Hauskauf oder doch lieber nicht

Hallo ihr Lieben,

wir überlegen jetzt schon seit 2 Jahren ein Haus zu kaufen. Hätten, glaub ich, auch schon eins wenn ich nicht immer alles schwarz sehen würde.

Mein Mann hat einen eigentlich gut bezahlten Job im öffentl. Dienst, ich arbeite derzeit noch Teilzeit, aber ab nächstem Jahr wieder voll. Auch öffentl. Dienst.
EK ist da. Eigentlich steht dem Hauskauf nichts mehr im Weg.

Aber jedesmal wenn wir ein Objekt gefunden haben, was uns zusagt, krieg ich Muffensausen und mach nen Rückzieher. Ich sitz dann zu Hause und rechne tagelang alles hoch und wieder runter und mir fallen 1000 Sachen ein, warum es auch schief gehen könne. Es könnte jemand arbeitslos werden oder im schlimmsten Fall beide. Einer wird krank, im schlimmsten Fall mein Mann als Hauptverdiener ect. Oder es geht unerwartet was kaputt und wir haben nicht mehr genug Geld um das zu bezahlen (ist ner Freundin passiert, kaum eingezogen gingen die Öltanks kaputt).

Auf der Bank waren wir schon. Die geben uns das ok zur Finanzierung und raten uns dazu, weil die Immobilienpreise derzeit niedrig sind.

Ich hatte noch nie irgendwelche Schulden. Und dann auf einmal so viel.
Gings euch genauso beim Hauskauf?

LG
Michaela

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Hallo..
also ich hatte auch immer wieder diese Gedanken gahabt. Nun haben wir die Lösung gefunden: wir haben 7 Jahre gesparrt und erstmal ein Grundstück gekauft, nun sparen wir für das Haus. Es ist für mich einfach sicherer. Bin auch ein Angsthase was Schulden angeht... und vor allem, wenn was passiert - müssen Kinder aufkommen und da hört es für mich auf....

Gruß

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Hallo Michaela,

nein, uns ging es nie so.
Ich bin mit 20 von zu Hause ausgezogen, ab da hat mich das Miete zahlen schon total angekotzt. Mit 24 habe ich mit meinem Mann (damals Freund) gemeinsam unsere erste Wohnung gekauft. Und jetzt im Mai (mit 28) sind wir in unser neu gebautes Haus gezogen.

Wir hatten immer recht viel Eigenkapital und haben auch nach dem Bau Reserven behalten. Das halte ich auch für ganz wichtig, falls z.B. wie in Deinem Beispiel die Öltanks kaputt gehen.

Wenn jetzt tatsächlich hier irgendwas schief geht, Trennung, Arbeitslosigkeit etc.: Wir haben nur so viel finanziert wie wir selbst bei sehr schlechter Lage auf dem Immobilienmarkt für unser Haus mit Grundstück bekommen würden.

Unsere Reserven lassen uns bis zu 1,5 Jahre beiderseitige Arbeitslosigkeit "überleben" (Also je 1 Jahr mit ALG 1, dannach reicht das Geld noch 6 Monate).

Was passieren kann immer!! Aber wenn man gut geplant und überlegt hat, sollte man das riskieren. Denn wirklich kaum etwas ist schöner als das eigene Haus. Wenn unsere Raten abgebucht werden, stört mich das garnicht. Ist ja alles (na gut, die Zinsen nicht ;-) für uns und unsere Kinder. Hier kann ich machen was ich will, will ich mein Haus grün streichen, tu ich das, will ich Wände einziehen oder welche raushauen, mach ich das, will ich laut Musik hören, tu ich das wann immer ich will!
Hier hat mir kein Vermieter irgendetwas zu sagen, ich find das toll!

Ich kann Dir also nur dazu raten!!

Liebe Grüße

Mel

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... ich kann das gut nachvollziehen.
Bei uns die Rollenverteilung allerdings andersherum, meine Frau ist daheim und geht frühestens in 1,5 Jahren wieder arbeiten. Ich selbst habe einen gut bezahlten - aber nicht krisensicheren - Job in der freien Wirtschaft. Meine Frau sucht immer eifrig ImmoScount und wie sie alle heißen ab, ich verdrehe immer nur die Augen aufgrund der Kosten.

Bei Euch sehe ich die Situation entspannter - denn öffentlicher Dienst ist ja eine mehr oder weniger solide Anstellung ... mit dem Geld kann man also definitiv rechnen.
Sicherlich habt Ihr doch aus Absicherungsgründen eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Lebensversicherung mit Todesfallschutz. Damit sollten dann erstmal die monatlichen Raten abgesichert sein (so jedenfalls meine Überlegung).
Aber ich kann die Zweifel vor der "Schuldensumme" sehr gut nachvollziehen.

Meine Frau sagt dann übrigens immer: "Wenn das andere schaffen, dann schaffen wir das locker ...."

Vielleicht sollten wir wirklich ins lauwarme Wasser springen (kalt kann man es bei den ganzen Gedanken vorab nicht mehr nennen) ... wahrscheinlich machen wir uns die Gedanken zu viel, die sich andere zu wenig machen (und dann bei Herrn Zwegat vorstellig werden müssen) ... ;-)

Mitfühlende Grüße,
Morpheus

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Ich glaube, viele machen sich viel zu wenig Gedanken über den Hauskauf und enden dann halt bei Peter Zwegat, wie beschrieben.

