Diskussion für Familie (Kinder) aufs Land oder in der Stadt bleiben?!

Hallo zusammen,

ich lass euch mal an einer Diskussion teilhaben, der ich mich letztens rechtfertigen musste!

Vorab ich liebe meine Freunde, bloß bei manchen Dingen beziehen sie viel auf sich und sehen das als besseren Weg an! Vielleicht wollen sie mich aber auch einfach nur wieder näher bei sich haben und reden deswegen so daher?!

Ich komme vom Land, hab immer auf dem Land gewohnt (bis Februar letzen Jahres) und kenne die Vorzüge aber auch die Nachteile!

Persönlich bin ich ganz klar der Meinung, man kann den Spieß immer so drehen wie es einem am besten passt und nur die Vor oder eben Nachteile sehen. Schädlich ist finde ich weder das eine noch das andere!

Ich lebe seit letzem Jahr in München und die gemeinsame Wohnung haben wir bewusst so ausgesucht, dass wir mit Kindern nicht mehr umziehen müssen, und bis dahin das Kinderzimmer ein Gästezimmer ist und wir haben sogar die Option das Schlafzimmer in zwei Räume zu teilen, weil zwei Zugänge! Wir leben in einer 80 qm Wohnung mit etwa eben so großem EIGENEN Garten auf einer geschlossenen Wohnanlage! Die Ubahn ist direkt vor der Wohnanlage und wenn man da raus geht und hinter die Wohnanlage läuft ist eine total ruhige Siedlung die zu einem großen Park führt! Gegenüber haben Kita und Grundschule und ein Gymnasium ist auch ums Eck... Einkaufen kann man über Penny, Rewe, Lidl, Aldi, Fressnapf, Mediamarkt, Real, Norma, Alnatura und Baumarkt alles was das Herz begehrt innerhalb von einem Umkreis von 1 km.

Jetzt sagen drei Freundinnen (haben einen Gruppen-Chat) das es doch für Kinder IMMER und sowieso besser ist auf dem Land zu wohnen, weil viel ruhiger und (vermeintlich) sicherer und warum wir uns dagegen entscheiden. Egal wie ich versuche meine Einstellung zu rechtfertigen wird sofort das negativ Pendant rausgezogen!

Bin ich egoistisch oder bequem wenn ich sage, ich liebe die Wohnung und die Lage und für München (hallo teuerste Stadt Deutschlands) leben wir regelrecht human und gar billig für die Region... egal wie ich gegenrechne ... das man aufm Land ja auch zwei Autos benötigt, in der Stadt können wir wenn es hart auf hart kommt komplett darauf verzichten, Pendelkosten zur Arbeit etc. wird immer runtergespielt das es angeblich billiger wäre, was meiner Meinung nach aber eine Milchmädchen-Rechnung ist!

Wie steht ihr dazu?!

Wohnsituation mit Familie

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Beides hat seine Vorteile, absolut und da wo man grad ist, macht mans sich gemütlich.

Was du schreibst ist für Münchner Verhältnisse echt ein Traum!!!! Ein eigener Garten??? WOW!
Das ist tatsächlich das einzige, auf das ich hier am Land nicht mehr verzichten möchte. Wenn man einmal einen Garten und Kinder hatte, kann man sich wohl keine Wohnung ohne mehr vorstellen.

Wir haben beim ersten Kind auch in Muc gelebt. Und wir haben echt super gewohnt! Tolle Gegend und so. Aber halt im 2. Stock. Klar, der Auer Mühlbach war gleich da, die Isar, der Englische Garten- aber das ist nicht das Gleiche.

Wir sind dann weg gezogen, in eine kleinere Stadt und jetzt aufs Land.

Aber du hast Recht: auch das hat Nachteile- kommen die Kids in die höherführenden Schulen, müssen sie eine halbe Stunde in die Stadt fahren, Einkaufen kann ich hier auch nicht, da brauch ich ein Auto, etc. etc.

