Ehe-Leben früher und heute, Was ist besser? Trennungsgründe...

Hallo zusammen

Möchte mal gerne Eure Meinung zu folgendem Thema hören:

Heute hab ich mit meinen Eltern diskutiert, wie sich doch die Zeiten geändert haben. Unsere Grossväter waren scheinbar die schlimmsten Männer überhaupt. Der eine betrog seine Frau nonstop und der andere ging jeden Abend saufen und liess seine Frau alleine, verprasste das Geld, hauptsache ihm gings gut :-[

Und unsere Grossmütter? Die hatten nicht die Möglichkeit, sich zu wehren, was zu sagen, geschweige denn sich zu trennen. Wie denn, mit 7 Kindern und keiner Ausbildung? :-[ Frauen hatten damals keine grosen Rechte, mussten die Kinder grossziehen und ihre Männer hatten ein flottes Leben #heul

Heute müssen sich die Männer anständiger benehmen und können sich solche Ausrutscher nicht mehr erlauben. Denn wir Frauen haben heute die Möglichkeit, von heute auf morgen unsere Koffer zu packen, egal ob mit 1 oder 4 Kindern.

Andererseits rennt man so vielleicht auch zu schnell weg und gibt zu schnell auf, darum halten die Ehen heutzutage nur noch ein paar Jahre, wo sie früher ein Leben lang gehalten haben.

Was also ist besser?
Wie denkt ihr darüber?
Würde mich mal interessieren....

Liebe Grüsse
ANDREA

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ehen früher haben wirklich länger gehalten.

(einschub: habe mal gelesen, dass so bis ins vorletzte jahrhundert rein die durchschnittlichen ehen auch nicht viel länger gehalten haben als heute. da war allerdings der trennungsgrund der tod, die lebenserwartung war einfach viel niedriger).

aber in manchen fällen: zu welchen preis?
die frau die geblieben ist, weil ansonsten wirtschaftliches nichts? und auch gesellschaftliches nichts? und da der betrunkene, prügelnde ehemann doch besser war?

der mann der geblieben ist, obwohl sie eine furie ist, nur keift und das geld rausschmeißt?

oder einfach beide, obwohl man sich nix mehr zu sagen hat, sich nicht mal mehr mag und einfach nur auf die nerven geht?

andererseits sind natürlich auch die erwartungen in heutiger zeit gestiegen. früher war man zufrieden, wenn man halbwegs auskommt, zum essen ausführen oder im neglige überraschen hat keiner erwartet.

was das bemühen betrifft kanns aber auch anders rum sein: früher brauchte man sich nicht zu bemühen, der andere war eh da und ist sicher nicht gegangen. egal was man so aufführt.

ich glaube: es ist heute besser. das nicht alle paarungen potentiell 50 jahre miteinander glücklich werden ist halt so, war früher auch nicht anders, nur gesehen hat mans nicht.

da finde ich es besser, dass man die möglichkeit hat, im bedarfsfall neue wege zu gehen und sich zu trennen.

lg

coppelia

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Ich bin froh, dass es heute "einfacher" ist.

Ehen haben früher sicher länger gehalten...aber um welchen Preis? Wenn einige gekonnt hätten, wären sie ganz bestimmt gegangen. Hinzu kommt, dass man zu damaligen Zeiten -geschieden- mit einem "Makel" behaftet war (besonders als Frau), der sich kaum ausbügeln ließ...auch das hat sich im Laufe der Zeit glücklicherweise geändert.

"Die Männer" haben sich m.E. nicht wesentlich verändert...nur muss sich das heutzutage niemand mehr bieten lassen, und das ist gut so.

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Hallo,

das Frauen zum größten Teil früher nicht gearbeitet haben, die Kinderschaar weitaus größer war, hielten die Ehen aufgrund Abhängigkeit .
Ausserdem finde ich war die Moral noch höher und ein Mann hätte eine Frau in den seltesten Fällen sitzen lassen mit vier/fünf Kindern.
Das wäre eine Schmach gewesen.

Heute trennen sich viele zu leichtfertig, zu schnell (der Staat springt ja ein) und zeigen im weiteren Sinne kein Verantwortungsgefühl gegenüber Kinder.

Ich denke schon dass sich meine Oma oder mein Opa getrennt hätten, wenn nicht vier Kinder, Haus und die Moral der Schiegermutter/Mutter nicht gewesen wäre und die soziale Absicherung.

ania

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Hi
Ich finde die heutige Situation klar nicht besser. Aber auch die frühere Situation fand ich nicht gut bzw mindestens genauso schlecht. Es hat sich gewandelt, aber doch nicht wirklich zum Besseren. Beispiele: die Bereitschaft, an einem Problem in Ehe/Partnerschaft zu arbeiten, stufe ich als sehr tief an. Da wird doch besser grad der Pantoffel gewechselt. Früher gings nicht oder weniger, aber es war gleichzeitig auch die Aufforderung da, die Sache mal näher anzuschauen. Nicht immer und überall war die Sache hoffnungslos und mit Recht raufte man sich damals zusammen. Ich kenne Paare, die sind aus wirtschaftlichen Gründen zusammengeblieben und im Grunde genommen unglücklich. Dann kenne ich Leute, die haben sich getrennt oder scheiden lassen, in der Meinung, es werde dann alles besser ...... wurde es nicht. Und darunter hat es auch Leute, die haben mit einem Neuanfang das Glück gefunden. Nein, besser ist es heute wohl nicht, einfach anders.

