Partnerin verlässt Mann mit Kind

Meine Partnerin (fast 44) hat mich und unseren Sohn (14) vor einigen Wochen verlassen. Zwölf Jahre haben wir als Familie zusammengelebt. Nun vergnügt sie sich mit einem Neuen und ihr ist alles plötzlich nicht mehr gut genug. Ich selbst stehe wie unter Schock und auch unser Sohn kann das alles noch gar nicht fassen. Meine Partnerin ist mit Sack und Pack ausgezogen und der Sohn, der zwölf Jahre auch ihrer war interessiert sie plötzlich nicht mehr. Sie will ihm weder Unterhalt zahlen, noch plant sie Besuchsrecht oder in ihrer neuen Wohnung ein Zimmer für ihn. Habe mir schon Rat in einem Väterforum geholt, aber die konnten mir auch nicht helfen. Angeblich muss sie nichts, da wir nicht verheiratet waren und unser Sohn weder ihr leibliches noch ihr adoptiertes Kind ist.

Wie kann ich in dieser verfahrenen Situation etwas machen oder sie zu einem Einlenken bewegen?
M(um die 50) traumatisiert

Nachtrag: Sie hat sich immer als Mutter unseres Sohnes gesehen, zumindest hat sie das zwölf Jahre lang immer erzählt. Im Prozess gegen die KM des Jungen hat sie eine entscheidende Rolle gespielt und ohne ihre Unterstützung läge das alleinige Sorgerecht heute nicht bei mir. Von Seiten der KM ist auch keine Unterstützung zu erwarten, sie zahlt nur Mindestmaß oder meistens überhaupt keinen Unterhalt und hat auf die Situation schon mit Häme und Feixen reagiert. Kann nicht verstehen, dass unsere Partnerin uns jetzt einfach so im Stich lässt. Mein Sohn ist ebenfalls so wütend, enttäuscht und traumatisiert.

Bearbeitet von Vater-ohne-Frau
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Da ihr zwölf Jahre zusammengelebt habt, der Sohn aber 14 ist gehe ich davon aus, dass du das Kind mit in die Beziehung gebracht hast und er nicht das leibliche Kind von ihr ist.
In dem Fall ist es ihr gutes Recht zu gehen, es ist nicht ihr Kind. Auch wenn ihr die letzten Jahre wie eine Familie zusammen gewohnt habt.

Das du dich hier aufregst sie würde keinen Unterhalt zahlen finde ich ausgesprochen frech. Es ist nicht ihr Kind und es besteht weder moralisch noch rechtlich gesehen Unterhaltsanspruch. Da hättet ihr euch anders absichern müssen.

Ja, das ist jetzt schade für das Kind und auch für dich. Auch nicht fein von ihr so direkt zu verschwinden. Vielleicht klingt sie Geschichte aus ihrer Perspektive aber auch ganz anders und zumindest dadurch, dass du das Wort Unterhalt in den Raum wirfst, wirkt deine Anspruchshaltung äusserst unsympatisch auf mich.

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Naja, es ist nicht ihr Kind sondern deins. Sie war einige Zeit deine Lebensgefährtin und jetzt nicht mehr. Da kann man nichts machen, sie muss wirklich nichts.

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Lieber Vater-ohne-Frau, es tut mir sehr leid, was du erlebt hast, und ich verstehe, dass du und dein Sohn sehr traurig seid. Aber ich fürchte, dass es stimmt, dass ihr rein rechtlich gar keine Ansprüche stellen könnt, wenn deine Ex-Partnerin nicht die Mutter des Kindes ist und ihr so wie es klingt auch nicht verheiratet seid.
Moralisch finde ich durchaus, dass es nicht ok ist, zu einem Kind 12 Jahre lang eine Beziehung aufzubauen und es dann eiskalt abzuservieren. Aber ich denke nicht, dass du da irgendetwas erzwingen kannst, wenn sie nicht mehr möchte.
Ein bisschen irritiert hat mich auch die Bemerkung mit dem Unterhalt. Das finde ich ja schon klar und auch in Ordnung, dass sie nichts zahlen muss, wenn kein Verwandtschaftsverhältnis besteht. Trotzdem geht man so mit einem Kind nicht um, da gebe ich dir recht.
Was ist denn mit der leiblichen Mutter, lebt sie noch?
Liebe Grüße, Feldlerche

Bearbeitet von Feldlerche
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Es ist menschlich übel und fies und tut mir für das Kind unheimlich leid.
Rechtlich aber ist es in Ordnung.

