Gehaltsvorstellung Anwaltsbüro

Hallo,

ich möchte gern mal Eure Meinung hören.

Am Montag habe ich ein Vorstellungsgespräch in einem Rechtsanwaltsbüro. Ich habe Rechtsanwaltsfachangestellte gelernt.

Mein Lebenslauf ist kurz zusammengefasst: Abitur, Ausbildung, Arbeit, Elternzeit. Vor der Elternzeit habe ich 5 Jahre Vollzeit dort gearbeitet. Das Büro wurde von mir geleitet, ich hab mich um alles gekümmert. Ebenso habe ich Gehaltsabrechnungen und Monatsabschlüsse der Kanzlei gemacht.

Es war eine sehr kleine Kanzlei und mein Stundenlohn betrug damals 10 EUR brutto. Es war nicht viel, ich weiß, aber es hat gereicht. Mein Mann hatte ungefähr den gleichen Verdienst und wir waren alleine.

Nun habe ich ein super Arbeitszeugnis bekommen - die Kanzlei wurde zum 31.12.2011 aufgelöst.

In dem Arbeitszeugnis stehen alle Arbeitsbereiche, die ich getätigt habe. Demnach echt alles, was in so einer Kanzlei anfällt. Ebenso steht auch drin, dass ich mein Zeugs alleine und super gemeistert habe. Ich kann echt über das Zeugnis nicht klagen.

Nur ist es jetzt so, dass ich durch meine beiden Kinder (fast 5 und 2 Jahre alt) eben schon fünf Jahre zu Hause bin.

Meint ihr, ich kann die 10 EUR von damals ruhigen Gewissens als Gehaltsvorstellung angeben, auch wenn ich mich erstmal wieder reinfuchsen muss? Ich bezweifle nicht, dass ich das noch alles kann, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich mir-nichts-dir-nichts einfach an den PC setzen könnte, um Abrechnungen oder dergleichen zu machen, zumal die Anwälte dort ein anderes Betriebssystem haben, als wir es hatten.

Was meint ihr?

Maria

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Also € 10,-- kannst Du mit Sicherheit verlangen. Vielleicht sogar ein wenig mehr, zurück gehen kannst Du immer noch!

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Ich hatte vor Kurzem auch ein Vorstellungsgespräch in ner Kanzlei. Es ging um nen 400-EUR-Basis-Job. Ich hatte schon fast die Zusage und nen Termin zum Probearbeiten. Jedoch hatten sie dann kurzfristig abgesagt, weil sich wohl ne Dame gemeldet habe, die schon einmal in der Kanzlei gearbeitet hatte. Ich war nicht sonderlich traurig, weil die dort sage und schreibe 8,50 EUR zahlen wollten. Ich hätte es gemacht, mich aber anderweitig trotzdem umgehört.

Meinst du, ich solle 11 EUR sagen? Ich mein, in den 5 Jahren is vieles teurer geworden. Jedoch "darf" ich außer Acht lassen, dass ich 5 Jahre daheim war?

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Trotzdem, ich würde mindestens € 11,-- angeben.
Wenn Du "nur" bei brutto € 800,-- landen solltest, solltet Ihr Euch mal Gedanken über einen Midijob machen, da werden keine Steuern, nur Sozialabgaben bezahlt.

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ich würde lieber erstmal 15€ fordern... ETWAS runtergehen kannst du dann ja immer noch.

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Naja, wenn ich 15 EUR sage, kann ich, glaube ich, mein Köfferchen gleich wieder packen. Nach dem Motto: "Da ist die Türe!" ;-)

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wenn sie dich wollen, dann nicht.. Lohndumping sollte man nicht unterstützen!

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http://www.renobundesverband.de/de/unterseiten/umfrage12.html

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Hallo Maria,

eine Rechtsanwaltsfachangestellte verdient in Deutschland bei einem Vollzeitjob zwischen 1.500,- und 2.000.- Euro Brutto. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den Stundenlohn angibt. Komme auch aus dem Anwaltsbereich, kenne das so nicht. Aber wenn, es dort so sein sollte, dass man den Stundenlohn angibt, dann ist 10,00 Euro Brutto eher wenig, dass würde ja einem Brutto von 1.600,- Euro bei einer Volltagsstelle entsprechen.

Liebe Grüße

Carola

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ich bin echt baff, was ich hier immer lese..
denkst du im ernst, daß deine arbeit nur 10€/ stunde wert ist?

ich habe um gottes willen nichts gegen die arbeit meienr putzfrau und auch nichts gegen die der aushilfe bei aldi.
aber meine putzfrau bekommt 10€/ stunde, obwohl sie nicht wirklich gut putzen kann und wenn ich die "suche aushilfe" schilder bei aldi lese, dann bieten die dort über 11€/ stunde.

ganz ehrlich- da würde ich nie im leben drauf kommen mit Ausbildung und 5 jahren Berufserfahrung in meinem bereich das gleiche zu verlange, wie eine Studentin, die nebenbei putzen geht

(selbst für nachhilfestunden und Nebenjobs während meines studiums habe ich schon mehr als 20DM bekommen und das ist schon über 10 Jahre her )

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Klar, ich weiß, dass ich mit 10 EUR weit unten liege.

Wir wohnen jedoch nicht in einer Großstadt und hier verdienen die Anwaltsgehilfinen nicht sehr viel. Gleichzusetzen mit einer Frisörin sagt man immer.

