Gehen oder bleiben?

Guten Morgen zusammen,

Ich merke immer mehr und mehr, dass ich in meiner Ehe nicht allzu glücklich bin. Hätten wir kein Kind, wäre ich wahrscheinlich schon weg. Und daran hängt es einfach: ich will der Kleinen (15 Monate) eine glückliche Familie bieten. Aber tue ich das momentan? Oder würde ich das erst nach einer Trennung?

Wie würde so ein kleines Kind eine Trennung verkraften? Wie oft könnten die beiden sich sehen? Würde sie in dem Alter schon über Nacht bei ihm bleiben? Was ist später mit Urlaub? Da würde er mit ihr ja vielleicht auch weg fahren. Braucht er dafür meine Zustimmung? Brauche ich seine Zustimmung, wenn ich mit ihr in Urlaub fahren möchte oder auf welcher Schule ich sie anmelde?

Werde ich einen Partner finden, der gut zu meiner Tochter ist und sie in sein Herz schließt? Klappen Patchwork-Familien?

Ich komme mir vor, wie in meiner letzten Beziehung. Da war ich glücklich, als ich mich getrennt habe. Aber da war ich noch nicht verheiratet und hatte auch noch kein Kind! Wenn ich mir den ganzen Berg Fragen anschauen, dann denke ich: bleib bei ihm...

Es wäre schon, wenn der eine oder andere mal antworten würde. Ich geh jetzt und hole mir eine Kopfschmerztablette...

Liebe Grüße
patchoulie

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Fragen über Fragen. :-)

"Aber tue ich das momentan? Oder würde ich das erst nach einer Trennung?"

Derzeit bist du unglücklich, also bietest du deiner Tochter keine glückliche Familie.

"Wie würde so ein kleines Kind eine Trennung verkraften?"

Je nachdem, wie die Eltern mit der Trennung umgehen, verkraften alle Kinder eine Trennung gut oder schlecht. es kommt allein auf die Kommunikation und Aktion der Eltern an.

"Wie oft könnten die beiden sich sehen?"

So oft, wie ihr zwei Erwachsenen das vereinbart, können die beiden sich sehen.

"Würde sie in dem Alter schon über Nacht bei ihm bleiben?"

Wenn ihr zwei Erwachsenen meint, das geht, dann kann sie bei ihm schlafen. Sie ist sein Kind, er ist ihr Vater.

"Was ist später mit Urlaub? Da würde er mit ihr ja vielleicht auch weg fahren. Braucht er dafür meine Zustimmung?"

Im besten Fall redet ihr immer miteinander über das Kind, über eure Pläne. Natürlich darf der Vater mit dem Kind in Urlaub fahren, warum auch nicht? Was sollte in der Zeit geschehen?

"Brauche ich seine Zustimmung, wenn ich mit ihr in Urlaub fahren möchte oder auf welcher Schule ich sie anmelde?"

Nein, ich meine, es bedarf keiner Zustimmung beim Urlaub. Es sei denn, du beschliesst, mit ihr in ein Kriegsgebiet o.ä. zu fahren. Da würde ich dann aber an dir zweifeln, ernsthaft. Die Urlaubszeiten solltet ihr aber gemeinsam absprechen, damit alle auf ihre Kosten kommen.
JA, Zustimmung bei der Schulwahl ist erforderlich, wenn ihr das gemeinsame Sorgerecht habt. Was bei Ehepaaren immer der Fall ist, wenn ich nicht irre.

"Werde ich einen Partner finden, der gut zu meiner Tochter ist und sie in sein Herz schließt?"

Das wissen wir nicht, aber das kann klappen. Mein Stiefvater hat mich in sein Herz geschlossen. Mein Partner schliesst meine Kinder in sein Herz. Ich schliesse seine Kinder in mein Herz.

"Klappen Patchwork-Familien?"

