Lügen und Fremd gegangen.

Hallo Ihr,
ich lese hier schon sehr lange um eine Lösung für mich zu finden, aber meine Situation hab ich so noch nicht gefunden. Ich versuche mich kurz zu fassen.
Wir sind seit 8 Jahren verheiratet, haben 2 Kinder und ein Haus. Im Februar 23 gestand meine Frau eine Affäre. Ich war am Boden zerstört. Sie flehte mich an es noch einmal zu versuchen. Sie sagte zu mir das die Affäre im September 22 angefangen hat. Die ersten 2 Monaten liefen eigentlich ganz gut bis raus kam das die Affäre schon im September 21 begann. Ich war richtig sauer und zog mich zurück. Sie entschuldigte sich und wollte die Beziehung fortsetzen. Die Monate vergingen und ich hatte zeitweise ein schlechtes Gefühl. Am 1.1 gestand sie mir das die Affäre weiter ging. Sie viel in eine Psychose in der Sie mich und die Kinder terrorisierte. Wir mussten zum Beispiel nachts in die Garage da Dämonen im Haus waren. Am 3.1 konnte ich nicht mehr. Die Kinder und ich waren durch da wir die letzten 2 Nächte nur ca. 5 Stunden geschlafen haben. Am 3.3 abends hat Sie ein suizid Versuch unternommen der zum Glück nicht geklappt hat. Sie war 4 Wochen in der Psychiatrie. Ich habe versucht die Kinder aufzufangen, was mir auch gut gelungen ist. Nun ist Sie wieder zu Hause und behandelt mich wie Luft. Sie macht mich schlecht und gibt mir ein Großteil der Schuld das es soweit gekommen ist. Ich glaube sie hat immer noch Kontakt zu ihrer Affäre. Ich bin aktuell sehr angeschlagen und suche nach einer Lösung. Sie ist nach meinem Gefühl auch noch nicht gesund. Was kann ich tun? Entschuldigung für den langen Text.

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Ich frage mich ernsthaft, auf was Du noch wartest??
Nimm Deine Kinder und geh.

Sie behandelt Dich wie Dreck! Und das läuft doch schon Jahre so.
Erkenne Deinen Wert und handel!

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Ich stimme dir zum Teil zu. Ich muss meine Entscheidung auch von den Kindern abhängig machen. Ich möchte Ihnen nicht einfach die Mutter weg nehmen. Ich werde ihr auch nicht das gemeinsame Haus überlassen. Ich bin eng mit den Kindern im Austausch um frühzeitig eingreifen zu können.

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Du nimmst ihnen nicht die Mutter weg.
Das ist eine Sache, die immer wieder vorgeschoben wird. Als ob es "Plopp" macht und die Mutter löst sich in Luft auf.
Sie kann ihre Kinder doch immer sehen. Sowas kann man regeln.

Finde keine Ausreden. Wenn Du bleiben möchtest, wirst Du mit dem Zustand leben müssen.

Bearbeitet von Pirelline
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Hallo Wilfried,

ich kann ja nur erahnen, was du alles durchgemacht hast und wie verwirrt und verzweifelt du nach deinen Schilderungen sein musst! Jeder Ehemann würde in deiner Situation völlig von der Rolle sein. Du fragst danach, was du tun kannst?

Nach deiner Erzählung ist deine Frau geistig schwer krank, da sie an einer Psychose mit Wahnvorstellungen leidet und etwa Dämonen gesehen hat. Dazu kommen noch ihre Affäre und ihr Suizidversuch, könnte das auch mit ihrer Psychose zusammenhängen?

Du hast jetzt als Ehemann zwei Kinder und deine Frau als weiteres großes, krankes und unselbständiges Kind zu versorgen.
Ja, du hast richtig gehört, nach meiner Vorstellung ist deine psychotische Frau wie ein krankes Kind, das auf dich angewiesen ist, und das zusätzlich jede Menge von "Dummheiten" anstellt.

Für dich gibt es mehrere Lösungen. Ich würde dir allerdings vorschlagen, dir selbst genügend Zeit zu geben, dir klar über deine Optionen zu werden und deine möglichen Lösungen langsam in dir reifen zu lassen.

Zum einen braucht die Behandlung ihrer Psychose Zeit, es wird wohl Monate dauern, bis du absehen kannst, wohin die Reise ihrer Erkrankung geht. Aber auch wenn sie sich wieder fängt, wird es wohl kaum jemals werden wie zuvor.

Mein Rat an dich wäre:
Wie wäre es, kannst du dir vorstellen, deine Frau als geistig kranken Menschen erst einmal liebend in ihrem desolaten Zustand anzunehmen und auf ihrem schwierigen Weg zu begleiten?
Und erst, wenn es gefühlt bei dir gar nicht mehr anders geht, dann über eine Trennung nachzudenken?
Was wäre denn nach deinem Gefühl das Beste für eure Kinder?

