Vergleich Hund vs. Baby

Hallo zusammen
Ich muss kurz etwas loswerden, weil ich extrem genervt bin und mit keinem reden kann. Wie ihr wisst, wünsche ich mir nichts mehr als ein Baby. Mein Partner ist da eigentlich geteilter Meinung. Nun haben wir zum x-ten Mal den Hund seines Papas bei uns, um diesen zu hüten, weil er diverses erledigen muss. Es ist nicht nur für einen Tag, in der Regel haben wir ihn für mehrere Tage. Es ist ein ganz kleiner, kaum als Hund wahrnehmbar, eher so eine Klette. Braucht 24/7 Aufmerksamkeit, geht man in die Waschküche, bellt er das Gebäude zusammen. Kurz einkaufen gehen und Zuhause lassen - ein Ding der Unmöglichkeit! Vor einer Woche habe ich ihn bereits gesagt, dass ich mich heute mit meiner besten Freundin treffen will und in der Stadt spazieren gehen möchte, da ich sie seit Monaten nicht mehr gesehen habe und wir uns gegenseitig vermissen. Er freute sich für mich und sagte, er fände das toll, dass wir uns wieder sehen, weil er merke, dass sie mir fehlt. Nun zum Streitthema: ich fragte ihn, ob er den Hund heute nehmen kann, weil ich mit ihr abgemacht habe und wir evtl. noch was essen gehen wollen und ich keinen Bock darauf habe, mich nach dem Hund zu richten (Gassi gehen, schauen wo ein Hund rein darf usw.). Er rastete völlig aus und meinte, dass es ihm jetzt umso mehr Angst mache betreffend einem Baby, weil ich "schnell mal keinen Bock habe auf das". Ich versuchte ihm zu erklären, dass dies für mich zwei verschiedene Welten sind und ich ein Baby überall mit hinnehmen kann. Wickeln kann man es eigentlich auf jeder Restaurant-Toilette, in die Läden kann man es auch mitnehmen, bei schlechtem Wetter kann man es auch drinnen beschäftigen usw. Das sind für mich grosse Unterschiede und vor allem ist es das eigene Fleisch und Blut, da sei die Liebe zu gross um es "nicht mehr zu wollen". Er hat dafür kein Verständnis und meint, dass es bei einem Kind dasselbe sein wird und alles an ihm hängen bleiben wird und er darauf keine Lust hat. Ich versuchte ihm immer wieder Unterschiede aufzuzählen und dass er aufhören soll, einen Hund mit einem Kind zu vergleichen. Mich rege halt nur die Tatsache auf, dass ich ihm vor einer Woche bereits gesagt habe, dass ich etwas vorhabe und vor zwei Tagen schleppe er den Hund an und mein Tag ist im Arsch. Vor allem habe ich gestern mit ihm nochmals darüber geredet und er meinte "kein Ding, ich nehme den Hund morgen mit" und gerade eben regte er sich auf, als ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe. Jedes Mal wenn der Hund bei uns ist, schaue ich mehrheitlich, bleibe Zuhause und er hat seine Freiheiten, habe mich nicht sehr oft beschwert, es gehe mir halt nur heute darum, damit ich die Zeit mit meiner besten Freundin geniessen kann und mich nicht noch auf den Hund fixieren zu müssen.
Er ist jetzt extrem sauer, hat den Hund genommen und ist, wie geplant, mit seinem Freund weg.
Bin ich die Böse? Wäre ich wirklich so eine schlechte Mutter deswegen? Wie kann ich ihm das begreiflich machen, dass ein Hund und ein eigenes Kind nicht dasselbe sind?
Sorry für den langen Text, aber es musste einfach raus 😞

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Oh man… wow! Sorry, falls das nun zu hart für dich sein sollte, aber:

Dein Mann hat echt ein paar Probleme! Und anstatt sich damit zu beschäftigen, wälzt er seine Last schön auf dich ab😅🤯

Also:

1. Nein! Ein Hund und ein Baby kann man eigentlich nicht vergleichen. Tust du ja auch nicht!!! Aber weißt du, wer das tut? Dein Mann!! Immer schön erst einmal an die eigene Nase fassen…🤪

