Warum ein Kind bekommen? Angst vor Verlust der Selbstbestimmung

Hallo liebe Eltern und Nicht-Eltern,

wir stehen vor der Entscheidung, ein Kind zu bekommen oder nicht. Sicher werden viele von euch diese Gedanken gehabt haben.

Wir unternehmen gern viel, auch unter der Woche abends mal und freuen uns, dass wir unsere Freizeit frei einteilen können.
Viele unserer Freunde haben auch Kinder und da haben wir auch gesehen, dass diese ihre Hobbys aufgegeben haben und weniger Zeit haben.
Nun stellen wir uns die Frage, wenn wir so viel unserer Freizeit aufgeben müssen, warum bekommt man dann ein Kind, gibt es einem wirklich so viel zurück? Ging euch Eltern das auch so und wie geht ihr damit um, dass ihr nicht mehr selbst über eure Zeit bestimmen könnt?
Wir haben Angst, dass wir unsere Hobbys nicht mehr machen können, dass wir unsere Freunde verlieren etc.
Dazu kommt natürlich auch die Angst vor einem behinderten Kind...

Hat/hatte jemand die selben Ängste und wie hat sich das alles entwickelt?

Vielen Dank für eure Antworten.
Chris

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Naja,man kann ein Kind haben, und trotzdem noch Frau und Mann und nicht nur Mutter und Vater sein.
Es kommt drauf an wieviel Hilfe man hat.... oder ob man allein da steht. Und ob man sich von seinem Zwerg auch trennen kann ....

Oder ob man über Vater und Mutter wird und sein Kind nicht los lassen kann.

Klar kannst du dein Hobby machen,klar kannst du mal abends aus gehen... halt nicht mehr so oft! Dann pennt das Kind halt mal wo anders. Ich finde da auch absolut nix verwerfliches dran!

Nur weil man ein Kind hat,heißt es ja nicht,dass du dein ganzes Leben aufgeben musst 😅

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Wir haben hier leider sehr wenig Familie, meine Partnerin hat eine Großtante und Sohn hier. Ihre Eltern leben weiter weg. Kinder abgeben an Großeltern etc. fällt also schon mal weg. Sicher können auch mal Freunde, Nanny etc. darauf aufpassen.

Ich könnte mein Kind sicher auch mal loslassen.

Ich weiß, dass ich nicht mein ganzes Leben aufgeben muss, nur muss dann eben der andere Partner ran, dann wird das Kind ja nur ständig von einem zum anderen gegeben.

Ich habe auch Angst zu vereinsamen, mir geht es schon schlecht, wenn ich mal 1-2 Tage niemanden treffe, mit Kind wird es dann wohl noch schlimmer und man sitzt nur noch zu Hause, so stelle ich mir das vor. Dann wird man noch depressiv, ist das gut für das Kind?

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Ob du vereinsamst oder nicht, kommt nicht darauf an, ob du ein Kind hast oder nicht. Das ist Einstellungssache. Es gibt ja auch Aktivitäten, die man MIT KIND machen kann. Im Gegenteil, man lernt auch schnell neue Leute kennen, wenn man es zulässt.

Babykreis, Kinderturnen, Kindergarten, Elternverein, Spielkameraden, Spielplatz, ja sogar im Wartezimmer des Kinderarztes kann man mit Leuten ins Gespräch kommen.

lg lene

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Hallo...

Warum bekommt man ein Kind ist natürlich eine sehr komplexe Frage.
Ich hätte mir ein Leben ohne Kind nie vorstellen können allerdings war es nicht geplant das mit 16 zu bekommen aber so ist es dann gelaufen ich bekam mit 16 meine Tochter was natürlich extremes zurückstecken in dem Alter verlangte. Aber ich habe nichts bereut und auch nichts vermisst. Heute ist sie bald 10 und wir bekommen langsam immer mehr Freizeit zurück doch mein Mann und ich arbeiten an Kind nr 2 und geben das gerne auch wieder auf.
Die Entscheidung ist natürlich groß ist man bereit sein Leben hinten an zu stellen oder nicht.
Ich finde es wichtig das man sich das genau überlegt natürlich wenn man gut getimt ist kann man vieles erhalten aber ich finde man muss sich schon bewusst sein das es Einschränkung bedeutet.
Wenn man selbst nicht sicher ist sollte man vielleicht noch etwas warten und ist noch nicht bereit.