Also so wie ihr wohnt klingt das super und wenns in München bezahlbar ist, warum um Gottes Willen, solltet ihr dann raus ziehen? Vor allem ist das Münchner Umland ja so weit draussen, dann könnt ich auch gleich nach Augsburg oder so ziehen

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Eben das sag ich auch! Klar wenn dann der Kindergarten kommt, der wird an Zuzahlungsbeiträgen klar teurer ausfallen. Aber mein Partner ist in ca. 20 Monaten fertig mit seinem Meister und hat jetzt schon volle Auftragsbücher und durch Stundenweise Kleinaufträge können wir locker mal mit 1000-2000 Euro Netto (also ohne Steuern) zusätzlich ausgehen und davon sollten auch Kitas bezahlt werden können für hoffentlich zwei Stöpsel!

Wir haben jetzt schon die ersten Obststräucher angepflanzt und für die Lage etc. einen EIGENEN Garten zu haben, der vom Frühjahr bis Herbst so dicht zugewachsen ist, dass man isch vermutlich sogar nackt auf die Terrasse setzen könnte... weis nicht... ich hab vorher immer aufm Land gelebt, aber einen EIGENEN Garten gab es nie... klar wo ich klein war hatten wir ein großes Haus und wenn ich aus der Tür trat stand ich auch auf dem Rasen, aber der Rasen war nicht unserer, sondern der von den Nachbarn (wehe dem der da streit mit den Nachbarn hat, der muss die Haustür neu setzen lassen!).

Und Pendeln - ich weis wie teuer das ist, hab vorher in Geltendorf gelebt... 150-300 Euro Pendelkosten PRO PERSON darf man da schon mal drauf rechnen. Auch will ich, wenn meine Kinder in der Schule sind, dass sie einer ihnen zusagenden Sportart teilnehmen und durch die Ubahn, können sie mit 10 Jahren auch alleine zum Ballett, zum Fußball, zum Turnen, Handball oder wohin auch immer die Interessen gehen werden hinfahren. Ich war 10 und wollte unbedingt ein Instrument lernen, erst mit dem Umzug nach Bayern und der dort ansässigen Musikschule konnte ich das wahr nehmen... davor wäre gar nix drin gewesen außer auf Bäume klettern und fangen spielen... weil man überall anders Erwachsene Coiffeure benötigt hat und meine Eltern beide berufstätig waren und das nicht ging.

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Klar kosten in München Kindergärten etwas mehr (von Krippen mal gar nicht zu reden). Aber dafür hast du auch die gesamte Auswahl an pädagogischen Angeboten. Da kannst du wählen vom Montessori-KiGa, übern Sport-Kiga, bis hin zum Waldkindergarten im Englischen Garten. Auf dem Land gibt es ganz oft nur den Dorf-KiGa, in dem seit 40 Jahren das gleiche Konzept und so angeboten wird.

Ne, ne, da find ich echt, dass du gut eingestellt bist. Es gibt Schulen, Sport und alles was man braucht. Lasst euch nicht verunsichern.

Oder waren denn deine Freundinnen schon mal da bei euch? Wenn nicht, dann lad sie doch mal ein und dann werden sie schon sehen

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Hallo,

also, ich bin auf dem Land groß geworden, habe dann knapp zehn Jahre in München gewohnt und wohne jetzt wieder auf dem Land. Ich fand München so toll, aber jedes Mal wenn ich jetzt hinkomme, denk ich mir: "Mein Gott, was bin ich froh, hier nicht mehr zu wohnen!" Unser Kleiner ist immer begeistert, aber auch völlig überfordert und geplättet. Ich bin beileibe keine Helikoptermama und vor "Reizüberflutung" habe ich für gewöhnlich keinerlei Angst - so darf bei uns an Weihnachten JEDER dem Kind was schenken, der das gern tut (und wenns noch so quietschig bunt ist), das Kind wurde schon im jüngsten Alter auf Familienfeiern, etc. rumgereicht und im Urlaub gibt's Sightseeing im "Ferkeltrab". Alles kein Problem. Aber Großstadt, dieses Laute, dieses Bunte, 10 Minuten mit der U-Bahn vom Olydorf zur Uni das ist anstrengender als wenn ich hier den Wochengroßeinkauf erledige. Ja, Stadt ist schön, wenn man jung ist, frei, ungebunden.

