Eigenanteil bei Pflegeheim?

Hallo!

Meinem Vater geht es zur Zeit so schlecht, dass wir nicht sicher sind, wie lange ich mich noch so um ihn kümmern kann. Jetzt wollte ich fragen wie es mit dem Eigenanteil an den Kosten für ein pflegeheim aussieht, wenn seine Rente nicht reicht (nach Abzug der Krankenversicherung bleiben nur ca. 600 euro über).

An vermögen gehört ihm die Hälfte eines Hauses, aber das kann man ja auch nicht von heute auf morgen verkaufen.

Er ist getrennt lebend, bekommt kein Geld von meiner Mutter (was ihm eigentlich zustehen würde, ihre Pension ist sehr viel höher als seine Rente), und ich habe noch zwei Brüder.

Da wird sicher auch das Einkommen von meinem Mann angerechnet, oder? Wie hoch sind freigrenzen, wir sind ganz bestimmt keine gut verdienenden Leute (vor allem weil ich die letzten jahre eben wegen meinem Vater nur Teilzeit arbeiten konnte, aber auch nicht von heute auf morgen mehr arbeiten kann, da müsste ich erst eine neue Stelle suchen....)

Bitte beruhigt mich mal etwas, mein Bruder der sehr viel besser verdient findet, das wäre ja alles kein problem, wenn da jeder mal eben 300-400 Euro im Monat dazu geben müsste...ja für ihn vielleicht nicht, aber ich weiß, bei uns geht das nicht!

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hallo,

genaues kann ich dir nicht sagen, aber soviel ich weis, kommt es auf die größe des hauses an. wenn es sich um eine wohnung oder ein kleines haus handelt, dann ist es schonvermögen und muss nicht verkauft werden (glaub es muss aber selbst bewohnt werden).

wegen deines eigenanteils: versuch mal zu googln. es gibt einen freibetrag (abzüglich miete, versicherungen usw). wenn ihr kinder habt, dann erhöht er sich nochmals. bei dir kommt natürlich auch das einkommen von deinem mann dazu.

jedes kind wird extra berechnet.

mach dich mal schlau, ob deinem vater nicht die grundsicherung zusteht (auch jetzt schon)!

ich hab vor einiger zeit mal die beträge im internet gefunden. aber ich hab mir die seite nicht aufgeschrieben. vielleicht findest auch was bei "wiso".

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Hallo!

Ich mache ähnliches gerade mit meinem Opa durch, daher kann ich dir ein bisschen berichten:

1. Hat dein Vater denn schon eine Pflegestufe? Denn ohne Pflegestufe wird in wohl (kaum) ein Pflegeheim aufnehmen!

2. Der Platz meines Opas mit PS 1 kostet insgesamt knapp 2500€ - die Krankenkasse zahlt 1100, also bleibt ein Eigenanteil von 1300€. Hinzu kommen noch private Versicherungen, Telefon, GEZ und Naschsachen und Getränke für ihn (so wie er möchte)!

3. Berechnung der Kostenübernahme bei Angehörigen: Sollte dein Vater seine Kosten nicht deken können, dann wird das Sozialamt eingeschaltet und mit dem "eintreiben" des Geldes betraut. Du hast ein monatliches Einkommen von Betrag X - davon werden deine Wohnkosten, Arbeitsaufwendungen, Versicherungen, Ratenkredite und ein bestimmter Betrag pro Familienmitglied abgezogen! Einfach ALLES, was zu deinem Lebensstandard gehört, wird miteinberechnet! Übrig bleibt Betrag Y - und von eben diesem Betrag Y kann das Sozialamt 40% zur Kostenerstattung heranziehen!

Ich hoffe, das hat dir etwas geholfen!

LG und alles Gute
Jenny

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Hallo!

Noch hat er keine Pflegestufe, aber nachdem er jetzt den zweiten Herzinfarkt in 2 Monaten hatte und im Moment (also 1,5 Wochen danach) sich weder anziehen, noch aufstehen noch auch bloß alleine aufs Klo gehen kann sollte sich das recht schnell machen lassen. So wie es ihm im Moment geht ist er mit Sicherheit Pflegestufe 2, er kann eben seit dem zweiten Infarkt echt gar nichts mehr selber.

Ich hoffe sehr, dass es sich nochmal etwas verbessert, aber so wie ich ihn die letzten Tage erlebt habe ist er in einem Zustand, den ich selber alleine nicht mehr ausgleichen kann.

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Hallo

Wenn dein Opa Geld vom Sozialamt bekommt, kann er sich von der GEZ efreien lassen

Bianca

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Sollte dein Vater den Eigenanteil der Kosten des Pflegeheim nicht bezahlen können, muss das Haus alle Fälle verkauft werden. Bis es verkauft ist, kann das Sozialamt in Vorleistung gehen. Das muss von dem Erlös des Hauses an das Sozialamt erstattet werden.

Erst wenn das Vermögen (Hausverkauf) bis auf das Schonvermögen (2600 Euro) und Beerdigungspauschale (3500 Euro angelegt bei einer Treuhand) aufgebraucht ist, wird auf die Kinder "zurückgegriffen".

