Was kann man von Praktikanten erwarten?

Hallo,

was meint ihr kann man von studentischen Praktikanten oder Absolventen, die ein Praktikum machen erwarten?

Alle wollen immer Praktika machen und auch was dabei verdienen (was ich absolut befürworte- ich halte nichts von unbezahlter Arbeit über einen längeren Zeitraum).

Aber dann, Unpünktlichkeit, Unmotiviertheit, weder Pragmatismus noch Enthusiasmus und dauernd irgendwelche Extrawünsche a la kann ich später kommen, früher gehen, länger Pause machen, einen Tag frei haben....?!

Das ist zumindest das, was ich in letzter Zeit um mich hatte und ich bin es wirklich leid.

Letztendlich macht man doch ein Praktikum um sich in der Arbeitswelt zu beweisen und ein entsprechendes Zeugnis zu bekommen?

Was ist da nur los?#zitter

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Was bietet ihr ihnen?

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Hallo,

berechtigte Frage, klar. Also Kaffeekochen und kopieren muss hier niemand. Wir sehen zu, dass die Praktikanten (fast) nur berufsbezogene Aufgaben zu tun bekommen.Und dazu ein faires Gehalt.

Zum Beispiel das Planen, Durchführen und Nachbereiten einer Messe unterstützen.

-Das Planen war zu langwierig, die Durchführung zu anstrengend und das Nachbereiten zu langweilig.

Das Verfassen von Texten war in der Stellenbeschreibung mit angegeben. Aber die Praktikantin konnte leider nicht mit der Recherche für Ihren Text behelligt werden- war ihr zu langweilig.

Dann durfte/ sollte sie mit auf einen Außentermin, und dazu an einer Präsentation mitwirken- zu schwierig.

Dann musste sie eine Woche früher das Praktikum beenden, um auf ihr Haustier aufzupassen. Wir haben sie gebeten 2 kleine Aufgaben, die sie angefagen hatte und eigetlich längst beendet haben sollte fertig zu machen. Was da kam war absolut lachhaft.

Dann heute, zur Krönung, die Nachricht, dass sie sich bald ihr Zeugnis abholen wollte mit der Erinnerung, dass es die Pflicht ist vorteilhafte Arbeitszeugnisse zu schreiben.

#aerger

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Hallo,

da kann ich verstehen, dass Dir die Lust auf Praktikanten vergeht...

Ich bin gerade selbst studienbegleitend in einem Praktikum und kann so manche Einstellung von Praktikanten auch nicht verstehen.
Meiner Meinung nach, dient ein Praktikum dazu, graue Studientheorie in der Praxis zu erproben und sich daran weiterzuentwickeln. Das bedeutet, für mich selbstverständlich, dass man schon engagiert bei der Sache sein muss und Hand in HAnd mit der Praxisanleitung arbeitet UND auch seinen eigenen Kopf mit einsetzt.

Was die anderen Dinge angeht: ohne Pünktlichkeit geht gar nix und wenn es irgendetwas gibt, was die Pünktlichkeit verhindert, kann man doch zeitnah Bescheid geben (bei mir kam es bisher zwei Mal vor, dass die Kinder krank waren - habe Bescheid gesagt und die Stunden nachgearbeitet und keiner hat was dagegen).

Kaffee gekocht und kopiert habe ich auch schon - das machen aber meine Anleiterin und mein Anleiter in gleichem Maße auch, ansonsten haben wir ähnliches zu tun, wie Du Dir vorstellst: Bei Planungen und Konzeptentwicklungen mitwirken, Fördergelder beantragen, Presseeinladungen verfassen, Pressetermine vorbereiten und bei der Durchführung mitarbeiten, Pressetexte verfassen, an verschiedenen Stellen hospitieren und dieses dokumentieren, Kontakte knüpfen zu potentiellen Teilnehmergruppen...usw.
Ich persönlich finde es toll, die Möglichkeit zu bekommen, überall aktiv mitzuwirken und Erfahrungen zu sammeln, die sicher auch später in der Berufswelt von Nutzen sind - und weil das mit der Chemie und meiner Projektidee auch noch stimmt, habe ich jetzt nicht nur eine tolle Praxisstelle sondern auch für die nächsten zwei Jahre dort eine Honorarstelle für den neuen Fachbereich Inklusion - ich freue mich!

LG

Andrea

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oh da sachst du was! wir hatten letztens eine Praktikantin unmöglich sag ich dir. Sie war, genau wie ich damals, eine junge Mami ohne Ausbildung und wollte nun durch dieses Halbtagspraktikum eine Ausbildung bei uns bekommen. Naja wenn man erst später kommt, dann früher gehen will weil man noch aufräumen muss, weil die Eltern kommen wollen. Oder während der Arbeit telefoniert. Und dann hat sie mit 23 Jahr halt festgestellt ups bin ja schon wieder im 3 Monat schwanger, da kann ich ja sofort nicht mehr arbeiten obwohl man total dringend gebraucht wird für ein ganz wichtiges Projekt!! Boah war ich sauer. Ich war damals auch erst 22 und mein Sohn 2 ich habe gekämpft um diese Ausbildung wie verrückt. Bin früher gekommen, bin später gegangen, grade diese Teilzeitstellen findet man so selten, grade hier auf dem Land. Manche leben halt einfach lieber von Hartz4.