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Ich finde gut, dass ihr noch an Kind 2 arbeitet, obwohl ihr schon aus dem Gröbsten raus seid.
Ich wollte ja auch immer ein Kind und war da auch immer sehr hinterher, aber jetzt mache ich mir merkwürdigerweise Gedanken. Wenn ich mir vorstelle, den ganzen Tag nur das Kind zu bespaßen (z.B. am Wochenende) und dann am Ende nichts für mich getan zu haben, werde ich echt wehmütig. Vielleicht ist es wirklich so, dass man dann eben mehr mit anderen Familien machen muss, die in der gleichen Situation sind, wenn man das nicht immer schafft, wird es bestimmt sehr schwer.

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Also bei mir persönlich war es dann witziger Weise so das ein Zoo Besuch mehr Spaß gemacht hat als ein bar Besuch früher so zum Vergleich.
Heute genießen wir es natürlich sehr mal essen zu gehen mal alleine ins Kino usw aber auch Familien leben kann Riesen Spaß machen und je nach dem welches Hobby man kann es ja auch erhalten

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Hallo!
Interessant, dass das mal jemand anspricht, das Thema beschäftigt bestimmt einige hier.
Auch wenn man im Kiwu-Forum mit den Threads manchmal aufpassen muss, um nicht blöd angemacht zu werden...

Also ich selbst bin jetzt bei 8+4 ss und es ist ein absolutes Wunschkind.
Dennoch hab ich mich natürlich vorher gefragt und tue dies auch jetzt noch, ist ein Leben mit Kind tatsächlich das, was ich mir vorstelle?
Nicht falsch verstehen, wir freuen uns riesig und befinden uns in einer sehr stabilen, gesicherten Lebenslage, die uns ein Kind absolut ermöglicht.
Aber ich bin eben nicht so unbedingt der “mütterliche“ Typ, liebe meinen Beruf (mitsamt aller Überstunden) und mein Privatleben, in dem ich gerne mit meinem Mann durch die ganze Welt bummele.

Ich denke, dass ist mit einem Neugeborenen erst mal nicht mehr so einfach, aber vermutlich auch nicht unmöglich.

Ich habs bei meiner besten Freundin erlebt, die sowohl in der SS als auch später, mit der kleinen Maus, weiterhin Fernreisen gemacht hat.

Und das haben wir auch vor, haben für's 2. Trimester sogar bereits einen Roadtrip durch den Osten der USA geplant 😊

Vielleicht sind einige Länder erst mal tabu, aber man muss, denke ich, nicht auf alles verzichten, dass eigene Leben geht ja auch noch weiter.

Klar ist man nicht mehr so flexibel was einen spontanen Abend im Kino oder beim Italiener angeht, aber ab und an muss dann eben mal ein Babysitter oder die Oma herhalten, damit man auch mal noch “Paar“ sein kann.

Ich hoffe und denke, dass ein Kind ein selbstbestimmtes Leben nicht ausschließen muss, das liegt aber vermutlich an jedem selbst.

Und was eine mögliche Behinderung angeht, mit dem Risiko müssen wohl alle werdenden Eltern irgendwie umgehen.
Da lässt sich eben nichts planen.
Wenn aber beide Eltern gesund sind und es keine Vorgeschichten gibt, sollte man immer erst mal vom Besten ausgehen.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen und egal wie du dich entscheiden solltest, alles Gute für euch 🍀 und ein erfülltes Leben, ob mit oder ohne Kind/ Kinder.

LG

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Danke dir!

Mir geht es gar nicht mal um große Reisen oder Essen beim Italiener, das würde ich schon verschmerzen können. Es geht eher um den Tagesablauf an sich, bisher kann ich immer machen was ich will, lesen, fernsehen, Sport, und mit Kind muss ich mich den ganzen Tag mit dem Kind beschäftigen, was ja auch nicht immer sehr spannend ist.
Wir kennen jetzt auch nicht so viele Leute, wo wir ständig hinrennen könnten, um auch mal was anderes zu sehen, daher den ganzen Tag zu zweit mit dem Kind in der Wohnung sitzen kann schon anstrengend werden?

Wahnsinn aber zu sehen, wie viele Leute ein Kind haben und ich habe noch keinen großartig jammern gehört, ich sehe aber bei vielen nicht, dass sie durch die Kinder etwas gewonnen hätten, zumindest ist es nach außen nicht sichtbar, vielleicht sind es ja die eigenen, intimen Momente.