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"Angeblich muss sie nichts, da wir nicht verheiratet waren und unser Sohn weder ihr leibliches noch ihr adoptiertes Kind ist."

Nicht nur angeblich, sondern eine Tatsache. Sie muss nichts - es ist nicht ihr leibliches Kind.
Selbstb wenn ihr verheiratet gewesen wäret, hätte das nichts geändert. >

Moralisch - da müssen wir nicht drüber sprechen. Absolut miese Nummer.
Rechtlich gesehen ist das aber so korrekt. Und wieso glaubst du, sie müsse dem Kind Unterhalt leisten?

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Geht es dir hier nur um Unterhaltsleistungen oder um moralische Unterstützung? Zu ersterem wurde ja bereits alles gesagt.

Warum sie euch verlassen hat, wirst du am besten wissen. Manchmal trennen sich paare eben. War das für dich nicht absehbar? Hättest du vllt etwas besser machen können in der Beziehung?

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Dein Sohn ist nicht ihr leibliches Kind und deshalb ist sie nicht unterhaltspflichtig. Wäre das so, würden viele es sich vermutlich überlegen, eine Patchwork-Beziehung einzugehen.

Umgekehrt ist Dein Sohn ja auch nicht verpflichtet, für Deine Partnerin später finanziell aufzukommen, z.B. Kosten für Pflegeheim oder Beerdigung.

Wie sie die Trennung vollzogen hat, ist aber wirklich absolut respektlos.

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Ja, für deinen Sohn und dich ist die Situation traurig. Insbesondere für deinen Sohn, denn deine Ex hat ihn ja 12 Jahre und damit quasi seine ganze Kindheit hindurch mit aufgezogen. Dann nun aus seinem Leben zu verschwinden ist wirklich eine miese Nummer. Was genau sie dazu bewogen hat, kannst nur du wissen. Ich würde mal behaupten, dass es doch meist vorher absehbar ist, wenn eine Beziehung nicht mehr funktioniert oder einer der Partner sich distanziert.

Dass deine ex euch rechtlich gesehen gar nichts schuldet ist so richtig. Ihr wart nicht verheiratet, sie hat deinen Sohn nicht adoptiert – also gibts keine rechtliche Grundlage für Unterhaltsansprüche.

Wie kommst du überhaupt darauf? Geht es dir um eine Art Rache, so dass sie wenigstens finanziell büßen soll für die trennung oder kommst du als Alleinerziehender und Alleinverdiener nun tatsächlich nicht mehr über die Runden?
Für letzteres empfehle ich, erstmal eine Bestandsaufnahme der Einnahmen und der monatlichen Fixkosten zu machen und zu schauen, ob und wo es Einsparpotential gibt. Es gibt sicher auch Beratungsstellen wie Profamilia, Caritas, usw. die dir Tipps oder Anlaufstellen für finanzielle Unterstützung nennen können.

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Aus meiner Sicht kann ich dir auf die Schnelle folgendes vorschlagen:

Lass dir zunächst die Zeit, die du, dein Körper und dein(e?) Kind(er?) braucht.
Job kurzfristig auf Sparflamme, Viel schlafen, Viel schreiben, Sport treiben zum abreagieren. Ggf. Meditation um den Kopf frei zu bekommen.

