Vater will Kinder

Hallo ihr Lieben,

ich bräuchte mal ein paar Erfahrungsberichte.

Es geht um folgendes: ich habe mich von meinem Mann getrennt und nun steht im Juni mein Auszug in eine Wohnung zwei Orte weiter an. Von der Abmachung, dass ich mit den Kindern im Haus bleiben dürfte, weiß er plötzlich nichts mehr. Für mich ist klar, dass die Kinder mit mir umziehen. Denn bisher war ich zu 95% für die Kinder zuständig und er hat gearbeitet und sich danach in sein Arbeitszimmer im Keller zurückgezogen, wo er bis zum Abend nicht gestört werden wollte.

Seit der Trennung und insbesondere seit dem Schreiben meines Anwalts, bis wann er welche Unterlagen zwecks Unterhaltsberechnung vorzulegen hat, ist er plötzlich sehr bemüht, Zeit in der Öffentlichkeit mit den Kindern zu verbringen. Die Große hat er soweit, dass sie nicht mehr in ihrem Bett, sondern nur noch mit dem Vater im Bett schlafen will. Er unterstellt mir Empathielosigkeit und Teilnahmslosigkeit gegenüber meiner Kinder und dass er seit Geburt der Großen zu mindestens 50% die Kinder betreut hätte - was eine unglaubliche dreiste Lüge ist.

Mein Anwalt sagt zwar, dass mein Mann keine Chance hat, dass die Kinder bei ihm wohnen bleiben. Aber gefühlsmäßig bin ich trotzdem verunsichert. Und gehe damit meinem Freund schon auf die Nerven, denn der hat das Thema Trennung schon hinter sich und ist sich ebenfalls zu 100% sicher, dass mein Mann damit nicht durchkommt.

Er war bis zur Trennung sehr schnell in Rage und verbal sehr aggressiv, hat auch oft die Kinder angebrülllt und mich zusätzlich täglich beleidigt und Vorwürfe jeglicher Art gemacht.

Was sind eure Erfahrungen?

Es wäre echt das Schlimmste, wenn die Kinder bei ihm blieben. Eben habe ich eine Mail an das zuständige Jugendamt gesendet und die Situation geschildert und um ein persönliches Gespräch gebeten.

Liebe Grüße
Sternlicht

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Hallo

Warum wird automatisch immer davon ausgegangen, das die Kinder bei der Mutter bleiben?

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Weil es, wenn der Vater sich nur unwesentlich gekümmert hat, nicht dem Kindeswohl entspricht, die Kinder von der Hauptbezugsperson zu entfernen.

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Die Kinder bleiben in den meisten Fällen bei dem Elternteil, welcher die meiste Zeit mit den Kindern verbringt, mit ihnen den Alltag lebt und diesen regelt.
Das sind prozentual gesehen und auch in diesem Fall zutreffend nunmal deutlich mehr Mütter als Väter.


Viele Väter haben nicht mal eine Ahnung wie der Alltag ihrer Kinder aussieht. Wann die Schule beginnt und wann sie endet. Welche Hobbys die Kinder ausüben und vor allem wo diese stattfinden.

Eine Bekannte beging Suizid.
Der Vater stand plötzlich mit der Tochter da und musste sich erstmals mit ihrem Leben auseinander setzen.Er wusste nicht mal in welcher Klassenstufe das Kind überhaupt ist, wie die Klassenlehrerin heißt, wie die Freundinnen des Kindes heißen und wo sie ihre Nachmittage verbringt.
NICHTS!

Das ist kein Einzelfall! Leider!

Und aus diesem Grund sind die Kinder nach Trennungen meist bei den Müttern. Weil die Väter erst mit einer Trennung beginnen sich mit ihren Kindern richtig auseinander zu setzen. Nicht selten wird das Kind und die Situation dann als Spielball eingesetzt. Nicht selten geht es dann auch gar nicht per se um das Kind. Sondern um ein effektives Druckmittel.

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Ob oder ob er nicht die Chance hat, damit durchzukommen, hängt mit davon ab, wie alt die Kinder sind (ab gewissem Alter werden die Kinder gefragt, bei wem sie wohnen möchten) und wer die bessere Betreuungsmöglichkeit hat. Wenn Dein Mann die Betreuung der Kinder sichern kann, hast Du z.B. keine Chance, denn er kann den Umzug der Kinder in eine andere Stadt verweigern. Ohne seine Zustimmung kannst Du nicht mal auf die andere Straßenseite ziehen mit den Kindern.

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Warum? So schlecht ist das doch alles nicht für dich.

Wie alt ist denn deine „Große“? Das würde ich doch jedem nochmal extra auf die Nase binden, dass der Vater jetzt plötzlich anfängt mit seiner Tochter nachts zu kuscheln, obwohl diese längst dem Familienbett entwöhnt war. Sowas hat er zu lassen. Hier würde ich klar das Jugendamt am Vermittlung bitten, ggf. mit Hilfe einer Psychologin. Wer weiß, wie sehr dein Ex das Kind bearbeitet hat.
Wer die Kinder betreut hat, lässt sich eigentlich problemlos nachvollziehen. So übel es ist, aber derjenige, der einen Vollzeitjob hat, ist eben definitiv nicht 24 Stunden am Tag zu Hause. Einfach ganz nüchtern den Alltag nachstellen. Einmal ab Geburt und dann eben auch auf die Änderung seit der Aufforderung zur Unterhaltszahlung hinweisen. Ganz nüchtern und sachlich. Wer war mit den Kindern beim Arzt, im Krankenhaus, bei Festen im Kindergarten/Schule. Welche Krankheiten hat das Kind durchgemacht? Was war richtig schlimm? Unglaublich viele Dinge wissen Väter gar nicht, die einfach nur abends mal eine Stunde ihre Kinder sehen.
Lass ruhig auch deine Kinder mal berichten, wie ein normaler Tag aussieht. Und selbstredend sollen sie nicht lügen. Glaubst du nicht, dass einem Richter hier Ungereimtheiten auffallen würden?
Du hast keinen einzigen Zettel, wo Dir dein Mann den Umzug MIT Kindern bestätigt. Auch nichts in digitalen Format? Was hast du für einen Anwalt?

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Wie alt ist denn deine „Große“? Das würde ich doch jedem nochmal extra auf die Nase binden, dass der Vater jetzt plötzlich anfängt mit seiner Tochter nachts zu kuscheln, obwohl diese längst dem Familienbett entwöhnt war. Sowas hat er zu lassen.

Wie bitte???? Das ist nicht dein Ernst oder?

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Was bitte hast du denn jetzt verstanden?
Kinder seelisch so zu bearbeiten, dass sie Verlustängste entwickeln, sehe ich als kriminell an.

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