Vielleicht...ja, nein, später, nie

Liebe Community,
ich befinde mich in einem Schwangerschafts-KiWu-Forum. Das bedeutet, dass ich mich irgendwie mit diesen Themen auseinandersetze.
Und ja, in letzter Zeit vermehrt. Liegt vielleicht daran, dass bei mir nun die 3 davor steht und alle in meinem Umfeld schwanger werden.
Und vermutlich daran, dass wir bezüglich Hausbau nun einiges entscheiden müssen. Also finanziell ob überhaupt, oder ob Kinderzimmer, und noch so ein paar Zukunftsdinge die man halt so planen muss wenn man erwachsen ist ^^

Allerdings komme ich auf keinen grünen Zweig. Mein Partner und ich haben viel darüber gesprochen, aber auch das hilft mir nur bedingt weiter, da er es genauso sieht wie ich. Somit ist er mir keine Entscheidungshilfe.
Darum frag ich nun wildfremde Menschen. Verrückt, ja ^^

Ich würde gern von euch wissen, wie sich euer Kinderwunsch geäußert hat. Und was eure Gründe für Kinder sind.

Den typischen Wunsch Mama zu werden hatte ich nie. Und ich hab Angst, mein (für mich) perfektes Leben aufzugeben. Die Freiheiten. Die Bequemlichkeiten.
Kinder kosten viel. Ich verdiene viel, geb das Geld aber genauso gern aus. Shoppen und Reisen, Essen gehen und Spontanaktionen.

Ich hab Angst vor den Sorgen. Das beginnt doch mit der Schwangerschaft (oder früher falls es nicht klappen sollte) und hört nie auf. Sorgen ob das Kind gesund ist, Sorgen ob dem Kind was passiert, Sorgen ob das Kind in ein schlechtes Milieu abrutscht.

Ich hab Angst vor dem Gefühl nie mehr alleine zu sein. Man hat 24/7 die größte Verantwortung die man haben kann. Man hat nicht mehr "frei". Wenn unser Hund nervig ist, kann man ihn auf seinen Platz schicken und dort schläft er. Man kann ihn mehrere Stunden alleine lassen. Das funktioniert mit einem Kind eher schlecht.

Ich hab aber auch Angst, etwas zu verpassen. In beide Richtungen. Wenn man ein Kind bekommt und wenn man kein Kind bekommt.
Ich hab Angst, dass ich die Entscheidung, wie auch immer sie ausgeht, irgendwann bereuen werde.

Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Argumente liefern. Vielleicht für ja, nein, später, nie...
Lg Gänseblümlein

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Hey

Also ich kann dir nur meine Sichtweisen schildern.
Ich könnte mir kein Leben ohne Kinder vorstellen..da für mich eine Familie einfach toll ist.
Ich habe noch keine Kinder und war nie schwanger.

Wenn ich mich mit dir vergleiche muss ich sagen dass ich diese Bedenken und Sorgen die du gerade hast, nie hatte.

Ich hab mir noch nie Gedanken darum gemacht wie es ist zb 24/7 eingeschränkt zu sein.
Ich werde dieses Jahr 30.

Was ich damit sagen will ist, dass ich denke, wenn du solche Gedanken hast, jetzt im Vergleich zu mir, vielleicht ein Kind (NOCH) nicht das richtige für dich ist... Was völlig okay ist und absolut verständlich ist.
Einer Freundin von mir geht es wie dir.
Und doch möchte Sie im Moment dann eher doch kein Kind.

Im Endeffekt muss es natürlich jeder für sich wissen :)

Genieß dein Leben wie es für euch richtig ist..ob mit oder ohne Kind#herzlich

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Vielen Dank für deine Antwort :-)

Ja, mit diesen Bedenken bin ich sicher eher bei (noch) nicht!
Vor allem bei der 24/7-"Einschränkung" bin ich vermutlich zu egoistisch. Oder glaube es zu sein.
Denn ich denke, dass ich mich auch gut "einschränken" könnte, denn Kinder sind ja eine Bereicherung.
Grundsätzlich finde ich Familien auch toll. Haben echt einen wunderbaren Familienzusammenhalt. Nur wer sagt, dass das dann auch so sein muss. Das Kind kann wegziehen, in ein schlechtes Milieu abrutschen, usw usw usw...

Wenn ich auf meine Nichte und Neffen aufpasse überwiegen natürlich die positiven Aspekte. Wobei ich oft schon froh bin dann meine Ruhe zu haben. Da ist es halt immer laut. Und unaufgeräumt. Und chaotisch.
Aber bestimmt schön chaotisch und schön laut wenn es die eigenen Kinder sind.