2. Hallo?! Das ist der Hund SEINES Vaters?!?!! Dazu kann ich nur sagen, dass es zu 100% SEIN Job ist sich um den Hund zu kümmern, wenn er ihn schon so spontan mitbringt. Und du kannst aus NETTIGKEIT und weil ihr verheiratet seid und du ihn liebst natürlich auch ab und zu dich um ihn kümmern. Aber mal ernsthaft—> Bei seinem Verhalten würde ich da höchstens etwas für den armen Hund tun, wenn dein Mann den total vernachlässigen würde. Und in diesem Fall beim nächsten „spontanen Erretten“ einfach sofort und konsequent NEIN sagen und deinem Mann mitteilen, dass er selber sehen muss, wie er das schafft. Immerhin ist er ja erwachsen!!!☺️

Und Joa, vermutlich wird er erst einmal total sauer sein auf dich. Kann dir aber in dem Fall egal sein, weil er nur sauer auf dich ist, weil das leichter ist, als sauer auf sich selber zu sein!!!

3. Er hat dir also schon zugesagt den Hund (gütigerweise- OMG…er übernimmt ein bisschen seiner eigentlichen Aufgabe! Man huldige ihm und schmeiße Konfetti!) zu übernehmen, während du dich mit deiner Freundin triffst, die du lange nicht mehr gesehen hast? Super!! Keine Ahnung, warum er sich dann schon wieder aufregt… soll er den Hund halt nicht zu sich holen, wenn er nicht damit umgehen kann. … das Ganze klingt für mich so, als hätte dein Mann eine Art Traumata, was das Thema „Verantwortung“ angeht und dann habe ich den Eindruck, dass du diesbezüglich einfach schon viel weiter entwickelt bist, als er und er dir halt da so hinterher hinkt… macht ihm vielleicht ja auch Angst. Aber dann soll er das halt anständig formulieren, anstatt sich aufzuführen, wie ein pubertierender kleiner Junge was das Thema angeht. Ansonsten kann ihm da keiner helfen, auch du nicht!!

4. Genieß bitte einfach das Treffen mit deiner Freundin in vollen Zügen!!! Habt ganz viel Spaß!
Und falls dein Mann stinkig sein sollte, wenn du wiederkommst, würde ich das evtl einfach ignorieren. Oder halt mit ihm über die ganze Sache reden und sobald er laut oder aggressiv wird, das Gespräch sofort abbrechen und ihm sagen, dass du so kein vernünftiges Gespräch mit ihm führen kannst und nur „normal“ mit ihm reden wirst. Wenn er dann Zeit zum Abreagieren braucht, kann er ja Gassi gehen…😉😇

Liebe Grüße aus der Ferne🌸

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Hahah made my day!! Danke, du hast meinen Emotionsstau gerade gerettet😂 ich werde mir das alles nochmals gegen Abend durchlesen und schaue, wie es ausgehen wird. Vielen, vielen Dank!! ❤️😂

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Mir scheint doch eher, Dein Mann sucht einen Grund, um Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, daß Du den Hund nicht nimmst, weil er keine Lust darauf hat.

Ist doch der Hund seines Vaters? Skurril, daß Du Dich dann immer kümmern sollst.

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Ja, ich bin überzeugt davon, dass er auch keine Lust hat! Aber er hat ihn notfallmässig mitgenommen vor 2 Tagen. Wir leben in einer Wohnung, 5min von seinem Vater entfernt. Er hat ein Haus mit Garten, dort lebt der Hund auch. Ich fragte ihn, ob er den Hund ins Haus bringen könnte für die Zeit wo er auch weg ist, damit er keinem von uns eine Last ist. Es wären nur so 3h und da passiert nichts. Im Haus bellt er eben nicht, wenn man ihn alleine lässt. Hier stört es die Nachbarn sicherlich (aus meiner Sicht - es wäre für mich auch nicht angenehm, wenn da ein Kleffer die ganze Zeit bellen würde).
Aber jedes Mal wenn ich mich "beschwere" bin ich die Blöde und Böse und darf mir solche Standpauken anhören.

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Also... "Braucht 24/7 Aufmerksamkeit, geht man in die Waschküche, bellt er das Gebäude zusammen. Kurz einkaufen gehen und Zuhause lassen - ein Ding der Unmöglichkeit!" klingt leider tatsächlich nach einem Baby. 😂 Ein Baby kannst du auch nicht kurz in einem Raum lassen und in die Waschküche gehen, auch schnell einkaufen geht nicht, und in Ruhe mit einer Freundin treffen wäre mit Baby auch nicht wirklich "in Ruhe" (es sei denn, du hast Glück und dein Baby ist zufrieden und schläft viel, aber seit ich ein Kind habe, mache ich nichts mehr "in Ruhe", weil mein Kind nie viel geschlafen hat und grundsätzlich eher aktiv und unzufrieden ist).

