Privat Geld verliehen- er zahlt nicht zurück

Hallo zusammen,

ich bin gerad auf 180, daher verzeiht mir bitte Fehler o.ä.
Habe vorhin erfahren, dass mein Mann einem Verwandten im Februar für zwei Wochen 4000 € geliehen hat. Er hat es ihm überwiesen und in der Betreffzeile als Darlehen gekennzeichnet. Per Mail hat mein Mann und er immer wieder Kontakt gehabt, woraus hervor geht, dass er immer wieder Zusagen gemacht hat, dass er nächste Woche zahlt.

Hätte ich das vorher gewusst und hätte mich mein Mann gefragt, hätte ich dem Privatdarlehen nie und nimmer zugestimmt.

Bin echt total sauer! :-[

Kann man den Typen überhaupt bei der Polizei anzeigen wegen Betrug o.ä.? wer hat Erfahrungen. Ich befürchte nämlich, dass das Geld futsch ist. Auf ein langwieriges und teures Zivilklageverfahren würde ich gern verzichten.

Danke im voraus für eure kompetenten Ratschläge.

LG
melania

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Hallo,

wenn es sich um einen Verwandten Deines Mannes handelt, dann habt Ihr doch sicher mehr als nur eine email Adresse und auch sonst hoffentlich irgendwelche persönlichen Kontakte und vor allem auch weitere Kontaktpersonen, oder?

Zunächst solltet Ihr schriftlich die Rückzahlung anfordern mit Fristsetzung und natürlich mit dem Familienmitglied reden.

LG, Andrea

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Hallo Andrea,

er hat mir gesagt, dass er mehrfach vor Ort war und auch mit ihm telefoniert hat. Seine Mama weiß wohl auch bescheid, hat aber kein Geld, es für seinen Sohn auszulegen.

Ich habe das mit den Mails erwählt, weil es was schriftliches ist. LG

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Hallo,

mit schriftlich würde ich eher etwas auf Papier verstehen. Erstellt doch soetwas wie einen "Schuldschein", den der "Verwandte" (=Bruder?) unter Zeugen (Mutter?) unterzeichnet. Wofür wurde das Geld denn ausgegeben? Gibt es einen "Sachwert"? Hat der "Verwandte" irgendwelche regelmässigen Einkünfte, kann man eine Ratenzahlung vereinbaren?

LG, Andrea

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schriftliche fristsetzung(14 tage?).
direkt ankündigen, daß nach ablauf der frist direkt das mahnverfahren eingeleitet wird.
danach direkt mahnbescheid und falls er nicht innerhalb von 4 wochen widerspricht kannste den gerichtsvollzieher hinschicken- ansonsten mußte eben in einem (schriftlichen) verfahren darlegegen, was bisher gelaufen ist.

kann sich halt alles ein bißchen ziehen- ist eben lehrgeld

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Das mit dem Anzeigen wird nicht viel bringen, da ihr keinen schriftlichen "Darlehensvertrag" gemacht habt. Selbst als meine Eltern mir mal Geld geliehen haben, haben wir das schriftlich festgehalten. Denn man soll nie nie sagen *g*

Ich habe vor vielen Jahren auch mal einem Freund aus der Patsche geholfen, und dies schriftlich festgehalten, beide haben unterzeichnet, auch wenn es "nur" um 1.500 ,- € ging. Gut, dass wir es so gemacht hatten, denn er rutschte dann in die Privatinsolvenz. Ich sah mein Geld schon verloren, aber er hat ehrlicherweise diesen von uns erstellten Wisch an seinen Anwalt gegeben, der das mit der Insolvenz geregelt hat. So kam ich mit auf die Gläubigerliste und ich habe die komplette Summe zurück erhalten, allerdings nach und nach - immer so Häppchen von ca. 160,- € pro Jahr.

LG
Merline

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"Kann man den Typen überhaupt bei der Polizei anzeigen wegen Betrug o.ä.?"

Das kannst du natürlich machen...dadurch bekommt ihr euer Geld aber auch nicht zwangsläufig zurück.

"Auf ein langwieriges und teures Zivilklageverfahren würde ich gern verzichten."

Der einfachste und kostengünstigste Weg ist ein gerichtliches Mahnverfahren...das könnt ihr ggf. sogar ohne Anwalt machen. Sofern der Schuldner gegen den Mahn-/Vollstreckungsbescheid keinen Widerspruch einlegt, erkennt er die Forderung an...was natürlich auch noch nicht heißt, dass bei ihm "was zu holen" ist.

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So langwierig ist das Zivilverfahren gar nicht.

Ich würde erstmal einen Mahnbescheid losschicken und bei Widerspruch (wer weiß, ob der sich das traut), eine Anwältin einschalten.

Eventuell ist das von Eurer Rechtschutzversicherung abgedeckt.

Gruß

Manavgat