Frage als Mann zum Kinderwunsch nach einer Abtreibung

Hallo liebe Mitglieder. Vielleicht wundert ihr euch, dass hier ein Mann schreibt. Dies tu ich aber um einfach meine Frau besser zu verstehen. Meine Frau war vor knapp 2 Jahren schwanger wir hattem sehr schlechte Lebensumstände (Finanziell, Familiär usw) somit entschieden wir uns fürneine Abtreibung. Sie konnte sich nie mit dem Gedanke anfreunden und als es dann abgetrieben wurde habe ich sie nie so wirklich ernst genommen mit den Thema habe alle Gespräche immer abgeblockt usw. Jetzt haben sich unsere Umstände um 360 Grad gedreht alles ist gut Arbeit Haus Familie einfach alles. Meine Frau lag mir immer mit dem Kinderwunsch in den Ohren. Ich habe ihr in einem ausführlichen Gespräch vor einigen Wochen mitgeteilt dass ich bereit bin und es auch gerne möchte. Ich habe ihr auch erklärt wie dumm es von mir war sie nie damit ernst zu nehmen mit ihr darüber zu reden oder sonstiges ich habe es einfach kapiert und ich war wirklich sehr emotional bei dem Gespräch. Erstmal konnte sie mir nicht mit ja oder nein antworten sie sagte sie müsse dies erstmal sacken lassen. Später dann hieß es nein sie kann das nicht mehr. Jetzt heißt es ja aber sie braucht noch Zeit. Ich habe sehr viel gelesen und mich informiert denn das sie will das weiß ich einfach das wusste ich auch eigentlich schon bevor ich sie fragte. Ich habe bei meinem recherchieren herausgefunden dass es bei vielen Frauen so ist dass sie selbst wissen das sie es wollen aber es aus Angst nicht tun. Viele schreiben man soll es einfach machen und es zulassen der Rest in der Frau sprich die psyche wird sich dann ganz schnell damit anfreunden und sie wird glücklicher als je zuvor sein. Der Meinung bin ich auch. Es ist einfach nur eine Blockade die man überwinden muss. Nur wie soll ich das anstellen ? Ich kann ja nicht einfach in sie herein eakulieren obwohl sie es eigentlich nicht will. Vielleicht haben hier ein paar Frauen von euch ein Tipp oder vielleicht habt ihr was ähnliches erlebt und könnt mit mir eure Erfahrungen teilen? Ich würde mich sehr freuen von euch zu hören.

5

OK also ich muss da Mal Nachfragen: Von wem ging das damals mit der Abtreibung aus? Hätte deine Frau sich ohne dein zutun vielleicht FÜR das Kind entschieden? Dass sie sich damit nie anfreunden konnte spricht für mich dafür, dass sie eigentlich nicht hundertprozentig dahinterstand.
So dann hast du sie Jahrelang nicht ernst genommen in einem Thema was wirklich, wirklich tief grieft und einen Menschen kaputt machen kann... (Ich hätte dich spätestens am dem Punkt verlassen. Muss ich dir ganz ehrlich sagen)
Dann ist dir das Kinderkriegen auf einmal genehm und jetzt ist sie dir nicht sicher genug und statt sie jetzt Mal ernst zu nehmen denkst du dir: Ja einfach machen, dann wird sich die Blockade schon lösen...
Also ganz ehrlich... Du musst ansonsten wirklich DER Traummann schlechthin sein, oder deine Frau liebt dich bis zur Selbstaufgabe. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie das mitmacht.
Die Wünsche deiner Frau werden nicht ernst genommen und wenn du dann Wünsche hast soll deine Frau doch bitte mitziehen.
Ich an deiner Stelle würde mich Mal auf den Poppes setzen und nachdenken was da so schief gelaufen ist. Und mit deiner Frau eventuell zu einem Therapeuten. DER wird ihre Gefühle nämlich ernst nehmen. Es scheint nämlich bei euch entscheidest alleine du wann die Kinder kommen dürfen und wann nicht.