Manchmal kommt es mir eben so vor, als investiert man 20 Jahre bis es groß ist, dann geht es, und man ist einsam wie zuvor und ist aber gefühlt um mehr Jahre gealtert. Vielleicht mache ich mir momentan auch zu viele Gedanken und vielleicht wächst man auch mit der Zeit und wahrscheinlich ergibt sich auch sehr viel, aber was wenn nicht? Alle wirken immer so stark mit einem Kind obwohl sie auf so viel verzichten müssen.

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Sorry aber das ist doch quatsch ..Wenn du Kinder hast bist du im Alter sehr wahrscheinlich Nicht alleine .Hast evtl tolle Enkel .ich bin 32 und so oft bei meinen Eltern mit den kleinen .fahren sogar bald zusammen in den Urlaub .und was man gewinnt ist pure Liebe .was soll man da sonst gewinnen .es ist ja kein Geschäft .finde du hörst dich irgendwie sehr kalt an .wie alt seid ihr denn?habt ihr evtl schon zu lange gewartet ?

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Ich bin froh das ich diesen Betrag gelesen habe und jemand mal dieses Thema angesprochen hat🙏
Ich stelle mir oft diese Frage und ich denke das diese vllt erst beantwortet wird wenn man so ein kleines Wunder im Arm hält, was es einem wirklich an liebe und Zufriedenheit zurück gibt🙂

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So ist es wahrscheinlich. Aber was, wenn man dann das Gefühl nicht hat?

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Darf ich fragen wie alt ihr seid? Und wie lange liiert?

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Ich 36, meine Partnerin 33. Wollten eigentlich schon vor 2 Jahren ein Kind, aber kam einiges dazwischen (Todesfall in der Familie).Jetzt wollen wir es wieder probieren bzw. meine Partnerin hat eigentlich damit angefangen, dass es ja eben für sie eigentlich schwierig ist (für den Mann ist es ja immer einfach) und sie auch auf so vieles verzichten müsse, sie hat auch Hobbys, die sie gern macht, und das wäre so schmerzlich, diese nur noch selten ausführen zu können. Sie geht z.B. aushelfen in einer Hundeschule und möchte auch einen eigenen Hund. Sie war auch mal allergisch gegen Hunde, und meinte, wenn das Baby dann allergisch ist und sie keinen Hund haben kann, wäre es möglich, dass sie das Kind nicht so mögen könnte wie sie es möchte.. :-(

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Sind 10 Jahre liiert

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Huhu..Wenn ich ehrlich bin ,hört es sich für mich an ,als würdet ihr nur wg oder durch andere überlegen ein Kind zu bekommen .Wenn ihr keines wollt und es scheinbar auch nicht vermisst ,dann ist es besser keines zu bekommen (meine Meinung ).Habe das auch im Bekanntenkreis .Ich wusste immer schon ,dass ich Kinder wollte .Man hat auf jeden Fall viel weniger Zeit für sich selbst ,zumindest die ersten Jahre ,wer gegenteiliges behauptet ,sagt nicht die Wahrheit .irgendwann wird das auch wieder anders ,aber die ersten 5 Jahre muss man auf jeden Fall zurückstecken .Zumindest dann wenn man keine Großeltern im Haus hat oder sich regelmässig eine Nanny nimmt .Für mich ist das aber überhaupt kein Problem ,ich kann noch lange genug machen was ich will ,die Kinder sind nur kurz klein ,schwupps sind sie erwachsen
Erst meine Familie ist die Erfüllung meines Lebens.Und was ich für mein Kind bzw bald Kinder fühle ,habe ich in meinem Leben noch nicht gefühlt .Dagegen ist alles nichts .LG

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Unterschreibe ich so. Man muss bereit sein zurückzustecken und zwar gewaltig ABER es gibt nichts Schöneres als das eigene Kind lachen zu sehen:-)

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Aber wie kann man denn etwas vermissen bzw.wissen, dass man etwas haben will, dass man selbst noch nie gehabt hat? Und die Anstrengungen nicht genau kennt? Sondern erstmal vom schlimmsten ausgehen muss?

Ich finde schön, wie du sagst, dass du so ein tolles Gefühl hast. Das kann ich mir auch gut vorstellen, so ein Gefühl, und das macht bestimmt vieles wett.Das ist wahrscheinlich der Grund, Kinder zu haben.

Sollte man sich aber sein Leben aber nicht auch selbst erfüllen können, braucht man dazu unbedingt ein Kind?

Und natürlich kann man immer sagen, dass man noch lange machen kann, was man will, aber sollte man eigentlich nicht immer über sein Leben bestimmen können?