Ja, die können klappen. Wenn alle bereit sind, daran zu arbeiten, mehr noch, als in sogenannten Kernfamilien. Familie ist immer Arbeit.

L G

White, die sich erst getrennt hat, als sie dachte "alles ist besser als zu bleiben, ich gehe hier kaputt" (dabei ging es nie um Gewalt o.ä., "einfach nur" um den Mangel an aufrichtiger Liebe in der Beziehung). All deine Fragen habe ich mir auch mal gestellt.

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Hallo white,

vielen Dank für deine Antwort.

Wie alt waren deine Kinder, als du dich getrennt hast?

Gewalt ist es bei uns auch nicht weshalb ich an Trennung denke. Eher seine Passivität. Ich würde mir wünschen, dass er mehr macht und mehr Eigeninitiative zeigt.

Wenn man doch mal für fünf Minuten in eine Kristallkugel schauen könnte...

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Sie waren 5 und 7.

Ich finde es gut, dass es keine Kugel gibt, aber das ist eine andere Geschichte.:-)

Dir alles Gute

White

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Hallo!

Tja, das sind wahrlich keine einfacheren Fragen...

Ich war am Ende froh, dass mein Noch-Mann mir diese Entscheidung durch seinen Abgang abnahm und sein Verhalten dazu in mir ordentlich Erleichterung auslöste.

Erst überwog das Schamgefühl, versagt zu haben. Inzwischen bin ich eher auf dem Level, dass dieser Mann mir peinlich ist #hicks

Ich denke, man sollte sich erst trennen, wenn die Beziehung unweigerlich zerrüttet ist. Ist da noch was zu holen, würde ich es immer erst noch versuchen. Man hat JA gesagt in dem festen Glauben, dass es für immer ist. Da lohnt sich sorgfältige Prüfung.

Aber wenn die Ehe vorbei ist, dann würde ich auch nicht "der Kinder wegen" oder - noch schlimmer - wegen Eigentum etc. ausharren.

Ich bin selbst Scheidungskind und kann dir sagen: Kinder merken alles! Kinder in unglücklichen Ehen sind nicht glücklich. Und Kinder sch***** auf die heile Familienfassade, wenn es dahinter bröckelt.

Es sind eher die Eltern (meist Mütter), denen sowas wichtig ist.

Der Mensch ist nicht glücklich, weil er in einem bestimmten bürgerlich als "gut" und "richtig" definierten Gefüge lebt, sondern wenn er Menschen um sich hat, die ihn lieben und ihm gut tun.

Überlege, ob die Ehe noch zu retten ist. Wenn du die Frage mit NEIN beantworten kannst, dann ziehe die logischen Konsequenzen! Alles Fragen und Probleme wirst du lösen können, wenn du die Gewissheit hast, dass es kein Zurück mehr gibt.

LG, Nele
Vier Jahre nach Eherettungsversuch nun im Trennungsjahr

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Das kann dir niemand abnehmen, die Frage musst du dir selbst beantworten.
Aber ich lese nur von Sorgen und Ängsten, was ist, wenn du dich trennst. Das finde ich schon seltsam.
Ich hatte erwartet, unter der Überschrift eine Beschreibung deiner Ehe zu finden, wozu du um Einschätzung bittest.
Da lese ich aber nichts.
Als wollest du dich damit schon gar nicht mehr auseinandersetzen und du für dich bereits klar. Wie wäre es, wenn du mehr Details ausbreitest, was eigentlich nicht stimmt in deiner Ehe. Wir sind hier gewiss keine Therapeuten, aber vielleicht ist dein Entschluss zu voreilig.
Früher hörte ich immer: ach was solls. Trenn dich, auch andere Mütter haben schöne Söhne.

Nach etlichen Beziehungen glaube ich zwar noch daran, dass man auch noch später einen passenderen Partner finden kann.
Aber vielmehr glaube ich daran, dass es oft an Willen mangelt, bestehende Probleme anzugehen.