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Hallo Andrea,

ich denke das kann man nicht so einfach entscheiden. Jede Generation hat mit den eigenen Problemen zu kämpfen. Früher hatten die Frauen weniger Rechte und waren mit ihrer Kinderschaar praktisch an den Mann gebunden. Das muss so zu Omas Zeiten gewesen sein. Die Männer haben gearbeitet und die Frauen haben den Haushalt und die Kinder versorgt und auf dem Feld geackert und dafür nichts bekommen - außer vielleicht trocken Brot.

Dann kam die Generation unserer Eltern. Den Frauen ging es schon wesentlich besser. Die Männer haben zwar nach wie vor das Geld rangeschafft und die Frauen haben sich um den Haushalt und die Kinder gekümmert, aber es waren wohl wesentlich weniger Kinder. Eine Scheidung aber schickte sich auch bei dieser Generation nicht unbedingt, es wurde doch auch viel drauf gegeben, was die Leute wohl denken.

Ja und dann ist da unsere Generation. Irgendwie finde ich eine total von Konsum und Schnelllebigkeit geprägte Generation. Da wird geheiratet und geschieden irgendwie am Fließband ... zwischendrin mal ein Kind oder auch mal zwei ... mehr Kinder dann schon mal mit Ausnahme. Die Männer schaffen nicht mehr unbedingt ganz alleine das Geld ran. Die Frauen sind mutiger und stehen auch ihren Mann, auch wenn das manchen Ehemännern vielleicht nicht so ganz in den Kram passt, aber wir sind nicht mehr so schnell unterzubuttern wie unsere Mütter. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen!

Ich habe so eine Ausnahme! zu hause sitzen. Er denkt, dass er mit SEINEM Geld machen kann was er will, da ich ja zu Hause seine zwei (ich zitiere) "Gören" (3 1/4 Jahre und 16 Monate) erziehe. Da ich ja KEINEN Beitrag zum Familieneinkommen leiste habe ich auch kein Recht ihm vorzuhalten, wenn er sich mal eben eine neue X-Box für 350 Euro kauft.

Nun, das hat bald ein Ende. Ab Januar gehe ich wieder zum Einstieg 1 1/2 Tage arbeiten ... ich habe mir ein eigenes Girokonto eröffnet ... ich habe das Kindergeld auf meinen Namen und mein Konto umschreiben lassen (er hat es ungelesen mit unterschrieben) ... und auch das Elterngeld wird ab Januar auf dieses Konto fließen ... am 07. Januar habe ich ein Beratungsgespräch beim Anwalt ... und dann wollen wir mal sehen, ob er sich dann immer noch eben mal so eine X-Box für 350 Euro LEISTEN kann! Sorry, aber das musste gerade mal raus!

So und jetzt wünsche ich Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2008! - Auf dass wir uns nicht alles gefallen lassen! - .... Zum Glück sind ja nicht alle Männer so!!!

Liebe Grüße,

Diana

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Hallo,

ich denke nicht, das sman das so pauschalisieren kann und sollte.

Die Zeiten früher waren anders und in mancher Hinsicht härter. Aber nicht jede Ehe war schlecht. Wenn ich mich an die Geschichten erinnere die meine Urgroßmutter über ihren Mann erzählt, dann kann man heute noch neidisch werden. Es hat lange gedauert, bis ihr Vater die Einwilligung zu der Ehe gegeben hat, aber am Ende gab es ein wahres happy End und sie hatte noch 20 Jahre nach den Tod ihres Mannes Tränen in den Augen wenn sie von ihm erzählt hat.

Wenn meine Großeltern sich unbeobachtet fühlen sind sie ganz schön am turtelnund man sieht ihnen an dass sie glücklich sind.

Heute wie damals gab es glückliche und unglückliche Ehen. ich kenne Leute, die heiraten, weil sie glauben ihre krieselnde Beziehung könnte dadurch gekittet werden.

Mich macht es oft traurig wenn ich sehe oder höre, wie Ehepartner miteinander umgehen. Jeder pocht auf sein Recht und ist nicht bereit sich wirklich ganz seinem Partner zu widmen. Oft ist Ehe nur ein Stück Papier, das helfen kann Steuern zu sparen. Was ich unter Ehe versteh ist ein Bund zwischen zwei Menschen. Jeder will das beste für den Partner und nicht für sich. Als Ehepaar sollte man eine Art Schicksalsgemeinschaft sein nicht nur in guten sodern gerade auch in schlechten Zeiten. Ich denke dass können wir von unseren Großeltern und Urgroßeltern lernen.

Liebe Grüße
qrupa

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Ich glaube, dass die Leute früher wesentlich weniger individuell waren, d.h. sie haben wahrscheinlich nicht so sehr danach geschaut, ob es ihnen persönlich gut gut, sonder mehr an die Familie gedacht (v.a. die Frauen).

Schade finde ich heute, dass meiner Meinung nach viele Beziehungen viel zu schnell auseinandergehen.

Eine Freundin von mir hat sich im Urlaub wie ein Teenie verliebt und dann sofort total überstürzt den Mann verlassen ... und ist nun echt unglücklich. Das gabs früher nicht, denke ich.

LG
Anne