Was kostet einen Arbeitgeber eine Schwangerschaft?

Guten Morgen,

mich würde mal interessieren, was einen Arbeitgeber die Schwangerschaft einer Mitarbeiterin kostet? Die 6 Wochen Schwangerscgaftsurlaub und die 8 Wochen Mutterschutz werden doch von der Krankenkasse getragen, oder? Ist es dann nicht so, dass der Arbeitgeber nur die Sozialabgaben für die Arbeitnehmerin weiter tragen muss? Und auf wieviel % des Lohnes beläuft sich sowas? Mich interessiert das einfach alles mal, weil für einen AG ja angeblich immer sofort die Welt untergeht wenn eine MA schwanger wird.
Also, wer kann mir sagen, welche Nachteile entstehen einem AG wenn seine Mitarbeiterin KEINEN Krankenschein in der SS haben sollte und auch auf Elternzeit verzichtet. Also quasi nur die 6 Wochen vorher und die 8 Wochen danach ausfällt.
Danke für die Antworten schonmal im Voraus.

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Hallo
der Arbeitgeber stockt das Mutterschaftsgeld (das von der KK) bezahlt wird bis zum monatlichen Nettogehalt auf. Bekommt man Beschäftigungsverbot, wird das Gehalt von der Krankenkasse gezahlt und die holt es sich von der Knapschaftskasse zurück!
Ich denke da geht es weniger ums Geld sondern eher darum, dass wieder jemand neues für die Stelle gesucht werden und eingearbeitet werden muss. Ein neuer Mitarbeiter arbeitet dann nicht von Anfang an so effizient wie die alte Mitarbeiterin.

lg luise

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Das aufgestockte bekommt er auch zurück, also die Kosten trägt er auch nicht ;)

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ZUmidnest durch die Zahlungen an oder für die Schwangere dürften keien Kosten entstehen. Während des Mutterschutzes wird der AG-ZUschuß zu 100% bezahlt und während eines Beschäftigungsverbotes bekommt der AG 120% des Bruttoverdienstes der Mitarbeiteri erstattet (allerdings nicht mehr als wirklich gezahlt wurde).

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Der AG hat eigentlich gar keine Kosten, die du meinst.

Kosten, die auf ihn zukommen sind eben das Suchen einer zuverlässigen Ersatzkraft und die Einarbeitungszeit und damit der doppelte Lohn (denn die Schwangere arbeitet ja auch noch in der Zeit). Und dann ist es natürlich utopisch anzunehmen, dass eine Schwangere nach der Schwangerschaft sofort an ihren Arbeitsplatz wie gewohnt zurückkehren wird. Ja, ich will nicht abstreiten, dass es Mütter gibt, die das machen, aber die Mütter haben ja nun mal ein Baby. Das heißt eventuell stillen sie - dann fallen sie noch immer unter das Mutterschutzgesetz (und manche Mütter stillen lange!), dann werden Kinder verdammt oft krank - wer bleibt zu Hause -> die Mutter. Die ganzen Untersuchungen, die mittlerweile Pflicht sind,... die Frau ist nun an die Öffnungszeiten der Krippe gebunden. Also mal Überstunden machen ist einfach nicht drin. Alles muß lange im Voraus geplant werden. Eine Frau (so sieht das die Gesellschaft und der Chef auch - es gibt nur wenige Ausnahmen) ist immer zuerst für die Familie zuständig, der Mann kann locker auch spontan in der Firma länger bleiben - kein Problem. Denn die Frau ist für die Kinder zuständig.
DAS sind die Nachteile für einen AG. Die Schwangerschaft ist kein Problem. Wegen 9 Monaten...das würde jeder AG überleben, zumal es ja noch die U2 gibt. Das Problem ist das, was nach der SS kommt und nicht unbedingt die SS selbst.

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Eine Mutter braucht eben immer eine Ausnahme und permanente Rücksichtnahme.
* sie möchte die begehrten Ferienurlaubstage haben, da sie ein Schulkind hat
* sie muß gerade mal weg (während der Arbeitszeit), weil der Kiga angerufen hat und ihr Kind fiebert
* sie muß mal telefonieren, weil die Tagesmutter angerufen hat und heute nicht kann
* sie hat pro Kind 10 zusätzliche Kind-krank-Tage, die zwar unbezahlt sind, in denen sie aber auch nicht arbeitet (Wer macht die Arbeit?)
...

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Gut, dass mein bei mir der Kindsvater für alles zuständig ist ;-) Achja, ich war einen Tag zu Hause, weil mein Sohn krank war. Die Stunden durfte ich nacharbeiten.

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Hi,

der AG zahlt den Zuschuss zum Mutterschaftsgeld für die 6 Wochen vor und 8 Wochen nach Geburt.

Viele AG nervt es einfach, weil es von der Erfahrung her so ist, dass Schwangere seeeeehr oft krank sind. Mal wochenlang, dann wieder tageweise. Das kostet. Er zahlt ja das Gehalt weiterhin. Zusätzlich muss die Arbeit an die anderen Mitarbeiter verteilt werden.

Wenn Du in Elternzeit bist muss für die Zeit jemand eingestellt werden - da ja Deine Stelle freigehalten werden muss.

Deswegen geht für Deinen Chef die Welt unter, wenn wieder jemand schwanger ist. Ist bei uns genauso - kann schon nervig sein.

Wenn es vorbildliche Schwanger gibt so wie Du Dir das vorstellst oder wie ich es gewesen bin hat er außer den Zuschuss zum Mutterschaftgeld keine weiteren Auslagen. Aber das kommt selten vor. Gedankt wurde es mir mit "Narrenfreiheit", da habe ich echt jetzt viel von profitieren können. #ole

LG
Caro

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Wenn es vorbildliche Schwanger gibt so wie Du Dir das vorstellst oder wie ich es gewesen bin hat er außer den Zuschuss zum Mutterschaftgeld keine weiteren Auslagen.

