Meine Ex weinte nach dem Sex. Habe ich durch Eifersucht meine Beziehung zerstört?

Ich kann auch 6 Monate nach meiner Trennung noch nicht loslassen. Es gibt ein bestimmtes Themengebiet oder bestimmte Ereignisse, die mich weiterhin daran hindern, in Ruhe zu schlafen. Bitte beachtet, dass es auch andere Probleme gab, aber ich möchte mich in diesem Thread auf dieses Problem konzentrieren. Ich möchte erwähnen, dass sie meine allererste Freundin im Alter von 27 Jahren war und dass ich sie ein Jahr vor Beginn unserer Beziehung kennen gelernt habe. Als wir uns kennenlernten, hat sie mich mit Liebesbomben überhäuft und mir gesagt, dass sie schon lange nicht mehr so tiefe Gefühle für einen Menschen hatte, dass wir Seelenverwandte seien usw. Sie ging ins Ausland, drängte aber wirklich darauf, den Kontakt aufrechtzuerhalten, brach ihn aber nur 3 Wochen später ab und sagte mir, dass sie ihre Gefühle verloren habe. Wir haben uns ein Jahr später wieder getroffen. Ich bitte euch, diese Vorgeschichte im Hinterkopf zu behalten, denn sie ist sehr wichtig für meine Vertrauens- und Eifersuchtsprobleme.

Was mich heute am meisten belastet ist folgendes:

Nämlich, dass meine Ex direkt in der ersten Woche nach der Trennung mit zwei Typen Sex hatte. Ein paar Wochen später mit ihrem Chef im Büro und einem ihrer besten Freunde, auf den ich manchmal eifersüchtig war.

Nun, viele interessieren sich (zu Recht) nicht dafür, was ihre Ex nach der Beziehung macht. Und natürlich hat man jedes Recht, nach einer Trennung Sex mit anderen Menschen zu haben. Vor allem, weil ich derjenige war, der Schluss gemacht hat, erscheint mir meine Eifersucht absurd, und ich bin mir völlig bewusst, dass mich das nichts angeht. Ich weiß, dass sie das Recht hat, Sex zu haben, mit wem sie will!

In meinem speziellen Fall war es jedoch besonders verletzend aufgrund der Probleme in der Beziehung und dem passiert ist. Versucht also bitte folgenden Kontext zu verstehen:

In der Beziehung waren Sex und Eifersucht ein sehr schwieriges Thema. Am Anfang war ich überfordert, weil ich ziemlich unerfahren war und meine Ex schon Dutzende ONS hatte und sehr offen damit umging. Ich wusste, dass das mein Problem war, und ich habe ihr offen gesagt, dass es zu 100% an mir liegt, damit umzugehen. Allerdings hatte sie sexuell auch nicht besonders viel ausprobiert. Ich war eindeutig experimentierfreudiger und habe auch einige Kinks.

Ihre Freunde sprachen gerne über ONS und mit einem ihrer besten Freunde hatte sie auch Sex (vor der Beziehung) und ich musste ihn öfter sehen. Ich bin ein unkomplizierter und sehr offener Mensch, aber ich wurde schnell von Eifersucht geplagt. Ich habe das angesprochen und gemeint, dass ich mich mit meiner Eifersucht bemühen werde. Habe ihr nie irgendwas verboten oder so. Sie war auch öfters alleine Feiern usw. Es hat aber trotzdem meine Ängste aufgrund unserer Vorgeschichte getriggert und meine Selbstwertprobleme in Bezug auf Sex. Man muss sagen, dass ich in anderen Bereichen außerhalb Sex auch viel mehr investierte. Eine solche Vergangenheit wäre auch überhaupt kein Problem gewesen, wenn ich mich von ihr begehrt gefühlt hätte und wir ein erfülltes Sexualleben gehabt hätten.

Das Gegenteil war der Fall: Nach eigenen Angaben hat sie einen geringen Sexualtrieb. Am Anfang hatten wir nur 1-2x pro Woche Sex. Für mich war diese Häufigkeit vor allem in der "Honeymoonphase" sehr wenig, aber das größere Problem war die Art und Weise wie der Sex ablief. Zu Beginn der Beziehung versprach sie, sexuell viel auszuprobieren (ohne dass ich ihr von meinen Kinks erzählt hätte) und dass sie sich sehr darauf freue. Ich weiß, dass sie vor der Beziehung öfters ONS an öffentlichen Orten hatte. Das hat sie mir auch regelmäßig versprochen. Unterm Strich hat sie nie wirklich etwas davon mit mir gemacht, was mich noch mehr verwirrte. Ich habe gesagt, dass es ihr gutes Recht ist ihre Versprechen zurückzuziehen und ich auf keinen Fall etwas mit ihr machen möchte, worauf sie keine Lust hat. Aber sie hat immer überzeugend geantwortet, dass sie alles will, völlig egal wie oft ich sie darauf hinwies, dass sie lieber mit den Versprechungen aufhören soll, wenn sie es wirklich nicht will, weil ich es nicht von ihr verlange.

