Trennung/Scheidung "vorbereiten" oder einfach von 0 auf 100 weg?

Hallo

ich bin eigentlich übers andere Forum hier gelandet. Durch meine zahllosen, negativen Einträge im Partnerschaftsforum hab ich heute ganz sicher den Entschluss genommen, dass ich mich trennen muss und es so nicht weitergehen kann.

Meine Frage wäre: bereitet man die Trennung solo vor? Ich meine damit, regelt man im HIntergrund schonmal diverse Schritte bevor man es dem Partner ankündigt? Meiner würde die Trennung wohl nicht wollen oder gar erwarten. So wie ich ihn kenne, würde es von Enttäuschung in Wut umschlagen und er würde dann wollen, dass ich so schnell wie möglich aus seinem Leben verschwinde. Viel Zeit zum Regeln bliebe da nicht.

Wir wohnen zusammen in seinem Eigentum worauf ich keinen Anspruch habe. Ich habe ein Einkommen und Eigentum das 300 km entfernt ist. Müsste wohl dort in mein Eigentum einziehen und mir dort in der Umgebung einen Job suchen. Das wird die Schwierigkeit, da ich ja nicht hier arbeiten kann und umziehen kann. Womöglich müsst ich meinen Job hier aufgeben und kurzweilig vom Staat leben bis ich was Neues habe. Oder das Neue jetzt schon suchen? Wie handhabt ihr das?

Auch der Umzug wird eine Herausforderung. Wir sind 25 J. zusammen und es gibt sehr viel Hausrat der von mir ist, den ich mitnehmen will, der aber nicht in mein Eigentum passt. Was ich zurücklasse würde er mir sicher nicht finanziell ausgleichen oder ich müsste alles über nen Anwalt regeln, was ich eigentlich nicht will. Es geht dabei um sehr diverse Dinge wie zB grosse Pflanzen in Kübel, Gartenmöbel etc etc. Ich habe die Pflanzen jahrelang gepflegt, ihm sind die egal, aber im Auto kann ich sowas nicht transportieren. Ich müsste sicherlich erstmal 6-10x hin- und herfahren um alles was ins Auto geht mitzunehmen und die grossen Teile dann über ein Umzugsunternehmen machen lassen.

Mir stehen die Haare jetzt schon zu Berge wenn ich drüber nachdenke, was das geben wird. Wie sieht es aus, wenn man sich uneinig ist, er Dinge behalten will die von mir sind. Ich hab natürlich nicht von allem eine Rechnung......

Gibt es einen "Step to step" Plan. Seit ihr erstmal zum Anwalt gegangen für ne Beratung oder?

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Hallo,

bist du nicht diejenige, die berichtet hat, dass der Mann extrem abgebaut und sich zurückgezogen hat? Der Mann, der in der Tür steht, etwas sagen will und sich doch nicht traut?

Ich finde es gut, dass du dich nun entschieden hast.

Ich würde nicht von 0 auf 100 abreisen, sondern so vorgehen.
Plane jetzt weitere Schritte, teil es deinem Mann mit, suche einen neuen Job und geh zum Anwalt. Sobald du den Job hast, organisierst du deinen Umzug und ziehst an einem Tag um.

Alles Gute! Schön, dass du nun etwas unternimmst!

Bearbeitet von smooth-jazz
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"Womöglich müsst ich meinen Job hier aufgeben und kurzweilig vom Staat leben bis ich was Neues habe."
Warum? Du kannst doch vorübergehend in eine Ferienwohnung ziehen z.B. und weiterhin deiner Arbeit nachgehen bis du an deinem neuen Wohnort Arbeit gefunden hast.

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Also ich bin auch für Stepby Step.
Wenn keine Kinder involviert sind und die Immobilien getrennt und die Sachlage klar ist, dann bleibt nur noch die Aufteilung von Hausrat.
Solltet Ihr verheiratet sein kann es bei einer Scheidung zu einem Zugewinnausgleich kommen und zu Versorgungsansprüchen. Ihr könnt aber darauf verzichten und beim Notar eine Regelung diesbezüglich fix machen. Ist ein Ehevertrag vorhanden gilt es, diesen zuerst einmal durchzuchecken.

Unterhalt wirst Du wohl keinen bekommen - hier reichen die Informationen nicht aus.
Du kannst Dich aber, auch was die Verteilung von Hausrat betrifft, sich von einem Anwalt einmal vorab beraten lassen.

Grundsätzlich solltest Du für größere Anschaffungen (Auto, Möbel,...) schauen, ob Du noch doch noch Belege hast.
Und einmal zu Papier bringen, was Dir gehört, dann kann das als Ansatz dienen. Biete auch einen Handel an, Ihr werdet Euch sonst nicht einig.

Ist Dein Eigentum frei, kannst Du dort sofort einziehen? Dann kannst Du da vorbereiten, sprich, Arbeitsstelle dort suchen, Mobiliar planen soweit möglich, Umzug organisieren/ Termin festlegen.
Alternativ Job dort suchen und dort in einer Pension o.ä., bei Familie oder Freunden unterkommen - da schon mal nachfragen.

Wenn ein Umzug nicht in Frage kommt, sich Die schon einmal hier eine Wohnung.

Also das lässt sich leicht lösen, ohne dass Du übergangsweise Leistungen beziehen musst. Das Wichtigste nimmst Du mit, alles andere beschafft Du nach und nach.

Lade zum Gespräch eine neutrale Person dazu, die Du vorab informiert. Sie kann im Gespräch vermitteln oder für Deinen Noch-Partner da sein. Ihn trifft es vermutlich unvorbereitet. Kann aber auch sein dass er ahnt dass da was im Busch ist.