LG

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ich war auch lange nicht bereit und habe mich dann - ich gebs zu - auch wegen der biologischen uhr damit auseinandergesetzt und wir haben uns dann dafür entschieden. Das allerdings, nachdem ich wirklich lange ein sehr selbstbestimmtes leben geführt hatte, auch viel gereist bin. Ich denke ich war daher leichter bereit, das ein Stück weit aufzugeben. Auch zugegeben wurden wir vielleicht etwas vom Freundeskreis angesteckt.

Was soll ich sagen, es war die beste Entscheidung. Ich erspare dir den versuch es zu beschreiben. "Zurückgeben" würde ich es nicht nennen, irgendwie passt es für mich nicht. Als würde ich von einem Geschäft sprechen. Aber ich fühle mich wohl mit meinem Kind und meinem Leben, auch wenn es natürlich Kompromisse bedeutet.

Falls du Ü30 bist, bedenke, dass das schwangerwerden auch erstmal dauern kann (aber nicht muss) :)
und: es ist echt gut, dass du eine bewusste entscheidung treffen willst.

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Danke für deine interessante Antwort.

Hast du dich manchmal einsam gefühlt mit dem Kind, weil du nicht mehr so viele Freunde etc treffen konntest? Ich finde schade, dass man auch so viel soziales Leben aufgeben muss. Denkst du dann nicht sehr oft nach, wie es ohne Kind gewesen wäre?

Und was war der Grund letztendlich für deine Entscheidung? Was hast du dir von dem Kind versprochen? Deine Erfahrungen weiterzugeben, einfach nur jemanden zu haben dem du deine Liebe geben kannst, oder warum?

Viele unserer Freunde wirken so, als würden sie nur die Zeit abwarten, bis die Kinder groß sind und sie mit ihnen etwas so ähnliches machen können, was sie auch vor dem Kind gemacht haben (also Reisen etc., wieder selbst was machen), dafür muss man dann ganz schön lange warten...

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einsam gefühlt nein, da bin ich auch nicht der typ dazu. ich versuche meine freundschaften schon zu pflegen, das ist auch aufwand, da muss man auch den willen zu haben. Bisher beschwert sich zwar keiner, dass er zu kurz kommt. aber wenn kinder zugegen sind kommt man kaum zum ordentlichen Gespräch, dafür muss man wirklich ohne Kinder zusammenkommen (oder telefonieren) oder warten bis die Kinder älter sind. Es erfordert schon auch verständnis von eventuellem kinderlosem umfeld, dass es für die eltern nun einfach anders ist.
Auf der anderen seite hat man, zumindest mit eltern oder leuten die sich dafür interessieren viele zusätzliche themen, und damit meine ich nicht die berühmte farbe des windelinhalt. Es ist einfach faszinierend, wie sich kinder so entwickeln. Das nimmt man erst beim eigenen kind so richtig war, meines erachtens, was für ein wunder es eigentlich ist, dass wir irgendwann laufen, sprechen, schrauben können und welch ein lernaufwand dahinter steckt. allein diese entwicklung jeden Tag zu beobachten ist einfach nicht nur süß, sondern auch spannend und aszinierend. auch die felder psychologie und pädagogik, ich habe mich früher nie damit beschäftigt, jetzt merke ich wie stark dinge, die man sagt oder macht, auf kleine kinder wirken und ihr späteres leben beeinflussen. man denkt stärker über seine eigene kindheit nach usw.
zumal viele auch selbst mittlerweile eltern sind und selbst erstens wissen, wie das ist, nicht rumzukommen, und zweitens auch selbst nicht die zeit haben.

Ja ich frage mich schon manchmal, wie es ohne kind gewesen wäre. zB wie leicht es früher gewesen wäre, manche dinge zu schaffen/erledigen, die jetzt so viel schwerer sind. Aber früher habe ich das garnicht so wahrgenommen und auch ganz schön viel zeit verschwendet ;-)

Der Grund für meine Entscheidung war glaub ich ein Bauchgefühl. Ich habe mir nichts von dem Kind versprochen, ich konnte es mir auch garnicht vorstellen, wie es sein würde, obwohl ich viele kinder verschiedensten alters kenne. Vielleicht bin ich auch neugierig darauf geworden wie es ist, durch die anderen Kinder? Der Aspekt mit dem "Erfahrungen weitergeben", könnte am ehesten zutreffen. Um seine liebe zu geben braucht man kein kind, man kann auch andere menschen oder tiere lieben. Das wäre der falsche grund, das wäre eine zu große hypothek für das kind. man sollte fest im leben stehen und gute soziale bindungen haben, sich auch nicht an dem kind festhalten wollen.
wie sagte ein kollege: das erste kind bekommen ist wie eine tür, durch die man geht, durch die man aber nie wieder zurück kann :-)
Ich würde sagen es ist eine art Langzeitabenteuer :-) eines der letzten großen abenteuer, auch wenn es so alltäglich und selbstverständlich erreichbar erscheint (was nicht stimmt) und milliarden von menschen schon vor uns erlebt haben..