Dann kam folgendes Problem auf: Sie hat mir sehr früh gesagt, dass sie sich beim Sex manchmal benutzt fühlt. Sie ist generell sehr emotional und hat dann nach dem Sex angefangen zu weinen.

Ihr müsst verstehen, dass ich im Umgang mit Frauen eher zurückhaltend bin. Ich bin wirklich niemand, der Druck ausübt, eher im Gegenteil. Ich hatte zeitweise totale Angst, sie auch nur sexuell zu berühren, nachdem ich mehrmals abgewiesen wurde. Ich habe ihr die Initiative zum Sex überlassen, da es für mich einfach sehr belastend war und ich auf keinen Fall wollte, dass sie sich benutzt fühlt. Es gab Situationen, in denen ich sie 20min vor dem Sex streicheln musste. Teilweise wartete ich, bis sie meine Hand zu ihrer Brust zog, ich sie wieder wegzog und sie die Hand dann wieder zu sich zog, bis ich wirklich wusste, dass sie Sex wollte. Während wir im selben Bett schliefen, hatte ich große Angst, sie sexuell zu berühren, aber gleichzeitig hatte ich diese Bilder von ihren ONS-Geschichten im Kopf.

Es tat mir wirklich weh, dass sie so gehemmt war, und gleichzeitig wusste ich, dass sie mit anderen Männern wild war. Ich wusste, dass es wahrscheinlich nichts Persönliches war, aber manchmal sah sie sogar angewidert aus. Im Endeffekt hatte es wohl nichts mit mir zu tun, trotzdem litt ich sehr darunter.

Ich habe das Thema schließlich vorsichtig angesprochen, denn dieser Zustand sollte ja nicht dauerhaft so bestehen. Dadurch fühlte sie sich noch mehr unter Druck gesetzt. Manchmal hatten wir auch wilden Sex und es war wirklich sehr gut. Einmal waren wir sogar zusammen in einem Fetischclub. Dann kündigte sie an, auf irgendwelchen öffentlichen Toiletten mit mir vögeln zu wollen, Analsex mit mir auszuprobieren und blockte dann aber immer wieder ab. Ich war total frustriert und auch verwirrt. Ich habe ihr noch einmal deutlich gesagt, dass wir das alles nicht machen müssen. Schließlich lag es nahe, dass sie mir das alles nur versprach um mich irgendwie zufrieden zustellen. Ich sagte ihr, dass wir auch ein paar Wochen keinen Sex haben könnten, damit sie den Druck verliert, aber das wollte sie nicht. Ich glaube grundsätzlich wollte sie eben sehr wohl sexuell sich ausprobieren mit mir und bei den wenigen Dingen die wir probierten, merkte man auch deutlich dass ihr einige Sachen sehr gefielen. Bei unserem ersten Städtetrip kam sie während des Vorspiels, brach dann den Sex ab und weinte erneut. Ich war fertig.

5 Tage später habe ich weinend mit ihr Schluss gemacht. Ich sagte ihr, dass ich mich ekelhaft und zurückgewiesen fühlte. Sie war sehr einfühlsam. 4 Tage später vögelte sie mit einem anderen. Sie wollte danach wieder mit mir zusammen kommen, aber ich konnte nicht. Wie konnte sie erwarten, dass es angesichts der Gründe für die Trennung keine Rolle spielt? Das war das Schlimmste für mich. Ich habe nur noch geweint und ihr gesagt, dass ich das alles nicht mehr kann.

Sie schläft 4 Tage später mit einem anderen und denkt immer noch, wir könnten wieder zusammenkommen.

Ich sehe diesen Freund von ihr mit dem sie Sex fast jeden Tag in der Uni. Vom Charakter her habe ich sie ansonsten geliebt. Ich weiß, dass es bei ONS nicht um Zuneigung bei ihr geht, aber es tut trotzdem weh. Ich wollte nicht Schluss machen, fühlte mich aber dazu gezwungen. Ich weiß, dass sie versucht, ihre Gefühle durch Sex zu vermeiden und dass das nichts mit mir zu tun hat, aber ich fühle mich trotzdem extrem verletzt und weine jeden Tag. Vor allem, weil sie wusste, wie sehr mich das verletzen würde, und sie dachte immer noch, wir könnten wieder zusammenkommen.

