Er akzeptiert die Trennung nicht

Hallo, ich habe insgesamt 3 Kinder, 2 davon mit meinem jetzigen Partner. Wir sind knapp 10 Jahre zusammen, es kriselt meiner Seite schon lange und ich habe das die letzten beiden Jahre immer wieder angesprochen.
Nun ist meine Energie, Geduld und Liebe endgültig am Ende und ich möchte mich trennen.
Mein Problem ist nur, dass er das nicht akzeptieren möchte.
Wir diskutieren sehr viel, er schwankt zwischen "das kannst du den Kindern nicht antun. Schau doch was das mit der großen Tochter gemacht hat (auch ein Trennungskind)" und Selbstmitleid.
Er versteht nicht, dass Partnerschaft und Elternschaft 2 Dinge sind. Schlägt Kompromisse vor, dass ich doch trotzdem in der Wohnung bleiben soll, um einen krassen Cut zu verhindern und die Kinder zu traumatisieren. Dass es mir damit nicht gut gehen würde, empfindet er als egoistisch.
Dass es unsere gemeinsame Verantwortung und Pflicht den Kindern gegenüber ist, das gut hinzukriegen und weiterhin als Eltern für sie dazu sein, versteht er ebenfalls nicht. Eine Beratung oder auch nur Bücher (ich lese gerade glückliche Trennungskinder) oder ähnliches lehnt er ab, wenn keine Hoffnung besteht, dass wir wieder zusammen kommen.

Ich kann mir sogar vorstellen, dass wir uns anfangs weiterhin täglich sehen und den Kinderalltag meistern, nur eben mit verschiedenen Wohnungen (die nah beieinander liegen). Der ewst wird sich zeihen und wir müssen flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder reagieren.
Ich habe nur die Befürchtung, dass er seinen Schmerz und seine Sorge vor einem Trauma auf die Kinder projiziert und damit Schaden anrichtet.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Er hat schon einige Verhaltensweisen geändert, was ich auch gut finde. Aber das grundlegende Problem ist seine eigene Bedürftigkeit, die ich nicht mehr erfüllen kann. Die er aber nicht anerkennt und rational nicht erfassen kann.


Hat irgendjemand noch eine Idee, was ich machen kann? Ich bin gerade auf Wohnungssuche und werde das auch durchziehen. Möchte aber natürlich auch nicht als die Böse dastehen.


Sorry für.den langen Text.bin echt ratlos

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"Nun ist meine Energie, Geduld und Liebe endgültig am Ende und ich möchte mich trennen. "

Hast du ihm das ernsthaft genug klar gemacht manchmal brauchen Männer ein wenig und sind mit Spontan Trennungen überfordert, wenn diese für sie aus dem "nichts entstehen"


"Mein Problem ist nur, dass er das nicht akzeptieren möchte. "

Eher sein Problem, er wird es am ende akzeptieren müssen wie du es machst ob sanft und mit viel Kraft oder den Harten direkten weg ist deine Entscheidung.


" Schlägt Kompromisse vor, dass ich doch trotzdem in der Wohnung bleiben soll, um einen krassen Cut zu verhindern und die Kinder zu traumatisieren.

Klingt arg nach Eifersucht und Angst allein zu sein und keine "neue" zu finden wovor viele Menschen sich eben bei der Trennung fürchten.


"Eine Beratung oder auch nur Bücher (ich lese gerade glückliche Trennungskinder) oder ähnliches lehnt er ab, wenn keine Hoffnung besteht, dass wir wieder zusammen kommen.

Eine Beratung für die Kinder oder zu Trennung?
Wen ersteres, ja es gibt glückliche Trennungs-kinder und eben welche die es nicht sind. Wen wegen der Trennung, ja da hat er ja nicht unrecht wozu eine Beratung über eine Sache die nur Einseitig erfolgt wenn du nicht das Ziel hast die Beziehung zu retten.


"Ich kann mir sogar vorstellen, dass wir uns anfangs weiterhin täglich sehen"

Verrückt klingt das so kann er nicht über dich hinwegkommen und im laufe der Zeit wird es eine art Kontrolle, neuer Partner und du hast die Hölle auf Erden.


"Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Er hat schon einige Verhaltensweisen geändert, was ich auch gut finde. Aber das grundlegende Problem ist seine eigene Bedürftigkeit, die ich nicht mehr erfüllen kann. Die er aber nicht anerkennt und rational nicht erfassen kann."

Welche Bedürftigkeit? Die nicht allein sein zu wollen? Es ist auch schwer nach 10 Jahren einfach so vor Tatsachen gestellt zu werden das macht Angst und es fühlt sich falsch an wenn es nur von einem kommt, da kommt man nur nicht drumherum weil wenn du nicht mehr kannst, geht es eben nicht mehr wenn du alles dir mögliche versucht hast.


"Hat irgendjemand noch eine Idee, was ich machen kann? Ich bin gerade auf Wohnungssuche und werde das auch durchziehen. Möchte aber natürlich auch nicht als die Böse dastehen"

Du bist die Böse, du beendest die Beziehung sowas endet selten gut oder freundschaftlich außer beide sind sich ihrer Lage sicher und haben etwa die gleichen Ziele, stell dir vor, vor Jahren als es noch gut zwischen euch lief hätte er das mit dir gemacht, wäre er dann der "gute"? Ich denke darauf kannst du kaum Rücksicht nehmen.



Paartherapie probiert? Oder ist das ein "fliegender wechsel" dann erübrigt sich natürlich die Frage? Ich will dir nichts Unterstellen und kenne eure Probleme ja auch nicht, ich frage daher blind nach dem "Wieso du nicht mehr kannst". Ich persönlich finde eine Beziehung mit Kindern ist eine Verpflichtung wo es nicht immer nur Rosig sein kann aber du hast nur dieses leben, also musst du letzten Endes selbst Wissen was du möchtest.

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Danke für Deine ausführliche Antwort.
Ich bin in der gleichen Situation, wie die TE, mit ähnliche Gedanken und Zweifeln.

Ostern war sehr anstrengend in der Situation, aber Deine Antwort hat gerade Kraft gegeben🙏

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Ja Feiertage neigen dazu schwer zu sein, die meisten Familien Dramen und Streitereien passieren dort. Und du befindest dich also auch kurz oder fast schon während einer Trennung?

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Eine Trennung kannst du nicht schönreden. Faule Kompromisse mit täglich sehen usw. zögern den Prozess nur hinaus und es wird übel, wenn du z. B. jemand anderen kennen lernst. Spätestens dann kommt die Ernüchterung.

Vielleicht wäre ein Wechselmodell eine Option für euch. Sind die Kinder alt genug, um gefragt zu werden, bei wem sie überwiegend leben wollen?

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Du versucht gerade, dir hier die Trennung schön zu reden bzw. dich als "Gewinner" rauszuwinden. Als Gewinner, der ja keine andere Wahl hatte, so handeln musste und dabei auch noch alles richtig gemacht hat. Nebenher träumst du dann von "glücklichen Trennungskindern".
Glaub mir eins: Das ist Theorie, die Praxis wird anders aussehen.

Eine Partnerschaft noch dazu Elternschaft bedeutet IMMER, dass man daran arbeiten muss. Das genau willst du aber nicht. Mag sein, dass dein Partner erst nicht dazu bereit war, dennoch finde ich es PFLICHT, erst alles zu versuchen, ehe man sich trennt.
Jetzt daher zu kommen mit Argumenten wie "Er hat das erste Kind nicht akzeptiert ist einfach nur fies. Schließlich hast du dennoch daraufhin noch zwei Kinder mit ihm bekommen.

Eine Partnerschaft ist NIE immer nur schön, angenehm und läuft super. Da gibt es immer auch Tiefen oder schlechte Zeiten - außer man trennt sich natürlich vorher. Diese Tiefen zu überwinden (gemeinsam), das stärkt - würde auch dich stärken. Schade, daß du, wie soviele heutzutage, dafür aber nicht bereit bist und denkst nur Sonnenseiten verdient zu haben und aushalten zu müssen.

Die Kinder sind immer diejenigen, die am meisten darunter leiden und es so akzeptieren müssen. Glückliche Trennungskinder ? Nach außen ja - aber im Inneren geht so viel kaputt. Vergiss es!!

LG