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Moin!

Ich habe mich andersrum hinterher gefragt, was ich vor den Kindern eigentlich den ganzen Tag gemacht habe :-p
Nur um sich selbst kümmern, jede Freiheit haben, jedes Zipperlein pflegen können, Freizeit ausschließlich zur Selbstbespaßung, da wird man doch irgendwann schrullig #schwitz

Meiner Erfahrung nach muss man prinzipiell auf gar nichts verzichten mit Kindern, zumindest nicht komplett.
Man muss halt einige Wünsche auf später verschieben oder ggf. zeitlich einschränken. Aber dafür kriegt man massenhaft anderes hinzu und ich zumindest habe nie wirklich was vermisst - höchstens halt zeitweise, z.B. abends nicht spontan rausgehen. Aber das bezieht sich ja eher auf kleine Kinder und ist ein begrenzter Zeitraum.

LG, Nele
mit Junge (10), Mädchen (7) und Mädchen (37.SSW)

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Ja das frage ich mich auch heute manchmal, die Zeit vergeht einfach so, ohne große Verantwortung. Schrullig bin ich aber noch nicht geworden. :-)

Ich würde wahrscheinlich gar nicht so die Wünsche vermissen, sondern eher, dass ich nicht mehr frei bestimmen kann, was ich mache. Hat man natürlich einen großen Freundeskreis, kann man sich natürlich weiterhin oft treffen und alles ist in Ordnung, aber man hört auch von vielen, wo die Frau dann mit dem Kind allein zu Hause ist, der Mann ist arbeiten, und das ist dann echt eintönig. Man muss ja eben dann auch zu Hause sitzen.

Naja, auch wenn die Kinder 10 sind, kannst du ja immer noch nicht spontan rausgehen, so ganz würde ich die da noch nicht allein lassen.

Ist denn das Kind dann nur da, um etwas zu haben, was man selbst gezeugt hat und gibt das einem das gute Gefühl und dafür gibt man gern einen Teil seines Lebens ab?

Viel Glück mit dem 3. Kind!

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Mit Kind ständig allein zu Hause war ich nicht, das ist natürlich eine Frage der Partnerwahl (was die Wochenenden betrifft) und eine Frage der eigenen Planung.
Wenn dir Freiräume wichtig sind, kannst du ja gleich drauf achten, Auszeiten zu schaffen.
Ich war vorher ein richtiger Partylöwe und saß wirklich NIE zu Hause. Mit Baby sitzt du dann natürlich erstmal da :-D
Ich hab dann zeitnah solche Sachen gemacht wie mit Baby und Mann bei der Tante übernachtet - sobald das Baby eingeschlafen war, sind wir rausgegangen in die Bar und einfach mal in Ruhe ein Glas trinken. Tante rief dann an, wenn Baby wach und dann mussten wir zurück... aber das sind ja wirklich höchstens 1,5 Jahre. Danach ist schlafen bei Oma o.ä. meist kein Problem. Und du pendelst dich auf niedrigerem Niveau ein, freust dich über das eine Glas Wein in Ruhe und denkst gar nicht drüber nach, dass es früher aber auch noch der Aquarellkurs, der Besuch im Dampfbad und das Drei-Gänge-Menü im Restaurant war.
Ich kenne aber auch genug Frauen, die nach der Geburt gar nicht so wild drauf waren rauszugehen und ihre Aktivitäten auf tagsüber verlagert haben...
Daher denke ich, es ist eine Mischung. Ja, du bist nicht mehr ganz so frei, manchmal nervt das auch - und einiges an Unfreiheit merkst du nicht, weil du mit Baby andere Sachen machst und sich die Werte verschieben.