Ich denke halt, dass 13 EUR zu hoch sind und ich dann deshalb den Job nicht bekomme, wobei ich ihn wirklich dringend brauche. Allerdings möchte ich mich natürlich auch nicht unter Wert verkaufen. Zu meinem Mann habe ich jedoch auch gesagt, als wir die Sache besprochen haben, dass ich unter 10 EUR/Std. def. nicht arbeiten werde. Ich hab jetzt einen 400-EUR-Basis-Job als Aushilfe und bekomme dort 8 EUR/Std. (ungelernt) und das finde ich schon fast frech, aber besser, wie nix.

Der Job ist dann zwischen 20 und 40 Stunden. Ich wollte aufgrund der Kinderbetreuung 30 Stunden machen. Ob ich 1350EUR angebe?

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1350€ wären 10,46€ bei einer 30 stunden woche (mit 4,3 wochen gerechnet)

Also ich finde das schon unverschämt
Eine friseurin kann ja zumindest durch trinkgeld ihr mageres gehalt noch ein bißchen aufbessern.

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Du rennst gerade in die Frauenfalle. Ich habe mal gelesen, das Frauen bei ihren Gehaltsvorstellungen immer das betrachten, was sie NICHT können, Männer nur das was sie können. Und das ist ein Grund dafür, das Frauen für die gleiche Arbeit immer noch schlechter bezahlt werden als Männer.

Auch wenn Du schon 5 Jahre 'raus bist, hast Du Erfahrungen und Qualifikationen, die erstklassig sind - sagt Dein Arbeitszeugnis. Verlangst Du jetzt ein Gehalt, das eher einer Berufsanfängerin entspricht widerspricht sich das.

Ruf' 15€ brutto (natürlich auf's Jahres- / Monatsgehalt umgerechnet) aus.

Grüsse
BiDi

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Oh Mann. Dazu muss ich jetzt was schreiben. Es ist kein Wunder, dass Angestellte in Kanzleien seit jeher so schlecht bezahlt werden. 10 Euro ist Putzfrauentarif!!! Eine Putzfrau, die nichts können muss anstatt den Feudel zu schwingen, die nicht mal schreiben und lesen können muss, verdient so viel wie du... Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe Rechtsanwaltsfachangestellte gelernt und anschließend eine Fortbildung zur Fachwirtin gemacht. Und nach meiner Elternzeit werde ich nicht gewillt sein, meine Arbeitskraft noch einmal einem Geizkragen von Rechtsanwalt zu schenken! Der dann selbst mit dem SL 500 vor fährt, während die Angestellten am Hungertuch nagen! Fordere einen anständigen Lohn. Fertig aus!

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Warum willst Du finanziell jetzt dort anfangen, wo Du vor 5 Jahren aufgehört hast?

Du bist älter, Ihr habt Familie, das kostet alles Geld!

Wenn Dein Arbeitszeugnis tatsächlich so ist, wie Du schreibst, dann solltest Du nicht lange ohne Job bleiben. Warum dann von Anfang an unter Wert verkaufen?

13 - 15 € sollten je nach Ort Dein Anfangsgehalt sein, ist ja schließlich ein verantwortungsvoller Job und kein Putz oder Küchenhilfsjob.

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Das blöde ist halt, dass es keinen Tarifvertrag gibt und eben viele sogar hier unter 10 EUR BRUTTO schaffen.

Ich habe damals für 1350 EUR (Vollzeit) nach der Ausbildung angefangen. So ungefähr fangen hier alle an. Das entspricht einem Stundenlohn (37 Stunden in der Woche) von 9,10 EUR.

Allerdings war die Kanzlei von damals speziell zivilrechtlich unterwegs und diese befasst sich viel mit Insolvenzrecht, Vertragsrecht usw.. Ich glaube, da springt auch um einiges mehr ab, da die Streitwerte doch um einiges höher sind.

Ich denke, ich werde bei 30 Stunden in der Woche 1350 EUR verlangen. Das entspricht 11,25 EUR in der Stunde mit dem Vermerk, dass nach Einarbeitung eine Erhöhung drin sein sollte, oder?

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Ich bin echt baff! 10€ brutto/Stunde? Mädel, Du hast damals Abitur gemacht und dümpelst jetzt mit so einem Hungerlohn durch die Zeit?! OK, Du hast Dich für diesen Berufszweig entschieden und anscheinend bekommt man in dieser Branche tatsächlich nicht so viel Gehalt, aber selbst Reinigungkräfte erhalten nen 10er die Stunde.

Du sagst, Du hättest bei dem 400€ Job 8,50€ bekommen - diese sind dann aber netto rein/raus für Dich, Du hast dann ja keine Sozialabgaben zu zahlen.

Ich würde auch höher ansetzen beim Gespräch. Wenn Dein Mann ebenfalls nur so wenig verdient (und ja, ich bin der Meinung, dass das wenig ist), dann würde ICH langfristig schauen, ob man sich nicht weiterbilden kann, so dass Du eine höhere Position mit besserem Gehalt einnehmen kannst, vorausgesetzt Du möchtest in Deinem Beruf bleiben.

Ich dachte immer, ich als Krankenschwester verdiene wenig, aber wenn ich manchmal so lese, was in anderen Berufen gezahlt wird, bekomme ich das Grauen!

Lg und viel Erfolg für die Zukunft,

Melle