Wenn es also diese konkreten Sachen sind, die dich stören, würde ich ehrlich(!) noch mal in mich gehen. Wenn du als Mutter alleine zu Hause bist, kriegst du unter Umständen nichts geregelt. Alleine aufs Klo geht nur, wenn mein Mann zu Hause ist. Mittagessen vorbereiten ist mit meiner Tochter ein größeres Projekt. Und ich bewundere all die Frauen, die in der Elternzeit einen perfekten Haushalt führen, denn ich schaffe das nicht. Haushalt mache ich, wenn mein Mann abends zu Hause ist oder das Baby schläft (jetzt mit fast einem Jahr können wir sie endlich ablegen - vorher schlief sie nur mit Körperkontakt, da hab ich wirklich wenig geschafft, vor allem, weil einer von uns sich abends mit ihr hinlegen musste).

Allerdings stimme ich dir insofern zu, dass es natürlich Unsinn ist, das eigene Baby mit einem fremden Hund zu vergleichen. Beim eigenen Baby stören einen manche Sachen natürlich weniger als bei einem Hund, der nicht mal der eigene ist. Und grundsätzlich würde ich ein Baby auch nie mit einem Hund vergleichen.

Dennoch würde ich mit deinem Freund nochmal darüber sprechen und versuchen, euch darüber bewusst zu werden, welche Freiheiten ihr bereit seid aufzugeben. Denn mit einem Baby gibt man einige Freiheiten auf. ;)

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Ich bin bereit alles aufzugeben. Klar, mit einem Baby ist es nicht sooo verschieden, aber wenn das Baby mal schläft, kann ich schnell 3min in die Waschküche. Zum Einkaufen kann ich es mitnehmen, der Hund muss draussen warten. In ein Restaurant kann ich ein Kind mitnehmen, Hunde sind da selten erlaubt. Das Kind ist im Kinderwagen, wenn ich spazieren gehen möchte mit der Freundin, der Hund schnuppert jeden Zentimeter ab, dh vorwärts kommen kein Thema, vor allem will er manchmal gar nicht laufen also muss ich ihn tragen (ja, ein Kind auch, aber es ist mein Fleisch und Blut und keiner fragt sich ab dir in so einer Situation - bei einem Hund schüttelt man noch eher den Kopf und ich trage nicht gerne ein Tier im Arm, sorry).
Ich verstehe was du sagen willst, aber gewisse Dinge sehe ich anderst. Ok, mir fehlt auch die Erfahrung, aber anhand meines Lebens und all den Kindern, welche ich grösstenteils auch mit-grossgezogen habe, gibt es da grundlegend Unterschiede zwischen Hund und Kind😘

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Ich bin ehrlich - ich hab mir das Leben mit Baby auch einfacher vorgestellt.

"aber wenn das Baby mal schläft, kann ich schnell 3min in die Waschküche"

Ich konnte das fast ein Jahr lang nicht. Mein Baby wird nächsten Monat ein Jahr alt und erst jetzt sind wir so weit, dass wir sie ablegen können, ohne, dass sie sofort(!) die Augen aufmacht. Ich hätte den Großteil des ersten Jahres nicht mal eben in die Waschküche gekonnt. In der Trage konnte ich sie mitnehmen, aber Wäsche machen war echt anstrengend.

"Zum Einkaufen kann ich es mitnehmen, der Hund muss draussen warten."

Stimmt. Wobei Einkaufen zumindest mit meinem Baby kein großer Spaß ist. Mein Kind hasst den Kinderwagen. Mit der Trage geht's gerade so.

