Hausverkauf Notartermin kommt jetzt, bin so traurig!

Wir haben jetzt einen Käufer für das Haus und dieses Jahr noch kommt der Notartermin zur Beurkundung des Verkaufs.

Das Problem ist, dass wir das Haus wegen der Trennung verkaufen müssen, da wir beide das Haus nicht mehr halten können bzw. mein Mann es auch nicht mehr will, obwohl er es wahrscheinlich könnte, wenn er arbeiten gehen würde. Er ist krankgeschrieben, bis auf weiteres (Depressionen/Burnout oder einfach nur Unlust). Zur Info: Er war lange in der Psychiatrie, bis er entlassen wurde, weil er dort mit einer Mitpatientin rumgevögelt hat. Für mich war das aber nur der Schlusspunkt einer langen Reihe von Enttäuschungen und Lügen.

Bevor er in der Klinik war, wusste ich gar nicht, wie schlecht wir finanziell dastehen. Ich bekam so langsam eine Ahnung, da ich immer wieder Stundungsanträge geschrieben habe oder auch mal Mahnungen kamen, um deren Überweisung ich mich dann schließlich selbst gekümmert habe. Ich muss dazu sagen, dass wir nie eine Pfändung laufen hatten. Soweit konnte ich das immer verhindern.

Ich weiß jetzt nun leider, dass mein Mann Privatinsolvenz anmelden wird und dass ich dann durch die Vorfälligkeitsentschädigung ebenfalls Insolvenz anmelden müsste, da ich ja keinen Job habe und die Kinder behalt und mangels Unterhalt erstmal von Hartz IV leben muss.

Kein Mensch rechnet doch damit, wenn er ein Haus kauft, dass er es nach 4 Jahren wieder veräußern muss. :-(

Wir sind mit so großer Hoffnung in diese Stadt gezogen, die Kleine war damals gerade noch in meinem Bauch.

Ich weiß, dass es die vernünftigste Lösung ist, das Haus zu verkaufen, zumal mich hier auch alles an meinen Ex erinnert. Hier gibt es in jeder Ecke Erinnerungen, aber auch Ecken, an denen seine Unzulänglichkeit deutlich zu erkennen sind. Die ganzen Dinge, die er reparieren oder erledigen wollte und es nie geschafft hat. Alles leere Versprechungen...

Aber trotzdem bin ich traurig. Meine Kleine ist hier in diesem Haus aufgewachsen und sie kennt praktisch gar nichts anderes. Mein Gatte hat im Februar erst das Kinderzimmer meiner Großen renoviert und gestrichen und wir haben ihr dort ihr heißgeliebtes Hochbett hineingebaut. Sie ist natürlich tottraurig, dass sie dieses Zimmer nun wieder verlieren wird.

Die Kleine dagegen reagiert auf die Trennung so heftig mit Wut und Aggressionen, dass man das ihrem Zimmer auch ansehen kann. Tapeten sind abgerissen, sie hat Löcher in die Wände gehauen, es ist sogar ein Loch in der Tür. Die Vorhangstange hat sie mehrmals runtergerissen. Vieles auch schon zu einer Zeit, wo wir die Kinder nach oben auf ihre Zimmer geschickt haben, damit wir uns hier in Ruhe streiten können. #sorry

Wenn ich ihr Zimmer so vor Augen habe, denke ich wieder: Wir müssen hier UNBEDINGT weg!

Im Grunde ist es ja auch fast nichts anderes, als ob man einfach den Mietvertrag kündigen würde. Das ist dann ja auch endgültig. Aber es fühlt sich so viel bedeutender an, weil man damit auch seine gesamte Hoffnung begräbt, finde ich.

Vielleicht ist auch deshalb so schwer für mich, weil ich immer noch keine Wohnung gefunden habe. Ich habe ja durch H 4 Mietobergrenzen einzuhalten und da wehre ich mich immer noch, in so eine von diesen Gammelwohnungen einzuziehen. Ich hoffe immer noch auf einen Kompromiss. Ich möchte auch gerne 4 Zimmer haben, weil meine beiden Kinder unmöglich in einem Zimmer schlafen können. Dann gäbs hier Mord und Totschlag.

Aber - bringen wir es ruhig mal auf den Punkt - wenn du einmal in einem eigenen Haus gelebt hast, ist alles andere darunter einfach mal schlimm. Die Wohnungen, die ich mieten würde, sind immer über die Mietobergrenzen oder kosten fett Provision, die ich auch nicht zahlen kann.