Gehe in dich hinein, prüfe offen und ehrlich, was deine Vorstellung von Deinem Leben ist:

In Bezug auf:

- Famile, dein(e?) Kind(er?)
- Beruf, finanzielle Situation
- deine körperliche Erscheinung, deine Ernährung, dein Alkoholkonsum
- deine (eure) Freizeitgestaltung
- dein zukünftiges Liebesleben (plane hier zunächst erst mal allgemein)
- Ordnung
- dein Wirken für die Gesellschaft ( z.B. Ehrenamt, ...)
- deine Psyche (vor der Trennung)
- deine Psyche (nach der Trennung)
- Soziale Kontakte. Schaffst du es, dein Netzwerk ohne die partnerin aufrecht zu halten?



Wo stehst du gut da? Wo ist jetzt plötzlich eine Lücke?

Mache langfristige Pläne, wie du dich deinen Zielen (wieder) annäherst. Erlaube dir, deine Zielvorstellung während deiner Neuorientierung immer wieder zu korrigieren.

Bist du auf das Geld deiner Partnerin bzgl. Unterhalt für den Jungen angewiesen?
Wie ist dein Verhältnis zur Kindsmutter? Geht der Sohn dort regelmäßig hin?

Gibt es Männer in deinem Umfeld, denen du deine Geschichte anvertrauen kannst ( Brüder, lose Kumpels) - Ich versuche, meine Brüder regelmäßig knapp und sachlich auf dem Laufenden zu halten und habe 3 Bekannte, denen ich ganz selten ein paar Details anvertraue, wenn z.B. schwierige Entscheidungen anstehen oder ich irgendwo mal Dampf ablassen will. Achtung! Überfrachte sie nicht zu sehr und sehe dich persönlich nicht als Opfer! DU bist für DEIN Leben (und das Leben deiner Kinder) verantwortlich. (ich persönlich bevorzuge Männer anstelle Frauen um über die Situation zu sprechen und freue mich auch über Kritik)

Ich habe mich mit der Frage, wie ich stark aus der (Halb-)Trennung von meiner Frau herauskomme lange beschäftigt und wir können in diesem Kontext das eine oder andere Thema hier im Forum oder pn bei Bedarf genauer besprechen.

Viele Grüße von Sturla

PS, ich habe heute vor dem Einschlafen meiner wimmernden 8-jährigen Tochter eine Geschichte von einer Bergtour erzählt, die wir gemeinsam mit ihrer Mutter auf dem Hauptwanderweg angetreten sind. Die Mutter hat Gefühle für einen anderen Mann. Das entspricht dem Bild, dass sie aktuell lieber den Klettersteig wählt. Ich gehe zusammen mit den Kindern noch eine Zeit lang auf dem Hauptwanderweg. Wir bleiben an den Kreuzungen zwischen Hauptwanderweg und Klettersteig noch eine Zeitlang stehen und bieten ihr an, ggf sich wieder unserer Reisegruppe anzuschließen, wissen aber auch, dass sie sich jeder Zeit in Richtung eines anderen Gipfels entscheiden kann. Auch wird es irgendwann so sein, dass ich vielleicht jemanden anderes in unserer Wandergruppe mitgehen lassen werde....

Die Gefahr beim Klettersteig ist, dass man abstürzen kann. Auch fallen leider Steine herunter und die treffen nunmal meine Tochter und mich gelegentlich. Leider ist die Mutter so euphorisch auf diesen Klettersteig, dass sie die Gefahr für sich und andere dabei oft übersieht. Ich habe verucht, meiner Tochter zu vermitteln, dass die Mutter es nicht böse meint, wenn die Steine herunterfallen, weil sie eben so stark von ihren Gefühlen überwältigt ist, dass sie die Steine, die abstürzen leider nicht wahrnimmt. Ausserdem iist es in keinster Weise die Schuld von meiner Tochter, dass meine Frau einen anderen Weg wählt, sondern es sind ganz klar die Gefühle von der Mutter zu dem anderen Mann, den sie offenbar sehr mag.

Wir haben dann noch festgestellt, dass das Leiden meiner Tochter nicht ganz realistisch mit fallenden Steinen vergleichbar ist, sie sagte, dass sie das gefühl hat, unter einem kleinen Steinhaufen zu liegen, der sie bei allem was sie tun möchte bremst...

Bearbeitet von SturlaMalik