Wie soll man mit so einem Chef umgehen?

Hallöchen erstmal,

nach meiner Elternzeit habe ich mir gewollt einen anderen Job gesucht. Bei meinem alten Chef munkelte man, er würde bald pleite sein. Er wollte mir auch keinen Teilzeitjob nur vormittags geben etc. Er war schon ein schwieriger Typ. Cholerisch. Kaum einer kam mit ihm aus. Aber im Grunde war er doch ein herzensguter Mensch, auf den man sich verlassen konnte. Man konnte auch mal privat mit ihm reden. Wenn er also mal wieder tobte, wusste man doch, dass er eigentlich ein guter Mensch ist und bald auch wieder nett wäre...

Nun habe ich einen neuen Chef und was soll ich sagen: Er ist schlimmer als alle anderen, die ich je hatte.

Wenn ich morgens komme, schreit er teilweise schon rum und rennt herum wie vom wilden Affen gebissen. Er ist unfreundlich. Garstig. Immer schlecht gelaunt. Wirft permanent mit Schimpfworten um sich. Unterstellt meiner Kollegin und mir, wird würden zu langsam arbeiten (was nicht ansatzweise stimmt). Er sucht förmlich nach Fehlern. Hat er einen gefunden, und ist er noch so klein, entwirft er wütende Aktennotizen. Oder er kommt aus seinem Büro geflogen und tobt. Manchmal hört man ihn auch in seinem Büro schreien und mit Akten werfen. Kurzum: der Typ hat sie nicht alle.

Fakt ist: Ich arbeite gut und noch keiner meiner früheren Chef hat sich je beschwert. Doch der hier ist ein anderer Fall. Ich habe keine Lust, mich ständig runterputzen zu lassen und mir sein Geschrei anzuhören.

Nur: wie reagiert man auf diesen Typ Mensch? Antwortet man besser gar nicht? Oder schreit man zurück? Oder sagt man ruhig und freundlich, er möge einen nicht anschreien?!

Was er nicht weiß: ich bin eventuell wieder schwanger :-p Er kann mir also theoretisch rein gar nichts. Da ich eine Schwangerschaft aber nicht damit in Verbindung bringen und eigentlich auch nicht ausnutzen will, würde ich gern eine Theorie entwickeln, wie ich diesen Typen in die Schranken weise.

Wer hatte schon so einen Chef und wie seid ihr mit ihm umgegangen? Mit meiner Kollegin kann ich nicht reden. Sie ist noch ganz jung und braucht die Vollzeitstelle. Die lässt sich das eher biete aus Angst arbeitslos zu werden.

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Ich hatte schon so einen Chef. Es war schrecklich. Eine Frau Mitte 50 die vor mir jahre lang den Job gemacht hat ist irgendwann fast täglich im Geschäft zusammen gebrochen und Tablettenabhängig geworden.
Ich bin irgendwann nicht meh rhin weil ich schon am Abend vorher Magenkrämpfe und Durchfall vor Angst bekommen habe.

Ich kann dir keinen Rat geben, wen du schwanger bist erzähle es deinem FA und lass dir ein Berufverbot geben den dieser Stress ist echt nicht lustig. Habt ihr viele Mitarbeiter? Es hört sich fast so an als würdest du in meiner alten Firma arbeiten.

Liebe Grüße und drück dich!#herzlich

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Woher kommst du den? Aus welcher Richtung???

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Rheinland-Pfalz. Es sind, da alle freiwillig kündigen, nur wenige Mitarbeiterinnen da. Ich habe aber keine Angst, dass ich deshalb krank werde. Ich habe keine Angst vor diesem Vogel und wenn es sein müsste, würde ich ihm durchaus auch die Büroschlüssel an den Kopf werfen oder bis zum Abwinken krank feiern... Aber vorher würde ich gerne eine Strategie probieren, um ihm mit seinem Verhalten auflaufen zu lassen.

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Hallo.

Ganz klar abgrenzen und deutlich (sachlich und ruhig) sagen, dass man es nicht möchte, dass so mit einem gesprochen/geschrien wird. Nicht als Rüge, nicht als Vorwurf, nicht als Zurechtweisung und nicht anmaßend, sondern aus Deiner ganz persönlichen Warte heraus: "Ich möchte nicht, dass Sie in diesem Ton mit mir reden"/"Für mich ist es schwer auszuhalten, wenn Sie in diesem Ton mit mir reden". Und so lange geschrien wird, auch gar nicht auf den Inhalt des Geschreis eingehen.
Das zu Not mehrmals wiederholen ... sachlich und freundlich.
Hilft das nichts, das Gespräch beenden (das auch so kommunizieren "Da Sie nach wie vor in diesem Ton mit mir sprechen, möchte ich an dieser Stelle das Gespräch beenden"/"Wir kommen an dieser Stelle nicht weiter, da Sie in diesem Ton mit mir reden") und den Raum verlassen.