Ich mache mir immer noch Sorgen, ob ich zu viel Druck auf sie ausgeübt habe, aber ich habe mein Bestes versucht. Ihr müsst wissen, dass ich sie wirklich sehr mochte, aber ich war so unsicher wegen unserer Vorgeschichte. Ich habe wirklich versucht, empathisch zu sein, aber um ehrlich zu sein, kann ich sie nicht wirklich verstehen, denn für mich war sie meine Welt und ich fühlte mich so sehr zu ihr hingezogen. Nach der Trennung war ich an keiner anderen Frau mehr interessiert. Manchmal fühle ich mich so schuldig, dass ich sie verletzt habe, und ich denke, ich war unsensibel. Dann werde ich wütend auf sie, weil sie Sex mit Fremden hat, während sie mir das Gefühl gab, sie zu zu missbrauchen, obwohl sie mir sagte, dass sie in mich verliebt sei. Ich bin depressiv und hoffnungslos.

Meine Frage: War ich einfach nur viel zu eifersüchtig, unsensibel und ungeduldig? Ich war auf keinen Fall nur wegen Sex mit ihr zusammen, im Gegenteil.

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Hallo Frampl,

vielen Dank für deine Offenheit, es liest sich wirklich nach einer langen intensiven Geschichte und man merkt, wie enorm nahe dir diese Beziehung mit diesem Menschen geht.

Es wirkt als sei die sexuelle Komponente in eurer Partnerschaft sehr wichtig, so sehr, dass im Nachhinein die Beziehung gerade deshalb gescheitert ist.

Nun bist du lieber TE derjenige, der sehr verletzt zurück bleibt, in Hoffnungen und Schmerz schwelgt, parallel dazu lebt sich deine Exfreundin erst mal so richtig promiskuitiv aus.

Ich bin der Meinung, dass du dich sehr verständnisvoll ihr gegenüber verhalten hast im Rahmen eurer Unstimmigkeit im Bezug auf Sex.
Sie dagegen scheint ein tiefliegendes Problem in der Hinsicht zu haben, verstoßt den Menschen (dich), der sie liebt und unterstellt dir zugleich Bedrängung und Übergriffigkeit.

Ihr Verhalten ist durchaus fragwürdig, dennoch stehen ihre Probleme nicht in deiner Verantwortung, insofern liegt der Fehler nicht gänzlich bei dir.

Dass du dich von der Nummer nicht emotional distanzieren kannst ist völlig legitim, du solltest dennoch versuchen den Fokus auf dich zu richten und nicht auf die andere Person.

Was erwartest du in einer Beziehung?
Konnte sie dir durch ihr Verhalten vermitteln, dass ihr eine stabile Partnerschaft führen konntet?
Ich denke nicht…

Die Tatsache, dass deine Gefühle für sie nicht von heute auf morgen verschwinden erklärt sich von alleine.
Aber bitte tu dir selber einen Gefallen und nutze nun die Zeit für dich selber was schönes zu unternehmen unabhängig von dieser Frau.

Du hast dein bestes gegeben, ihr seid trotzdem gescheitert und das ist okay.
So ist das Leben und ja, das Leben geht auch weiter.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe ich konnte dir mit meinem Beitrag etwas helfen🍀

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Es ist sehr anstrengend, Deinen Text zu lesen.

Und tut mir leid, das sagen zu müssen, auch Du bist anstrengend. Du analysierst permanent ihr Verhalten, wieso/weshalb/warum sie sich verhält wie sie es tut.

Sie hat scheinbar Spaß am Sex. Zumindest mit anderen Typen.
Du wusstest auf wen Du Dich da eingelassen hast. Sie hat es Dir ja erzählt.
Wenn Du das akzeptieren kannst ohne wenn und aber, dann genieß Dein Zusammensein mit ihr und mach es nicht so kompliziert.

Wenn Du das nicht akzeptieren kannst, dann trenn Dich.
Nur Diskussionen und Heulerei machen Dich unattraktiv.

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Ja, es ist ein langer Text und ich bin ein Mensch, der sehr viel überanalysiert und nachdenklich ist. Ich wollte einfach nur meine Gefühlslage und die Ereignisse nachvollziehbar erklären, weil es ja doch irgendwie ein verzwickte Geschichte ist.

Sie hat den Sex zwischen uns meistens gelobt, mir viele Komplimente gemacht und angeblich ist sie bei mir sogar das erste Mal in ihrem Leben beim Sex gekommen. Ob das jetzt stimmt kann ich nicht sagen. Sie ist relativ authentisch regelmäßig gekommen. Selbst nach der Trennung hat sie unseren Sex als gut bezeichnet und sie hat sich wirklich nie darüber beschwert oder irgendwelche Verbesserungsvorschläge gebracht.

Und ja ich wusste auf wem ich mich eingelassen habe. Ich dachte ich hätte eine sexuell offene Person, so wie sie sich jedenfalls gibt. In Wahrheit hat sie einen geringen Sexualtrieb, in ihren Beziehungen zuvor gab es scheinbar ähnliche Probleme.

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Von "geringem Sexualtrieb" kann bei so häufigem Partnerwechsel ihrerseits wohl eher nicht die Rede sein.

Bist Du auch noch aus anderen Gründen an ihr interessiert? Dein Fokus liegt eindeutig auf Euren sexuellen Geschichten.

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