Öffentlicher Dienst ist doch i.d.R. ein sehr sicherer Job (kenne das von meinen Eltern, ist fast genauso gut wie verbeamtet). Warum hast Du Angst, dass einer oder beide arbeitslos werden könnten?

Klar ist ein Hauskauf immer mit ein wenig Risiko verbunden. Wenn man jedoch Eigenkapital hat, würde ich das gerade jetzt, im Zinstief, eingehen.

Wichtig ist, ein Haus zu kaufen, dass nicht nur euch gefällt, sondern das auch möglichst im Notfall einfach wieder zu verkaufen ist.
Dinge wie Strommasten, Autobahn vor der Tür etc. sind da natürlich tabu. Ein Haus in guter Lage, das Du nicht überteuert kaufst, kriegst Du immer wieder los oder zumindest gut vermietet.

Außerdem sollte die Finanzierung so sein, dass ihr mit spätestens Anfang 50 durch seid. Eine Finanzierung bis 65 Jahre o.ä. zu planen, finde ich total an heutiger Zeit und Arbeitsmarktlage vorbei.

Ich habe dieses Jahr den Sprung ins kalte Wasser gewagt und bis dato nicht bereut. So ein eigenes Haus ist schon was feines....

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War bei uns auch so. vor allem weil wir das Problem haben, dass ich aufgrund Betreuungsknappheit nicht voll arbeiten kann. Sprich ich gehe max. TZ arbeiten. Mein Mann verdient sehr gut, und wir haben uns das auch alles genau durchgerechnet. Klar sieht man immer wieder mal Probleme auf sich zukommen - aber die kann man meistern. Wir verzichten halt dann im Endeffekt mal auf den Urlaub, weil wir evtl. was neu brauchen (Hatten wir zum Glück noch nicht, da unser Haus ein Neubau war!)

Ein Risiko ist es immer, aber irgendwie auch eine gute Altersvorsorge. Wir hatten genügend EK so dass wir nicht bis zum Rentenaltern das Haus abbezahlen müssen. So können wir der Rente gelassen entgegensehen, weil wir uns (wenn alles so positiv weiterläuft wie bisher) dann wenigstens schon Mietzahlungen sparen können.

LG MArtina

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Hi Michaela,
ich finde, Du übertreibst Deine Sorgen. Vielleicht hast Du Angst vor Entscheidungen? Ihr habt nach dem was Du schreibst doch sehr günstige Voraussetzungen für einen Hauskauf.
Es kann immer etwas schiefgehen im Leben. Mit oder ohne Haus. Niemand kann Dir 100% garantieren, daß Du Dein Haus abzahlen kannst egal was passiert. Na und? Dann mußt Du es halt wieder abstoßen. Da geht die Welt nicht von unter. Richtig in Schwierigkeiten kommst Du nur, wenn Du an dem Haus festhältst, obwohl Du es nicht mehr bezahlen kannst.
Wenn Du so lange Miete zahlst, bis Du genug Geld gespart hast um das Haus ohne Schulden kaufen zu können, wirst Du dieses erst extrem spät - oder nie - erreichen.
Kauf es jetzt, keine Miete mehr, dafür Schuldzinszahlungen, aber die werden - im Ggs zur Miete - von Monat zu Monat geringer...
LG

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Huhu,

wir machen und auch Gedanken darüber. Somit verstehe ich deine Sorge. Aber seit gestern wissen wir. Wenn uns die Bank da Jawort gibt, werden wir uns kleines Haus kaufen. Es muß doch gar nicht teuer sein. Im Alter mußt du es pflegen können.

Wir waren gestern auf Wohnungsbesichtigungen und uns gefiel keine Wohnung. Alle zu klein aber teurer als als jetzige...Dann können wir auch kaufen, haben wir beschlossen.

Wer nicht wagt, der kann nicht gewinnen.

Und wenn ein Herr Zwegat kommt, na gut dumm gelaufen aber wir können wenigstens sagen. Wir haben es versucht und nicht immer davon geträumt.

Nun kaufen wir statt auszuwandern und sollte das Thema uns noch weiterhin reizen...tja dann wagen wir das halt doch nocht.

LG Netti

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Sei doch froh, dass Du einen gesunden Respekt vor einer solchen Schuldenhöhe hast.

Ich bin zufriedener Mieter und kann auch so laut Musik hören, wie ich will............

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Hallo,

wir haben da nicht lange überlegt, Miete müsste man auch bezahlen, natürlich sollte man die erhöhten Nebenkosten berücksichtigen und die Rate dann ziemlich gering halten, oder eben ein gutes Gehalt gegenüberstellen.

Bei uns wurde mit einem Vollzeitgehalt kalkuliert (würde auch immer schauen, dass es mit einem Gehalt geht) , gebaut haben wir als ich 19 Jahre alt war und haben es nie bereut.

Ich könnte mir ein Leben zur Miete nicht vorstellen.

LG