Das mit den "Möglichkeiten" für die Kinder ist Quatsch. Einzig, dass man als Eltern die Kids auf dem Land evtl. in die Musikschule etc. fahren muss, mag vielleicht stimmen - wobei es ja auch drauf ankommt, wie weit man von der nächsten Stadt weg wohnt, obs Radwege gibt, etc. Dafür gehen aber die Kinder in der Stadt mit so vielen "Närrischen" in die Schule - nee danke! Ich war in München Lehrerin und bins jetzt auf dem Land - ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe wirklich kein Problem, wenn mein Kind einen Freund aus einer Arbeiter-, Bauern-, Asylanten- oder Hartz-IV-Familie hat. Aber diese Mischung aus vernachlässigten Kindern einerseits und/oder diesen reichen Prinzen, die alles hintenrein geschoben bekommen, die ganzen Fälle für die Psychiatrie, die kriminellen Kinder, das alles hast du auf dem Land so nicht in der Konzentration.

Bei uns geht der Bus übrigens 100 m vom Haus weg, mit diesem fahren nur die Schulkinder und der fährt zu allen gängigen Schulzeiten. Ich würd mir z.B. schon wieder nicht trauen, meinen Erstklässler allein mit der U-Bahn zur Schule zu schicken. Weiß nicht, bei uns sind eben alle Schulkinder beisammen, in München dagegen, da versäumt man schnell mal eine U-Bahn und nimmt die nächste und ist gleich ganz allein. Die Zeit, die ich dann damit verbring, mein Kind bis zur 2./3. Klasse in die Schule zu bringen und zu holen, die kann ich auf dem Land dann lange einmal wöchentlich zum Turnen oder so kutschieren (wo ich nebenbei meinen Einkauf erledige).

Wenn ich einkaufe, dann nehm ich das Auto, parke vor dem Geschäft und daheim direkt vor dem Haus. Ich muss nichts schleppen, nicht planen, wann ich fahren kann, um nicht im Berufsverkehr zu landen, etc.

Pendeln? Ja, das kostet. Mein Mann fährt nach München, dauert 1 Stunde (aber wenn er bei meinem Bruder IN München übernachtet, dauerts auch 50 min) und kostet jährlich 2000 Euro, man kann aber 5000 von der Steuer absetzen - wegen der Wegepauschale. Wir haben hier ein Haus mit 200 m², davor einen Garten mit 1000 m², dahinter Wald. Wir bezahlen 10 Jahre lang 500 Euro im Monat Schulden ab, danach gehört uns das Ding. Ok, wir wurden von den Eltern etwas unterstützt, aber wir haben hier wirklich eine Villa stehen und 500 Euro monatlich sind ein Witz. Zwei Autos haben wir, ja, stimmt, aber das eine ist eine Uraltkiste, denn zum Bahnhof fahren tut es das leicht.

Nichtsdestotrotz: Wenn ihr euch in der Stadt wohlfühlt und sicher seid, dass ihr euch auch mit Kindern dort wohlfühlen könnt (mir wären 80m² für 4 Leute der Horror!!!), dann werdet ihr die Vorteile vom Land nicht sehen. Dann ist es besser, in der Stadt zu bleiben. Denn letztlich ist es Geschmackssache. Besser und schöner wachsen Kinder sicher auf dem Land auf - aber nur bei glücklichen, zufriedenen Eltern. Wenn die Eltern nur für die Kinder aufs Land ziehen, hätten sies besser bleiben gelassen.

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Für die Grundschule muss es nicht mal die U-Bahn benutzen, weil vor einem Jahr eine Grundschule gegenüber von uns gebaut wurde, die vor einem Monat eingeweiht wurde! Und im September gehen die ersten Kinder dann da hin. Ist "zwar" eine Waldorf-Schule aber das stört mich nicht... finde es sogar gut, wenn Kinder nicht gleich von 0 auf sofort aus ihrer Kindheit gerissen werden und plötzlich wie (etwas übertrieben) kleine Zinnsoldaten stramm stehen sollen. Hab selbst auch schon im Sekretariat einer Wirtschafts- und Realschule gearbeitet (auch wenn ich selbst eher für die Erwachsenenbildung zuständig war, sprich Umschulungen und Weiterbildungen, die vorwiegend abends stattfanden) und für die Realschule gab es auch oft Bewerbungen (ist eine private gewesen) von Waldorf-Schülern oder welchen die von der Montessorischule kamen. Deren eigentlich nicht nach Noten bewerteten Zeugnisse wurden in Zeugnisse mit Noten umgeschrieben und schon konnten sie dort mitmachen. Persönlich wäre ich ja eher dafür, dass die Grundschule bis zur 6. Klasse geht - aber da hab ich leider keinen Einfluss drauf!

