit Du Krankengeld bekommst.

Gruß,

W

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Hi,

ruf dringend deine Krankenkasse an.
Bist du jedesmal mit der gleichen Diagnose krankgeschrieben worden?
Wenn ja könnte es sein das du längst im Krankengeld Bezug bist und dann deine Krankenkasse nen Auszahlschein dafür benötigt.

LG und ansonsten Gute Besserung und wie wäre es mit ner Kur???

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Sehe ich genau so und noch ergänzend: Anderen AG suchen!

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Bist geringfügig beschäftigt? - dann siehts mal schlecht aus mit Krankengeld!

Wenn nicht, dann geh bitte zur Krankenkasse. Diese wird dir Krankengeld ab dem Tag auszahlen, ab dem du keinen Lohn mehr bekommen hast (die Bearbeitung dauert aber natürlich auch, weil die ja erst mal auf die Lohndaten deines AG angewiesen sind). - Wenn dein AG im Nachhinein zahlt, musst du das Krankengeld aber wieder zurück zahlen!

Zeitgleich schreibst du deinem Chef nen "netten" Brief und setzt ihm ne Frist zur Lohnfortzahlung. - wenn du rechtsschutzversichert bist, lass das nen Anwalt machen!

Und dann suchst du dir nen neuen Job! Kann ich nicht verstehen, dass man sich so versklaven lässt!

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"Zeitgleich schreibst du deinem Chef nen "netten" Brief und setzt ihm ne Frist zur Lohnfortzahlung. - wenn du rechtsschutzversichert bist, lass das nen Anwalt machen!"

Ihren Angaben nach kann sie sich das sparen!
Addier mal die genannten Fehlzeiten und schau Dir die Begründung dafür an.

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An Deiner Stelle würde ich den AG schriftlich in Verzug setzen, d. h. Frist setzen für die Gehaltszahlung und mitteilen, dass Du widrigenfalls die Angelegenheit anwaltlich/gerichtlich verfolgen wirst.

Informiere die ALG2-Stelle, dass Du kein Gehalt bekommen hast: Beweis o. g. Schreiben und dass Sie Dir bitte den Differenzbetrag zahlen sollen und Du diesen selbstverständlich erstattest, sobald der AG gezahlt hat.

Setze Dich außerdem mit Deiner Krankenkasse in Verbindung wegen der Frage, ab wann Du Krankengeld beantragen musst, da ab Beginn der 7. Woche Krankschreibung wegen der gleichen Sache der AG nicht mehr zahlen muss.

Und schlußendlich geht es Deinen AG nichts an, was Du hast. Informiere ihn nicht und gibt auch nichts auf sein dummes Geschwätz.

Hinzu kommt: sind die geleisteten Überstunden protokolliert/nachweisbar und nicht bezahlt worden, dann solltest Du die Zahlung hierfür einfordern. Auch wenn Du dann evtl. davon etwas an ALG2 zurückzahlen müsstest.

Gruß

Manavgat

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Ich vermute ebenfalls, dass du mit jeweils der gleichen Diagnose krank geschrieben warst/bist und deshalb die 6 Wochen Lohnfortzahlung durch den AG bereits ausgereizt sind.

Ruf deine Krankenkasse an und frag nach, ob das so ist. Denn dann müsste dein AG eine Bescheinigung zum Ausfüllen von der Krankenkasse erhalten haben, damit die Krankenkasse dein Krankengeld berechnen kann.

Ehrlich gesagt würde ich dir als Chef auch nicht antworten, wenn du eine SMS schreibst, statt einfach mal ein persönliches Gespräch zu suchen. Das kann auch per Telefon erfolgen, aber SMS geht gar nicht.

Geld steht dir natürlich zu. Ist halt nur die Frage, von welcher Seite es kommen muss. Ist dein AG in der Pflicht, setze ihn in Verzug und mahn die Auszahlung schriftlich an.

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Hi, ab der 6. Woche krank bekommst du Krankengeld von der Krankenkasse!! In Höhe ca. 65 % vom Bruttogehalt. Hast du schon mit deiner Krankenkasse Kontakt aufgenommen??? kein Wunder das kein Geld verbucht ist. Wieso kommt da ne Lohnabrechnung?? War das vielleicht noch von vor der 6. Woche??
Lg Elfi