1

Kann ich dir privat schreiben ?

7

Ja sehr gerne

2

Wie hat sie denn die Abtreibung verkraftet? Wenn sie eigentlich kinderwunsch hatte, aber den Abbruch durchführen ließ, kann ich mir vorstellen, dass das sehr traumatisch gewesen sein musste. Selbst wenn man aus rationalen gründen sich gegen eine Schwangerschaft entscheidet, ist der Vorgang alles andere als schön und die Leere danach überwältigend schlimm. Muss nicht so sein, kann aber. Das hängt natürlich von jedem einzelnen ab und ich kenne deine Frau nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Planung einer erneuten Schwangerschaft all diese Gefühle wieder hoch kommen lässt und daher ihre anfängliche Abwehrhaltung kommt. Wenn sie sagt, dass sie Zeit braucht, dann gib ihr die halt. Ein Kind entstehen zu lassen, es zu entfernen und dann wieder entstehen zu lassen ist ein gewaltiger Vorgang im Körper einer Frau. Man bestellt schließlich keine Pizza, sondern das komplette Leben verändert sich. Redet viel miteinander. Das ist wichtig.

3

Kann mir das Gefühlschaos deiner Frau leider nicht vorstellen weil mir es nicht passiert ist, aber ich kann dir meine Erfahrung sagen. Als mein Mann und ich die Familienplanung besprachen, war für mich das Thema Kinder unvorstellbar, da ich beruflich noch einiges vor. hatte und auch vorher noch soviele Reisen machten wollten. In den Gesprächen mit ihm wirde aber klar wie wichtig es ihm war und meine Denkweise zu ändern half vorallem, dass er sich richtig reingekniet hat seinen Ernst mit dem Thema zu beweisen. Ich könnte mir als Frau vorstellen, dass es ihr hilft wenn du nochmals ein Gespräch beginnst die Abtreibung aufzuarbeiten, nun gemeinsam und reinhörst wie es ihr damals wirklich ging und ihr dann aber auch aufzeigst wie ernst es dir ist mit ihr eure Familie zu gründen und was fuer eine Zukunft du genau dir nun vorstellst, jetzt wo alles besser ist. Darüber hinweg kommen wird sie wohl nie aber vielleicht überwindet sie ihre Angst wenn du sie mit Liebe und Euphorie fuer ein gemeinsames Kind, dein Ernst klarmachst

4

Und was hast du jetzt vor? Sie zwangsbeglücken? Ich finde du steigerst dich da in etwas rein. Für Verständnis und Einsicht ist es 2 Jahre zu spät. Deine Frau hat den Abbruch wahrscheinlich nie richtig verarbeitet. Das heißt aber nicht, dass sie keinen Kinderwunsch haben kann/darf. Wieso kannst du nicht einfach akzeptieren, dass sie noch ein wenig Zeit braucht? Es ist übrigens normal, dass man sich ein Kind wünscht, aber der letzte Funke für das "JETZT" noch fehlt. Diese Entscheidung sollte bewusst getroffen werden und nicht auf Verdacht, "dass sich die Psyche damit anfreunden wird" #klatsch

6

Also ehrlich? Ich an ihrer Stelle würde auch sicher nicht mehr von dir schwanger werden. Was für Umstände haben nicht gestimmt? Kein Haus? Glaubst du ein 1 Jähriges Kind (so alt wäre dein Kind jetzt) juckt es ob es in einer Mietwohnung oder einem Haus wohnt?
Was wenn sich DEINE Umstände wieder ändern, soll sie wieder abtreiben oder wenn es zu spät ist das Kind zur Adoption freigeben?

Sei froh dass sie dich nicht verlassen hat, jetzt gehst du ihr noch auf den Sack dass du plötzlich doch ein Kind willst?! Wie alt bist du?