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"Wie wäre es, kannst du dir vorstellen, deine Frau als geistig kranken Menschen erst einmal liebend in ihrem desolaten Zustand anzunehmen und auf ihrem schwierigen Weg zu begleiten?"

Inwiefern "liebend annehmen und begleiten"? Sie hatte eine Affäre. Der TE arbeitete damit. Dann lügt sie wegen der Affäre, die ein Jahr früher begann als sie zugab. Der TE arbeitete damit. Dann gestand sie, dass die Affäre weiterging!! Was willst du da noch liebend annehmen und begleiten? Das kann gerne die Affäre machen, denn SIE hat mit IHM (der Affäre) alles ruiniert, was an gemeinsamen Leben noch übrig war.

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Da muss ich dir recht geben. So fühle ich mich auch. Ich habe auch ihre Affäre angerufen und IHM klargemacht das beim nächsten Zwischenfall er für Sie zuständig ist. (Er ist auch verheiratet und hat Kinder)

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Ich fürchte, wenn es um Wahnvorstellungen, stationäre Psychiatrie und einen Suizidversuch geht, ist ein Forum der völlig falsche Ort, um Dich zu erkundigen, was Du tun sollst. Das solltet Ihr gemeinsam mit den behandelnden Ärzten klären. Es geht ja buchstäblich um Leben und Tod Deiner Frau und Kinder sind auch im Spiel, also sei bitte sehr umsichtig mit den Ratschlägen, die Dir jetzt um die Ohren fliegen.

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Das würde ich gern, aber Sie läst sich von mir nicht helfen.

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Hä? Sieh zu, dass du gerichtlich das Sorgerecht beanspruchst und trenn dich umgehend!

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Würde ich überhaupt eine Chance auf das Sorgerecht haben? Soweit ich gelesen wir ein Suizid Versuch nur bei Gefährdung des Kindeswohls einen Einfluss haben.

Bearbeitet von Wilfried
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Bei Wahnvorstellungen und bereits erfolgtem Suizidversuch ist das Kindeswohl immer gefährdet. Es kommt immer zu Fällen von erweitertem Suizid.

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Lieber Wilfried,
ich kann mir vorstellen, dass du deine Frau kaum wieder erkennst.

Ich nehme an, sie muss jetzt starke Medikamente nehmen? Normalerweise ist es auch nach einer ersten psychotischen Episode nicht klar, ob es bei einer bleibt oder ob es weitere geben wird. Aus meiner Erfahrung ändert sich die Persönlichkeit sehr, wenn weitere Episoden dazu kommen.

Ich denke, du brauchst wirklich fachliche Hilfe und Unterstützung. Es gibt Beratungsstellen für Angehörige von psychisch Erkrankten. Auch Selbsthilfegruppen.

Eines weiß ich aber aus eigener bitterer Erfahrung: Die Entlassung aus der Psychiatrie bedeutet nicht, dass deine Frau geheilt und danach in allerbesten Händen ist. Vermutlich ist sie einfach nur ab und zu bei einem/einer Psychiater/in?

In der Regel ist die Nachsorge nach der Psychiatrie in unserem reichen und aufgeklärten Land unterirdisch. Ich hoffe, mich steinigt jetzt niemand, der damit beruflich zu tun hat und ganz andere Erfahrungen hat. Das dürfte aber selten sein. Aus meiner Sicht haben wir eine Drehtürpsychiatrie. Nach der entsprechenden Zeit raus mit ein paar Empfehlungen. Danach Termine beim/ bei der Psychiater/in, der/die Medikamente verschreibt und wenig Zeit hat.

Statt intensiver Nachsorge und Kontaktbrücken von Psychiatrie zu Alltagsleben haben wir nur eine Akutversorgung in der Psychiatrie, und dann muss man nach ner Zeit gesetzlich entlassen werden, voll mit Medikamenten, wenn die Eigengefährdung nicht mehr gegeben ist. Aber ist dann so jemand wie deine Frau nach Wahnvorstellungen und Suizidversuch stabil? Nein, in der Regel nicht.

Bist du nun allein derjenige, der die Stabilität gewährleisten soll, ohne Erfahrung und ständige fachliche Hilfe? Ich würde dir wirklich raten, dir Hilfe für Angehörige zu suchen. Es gibt sehr, sehr viele Menschen in deiner Situation, aber selten erfahren wir etwas darüber. Mit Unterstützung kannst du vielleicht besser Entscheidungen treffen. Und du hast ja auch Kinder zu schützen. Für die ist das alles auch sehr verstörend.

Dass deine Frau dich jetzt schlecht behandelt, passt zum Krankheitsbild. Sie scheint noch nicht gesund zu sein. Du musst es nicht persönlich nehmen, verletzend und schmerzhaft ist es aber dennoch. Ich kenne das aus meiner allernächsten Familie.