Mit der Differenz zwischen der Herkunft der Kinder, gib ich dir voll recht... die Schwankungen zwischen arm und reich, zwischen Akademikerkindern (obwohl ich komm von der Hauptschule, Akademikerkinder waren alle auf dem Elite-Gymnasium in St. Ottilien)Kindern von Arbeitern und Kindern von arbeitslosen Eltern hat sich die Woge gehalten. Ausländer waren eher eine Ausnahme, als die Regel. Wir sind ja schon eine Mischbeziehung, weil ich Deutsche und er Pole daher passen wir ganz gut ins Multikulti!^^ Denn wenn man doch mal Ausländer oder Halbausländer ist, aufm Land wird man definitiv stärker ausgegrenzt!!!!!!! Stadtkinder kennen es nicht anders die wachsen viel liberaler und Weltoffener auf, auch wenn es wusseliger und lauter in solchen Klassen ist!

Wegen der Größe der Wohnung.. nene zu viert ist es genau richtig groß... ich war noch nie ein Freund von unwohnlichen Ballsälen als Schlaf und Kinderzimmern... da fühlt man sich immer so verloren. Nebenbei haben meine Mutter und ich zu zweit in einer 70 qm Wohnung auf dem Dorf gewohnt und MEIN Zimmer ... war ne Abstellkammer von ca. 6 qm! Also von demher... wir fühlen uns sau wohl in der Wohnung... und da wirklich ALLES vor der Tür ist und trotzdem total ruhig und grün. Wir haben zwei Katzen und einen traumhaften Garten und pflanzen da gerade Obst an.. ich sehe schon wie so ein kleines Stopselchen sich im Garten selbständig daran bedient! Wenn man die Möglichkeit hat, ist es doch dann eigentlich egal ob Land oder Stadt?!

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PS... von wegen kriminelle Kinder hast du auf dem Land nicht so wie in der Stadt... ich würde mal die Behauptung aufstellen, in der Stadt ist man vorwiegend mit gleichaltrigen befreundet... während man auf dem Land öfter auch mal jüngere oder ältere Freund hat... und wenn die älteren auf der Schiefen bahn sind... dann hat man eventuell schon Nachmacher!

Komm ursprünglich aus Thüringen und so geil die Landschaft da ist... in einer Hinsicht stimmt das Klischee... Rechts-Szene ist dort groß und da wo ich gewohnt hab ist es eine Hochburg! Deshalb kenn ich Diskriminierung sehr gut, denn zumindest auf dem bayrischen LAND bist du schon Ausländer #rofl (eigentlich total DUMM) wenn du aus einem anderen Bundesland kommst! Und so wie Türken unterstellt wird sofort ihre jüngeren Schwestern über einen Ehrenmord zu töten, wenn sie einen fremden Jungen auch nur anschauen... so wird man als Ossi immer in die Nazi-Ecke gestellt! Und dort herrscht gewaltig viel Gewalt!!!!

Hier wo ich aufgewachsen bin, bist du schon ausgegrenzt gewesen (als Kind) wenn du nicht in einem Umkreis von 100 km geboren wurdest! Was das betrifft, ist das bayrische Land echt etwas Amisch - drauf! #kratz Wir hatten mehrere klein kriminelle oder groß kriminelle Kinder im Ort... kiffen war in und der Zwang in der Jugend mit dem Rauchen anzufangen oder sich mit Alkohol auszutesten ist weit aus größer! Alleine 16 jährige neigen gerne dazu 13 jährigen einzureden, es sei cool und erwachsen wenn man das tut... deswegen kenn ich auch fast nur Raucher aufm Land (ich bin mit 16 davon los gekommen) ... wenn ich mir die Tochter von einer Kollegin anschaue... deren einzige Sucht ist Mode... und da bin ich ehrlich... lieber sie hauen ihr Taschengeld für neue Shirts und Taschen raus als fürs rauchen, was auf dem Land unter Kids immernoch als cool gilt!

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