Umziehen nach Trennung trotz Kind

Hallo zusammen,

ich hatte mich hier vor paar Wochen bereits zu Wort gemeldet aufgrund der Trennung meiner ex Freundin und mir. Sie bezieht mit unserem Kleinen nun zum 01.01. eine neue Wohnung, da sie meinte sie liebt mich nicht mehr usw. Seis drum.

Mit dem Warum beschäftige ich mich nun immer weniger, fokussiere mich auf mich selbst, was ich die letzten Jahre nie wirklich tat. All meine Freizeit und Energie habe ich in unseren Sohn gesteckt. Aus diesem Grunde habe ich jetzt auch andere Gedanken, bin mir aber nicht sicher ob ich es umsetzen sollte.

Ich bin gebürtig aus der Nähe von Köln, wir wohnen aber in München. Seit mehr als 5 Jahren lebe ich nun schon hier, konnte mich aber nie wirklich mit der Stadt anfreunden. Hierzu zählt die Mentalität der meisten Menschen, natürlich die Preise und alles andere was dazu gehört. Ich neigte immer dazu, alles für meine Partnerschaften aufzugeben. Damals für meine ex ex mit der ich hier zusammen lebte und jetzt seit 3 Jahren für meine ex und meinen Sohn. Ich bin ehrlich, bis auf die beiden hält mich hier absolut nichts. Auch nicht mein Job.
Einer meiner Lebensträume ist es, entweder nach Köln oder nach Hamburg zu ziehen. In beiden Städten habe ich auch guten sozialen Anschluss, den ich in München nicht habe und der hier auch sehr schwer aufzubauen ist. Des Weiteren finde ich diese Städte einfach schön und viel lebenswerter als München.
Ich versuche jetzt, nachdem unsere räumliche Trennung durch ist hier mein eigenes Leben aufzubauen. Gebe mir dafür vielleicht ein halbes Jahr Zeit und schau wies läuft. Tief im inneren weiß ich aber, dass ich hier nicht vollends glücklich werden kann. Zumindest vermute ich es stark. Bin eher der nordische typ.

Gleichzeitig aber bin ich weiterhin sehr gerne Vater, will für meinen Sohn nur das beste vom besten. Mich kümmern, und in keinem Fall dass er mich vergisst!

Sollte ich hier in der Stadt bleiben, nur ihm zu Liebe? Er ist noch so klein (3 Jahre alt) und ich will unser Band nicht zerstören.
Meint ihr es ist trotzdem möglich, auf so große Entfernungen guter Papa zu sein? Ich bin so unschlüssig was das angeht. Meine ex würde mich sowieso umbringen, wenn ich ihr sage dass ich umziehe. :D

Habt ihr Erfahrungen mit sowas? Ich kenne einige Fälle, wo der Papa weit weg wohnt, aber diese Kinder sind alle schon so viel älter, dass sie den auch alleine besuchen können.

Bin für alle Erfahrungen dankbar.

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Das ist ganz extrem schwierig zu beantworten. Natürlich bist du ein eigenständiger Mensch, der das Recht hat dort zu leben wo er glücklich ist. Andererseits hast du ein Kind gezeugt, das jetzt hier verwurzelt ist und für das du (seien wir ehrlich) wenn du so weit weg wohnst, nicht der Vater sein kannst, den es verdient hat.

Ich würde wohl in den sauren Apfel beissen und mal hier in München etwas sozialer werden. Dass du es in 5 Jahren nicht geschafft hast ein soziales Umfeld aufzubauen spricht auch eher gegen dich als gegen München. Nicht bös auffassen. Wenn auch die Arbeit nichts ist was dich hält (also dir nicht wirklich gefällt, oder?) dann wechsle sie.
Aber es ist eine Typfrage und wenn du eher ein Ego-Typ bist wirst du gehen. Was auch legitim ist. Es ist dein Leben. Aber dein Sohn wird dann auf jedenfall zu wenig von seinem Vater haben. So meine Meinung, alles gute!