Wir hatten schon vorher eine 100 qm-Wohnung mit Garten mit einem Kind und jetzt soll ich auf 70 qm mit 2 Kindern leben und die Vorstellung finde ich schrecklich, weil es mir auch zeigt, wo ich jetzt stehe. Gerade mal noch so kurz vor der Obdachlosigkeit, Hauptsache, ein Dach über dem Kopf. #heul

Kann mich da jemand verstehen?? :-(

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Och Mensch, das kann ich gut verstehen. Bleibt evtl. was über vom Verkaufserlös, so dass du dir was kleines Eigenes kaufen kannst?
Bei uns wär's im Falle der Trennung genauso... und bei vielen anderen bestimmt auch. Ich hab nur eine Bekannte, die das Haus nach der Trennung als Alleinerziehende hält. Alle anderen machen's wie ihr. Und du gehst genau den richtigenWeg, indem du versuchst dich von den Schulden frei zu machen. Beiß auf die Zähne, vielleicht wird es nur ne ganz kurze Zeit in einer der Hartz IV Wohnungen. Du hast dich bisher so gut gehalten, da kommst du da auch noch durch.
GLG Trina #liebdrueck

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Ach, und das hört sich alles so aufs Materielle beschränkt an: natürlich erfüllt man sich einen Lebenstraum mit einem Haus. Man möchte dort seine Kinder großziehen und mit dem Partner alt werden. Mit dem Verkauf ist das natürlich auch alles hinüber und nicht mehr rückgängig zu machen. Das bringt dich jetzt natürlich zusätzlich aus dem Gleichgewicht.

GLG Trina

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"Bleibt evtl. was über vom Verkaufserlös, so dass du dir was kleines Eigenes kaufen kannst?"

Ehm - Haus vor 4 Jahren gekauft, Ex in Privatinsolvenz, Sie wegen Vofälligkeitsentschädigung in Privatinsolvent ..
Lass mich kurz überlegen ...

Nein, da bleibt kein Raum für den Kauf von anderem Wohneigentum ...

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Ich kann dich verstehen. Du musst aber jetzt nach Vorn schauen, es bringt nichts dem Alten nachzutrauern.

Vor einigen Jahren habe ich meinen Mann verlassen. Wir hatten ein Haus gekauft, es lief auf uns beide. Wir haben sehr viel Arbeit darein investiert. Haben ein 3/4 Jahr Mo-Fr nach der Arbeit (beide Vollzeit) und Sa ganztags dort gearbeitet. Wände mit Vorschlaghammer heraus geschlagen, gefliest,neue Fenster eingesetzt, Heizug, Terrasse gemacht - dafür von Hand, jeder mit einer Schaufel, Erde abgegraben, Decken und Wände abgeschliffen, Treppe abgeschliffen und neu lackert, Laminat verlegt. Mein Mann hatte dann einen Sportunfall und ich habe 3 Monate lang alles mit dem Schwiegervater gemacht - bin recht begabt was solche Arbeiten angeht.

Also es steckte so viel Liebe und Arbeit in diesem Haus.

Dann nach einigen Jahren die Trennung. Mein Mann hat das Haus behalten und mich ausbezahlt. Der Termin beim Notar war sehr schlimm. Ich habe nur geheult. Der Notar fragte mich sogar, ob man mich gezwungen hat, auf das Haus zu verzichten. Nein, es war ja mein Wunsch, aber es hat mir so weh getan, mich davon zu verabschieden.

Aber - ich muss sagen nach dem ich ausgezogen war - es hat mich nicht mehr interessiert. Aus und vorbei. Ich habe dann in einer 2 Zi Wohnung gelebt, 60 km - nichts im Vergleich zum riesigen wunderschönen Haus. Ich schaute nach vorn, das alte Leben war vorbei, Kapitel abgeschlossen. Ich konnte/kann die Zukunft neu gestalten, so wie sie mir gefällt.

Kopf hoch, alles wird gut!

maux

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Hallo,

ja, ich kann dich verstehen. Habe momentan eine ähnliche Situation. Meine zwei Großen sind so alt wie deine, nur habe ich noch einen Kleinen von 5 Monaten. Mein Mann (Beziehung lief schon länger schlecht), hat uns vor 5 Monaten wegen einer anderen sitzen lassen. Das Haus in dem wir momentan noch wohnen werden wir verkaufen, da wir es nicht halten können. Es kommen nun Leute um sich das Haus anzusehen. Nur wie es mit uns weiter geht, wenn das Haus verkauft ist, weiß ich nicht.

Ich frage mich auch, wo wir landen werden. Wer vermietet mir schon eine Wohnung als Alleinerziehende mit drei Kindern und dazu noch in Elternzeit #zitter. Aber irgendwie wird es schon weitergehen.