Ach, vermutlich mache ich mir für jetzt zu viele Gedanken und irgendwann überwiegt mehr das Ja oder eben nicht ^^

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Also meine Mama hat mir Mal erzählt dass sie nie was an anderen Kindern hatte.. also es war immer okay aber es war dann auch schön wenn sie Mal eine Nichte oder Nefe bei sich hatte, wenn dieser dann auch wieder weg ist :-)
Und als ich dann kam,. war alles anders.
Da ist sie total darin aufgeblüht weil es IHR Kind war :)

Ihr entscheidet euch schon richtig.
Ich hab auch eine Freundin die kann sich nicht überwinden mit dem "üben" anzufangen um schwanger zu werden.. da ist wohl einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt da.

LG

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Hey, man kann es auch anders betrachten, als meine Vorrednerin.
Du hast aufjedenfall ein Gefühl dafür, wie es einer Mama gehen kann.
Ich habe zwei Kinder und bin unendlich dankbar sie zu haben. Ich habe mir genauso Gedanken gemacht, genau wie du es beschreibst schon bevor ich überhaupt schwanger wurde. Und das obwohl beide Kinder durch eine Kinderwunschbehandlung gezeugt wurden. Sie sind jetzt 3,5 Jahre und 7 Monate und ja die Sorgen sind immernoch da. Die werden auch nie verschwinden, aber genau das macht doch eine fürsorgliche und tolle Mutter aus. Das ist die Natur! Wir möchten, dass es unseren Kindern gut geht, wir lieben sie über alles. Ich kann dir aber versprechen, dass diese Sorgen im Hintergrund bleiben und die ganzen schönen Momente mit den eigenen Kindern überwiegen werden. Mal sind die Sorgen dann größer, mal sehr klein. Im Großen und Ganzen überwiegen die Liebe und die großen Stolzmomente.
Ich lese jetzt keine labile Person heraus, denn wenn du psychisch labil bzw. belastet wärst, dann würde ich den Kinderwunsch verschieben, da es eben kein Zuckerschlecken ist mit einem Baby/Kind.
Ich könnte dir das Profil von Sarah Engels auf Instagram empfehlen. Sie macht täglich ihren Sport, fährt von einem Termin zum anderen, liest abends ihrem Großen noch ein Buch vor, reist derzeit mit einem Van mit Baby und Kind.
Klar schafft das nicht jeder Mensch, da jeder auch andere Voraussetzungen, Grenzen und Eigenschaften hat. Aber ich will damit sagen, dass es auch so gehen kann.
Eventuell könntet ihr ja beim Bauen ein weiteres Zimmer miteinplanen, ob es am Ende ein Kinderzimmer oder Hobbyzimmer oder oder oder wird, könnt ihr ja dann noch entscheiden.
Ich hatte trotz der Sorgen einen sehr großen Drang eine Familie zu gründen, deshalb bin ich auch pro Kind eingestellt. Aber, wenn für euch zu viel dagegen sprechen sollte, dann ist das auch in Ordnung und etwas was du nicht hören möchtest: eure gemeinsame Entscheidung.
Ich kann dir nur sagen, dass die Sorgen völlig berechtigt sind und viele so denken wie du. Diese Gedanken bedeuten nicht, dass du kein Kind machen solltest, weil du so denkst. Sie sind vollkommen in Ordnung!
Die Entscheidung wird dir hier leider keiner nehmen können.
Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr euch für euch den richtigen Weg entscheidet.
Lg

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Dankeschön für deine tolle Antwort - ich fühl mich mit meinen Sorgen sehr verstanden! Und es ist schön zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin! Und vor allem wie es dann eben mit diesen ganzen Sorgen und Ängsten weitergehen kann. Diese Emotionen kann man sich als Nicht-Mama ja nicht vorstellen, aber du erklärst sie ganz gut :-)
Die Entscheidung kann man wirklich nur selbst treffen - aber eben dieser Austausch ist schon eine Hilfestellung. Denn da geht es ja nicht um richtig oder falsch.

Und das Instagram-Profil werd ich mir gleich mal ansehen!

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Also, ich wollte immer eine kleine Familie, so eine tolle, wie die, in der ich aufgewachsen bin. Hab den Wunsch bei meinen Kindern ein paar winzige Dinge anders zu machen und meine Kinder so zu erziehen, daß sie besonders die Natur und nachhaltigkeit zu schätzen wissen.
Ich möchte meinen Kindern etwas mit auf den Weg geben. Und wenn ich mal. alt und gebrechlich bin, hoffe ich, nicht alleine sterben zu müssen. Keine Kinder bedeutet auch keine Enkel. Wenn man also alt ist und alle der Familie schon nicht mehr sind, dann ist man allein. Hat man aber Kinder und Enkel die einen Lieb haben und brauchen, dann fühlt man sich auch gebraucht.