Die Kinder wiederum haben Freibeträge und können Kosten geltend machen (zur eigenen Alterssicherung, Kredite, etc.)

LG
Snickerdoodle

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Hallo!

Ds Haus verkaufen ist die frage wie das überhaupt geht, weil es gehört ihm ja nur zur Hälfte und die andere Hälfte meiner (von ihm getrennt lebenden) Mutter. Und in seinem Testament stehe ich mit Lebenslangem Wohnrecht für seine Hälfte vom haus drin. Ich nehme mal an, wenn das Vermögen vorher gebraucht wird ist das hinfällig, oder?

im Zweifel dürfte wohl eigentlich meine mutter die gekniffene sein, weil sie sich nie hat scheiden lassen, oder? Irgendwo wäre ja sowieso sie ihm zu unterhalt verpflichtet, die Pensions- und rentenansprüche fallen ja mit in den Zugewinn, oder?

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Hallo

Wenn du Wohnrecht hast, kann das auch berrechnet werden

Bianca

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Hallo,

vorweg - kümmere Dich frühzeitig um einen Pflegeplatz!

Lass Dir verschiedene Angebote zukommen.

Beantrage wenn möglich jetzt schon eine Pflegestufe.

Bei uns war es so:

Pflegeheim hat 2.400 Euro gekostet. KK hat 900 Euro übernommen inkl. Pflegestufe. Mein Opa hat nach allen Abzügen 800 Euro an Rente zur Verfügung gehabt. Waren 1700 Euro. Blieben 700 Euro übrig, die jeden Monat von seinem Sparbuch (er hatte eine kleine Summe angespart) bezahlt wurden. Dann noch Taschengeld für Fusspflege, Frisör, GEZ usw..

Bei uns hätte das Pflegeheim gut 3 Jahre ausgereicht, um vom Sparbuch zu bezahlen.

Hat er nichts beiseite, springt seine Frau ein, wenn sie nicht geschieden ist. Gibt es da auch nichts, was zu holen ist, müsst Ihr Euch beim Sozialamt erkundigen.

Ob er nun das Haus verkaufen muss - oder vermieten? Ich weiss es nicht.

Mein Opa hatte auch ein Haus, allerdings in umgekehrter Folge. Er hat es vor Jahren schon an seinen Sohn überschrieben und er hatte ein lebenslanges Wohnrecht. Von dem her stand bei uns kein Hauskauf an.

LG
Caro

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Hallo!

Frühzeitig wird schon nicht wirklich klappen... er hatte de zweiten Herzinfarkt ja erst von 1,5 Wochen, ist ab jetzt drei Wochen auf Reha und danach stehen wir da. Der Arzt hat geraten in ein paar Tagen nochmal nachzufragen bei den Ärzten in der Reha ob die erwarten, dass er sich nochmal "berappelt" oder wie es aussieht, und uns danach dann zu richten...

ein paar Wochen werden wir es schon irgendwie hinbekommen zu überbrücken, dann müssen eben alle zusammen helfen und mein Bruder kann sich dann auch nicht drücken, aber ideal wäre es nicht.

wie lange wartet man denn normalerweise auf einen platz?

Das hauptproblem ist vor allem wie es mit Toilette gehen aussieht, solange er fit genug ist um selber auf Klo zu gehen kriegen wir den rest schon irendwie hin, Hilfe beim Anziehen ist ja nicht so das problem, die socken klappen schon seit einer ganzen weile nicht mehr, und das mit dem Waschen kriege ich auch noch hin, und ihm abends ne Portion essen für den nächsten mittag in den Kühlschrank stellen, die er am nächsten Mittag nur in die Mikrowelle stellen muss, das habe ich schon die letzten Jahre häufiger gemacht (oder er hat sich eine Dose mit erbseneintopf aufgemacht, weil ihm nicht schmeckt was ich koche). Aber das erfordert eben noch ein Minimum an selbständigkeit.

Ich arbeite ja sowieso bloß 15-18 stunden die Woche, weil so schon viel zeit für arztbesuche, die Einkauferei für ihn, seinen haushalt, gespräche, trost, fahren zu Physiotherapien und Spaziergänge damit er sich etwas bewegt drauf geht, ich ihm morgens und abends beim umziehen helfe und seine Tabletten einteile.

aber wenn ich ihm jetzt morgens eine Windel anziehen muss und er dann auf gedeih und verderb 5 Stunden irgendwie durchhalten muss, bis ich wieder von der Arbeit komme, ihm eine neue Windel anziehen kann und essen machen, das wird dann eben echt grenzwertig. Ich arbeite eben auch 20km weit weg und kann nicht zwischendurch mal eben schnell heim.

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Hallo

Es kommt bei der Wartezeit mit darauf an, an welcher Stelle er auf der Warteliste steht. Das kann manchmal Monate dauern. Es müssen ja auch erst Zimmer frei werden.

Bianca

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Hallo,

schau mal verschiedene Webseiten von Pflegeheimen in deiner Umgebung an. Oft steht da genau, was mit welcher Pflegestufe noch zugezahlt werden muss und was dann noch extra als Taschengeld oder sonstige Kosten anfällt.