Bearbeitet von tine258
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Hallo,

solltet ihr keinen Ehevertrag haben und die Wohnung gehört deinem Mann, steht dir trotzdem der Zugewinn zu. Das ist nicht gerade wenig nach 25 Jahren Ehe.
Daher würde ich zuerst einen Termin bei einem Scheidungsanwalt machen und mich beraten lassen. Fachrichtung Familienrecht.
Dann würde ich mir in der Nähe eine Wohnung suchen und wenn du weißt, ob dir monetär war zusteht, kannst du dich einrichten oder ab jetzt ein bisschen sparen. Vielleicht willst du auch nur deine persönlichen Dinge mitnehmen und einfach neu anfangen ohne euer Sofa bzpw.
Willst du denn überhaupt deine Immobilie bewohnen und 300km entfernt neu anfangen oder willst du die Wohnung vermietet lassen und in einer Wohnung in der Nähe deines Job neu anfangen? Da sind einige Optionen, die du für dich klären musst. Aber mach das für dich klar, wenn du jetzt schon weißt, dass dein Mann dich dann rausschmeissen würde bzw die Stimmung ein Zusammenleben unerträglich macht.

Alles Gute dir und halte durch.

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Hallo Anna,

ich würde mich auf die Trennung vorbereiten. D. h. alles, was mir lieb und wichtig ist an Gegenständen im Haus, würde ich im Vorfeld bei guten Freunden unterbringen. Oft gibt es ideelle Wertsachen, die der Partner dann nicht mehr rausrücken will...
Du kannst bestimmt irgendwo ein paar Kisten voller Sachen deponieren, so dass du im Zweifelsfall schonmal deine Dinge gesichert hast.

Ebenso wichtig sind Dokumente. Kopiere oder sichere dir alles Wichtige.

Es gibt die Möglichkeit einer Scheidungsmediation, die mein noch Partner und ich gerade durchführen. Es gab mit ihm keinerlei Einigungsmöglichkeit und ein Rechtsstreit hätte nicht nur unnötig viel Geld, sondern auch viel Zeit und Nerven gekostet. Ich kann das nur empfehlen.

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Danke für alle Stellungsnahmen und Tipps. Zur Lage: wir haben einen Ehevertrag, es gibt also keinen Ausgleich etc. Damit rechne ich auch nicht. Höchsten die Sachen die wir zusammen gekauft haben. ZB ne Einbauküche von 15.000 € die jetzt 15 Jahre alt ist. Das war 50/50 und er würde diese natürlich hier in seinem Haus behalten. Ich nehme an, das es hierfür einen finanziellen Ausgleich geben würde vom heutigen Restwert - oder? So wie ich ihn kenne, würde er mir garnichts geben wollen, auch nicht von dem was hier bleibt und ich mitbezahlt habe.

Er hat ja schonmal ne Scheidung hinter sich, die ihn damals seeeehr viel Geld gekostet hat und er meinte immer hoch und heilig: das passiert mir nicht 2x. Daher auch unser Ehevertrag in Gütertrennung.

Ich kann natürlich aufzählen was mir gehört. Meine Immobilie (diese ist frei und ich könnte dort direkt einziehen, sie ist auch komplett ausgestattet mit allem was man zum Leben brauch), mein Auto, meine Kleidung, diverse Geräte wie zB mein Laptop, Handy, Küchengeräte - aber auch "seltsame" Dinge wie Handtücher, Bettwäsche - zB hab ich hier Gardinen gekauft. Das sind alles Dinge kleineren Wertes, zusammen aber bestimmt auch einige tausende Euro.

Wie kleinlich muss man da sein? Sollte man von allem was beim Ex-Parner bleibt Geld verlangen? Im Kopf, überschlagen, würde ich denken das es um 35.000-50.000 € Neuwert geht wovon mir die Hälfte dann zustehen würde. Zb die halbe Küche oder die halbe Solaranlage.

Den grössten Teil meines Geldes hab ich auf einem Konto stehen, auf dem er keine Vollmacht hat.

Ich spiele das gerade immer 1000x im Kopf durch, wie ich sage, dass ich gehe und wir uns besser scheiden lassen. Wie er dann vielleicht enttäuscht ist, vielleicht sehr böse. Mir graut sehr vor dem Moment. Ich muss dann auch echt an dem Tag gehen. Hab mir das so gedacht, das ich dann so 1-2 Wochen später zurückkomme zum einpacken. Dann ist aber vielleicht schon Zeug weg, was mir gehört? Er hätte hier ja Zugang zu allem. Vielleicht sollte man Wertvolles im Vorfeld schon mitnehmen, aber das würde ja auch auffallen. Wenn meine Fotoalben zB auf einmal nicht mehr im Schrank stehen.

Theoretisch könnte ich bereits Einiges in meiner Immobilie deponieren.Einfach mitnehmen wenn ich dort mal hinfahre....

Ich denk gerade auch immer dran, wie seine vorigen Beziehung bzw seine Ehe zu Ende ging. Von beiden weiss ich, dass die jeweilige Frau das telefonisch mitteilte und ging als er nicht da war.Er war im Ausland, seine Ex'en riefen an und sagten: ich trenne mich/ich lass mich scheiden. Bis er einige Tage später heimkam, waren sie jeweils bereits ausgezogen mit allem was ihnen gehörte und teilweise mit Sachen die ihm gehörten.

Heutzutage, versteh ich warum das so lief. Mit ihm normal reden, ist einfach enorm schwer. Darum haben die Frauen es vorgezogen, das telefonisch zu erledigen. Was ja auch sehr feige ist. Aber ich kenne auch sein Temperament und weiss wie er vermutlich reagieren wird mit Vorwürfen und bösen Worten....