Du bist vielleicht noch nicht ganz so weit,und willst noch ein paar Jahre dein Leben genießen. Und das ist auch okay.
Bin mittlerweile auch 35 Jahre alt und habe mein Leben gelebt wie es kam und getan was ich wollte. Alle um mich herum haben Kinder zwischen 1 und 16 und ich denke mit bei einigen das die ihre Jugend verpasst haben. Während ich Party gemacht hab und auch mal spontan auswärts pennen konnte.
Aber es gibt Da auch ein Paar in meiner Nähe, die haben Ihre Kinder komplett mit einbezogen, so wie ich es auch machen würde. Urlaub, Party, das geht alles.

Lass Dir vielleicht noch ein paar Jahre Zeit.

NUR,würde ich Dir raten, falls es auch bei Dir mal. Dazu kommen sollte, daß Du auf Grund des Alters in eine Kinderwunsch-Klinik gehen musst:

RICHTE DIR EINEN ORDNER EIN,
STELLE DORT DEINE GESAMTE ALTE VOM FRAUENARZT REIN. LASSE EINMAL ODER BESSER ALLE 6 MONATE DEINE BLUTWERTE CHECKEN UND HEFTE SIE DORT AB.
AUCH DEIN MANN KANN 1 MAL IM JAHR ZUM SPERMIOGRAMM MACHEN GEHEN.
SO HAST DU FÜR DEN NOTFALL ALLES PARAT.

Außerdem kannst du so auch selber auf deine Werte regelmäßig mal drauf schauen, das ist nie verkehrt.

Genieße dein Leben, egal wie du dich entscheiden wirst. #winke

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Hey! Bis auf den Hund beschreibt es mein Leben vor 10 Jahren.
Kind war immer vielleicht nach dem nächsten Urlaub. Jetzt bin ich fast 41, hab mit 38 mein erstes Kind bekommen, vom Lebensrhythmus der Ideale Zeitpunkt, allerdings hätte ich jetzt noch gerne das 2. Mal schauen, es klappt noch nicht.
Ich hatte ein super, easy Leben, möchte dieses aber niemals missen.
Mein Partner hat mir zu liebe dem Kiwu zugestimmt, ist der beste Papa und bereut, dass wir zu spät angefangen sind

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Also, zunächst mal machst du dir schon mal sehr realistische Gedanken, was das Leben mit Kindern betrifft und das ist schon mal gut. Die die ich kenne, die es "bereuen" hatten die erwartungshaltung, dass das Leben normal weiterrennt u sich das Kind einfügt. Zumindest die ersten 3j bleibt kein Stein auf dem anderen u das Leben was man davor hatte existiert nicht mehr, va wenn man einen entscheidenden Einfluss auf die Erziehung des Kindes haben möchte. Klar kann man sich viele Freiheiten bewahren wenn man sich eine Nanny oder Oma einteilt u die einen Großteil übernehmen - aber dann spielen die halt auch eine große Rolle in der grundsteinlegung. Ich hab/hatte eine tolle Karriere, bin viel gereist und die rolle der Mama ist die aufregendste u herausfordernste Erfahrung meines Lebens, für mich persönlich ist es das größte was ich je gemacht habe u ich bin so dankbar, dass ich eine Mutter für meine Tochter sein darf. Meine Prioritäten mussten sich auch erst mal komplett neu arrangieren, und das war ein Prozess. Aber am Ende des Tages denk ich mir immer - ok - woran denke ich wenn ich mit 80 an mein Leben zurück denke - bestimmt nicht an irgendwelche Business Reisen, Projekte etc - definitiv an meine Kinder. Man muss aber dazu sagen, dass wenn man nur 1 Kind hat, man es sich nach 3,4 Jahren definitiv so organisieren kann, dass die Einschränkungen nicht mehr so krass sind und man wieder sehr viele Freiheiten hat. Also die heftige Phasen dauert mMn nur 3 Jahre. Denke aber bei 2 Kindern oder mehr (haben leider nur 1 lebendes Kind, unser Sohn war eine frühgeburt u verstarb-ja auch diese Erfahrung kann leider passieren wenn man Kinder in die Welt setzt) wirds eher schwierig mit Breaks u Freiheiten aber 1 Kind rennt ab einem gewissen Alter schon ein bisschen "nebenher".

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Ach u was ich persönlich nicht mehr machen würde wenn ein kinderwunsch besteht, der aber noch nicht so "dringend" ist, va wenn man schon in dem 30ern ist - abwarten, verschieben - noch die eine Reise, noch das eine Projekt in der Arbeit...usw. Ich bin jetzt 37 u eigentlich hätte die Familienplanung mit 36 abgeschlossen sein sollen, hätte auch funktioniert, wäre mein Sohn nicht verstorben. Jetzt stellt sich keine neue SS mehr ein u ich fühle mich langsam auch zu alt. Man darf nicht unterschätzen wie extrem anstrengend manche Babys sein können u das wird nicht einfacher mit steigendem Alter. Meine Tochter war ein high need baby u noch mal so ein Baby würde ich mit ende 30 nicht mehr schaffen neben einem weiteren kind.