Vielleicht solltet ihr euch auch mal mit einem Pflegedienst unterhalten, die bei Bedarf auch mehrmals am Tag kommen können. Dort kann man dich auch über die Beantragung einer Pflegestufe aufklären und abschätzen, ob ihr überhaupt eine bekommt. Das ist nämlich trotz Pflegebedürftigkeit oft nicht so einfach.

Wir haben unseren Opa bei uns und es kommt 2x pro Woche ein Pflegedienst, der ihm beim Duschen hilft. Bei Bedarf auch öfter. Den Rest machen wir und ich hoffe, dass er noch ganz lange so fit ist und wir alles soweit geregelt bekommen. In ein Heim würde er nicht wollen und wir müsst.n auch nach dem jetzigen Stand mit Pflegestufe 1 noch fast 1.000 Euro pro Monat zuzahlen - eben wegen geringer Rente.

Viele Grüße,
Carolin

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Hallo,
Bevor Ihr über eine Heinznterbringung nachdenkt versucht es doch lieber mit ambulanter Pflege. Oder eine 24Std. Pflegekraft (google mal die Firma Acuritas).
Ruf den Sozialdienst in der Reha wegen einer voläufigen Pflegestufe an. Wichtig ist die sofortige Beantragung.
Liebe Grüße und hoffentlich gute Besserung für Deinen Vater.
Andrea

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Kümmere Dich erstmal darum, dass er eine Pflegestufe erhält. Und zwar dringend und schnell. Das kann nämlich dauern.

Lese die Voraussetzungen für die Pflegestufen im Internet. Denn je nachdem, wie hoch der Pflegeaufwand in Stunden täglich erscheint, bekommt er auch die Einstufung.

Es ist wesentlich leichter im Nachhinein eine Erhöhung zu beantragen, wenn schon im Vorwege die Pflegebedürftigkeit bestätigt und nachgewiesen wurde.

Ihr erleichtert Euch die Angelegenheit und verkürzt die Sache auch, indem Ihr anfangt ein Pflegetagebuch zu führen.

Im Internet findest Du genaue Angaben, was für welchen Pflegeaufwand wie zeitlich angerechnet wird. Die Summe aller Dinge ist nämlich nachher wichtig für den Erhalt der Pflegestufe.

Parallel könnt Ihr nach einem Heimplatz suchen. Heime haben auch verschiedene Schwerpunkte. Z. B. vornehmlich Demenzkranke oder oder oder....

Einen Platz zu bekommen kann auch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Wir mussten damals für meinen Vater einen Kurzzeitpflegeplatz organisieren. Das war sehr schwer. Wir hatten 2 Angebote. Das eine war ein Dreibettzimmer, was wir aber meinem Vater nicht zumuten wollten.

Das andere Angebot war in einem Luxusheim, wo er seinen eigenen kleinen Bungalow bekam. Wir haben in seinem Interesse diese Variante gewählt, kam uns aber teuer zu stehen. Der Aufenthalt belief sich nur auf 3 Wochen, er hatte damals Pflegestufe 3 bekommen und wir mussten 1.600 € noch oben drauf bezahlen.

LG Janette

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hallo,

ich habe hier vieles unterschiedliches gelesen und schreibe dir jetzt auch dazu...

das resultiert aus meiner arbeit in einem aph....

es gibt heime mit verschiedenen voraussetzungen...manche nehmen alte menschen auf ab pflegestufe 0, d.h. aber meistens, dass sie selbstzahler sind, d.h. erspartes, rente etc. müssen eingesetzt werden, um die platzkosten zu decken.

manche heime nehmen menschen ab der pflegestufe I auf bis 3 + Härtefall...

wichtig wäre es erst einmal einen termin mit dem mdk zu vereinbaren, der ist dafür zuständig zu prüfen, ob dein vater eine pflegestufe bekommt oder nicht.

da er zu hause lebt, kannst du mit einigen monaten bearbeitungszeit rechnen, ist schwieriger, als wenn wenn er in einer einrichtung leben würde.

andere möglichkeit, aber nur falls er wieder ins kh kommt, was ich nicht wünsche....der zuständige sozialarbeiter im kh könnte meinst innerhalb kürzester zeit eine eilbegutachtung beantragen und somit, wenn es zu einer pflegestufe kommt, wird diese für drei monate vorläufig bewilligt.

pflegestufe bedeutet, dass die pflegekasse einen teil der kosten übernimmt, ebenso wenn ihr euch eine "pflegefachkraft" vom pflegedienst holt...

ebenso kann das sozialamt die differenz zu den pflegekosten im heim zahlen, muss aber alles beantragt werden und natürlich geprüft, dass nicht zuviel vermögen incl. freibetrag vorhanden ist...

habt ihr mal den versuch gestartet, wohngeld zu beantragen?

macht euch über sowas ebenfalls gedanken...die teuerste variante ist keine pflegestufe bzw. pflegestufe null....

und laut gesetz sind kinder ihren eltern zum unterhalt verpflichtet, aber es werden alle einnahmen und ausgaben aller kinder geprüft incl. freibeträge ...das kann zum beispiel auch passieren...

lg :-)