"Das Kind ist im Kinderwagen, wenn ich spazieren gehen möchte mit der Freundin"

Wie gesagt... Nicht alle Kinder sitzen/liegen gern im Kinderwagen. 😂 Ich dachte mir die ersten acht oder neun Monate, dass ich das scheiß Teil einfach verkaufen sollte, weil ich eh immer Kind tragen und Kinderwagen schieben zugleich machen musste. 😂

" Ok, mir fehlt auch die Erfahrung, aber anhand meines Lebens und all den Kindern, welche ich grösstenteils auch mit-grossgezogen habe, gibt es da grundlegend Unterschiede zwischen Hund und Kind😘"

Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Hund und Kind, das habe ich ja auch gesagt. Wenn dir der Hund aber so anstrengend vorkommt, wünsche ich dir von ganzem Herzen(!), dass dein Kind nicht annähernd so wird wie meins. ;) wie gesagt, ich habe mir das Leben mit Kind auch einfacher vorgestellt und dachte mir, das läuft dann schon so mit. Aber das Leben mit Hund ist tausendmal entspannter als das Leben mit Baby. 😅

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Ich finde das generell schräg, dass offenbar viele menschen babies mit hunden vergleichen. Es sind aber immer nur leute mit hund aber ohne kind.
Immer wenn ich mit hundebesitzern über unser baby spreche vergleichen die das gleich mit ihrem hund 😂
Und wenn die dann ein baby haben merken die, dass man das gar nicht vergleichen kann...

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Für mich klingt es ein bisschen so, als würde dein Mann nicht wirklich ein Baby wollen und deswegen Gründe suchen. Am effektivsten sind die Gründe natürlich, wenn sie dich betreffen und er damit erreicht, dass du vielleicht selbst Zweifel bekommst.

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Liebe Cinderella.
Überleg es dir gut. Für mich klingt es so, dass dein Mann auch nicht bereit wäre, das Kind mal zu nehmen, wenn du mal eine Auszeit brauchst. Zeit für dich.
Ich war 7 Jahre lang Alleinerziehend mit "2" Kindern.
Mein Sohn und mein Partner (sein Vater), dem das Zocken und Zeit für sich wichtiger war, als Familienzeit oder mal nur Zeit mit seinem Kind alleine zu verbringen.
Klar konnte ich mal abends alleine weg gehen, aber da schlief mein Sohn.
Ansonsten hab ich alles alleine gestemmt. Therapien, Arzttermine, Kita etc. und das alles neben der Arbeit. Zu 90 % war ich alleine mit meinem Sohn unterwegs, in Parks, andere Freizeitaktivitäten, meine Schwester übers Wochenende besuchen. Die Zeit hat er nicht/selten für den Haushalt genutzt. Dass ich alles alleine machen musste, war nicht schlimm, aber die fehlende Unterstützung seinerseits und das permanente "lass ihn doch" hat mich so sehr geärgert. Selbst die Gespräche zwischen mir und der Psychologin bei der Mutter Kind Kur hat ihn nicht interessiert.
Dann stand die Trennung im Raum und er versprach, mich zu unterstützen. Mir alles zuhause abzunehmen. Dann ließ ich ihn und er warf mir vor, ich würde nichts mehr tun. Therapien, Arbeit etc. Hab ich aber gemacht. Hat er nur nicht gesehen. Es erfolgte die Trennung, auch meinem Kind zu Liebe.
Jetzt, wo ich einen neuen Partner habe, kann er sich plötzlich kümmern, mit Kind was unternehmen, Spielplatz etc. Aber nur, weil er nicht will, dass mein Partner mehr Zeit und Unternehmungen mit seinem Sohn macht, als er....
Darüber solltest du vielleicht mit deinem Mann sprechen, bevor ihr ein gemeinsames Kind bekommt. Denn du bist auch nur ein Mensch und keine Maschine, die alles alleine schafft. Ich wäre ehrlich gesagt lieber Alleinerziehend ohne Partner gewesen, als mich zusätzlich über seine Untätigkeit zu ärgern. 🍀

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Oh, da schrillen bei mir aber auch alle Alarmglocken!

Ganz kurz: Selbst wenn ihr ein gemeinsames Kind hättet, hättest du jedes Recht der Welt, dich alleine (!) mit einer Freundin in der Stadt zu treffen und shoppen zu gehen. Er will doch Vater werden, oder reicht die Rolle als Erzeugers?

Überlege dir gut, ob das der richtige Partner ist, um ein Kind zu bekommen. Und schau mal ins Baby/Kleinkind und Familienforum rein, da siehst du nämlich, wie viele verzweifelte Frauen schreiben, dass alles an ihnen hängen bleibt und der Vater sich um nichts kümmert. Dein Partner schafft es noch nicht mal, sich um den Hund seines Vaters zu kümmern und wirft dir das vor...

Ganz ehrlich, ich wäre an deiner Stelle eher sauer auf ihn, anstatt an mir zu zweifeln.

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Da kommen Narzisstische Erinnerungen in mir hoch...