Mittlerweile bin ich froh, dass er sich getrennt hat, denn er verhält sich wie schon zuvor sehr egoistisch. Wenn ich mir hier so manche Forenbeiträge durchlese über was sich manche Frauen bzgl. ihrer Männer beschweren denke ich immer, meinen Mann wollte eigentlich niemand haben. Denn er hat sich weder um die Kinder gekümmert, noch mich im Haushalt unterstützt sondern ging lieber mit Freunden feiern und wenn er mal zu Hause war hat er sich mit Bier voll laufen lassen und morgens seinen Rausch ausgeschlafen. Alleine mit Freunden ist er auch in Urlaub gefahren, mit uns wollte er nicht da es ihm mit zwei Kindern zu anstrengend ist. Das volle Programm eben. Laut ihm habe ich ihn hier die Haustür rausgetreten #schock. Wer hätte sich darüber nicht beschwert. Wahrnehmungsstörungen scheint er auch gehabt zu haben #gruebel

So bin ich besser gestellt und es ist insgesamt ruhiger geworden. Bleibt nur noch die Frage wo wir wohnen werden und dann beginnt endlich ein schöneres Leben #huepf

Liebe Grüße
knoedel77

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Ich wundere mich gerade, dass hier noch kein Kommentar gekommen ist nach dem Motto "Und von dem Typen lässt du dir 3 Kinder machen? - Selbst schuld..." oder sowas in der Art.

Ich habe mal kurz nachgerechnet und dein Mann ist vor 5 Monaten abgehauen, wegen einer anderen, und deine Tochter ist 5 Monate alt... #nanana Hab dann auf deine VK geguckt...

#aerger#aerger#aerger Was für ein mieses Drecksschwein dein Ex-Mann ist!!!!

Solchen Männern müsste man auch den ganzen Tag aufs Maul hauen. Und was ich mich immer frage: Wie kann die Neue damit leben, dass der Typ sich so asozial verhält???

Ich würde dir ja gerne was raten, aber wie du weißt, bin ich selber noch ratlos. Deswegen wünsche ich dir einfach ganz viel Glück für dich und deine Kinder. Manchmal kommt Hilfe auch von ganz unerwarteter Seite. Ich habe gestern zum Beispiel von meinen Nachbarn Blumen geschenkt bekommen. #blume Sie haben gesagt, sie müssen ständig an mich und meine Situation denken.

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Hallo,
ich habe deine Geschichte gelesen , und mir sind die Tränen raus gekommen weil ich weiß wie du dich fühlst , mann geht zum Krankenhaus um gesund zu werden ,dann vögelt er mit einer da , ich habe das selbe erlebt , mann geht zum Reha wegen Depression , vögelt mit einer und will uns ich mit 2 Kinder sehr klein verlassen , dann auch die blöde Ausrede , du liebst mich nicht mehr ...

ich wünsche dir viel viel Kraft , er ist der verlierer .

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Hallo, es kommen wieder bessere Zeiten! Schlaf einfach im Wohnzimmer, dann haben die Kinder jeder ein Zimmer und du abends auch. Ich war auch alleine in einer 2-Zimmer-Wohnung mit meinem Sohn nach der Trennung und habe jetzt wieder geheiratet und es ist wieder besser. Alles Gute!

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Kannst Du das Haus nicht vermieten und von der Miete die Ratenzahlungen bedienen?

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Nein, weil ich ja jetzt erstmal im Hartz IV-Bezug bin und die wollen, dass ich das Haus verkaufe.

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Ich würde dagegen angehen. Zumindest für eine Übergangszeit musst du Zeit bekommen, bis du einen Job hast.

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Hallo,

darf ich mal fragen, ob du mit deiner Bank wegen der Vorfälligkeitsentschädigung gesprochen hast, ob sie vielleicht auf einen Teil verzichten würden? Das dachte ich schon bei deinem letzten Post... Ist ja auch in ihrem Sinne, dass du nicht in die Insolvenz gehst.

Ich hoffe du überstehst den Notartermin emotional...

Lg Jana

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Den Notartermin habe ich ich sehr würdevoll überstanden. Das liegt vielleicht daran, dass ich beim Rechtsanwalt- und Notar gelernt habe. Das heißt, ich habe voll auf Autopilot gestellt und habe sogar noch zwei Passagen aus dem Vertragsentwurf streichen lassen. So geistesgegenwärtig war ich da!

Aber der Umzug nun ist/wird die Hölle! :-[ Ich bin nur am Heulen und mir fehlt vollkommen die Kraft für dieses Riesen-Projetk, das ich nun fast ganz alleine stemmen muss. #heul

Neben dem ganz normalen Alltag mit den Kindern und dem Behördenkram und dann noch mein Ex-Mann und seine gaskranke Freundin. Ich schwöre dir: Hätten wir keine Kinder zusammen, ich würde nicht mehr mit dem reden! :-(