LG

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Hallo,

Studenten, die bei uns (Laborbereich, Universität) ein Praktikum machen wollen, werden nicht bezahlt. Ganz ehrlich, in der Regel bedeutet ein Praktikant Mehrarbeit und entlastet einen nicht.

Ich erwarte: Pünktlichkeit und Motivation, alle anderen Sachen wollen sie noch lernen. Ein Tag frei, eher gehen, später kommen ist für mich kein Problem, sollte aber vorher abgesprochen werden. Ich wäre ziemlich sauer, wenn ich extra mit meiner Arbeit auf den Praktikanten warte, der dann "leider" noch einen Termin hatte.

Ich kann mich über meine bisherigen Prakikanten aber auch nicht beschweren, allerdings kenne ich die meist schon vorher durch Lehrveranstaltungen, d.h. wenn einer schon dabei unangenehm auffällt, würde ich den gar nicht nehmen.

Grüße. Leni

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Meine Erfahrungen sind da sehr unterschiedlich.

Unser erster Praktikant war auf Empfehlung eines Kollegen gekommen und hatte auch ein gutes Bewerbungsschreiben beigebracht. Zum einen arbeitete er aber recht langsam, man musste bestimmte Abläufe immer wieder erklären, er war unpünktlich oder sagte auch kurzfristig ab ... tatsächlich war er keine wirkliche Entlastung für uns.

Die jetzige Praktikantin ist wirklich toll: Schnelle Auffassungsgabe, präzises und selbständiges Arbeiten, sehr fleißig auch bei Aufgaben, die eintönig sind - sie ist pragmatisch, motiviert und flexibel!

LG

Anja

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Du kannst gar nix erwarten. Ich hatte früher Praktikanten der FOS. Da konnte man froh sein, wenn sie ausgeschlafen und nicht bekifft pünktlich zur Arbeit erschienen sind. Motivation? Lernbereitschaft? Fehlanzeige. Manche waren auch einfach nicht intelligent genug...

Ich finde es einfach ärgerlich, wenn man sich Mühe gibt und dann nix raus kommt dabei. Mein Fazit: ich nehme keine Praktikanten mehr.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ja soweit bin ich auch fast. Allerdings ist das auch wieder blöd, da ja doch ab und zu ein Lichtblick dabei sein kann.

Und Berufserfahrung ist so wichtig heutzutage...

Wenn jemand nicht intelligent genug ist finde ich das zwar anstrengend, aber nicht so schlimm. Anders wenn jemand einfach faul und demotiviert ist. Das nervt gewaltig!

Wie viele hast du denn duchgeschleust bis du keinen mehr genommen hast? Und waren das freiwillige Praktika oder Pflicht?

VLG

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Bei der FOS ist das Pflicht. In der 11 gibt es 2 Tage Schule und 3 Tage Praktikum.

Ich hatte insgesamt über die Jahre 6 PraktikantInnen. Bei einer hat es sich gelohnt, sie ist demnächst mit dem Studium fertig und wir haben immer noch guten Kontakt.

Gruß

Manavgat

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Also ich habe es echt anders erlebt bis auf ganz wenige Ausnahmen.
Ich hatte aber immer nur studentische Praktikanten für ein Semester. Und fast alle waren echt sehr gut. Man konnte sich rantasten und das Aufgabenniveau auch schnell erhöhen.
Und sie haben echt gute Arbeiten abgeliefert. Ein paar ganz wenige haben allerdings irgendwie gar nichts begriffen, da konnte man machen, was man wollte, hat nichts gebracht, war nie ausreichend und ich hatte nur einen, der sich so gegeben hat wie du es beschreibst.
Mit Unpünktlichkeit oder freien Tagen hatten wir nie Probleme, da es es immer die Gleitzeit gab, wenn es eben drin war, konnten auch die Praktikanten arbeiten, wie es paßte.

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Hi,
ich würde ähnliches erwarten wie du.

Und da es hier gar nicht mal so selten ist, dass Studenten, die ein Praktikum bei uns gemacht haben nach dem Abschluss direkt einen Arbeitsvertrag angeobten bekommen denke ich, dass unsere Personalabteilung wohl da bisweilen ein glücklicheres Händchen bei der Auswahl hatte...es gibt auch andere Studenten!

Aber wenn es dich tröstet - auch Berufseinsteiger mit normalem, unbefristeten Arbeitsvertrag sind nicht immer anders.

Ok, ist auch kein Trost, sondern traurig.

Viele grüße
miau2