Die Liebe muss da durch manche Prüfung, und manchmal kann man auch einfach nicht mehr dieselbe Beziehung wie vorher führen. Ich wünsche dir, dass du Gleichgesinnte und fachliche Hilfe findest! Alles Gute.

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Ich geb dir zu 100% recht. Sie wurde aus der Psychiatrie entlassen mit den Worten, um die Nachbetreuung (Psychologen) müssen Sie sich selber kümmern. Sie hat bis jetzt noch keinen gefunden. Ich bin im Austausch mit ihren Eltern.

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Du bist ja jetzt wirklich allein gelassen mit riesigen Problemen. Meine Erfahrungen in meiner Familie sind etwas her, da bekam man auch noch Termine bei einem Psychiater. Ich denke, das ist jetzt das wichtigste, wenn deine Frau sich drauf einlässt. Vielleicht kann sie über den Hausarzt/ die Hausärztin einen Dringlichkeitscode bekommen, damit kannst unter der Tel. 116117 einen Ersttermin bekommen. Das geht auch relativ schnell. Die Frage ist natürlich, ob deine Frau das alles mitmacht. Psychotherapie für Psychotiker:innen können nicht alle Psycholog:innen, das ist eine Spezialdisziplin. Da kennen Beratungsstellen Adressen.

Die andere Frage nach dem alleinigen Sorgerecht und möglicher Trennung, dafür würde ich an deiner Stelle entweder in einer Familienberatungsstelle oder bei einer/m Familienanwalt/anwältin einen Termin vereinbaren. Oder erstmal bei einer speziellen Beratungseinrichtung anrufen. Kontaktdaten siehe unten. Es kommt ja auf die Entwicklung deiner Frau an, und das wird nur ein fachärztliches Gutachten aussagen können. Keiner kann sagen, ob eine Psychose sich wiederholt oder einmalig ist.

"Nur" wegen einer Psychose heißt es nicht, dass deine Frau ab jetzt nicht mehr erziehungsfähig ist. Das wichtigste für dich ist sicher, dass du dir Hilfe von fachkundigen Berater:innen suchst. Evtl. musst du auch mehr als eine Stelle ausprobieren, weil sich nicht alle mit Psychosen auskennen.
Hier eine Telefonnummer und ein Link, wo du dich weiter beraten lassen kannst:

Tel:+4922871002424
https://www.bapk.de/angebote/seelefon.html

Und: ich finde, du kannst das tun, was jetzt gut für dich ist, damit deine Kinder einen gesunden Vater behalten. Bestimmt würdest du deine Frau nicht auf die Straße werfen oder komplett im Stich lassen. Aber in der Gemengelage hast du sicher nicht die Pflicht, deine Frau in alle Ewigkeit liebend zu umsorgen wie ein Kind. Als Mutter deiner Kinder braucht sie sicher eine gewisse Unterstützung. Aber wenn du die Schnauze voll von deiner Ehe hast, wäre das doch überhaupt kein Wunder. Psychotiker:innen können einen an den Rand des Erträglichen bringen, aber eine Affäre ist natürlich das größte Eigentor. Du wirst betrogen und musst dich dann um den hilflosen Menschen kümmern, der dich größtmöglich verletzt hat und die Mutter deiner Kinder ist.
Du bist eben "nur" ein Mensch mit begrenzter Leidensfähigkeit.

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Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Antworten und Lösungsansätze. Ich bin hin und her gerissen. Was ich mir auf den Fall schon mal vorgenommen habe ist, das Sie jetzt was tun muss. Ich gebe ihr noch ein bisschen Zeit damit Sie sich zu sich selbst finden kann. Hier wurde auch des Öfteren geschrieben das ich mich sofort trennen und die Kinder schützen soll. Sie ist keine schlechte Mutter, was ich hier ganz klar betonen will. Sie hat es auch noch nicht eingesehen das sie krank ist, was die ganze Sache nicht einfacher macht. Ich werde mir auch ihre Affäre noch mal zur Brust nehmen. Ihr habt auch recht damit das ich anfangen muss was für mich zu tun. Ich habe aber aktuell noch nicht die Kraft dazu.

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Hallo zusammen. Ich wollte nun ein kleines Update geben. Der Alltag ist eingekehrt und sie arbeitet wieder. Es ist zwar schwierig aber für mich gerade so akzeptabel. Seit 2 Wochen zieht Sie sich wieder verstärkt zurück. Spricht kaum noch mit mir. Sie wird auch sauer wenn ich mal was alleine mit den Kindern mache. Ein Familienleben gibt es nicht mehr. Sie ist auch sehr schlecht auf mich zu sprechen und macht mir wegen jeder Kleinigkeiten Vorwürfe was ich nicht verstehe. Ich mach mir nur sorgen das es wieder von vorne los geht, da Sie dich so komisch verhält. Kann es sein das es nur ein Schub ist oder ist es möglich das alles von vorne beginnt??

Bearbeitet von Wilfried