Meine Kinder kann ich beide abends noch nicht komplett allein lassen, allerdings habe ich eine gute Freundin als direkte Nachbarin, da kann ich sie immer mal parken. Einkaufen gehen oder kurz einen Termin machen geht so seit 2 Jahren - tagsüber. Für meine Besuche in der Oper habe ich dann doch lieber für eine richtige Übernachtung gesorgt, da kann ich ja nicht ans Telefon. Die Oper werde ich mit dem neuen Baby auch vermissen.
Und ich kann die Kinder zum einkaufen etc. einspannen, das verschafft mir wiederum Zeit. Beide fangen jetzt auch an kleine Sachen zu kochen #koch

Ich habe einige enge kinderlose Freundinnen und seit wir alle die 40 kratzen, merkt man schon, wer Kinder hat - die kinderlosen fangen langsam an, sich einzurichten mit Hobbys und dieser selbstzentrierten Art. Ich war mit denen auf einer Kurzreise. Schon allein, wie lange die brauchten, bis sie geduscht hatten und die passende Kette zum Pulli um den Hals. Dann ein Foto machen - dauerte noch mal eine Stunde, bis jede Falte richtig saß #schwitz :-D Ich war dreimal fertig in der Zeit.Und das machen die auch zu Hause so! Die überlegen auch Stunden, ob sie den neuen Schrank an die erste oder zweite Wand stellen...
Eine andere Freundin wollte am Wochenende Besuch bekommen. War das ein Drama. Freitag nach der Arbeit zu stressig. Sa morgen frühstückt sie immer in einem bestimmten Café, aber die Uhrzeit kann sie nicht genau ausmachen, da sie ja nicht weiß, wie lange sie dann jeweils schläft und dann hat sie immer noch irgendwelche Rituale (Serie gucken, baden etc.) zu Hause, bevor sie raus kann #gruebel

Das empfinde ich - auch wenn ich sehr gern mit denen zusammen bin - schon als schrullig #hicks Und die denken wahrscheinlich, ich bin total nachlässig geworden.

Die Werte verschieben sich mit Kind und ich persönlich halte das unterm Strich auch für eine Bereicherung... und vor allem für den normalen Gang der Dinge #huepf

LG, Nele

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Ich kann die Gedanken und Bedenken sehr gut nachvollziehen.
Ich hatte immer gesagt vor 30 will ich kein Kind haben. Ich bin auch gerne unabhängig, habe ein Hobby und Reise sehr gerne. Das könnte ich mir mit Kind bitte richtig vorstellen. Dann bin ich 30 geworden und habe mir dann natürlich auch über Familienplanung Gedanken gemacht. Und was war?! Ich konnte mir mein Leben mit Kind immer noch nicht wirklich vorstellen. Ich hatte Angst mein Leben aufgeben zu müssen. Ich hatte auch keinen Kinderwunsch und habe mich immer gefragt ob das normal ist, ob ich normal bin. Die ersten im Freundeskreis haben dann Kinder bekommen und ich war wirklich traurig. Bei allen war es ein Wunschkind nur ich hatte sowas nicht gespürt. Das hat mich schon sehr nachdenklich gemacht. Und dann auf einmal hatte es bei mir den Schalter umgelegt und der Kinderwunsch war da.
Hätte mir da wünsch Mal jemand sagen können dass wenn man soweit ist es das auch innerlich spüret, wäre ich denk ruhiger gewesen.
Und nun kann es nicht schlecht schnell genug geben :-)
Wir üben nun schon ein Jahr und vor drei Monaten wurde PCOS bei mir diagnostiziert. Also kann es wohl noch ein bisschen dauern bis es klappt.
Wenn du bereit für ein Kind bist dann wirst du das ganz genau spüren und da ist es dir egal ob du eine Zeit lang auf deine Hobbys und ausgehen verzichten musst. So kann ich eben von mir berichten.
Und wenn du Opa und Oma in der Nähe hast werden die auch bestimmt auch gerne dazu bereit erklären auf den Enkel aufzupassen.
Nur weil andere ihr Leben mit Kind so leben wie sie es machen, heißt das nicht dass ihr auch so leben müsst. Ihr könnt eure Leben so gestalten wie ihr das möchtet. Habt keine Angst davor. Ich reise für mein Leben gerne, aber warum soll ich dir verzichten wenn ein Kind da ist.
Und was Krankheiten betrifft, nach dir auch keine Sorgen davor, das kannst du machen wenn es wirklich so kommen sollte.
Meine Schwester hat ein behindertes Kind adoptiert und der kleine ist ein wirklicher Sonnenschein! Ich denke mit ihm wird es eine spannende und schöne Zeit geben.

Alles gute für dich!