Aber gerade dies Kosten bekommt er ja komplett wieder! Das sind also keine Kosten die Enstehen durch den Zuschuß!

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eine vorbildliche schwangere?!#rofl ens kannst du ir glauben:ich war so eine unvorbiliche schwangere:ab det 18ssw im Kh....ich wäre viel lieer auf die Arbeit gegangen!

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Hi,
finanzielle Nachteile bezüglich Gehalt o.ä. entstehen dem AG nicht.

Andere dagegen schon, und zwar je höher die Qualifikation, desto mehr.

Schon mal überlegt, was auch nur EINE Stellenanzeige in einer großen Tageszeitung kostet, um z.B. eine wirkliche Fachkraft (ich rede jetzt nicht von einer Stelle, für die keine Ausbildung und keine Kenntnisse notwendig sind) zu suchen? Und gerade bei höher qualifizierten Stellen ist es mit einer Anzeige in einer Zeitung oft nicht getan.

Schon mal überlegt, was der kalkulatorische Stundenlohn von Personalverantwortlichen, Abteilungsleitern... ist, der eingerechnet werden muss - Personalsuche kostet nun mal viel, viel Zeit (auch wieder: je höher qualifiziert, je teurer). Bewerbungen lesen, Vorauswahl treffen, Besprechungen, Bewerbungsgespräche, Test- oder Auswahlverfahren, evtl. Vertragsverhandlungen....

Bei wirklich hoch qualifizierten kommen vielleicht noch Kosten für Personalvermittler dazu.

Dann die Einarbeitung...macht mein Mann gerade mit einem neuen Kollegen - da gehen viele, viele, viele Stunden für "drauf". Zeit, die er nicht oder nur in geringem Umfang für seine Kunden aufschreiben und anrechnen kann, sein Stundensatz der den Kunden berechnet wird liegt weit im 3stelligen Bereich. Zeit, die ganz einfach umgerechnet werden kann in Geld, das dem Unternehmen damit entgeht.

Dann die Probleme, wenn Mama nach 3 Jahren Pause ja ein Recht darauf hat, wieder einen gleichwertigen Arbeitsplatz zu erhalten - dann muss SIE evtl. wieder eingearbeitet werden (kostet wieder Zeit), vielleicht auch zu dem Preis, einen anderen Mitarbeiter (der als Ersatz für die Zeit eingestellt wurde und der sich vielleicht als richtig gut oder gar besser erwiesen hat) wieder gehen lassen zu müssen.

Vielleicht auch zu dem Preis, dass sie freudestrahlend am ersten Arbeitstag eröffnet, in 4 MOnaten wieder in Mutterschutz zu gehen - das passiert gerade nach dem ersten Kind gar nicht mal so selten.

Dazu die Zeiten, wo Mamas (meistens sind es nun mal die Mamas, auch wenn es natürlich schöne Ausnahmen gibt) ausfallen, weil erst das Kind krank ist und oft genug die Mama gleich hinterher. Kind krank - das Gehalt zahlt die Krankenkasse, stimmt schon, nur: die Arbeit muss oft genug gemacht werden. Also müssen z.B. für einen Kollegen die Überstunden bezahlt werden.

Unflexibel - Urlaub muss in den Ferien liegen, anders ist die Betreuung besonders wenn die Kinder schulpflichtig sind kaum machbar. Selbst mit Ferienprogramm im Hort bleiben immer viele Wochen, die man selbst abdecken muss. Oder wie schon gesagt wurde: mal eben Überstunden sind auch nicht ohne weiteres möglich.

Sieh es auch mal so: die meisten AG haben ihre Mitarbeiter, weil sie sie brauchen. Wenn einer relativ plötzlich ausfällt (und bei Schwangeren, wo - wenn Urbia irgendwelche Trends widerspiegelt - Beschäftigungsverbote so früh und lange wie möglich offenbar immer mehr in Mode kommen) fehlt dieser Mitarbeiter nun mal. Wenn der AG sie nicht brauchen würde würde sie aber wohl kaum dort arbeiten. Viele AG haben einfach Sorge davor, von heute auf morgen vollkommen auf jemanden verzichten zu müssen. Personalsuche kostet Zeit - bis ERsatz da ist kostet das "irgendwie biegt man das halt hin" aber mitunter auch wieder Geld.

All das sind Probleme, die AG haben oder haben können wenn Mitarbeiterinnen schwanger werden. Trotzdem habe ich noch von kaum jemandem in Realität solche Horrorgeschichten über die Reaktionen von Chefs und Mobbing von Kollegen gehört wie sie hier irgendwie alltäglich sind. Sooooo oft passiert das gar nicht - die unzähligen Schwangeren, die von ihrem Chef ein freundliches "na, dann alles Gute" zu hören bekommen schreiben nur eher selten in solchen Foren. Wie so oft ist das Bild vermutlich gewaltig verzerrt hier. Und natürlich hört man hier auch immer nur die eine Seite, nie kommt der Chef zu Wort um seine Version der GEschichte zu erzählen.

Aber ich kann schon verstehen, warum es heute Arbeitgeber gibt, die davor zurückschrecken, Frauen im "gebärfähigen" Alter einzustellen.

Hier ging es ja nur um die Nachteile ;-). Vorteile bringen Mütter (wenn sie es denn erst mal sind, keine weiteren Kinder folgen usw.) mitunter auch mit, nur ist das auch etwas, was man nicht vorher weiß.

viele Grüße
Miau2

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Und ich dachte schon, ich habe allein diese Meinung ;-)

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vielen dank für diesen beitrag ! :-)