Und nein ich bin kein Mensch der gegen Abtreibungen ist, aber eine Frau schwängern und dann zur Abtreibung zwingen ist unter aller Sau. Ich verstehe es dass sie kein Kind mehr von dir möchte. Entschuldige aber du hast deine Chance verkackt und ich wünsche dir dass du nie Kinder haben wirst. Andere Männer kämpfen darum Vater zu werden und können es nicht weil sie keinen Partner oder gesundheitliche Probleme haben. Aber DU hattest doch die Chance gehabt Vater zu werden?!

8

Ich habe niemanden zu irgendetwas gezwungen! Das habe ich auch überhaupt nicht gesagt pder geschrieben. Ich glaub es war falsch hier eine Diskussion darüber zu starten ich hatte mir eigentlich ein wenig Zuspruch und vielleicht ein paar hilfreiche Tipps erhofft. Leider kann ich den Thread nicht mehr rückgängig machen sonst hätte ich es getan. Ansonsten trotzdem danke für s lesen....

9

Ich habe jetzt alle Beiträge gelesen und hoffe, dass die private Zuschrift anders im Ton war dir gegenüber als die meisten. Was Canela schreibt, finde ich auch gut.
Es kann im Zusammenhang mit einer ungeplanten Schwangerschaft leider zu so einer Entscheidung kommen, wie ihr sie getroffen habt - und später kann man es gar nicht mehr genau fassen, wie es überhaupt kam. Der Paartherapeut Möller schreibt: Jede Beziehung ist eine unteilbare Schöpfung zu zweit. Auch so eine Entscheidung.
Ich glaube, du bist deinen Weg gegangen seither und verstehst sie jetzt mehr als damals. Du hast dich informiert und hast begonnen, dich in deine Frau reinzudenken und einzufühlen.Und du weißt, dass ihr Kinderwunsch weiterhin irgendwo vorhanden ist. Leider - vielleicht - von Trauer und Angst bedeckt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie innere Hindernisse spürt.
Sie ist aber nun auch ihren Weg gegangen. Sie sagt ihn dir so gut - du kannst es hier schreiben:
"Erstmal konnte sie mir nicht mit ja oder nein antworten sie sagte sie müsse dies erstmal sacken lassen. Später dann hieß es nein sie kann das nicht mehr. Jetzt heißt es ja aber sie braucht noch Zeit."
Dass sie Zeit braucht. Ich glaube, das ist jetzt euer gemeinsamer Weg. :-)
Und dass mit der zeit "aus Liebe Leben wird" - dieser Tag wird hoffentlich für euch kommen. Wo ihr beide einwilligt, vielleicht überwältigt - und wieder neu vertrauen könnt.
Zeige ihr deine Offenheit und dass sie dir sehr wertvoll ist. #herzlich
Das Kind von damals als solches zu benennen und miteinander zu betrauern - das kann auch ein Weg sein. Frag´, was sie sich vorstellen kann, was sie erleichtern würde. Nimm dir Zeit und lass sie dir erzählen, wie für sie alles war. Möglichst ohne Unterbrechung oder Kommentar. Auch wenn etwas gegen dich kommt. Ich glaube, du kannst es jetzt sehen und annehmen. Ihr werdet als Paar zusammenwachsen. Es ist doch gut, dass ihr zusammengeblieben seid. :-)
Äußerlich ist das Nest wirklich bereit. Jetzt bringst du die Strohhälmchen für das "innere Nest". Es war schon gut, dass du hier geschrieben hast. Ich denke, bei einem Paar kann man nicht gegen einen sein, sondern nur für beide. Ihr kämpft auf der gleichen Seite. Vielleicht dauert es noch eine Weile und es ist noch eine Weile schmerzhaft. Aber ihr seid auf einem guten Weg. Du kannst mir auch gern privat schreiben.
Guten Abend euch! Kyra