Und genau das jedes Mal wieder ... sachlich und ruhig.

Es könnte durchaus ein Wunder geschehen, wenn Du das konsequent durchziehst.

Gruß von der Hedda.

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Guten Morgen,

oh ja, ich kenne solche Typen.

Wenn es Dir nicht zu anstrengend ist, spiegel ihn, aber natürlich nicht 1:1, sondern je unfreundlicher er wird, desto freundlicher und strahlender wirst Du - das hat meinen Ex-Chef immer total aus dem cholerischen Konzept gebracht.

Allerdings: man muss aufpassen, dass sich das Gegenüber nicht verarscht vorkommt und es wird manchmal sehr anstrengend.

Ich finde es auch gut, die "Gespräche" jedes Mal abzubrechen, wenn der Ton unangemessen wird, und zwar jedes Mal mit einem Hinweis darauf dann das Zimmer verlassen.

Ich glaube, solche Menschen müssen merken, dass nicht a) jeder vor ihnen Angst hat und kuscht und b) sie nicht immer etwas mit dieser Masche erreichen.

Außerdem denke ich, dass sich solche Menschen manchmal tatsächlich ein Gegenüber wünschen, dass nicht beim kleinsten Lüftchen umkippt, sondern Kontra gibt.

Viel Glück!

LG
Nusch

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Ist da der Wahnsinn, seit wann ist der bei Euch?

Ich meine, seit wann arbeitet mein alter Chef bei Euch?

Du kannst nix machen, einfach nur gehen. Oder warten bis er gegangen wird.So war das bei mir. Er wurde gegangen - von ganz oben.

Gruß

Talula

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Wenn er schreit, lass ihn stehen. Geh aus dem Raum und mach leise die Tür hinter dir zu.

Habt ihr einen Betriebsrat? oder ist über deinem Chef noch jemand?

Ich würde ihm eine Aktennotiz zukommen lassen, dass Du ab sofort verlangst, dass er die gesellschaftlichen Regeln einhält und höflich und sachgerecht mit Dir spricht.

Was hier fehlt ist jemand, der ihm mal zeigt, dass es so nicht geht.

Zurückschreien oder in Tränen ausbrechen oder alles zu schlucken ist alles miteinander nicht zielführend.

Gruß

Manavgat

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Hallo ,

ich hatte auch so einen - einerseits cholerisch und inkonsequent bis zum Abwinken, andererseits großzügig und entgegenkommend und charmant - ein Mensch voller Widersprüche, dem ich nie wirklich lange böse sein konnte, weil er halt war, wie er war....

Nun, ich begegnete ihm einerseits aus Notwehr mit " Ohren auf Durchzug " und andererseits mit leichter Ironie und wenn alles nichts mehr nutzte, dann mit geschlossener Bürotür und sehr offenen Worten dahinter - auch wenn die Zornesader an seiner Schläfe dabei merklich schwoll.

Man muss abschätzen, ob man sich ein solche Offenheit ( und Ironie ) aufgrund seiner Stellung leisten kann .
Auf jeden Fall würde ich Deinem Chef unter 4 Augen höflich und sachlich sagen, dass seine " Ausbrüche " für Dich irritierend sind und er bitte sachlich schildern möge, was konkret ihm nicht an Deiner Arbeitsweise gefällt, damit Du es besser machen kannst und dass er ansonsten bitte in ruhigem Ton mit Dir reden möge.

Viel Glück !

LG,
Heike

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Bisher hatte ich zweimal so einen Chef, einmal jeweils habe ich versucht mit ihm zu reden beim zweiten mal hab ich ihn seine "Sachen" vor die Füsse geschmissen. Kein Geld der Welt könnte mich dazu bringen mich auf meiner Arbeit grundlos runter machen zu lassen.

Geh, so schnell du kannst und lass ihn sein Mist selber machen, ist er selber der Oberchef wird ihn vielleicht eines Tages ein Licht aufgehen warum er alle paar Wochen jemand neues anlernen muss, ist er angestellt wird es eines Tages sein Vorgesetzter merken.

Sicher kann man auch seine Ohren auf durchzug stellen, aber damit zeigt man der Person nur das es Leute gibt mit denen er/sie so umgehen kann.