Zweifel nach Trennung - sorry lang

Hallo an alle,

ich habe in den vergangenen Jahren schon öfter hier reingschrieben und um Rat gesucht. Ich bin seit knapp 7 Jahren mit meinem Partner zusammen, bzw. war, da ich mich vor ca. 7 Wochen nun getrennt habe.

Kernproblem war ein unterschiedliches Nähe-Distanz-Bedürfnis, wobei ich die Anhänglichere bin. Vor ca. 3 Jahren gab es diesbezüglich schonmal einen riesen Krach, irgendwie haben wir uns dann aber wieder zusammengerauft, worüber ich auch total froh war.

Damals war für mich klar, dass das halt "unser Thema" ist, und wir da vermutlich immer wieder aneinander geraten. Aber immer wieder merke ich einfach, dass ich oft nicht den Stand bei ihm habe, den ich gerne hätte. Er hat zwei große, zeiteinnehmende Hobbys und ihm ist es einfach nicht so (oft) wichtig, sich für mich Zeit zu nehmen. Er konnte mir bis heute auch nicht sagen, wie er es sich wünschen würde (er mauert bei Problemen). Ich habe auch ein Hobby, viele Freunde und Bekannte mit denen ich was unternehme, aber mir ist es auch wichtig, mir regelmäßig Zeit für den Partner zu nehmen, und halt nicht nur auf dem Sofa TV zu gucken.

Nun waren in den vergangenen Monaten einfach wieder so ein paar Dinge, wo ich merke, dass er einfach nicht so "an mich denkt" und halt eben die paar wenigen Unternehmungen noch immer oft ein Kampf sind. Und das nach 7 Jahren find ich einfach enttäuschend. Zumal jeder unter der Woche eigentlich machen kann was er will, wir essen auch nicht zusammen abends.

Ich habe dann das Gespräch gesucht, dass ich überlege, ob die Trennung langfristig besser bei uns wäre, darauf hat er eigentlich nicht viel gesagt, auch die folgende Woche darauf nicht, so dass ich wieder auf ihn zugehen musste. So ging das dann einige Wochen, er hat sich nicht sehr viel geäußert, bis es mir dann so schlecht ging und ich die Trennung erklärte. Er meinte er sei sehr enttäuscht, traurig und sauer und dass ich die Jahre wegwerfe, und er jetzt doch "alles ändern wollte". Er hat sich dann schlafen gelegt und mich dann für ca. 5 Wochen ignoriert (aus Selbstschutz, wie er sagte). Nur noch Hallo mal und so belanglose Kleinigkeiten. 4 Tage nach der Trennung bekam ich blöderweise Corona, da hat er nie gefragt wie es mir geht oder so.

Ich hab jetzt die Möglichkeit, in eine eigene Wohnung zu ziehen und die eigentlich auch schon zugesagt. Jetzt kann er plötzlich mit mir reden, wo er merkt es wird ernst, allerdings war auch ich wieder die treibende Kraft für Gespräche.

Jetzt bin ich wieder total verwirrt und mir gehts richtig schlecht, was noch richtig und falsch ist, und ob ich einfach zu hohe Ansprüche habe/hatte und wirklich alles wegwerfe, was ich eigentlich nicht möchte.
Er ist wirklich ein toller, lieber Mann, mit dem man auch wirklich Spaß haben kann, wenn er will. Ich habe vorgeschlagen, dass ich ausziehen und man sich dann noch treffen könne, und guckt, was dann passiert. Er weiß nicht, ob ihm das zu viel ist.

Hat jemand nen Rat für mich? :´( Gerne auch aus Männersicht.

Eigentlich hatte ich meine Entscheidung schon getroffen und im Grunde kam der Trennungsgedanke seit 3 Jahren immer wieder auf... Aber warum reicht mir diese Art der Beziehung nicht? Wir verstehen uns gut, freundschaftlich, können uns aufeinander verlassen... Wir sind beide übrigens Anfang 30.

Liebe Grüße

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Das willst du jetzt wahrscheinlich nicht hören, aber im Grunde ist es doch simpel: ihr passt nicht zusammen.
Das reicht doch, um die Beziehung zu beenden.

Andernfalls müsste sich ja immer einer komplett verbiegen und das kanns ja nicht sein. Kompromisse gibt es eben nicht in jeder Hinsicht.

Ja, es tut weh, aber sich 3(!) Jahre lang zu fragen, ob die Trennung nicht besser wäre, das würde mir mehr weh tun.

Bleib jetzt standhaft, es wird leichter. Dass man unmittelbar nach der Trennung in seiner Entscheidung schwankt, ist normal.

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Hey!

Auch nochmal aus Frauensicht:
Ich würde die eigene Wohnung nehmen und ausziehen.
Im Grunde behandelt er dich doch ziemlich lieblos, wie einen Mitbewohner oder ein Haustier, das man nicht mitnimmt. Das aber immer schön zu Hause ist, wenn man heim kommt.
Jetzt ist er sauer, dass du Ansprüche stellst- aber entgegenkommen will er dir auch nicht.
Auch wäre es kein Kompromiss, dass du ausziehst und ihr es getrennt wohnend versucht- böse Zungen würden behaupten, dass es ihm dann unbequem wird, weil er seinen eigenen Haushalt komplett machen UND sich dann auch tagsüber Zeit nehmen muss, weil du abends nicht wie gewohnt wartest, sondern in der eigenen Wohnung bist.

Nee. Ich denke, wenn du ihm wirklich etwas bedeuten würdest, dann würde er sich mehr kümmern, würde entsprechend handeln und wäre auch gewillt, seine Zeit mit dir zu verbringen.
Wenn er nicht eher aus den Pötten kommt und dich wochenlang ignoriert, ist es wohl nicht so wichtig.
Wenn du bliebest, geht dasselbe Elend von vorne los.
Ich muss sagen, dass ich bei "mich 5 Wochen ignoriert" davon ausging, dass du schon ausgezogen warst und war echt erschrocken, als du schriebst, dass ihr immer noch zusammen lebt.

Also ganz ehrlich: Wenn das seine Vorstellung von Liebe und Beziehung ist, in der es nur um seine Bedürfnisse geht, er dich 5 Wochen lang aus Selbstschutz ignoriert- dann hat er nicht alle Latten am Zaun. Für ihn soll die Beziehung die Wohlfühlzone sein, aber er lässt dich in derselben Wohnung emotional aushungern? Nö. Wird Zeit, dass du an deinen Selbstschutz denkst.

Du wirst Anfang 30 noch einen besseren Partner finden.

Liebe Grüße
Schoko

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Ja, 7 oder 8 Jahre wegwerfen ist bitter. Aber lieber die Reißleine ziehen, als weitere 7 Jahre zu vergeuden.
Ansonsten hatte er ja auch die Chance, die Beziehung zu retten- hat er aber nicht. Er wollte weiterhin 0 investieren und wird nun etwas nervös, dass du wirklich ernst machst. Nun sieht er die Felle schwimmen, während es ihm vorher so ziemlich egal war. Hat wohl nicht damit gerechnet, dass du wirklich gehst. Aber statt Taten folgen nur Worte, die dir ein schlechtes Gewissen machen. Nöö.

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