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Danke dir für diese konstruktive Antwort :)
Ja, ich weiß ja selbst dass ich sowas auch nicht tun sollte. Bestimmte Dinge muss man akzeptieren wie sie sind! Ich habe mein Leben hier bereits in die Hand genommen. Besuche Vereine, gehe aktiv auf Leute zu. Ich glaube, sich ein eigenes Leben aufzubauen braucht halt auch einfach Zeit! Dennoch ist es weiterhin ein Wunsch von mir, und es tut gut über sowas zu reden! Vielleicht kann ich mir den Wunsch ja erfüllen, wenn er wirklich ein ganzes Stück älter ist. Volljährig zum Beispiel. Aber bis dahin wird so viel Zeit verstreichen - wer weiß was die Zukunft bringt! Danke ☺️

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Das stimmt. Die Zukunft hat man nie in der Hand und es kommt immer anders als man denkt :-)

Schön, dass du auch schon aktiver wirst, alles braucht einfach seine Zeit. Ein Vater ist einfach etwas sehr wichtiges im Leben eines Kindes. Vorallem wenn er sich gut kümmert und es klingt als würdest du das.

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Ich denke, mit einem Umzug tust Du dir keinen Gefallen. Unter der Woche musst Du so oder so arbeiten, die Wochenenden gehören so oder so meist den Kindern. Egal wo Du also wohnst, Du wirst eh keine große Zeit haben, Deine sozialen Kontakte vor Ort so zu pflegen, dass es einen Umzug wert ist und die räumliche Trennung vom Kind. Du würdest auch in Köln unter der Woche arbeiten und die Wochenenden dann damit verbringen, zu deinem Sohn zu jockeln, nur dass Du dann auch noch anstrengende 12 Std. auf der Autobahn verbringen müsstest, das kostet Zeit, Energie und Geld jedesmal. Besuchsrecht ist eine Holschuld, so oder so, d.h. du müsstest immer fahren oder wenn dein Kind älter ist, seine Tickets zahlen, damit er dich besuchen kann. Ich denke, wenn du mal abwägst, wieviel du am Ende zeitlich wirklich von Köln und den Leuten haben wirst, wirst Du einsehen, dass das nicht den Aufwand lohnt, es sei denn du brichst mit allem und machst nur noch den Bezahlpapa. Denke, das würdest Du aber irgendwann sehr bereuen.

Dieses "ich hab für meine Partnerinnen alles aufgegeben"-Denken solltest Du Dir auch angewöhnen, das war jedesmal Deine eigene Entscheidung. Nach der ersten Trennung von der ExEx hättest Du ja spätestens gegen können, wenn es so schlimm war, wieso bist Du geblieben, hast noch eine Münchnerin kennengelernt und mit ihr ein Kind gemacht? Das war doch Deine Entscheidung. Steh zu deinen Entscheidungen wie ein Mann, Du hattest jedesmal Deine Gründe, sie zu treffen. Und entsprechend triff auch jetzt Deine Entscheidungen und steh zu ihnen dann auch. Egal ob Du Dich für Pflicht, Herz oder Ego entscheidest. Und dann handele entsprechend auch, und steh dazu, dann fällt es Dir auch leichter, aus der "ich wollte das alles gar nicht und hier ist eh alles doof"-Haltung auszubrechen und Dein Leben zu genießen.

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Abgewöhnen, nicht angewöhnen sollte es natürlich oben heißen

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Kann das mit München nur bestätigen!! XD Bin auch seit einem Jahr hier und hasse die Mentaltität einiger Münchner (habe hier trotz dessen auch einige liebe Menschen kennengelernt). Aber verstehe dich so gut, möchte auch weg. Habe auch einen Sohn, verstehe mich mit meinem Mann nicht mehr, aber ich möchte nicht, dass er alleine aufwächst. Zumindest kann ich es mir noch nicht vorstellen. Lg